Könnte dies ein Steinzeit Werkzeug sein?


17.06.2022, 19:26

Ach ja: Im Inneren sind kleine Insekten und Pflanzenreste

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Nein 83%
Etwas anderes 17%
Ja 0%

5 Antworten

Nein

Es zeigt keine Bearbeitungsspuren - und wäre als Werkzeug äußerst ungewöhnlich, wegen der Verwitterungsrinde. Wurde so i.d.R. nicht benutzt.

Nein

Im Steinzeitalter hätte man niemals ein Feuersteinstück mit Verwitterungsrinde als Werkzeug genutzt. Und "Insekten und Pflanzenreste" können nicht darin eingeschlossen sein, da der Feuerstein sich erst sekundär in einem Meeressediment gebildet hat. Was ähnlich aussieht sind Überreste von Kieselalgen, die eingeschlossen vorkommen können.


Hayns  18.06.2022, 00:51

Es gibt sehr wohl steinzeitliche Werkzeuge mit Verwitterungsrinde (Cortex) als auch aus "Bryozoen Flint".

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mineralixx  18.06.2022, 13:09
@Hayns

Dann zeige mal ein Foto davon. Bewusst gab es schon im Paläolithikum Bergbau auf Flint (z.B. in Belgien) - wo es doch so viele Feuersteine direkt auf der Erdoberfläche zum Sammeln gegeben hätte. Aber das bergfrische Material wurde -wegen der Qualität- bevorzugt. Quelle: Der Anschnitt (Veröff. des Dt. Bergbaumuseums Bochum).

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Hayns  18.06.2022, 21:05
@mineralixx

Ich besitze, durchs Amt gesicherte, Artefakte aus Bryozonflint. Ich suche gerne ein Bild im WWW, wenn Du nicht selber fündig wirst. Ebenso habe ich Artefakte, die partiell Cortex aufweisen.

Zitat:
Zur 'Bergfrische'
Gelegentlich wird noch heute behauptet, daß nur 'bergfrischer' ('-feuchter') Feuerstein aus primären Lagerstätten gut zu verarbeiten sei. Dies ist grundsätzlich falsch (CRABTREE 1967a; WEINER 1987) ...

Quelle: Kenntnis - Werkzeug - Rohmaterial. Ein Vademekum zum ältesten Handwerk des Menschen. Jürgen Weiner.

Jürgen Weiner MA, gehört mit zu den Archäologen, die im Deutschen Bergbau-Museum Bochum die Ausstellung "5000 Jahre Feuersteinbergbau" durchgeführt haben. Ich war derzeit dort.

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mineralixx  18.06.2022, 22:51
@Hayns

Besten Dank für die Info zu J. Weiner. Leider kenne ich die Ausstellung nicht, werde also meine Ansicht revidieren. Allerdings bleibt dann das Problem, warum sich die "Steinzeitleute" so viel Mühe mit dem Feuersteinabbau in primärer Lagerstätte gegeben haben, wenn sie es doch an der Erdoberfläche sehr viel einfacher hätten haben können.

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Hayns  19.06.2022, 01:35
@mineralixx

Weiner sagt lediglich, es ist grundsätzlich falsch. In Gebieten, wo nur Schuttanhäufung aus Endmoränen, kleinformatiges, zerrüttetes und zudem verwittertes Material lag, suchte man nach besserem Flint.

Im Berg fand man größeres, homogeneres Material.

Dennoch kann man mit den großen Flintknollen, die man auch heute auflesen kann, gute Werkzeuge herstellen.

In der experimentellen Archäologie werden selbst 40 - 50 cm lange Werkzeuge geschlagen. Ich habe solche Arbeiten gesehen.

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Solche Splitter entstehen von ganz allein, wenn man einen Feuerstein zerschlägt. Dafür muss man kein ausgebildeter Steinzeitjäger sein. Das kann jeder, der zwei Steine auf einander schlagen kann. Natürlich kann das Stück schon sehr alt sein und sogar als Werkzeug in Gebrauch gewesen sein. Aber ich halte das für unwahrscheinlich, denn es ist nur ein Splitter von einem Feuerstein. Er ist vollkommen unbearbeitet und so wie er ist, hätten ihn wohl nur Kinder verwendet.

Nein

Echten Steinzeitwerkzeugen sieht man ihre Bearbeitung deultich an. Dieser Splitter ist gar nicht bearbeitet.