Können Pferde ihre Reiter unterscheiden?
Hallo,
ich frage mich, wie sehr ein (junges) Pferd zwischen verschiedenen (verschieden guten) Reitern unterscheiden kann.
Wer meine erste Frage gelesen hat, weiß noch, dass ich eine RB auf einem neunjährigen Wallach habe, den ich zwei oder dreimal in der Woche reite / beschäftige. Mir wurde jetzt bei uns am Stall noch eine zweite Reitbeteiligung angeboten auf einer fünfjährigen Stute. Auch für dreimal in der Woche, wovon ich einmal fest für den "Pausentag" eigeplant wäre, also Spazieren oder ähnliches leichtes Programm.
Die Besitzerinnen kennen sich und das wäre kein Problem, zeitlich für mich auch nicht.
Ich kenne die Stute auch schon, da ich eben schonmal ausgeholfen hatte, wenn die Besitzerin mal krank oder in Urlaub war, dass ich sie da mal spazieren geführt habe. Einmal durfte ich sie auch schon unter ihrer Aufsicht reiten.
Und da versteckt sich auch schon meine Sorge: auf einem gut ausgebildeten Pferd reite ich so ungefähr E-Niveau, der Wallach, den ich reite, läuft quasi von selbst ordentlich über den Rücken und ist (abgesehen von dem einen Problem, das wir hatten) ein guter Lehrmeister, wo ich mich sehr auf meinen Sitz konzentrieren kann usw. Ich weiß aber auch, dass ich, wenn ich etwas überfordert bin, leicht anfange, mit den Händen unruhig zu werden, ständig ein unstetes Zügelmaß habe und dann auch mein Sitz aus dem Gleichgewicht kommt, mein Bein noch nicht so ruhig liegt wie es sollte, ich manchmal aus Versehen mit dem Hacken treibe etc.
Die Stute ist eben fünf, vielleicht ein Jahr unter dem Sattel, aber zwischendurch auch schon mal eine Verletzungspause gehabt usw. Im Umgang ist sie sehr lieb, buckelt nicht unter dem Reiter und so. Man könnte da vermutlich ein kleines Kind draufsetzen und rumführen. Wenn es aber ans richtige Reiten geht, wird es da schon schwieriger, die Anlehnung ist wohl noch nicht so stetig und man muss eben sehr viel aufs Pferd aufpassen beim Reiten. Der Galopp ist bei ihr auch noch nicht so weit, sie kann bisher nur schnell geradeaus galoppieren, noch nicht so richtig auf Wendungen. Den würde ich dann wohl erstmal weglassen.
Trotzdem habe ich Sorge, dass ich das Pferd verreite, sie sich unter mir Fehler angewöhnt etc. Ich denke schon, dass ein "Lehrmeister" sich merken kann, wer jetzt draufsitzt und wie man sich da verhält. Dem schadet es wohl auch nicht so sehr, wenn er unter einem Anfänger noch den Hals mal nach oben wegstreckt etc. Ich hätte aber Angst, dass die Stute das noch nicht kompensieren kann. Vor allem würde ich ja zweimal die Woche Dressur reiten und dann kann die Besitzerin ja nicht auch noch dreimal Dressur reiten. Wobei mir irgendwer auch sagte "die ist doch jung, die verkraftet auch zweimal Reiten in der Halle am Tag".
Einmal von meinem Reiten wäre mit Unterricht, einmal meist allein oder zusammen mit der Besitzerin, wenn sie ihr anderes Pferd reitet. Im Unterricht achten wir aber noch sehr viel auf mich und weniger aufs Pferd aktuell. Meint ihr, das würde gehen, oder soll ich lieber nein sagen?
7 Antworten
Das Pferd wird unterscheiden, wer es reitet.
Die Frage ist nur was hat es davon? Genau nichts. So ein junges Pferd gehört eigentlich gar nicht in die Hand, von jemanden der nicht sicher um das L - M Niveau angesiedelt sein sollte.
Es benötigt erstmal einen vernünftigen Ausbau seiner Fähigkeiten, dieses kann niemand leisten, der nicht über ein gewissen Reiterliches Niveau verfügt. Selbst ein gutes A Niveau ist nicht dafür ausgelegt, ein Pferd ausbilden zu können.
Es geht hier nicht um, ich reite eine Lektion aus dem Niveau, sondern viel mehr ich kann die Erwartungen aus dem Niveau vollumfänglich umsetzen. So müssen alle Übungen und Erfordernisse jederzeit sicher beherrscht, der Aufbau dieser Übungen theoretisch und praktisch erarbeitet werden.
Dieses auf nahezu jedem Pferd, dem Pferd angepasst.
Da nützt es dem Pferd nichts, wenn der eine Reiter das Pferd in "Form" bekommt und der andere Reiter das Pferd wieder zerlegt!
- Nicht jedes Pferd kann dieses (in jungen Jahren) gut kompensieren.
- Kommt es nicht selten zu Verwerfungen, zwischen dem "guten" und "schlechten" Reiter.
- Es werden oft "falsche" Reaktionen gesetzt, die man im späteren Leben des Pferdes nicht gebrauchen kann.
darum plädiere ich dafür, ein Pferd professionell ausbilden zu lassen. Allerdings kann auch nicht jeder Bereiter eine korrekte L reiten. Auch wenn sie mit noch so vielen Plazierungen nach Hause kommen. Gute Ausbilder für ein Pferd muss man mit der Lupe suchen.
Das kann einzig und allein die Besitzerin entscheiden.
Teile ihr deine Gedanken dazu mit - dann wird sie dir schon sagen, warum sie auf dich und nicht auf jemand anderes zugekommen ist.
Ihr könnt es ja auch einfach mal probieren - macht mal 1-3 Probemonate aus und schaut, wie es läuft. Die ersten Male nur mit Unterricht, fände ich verständlich an der Stelle.
Es liegt nicht in deiner Verantwortung, ob du (oder sonst wer anders 😉) das Pferd „verreistest“. Und allein die Tatsache, dass du dir der Verantwortung bewußt bist, verhindert dies eigentlich bereits. Schon die Tatsache, dass du hier eine so genaue Fehleranalyse lieferst, zeigt ja, dass du durchaus in der Lage bist, entsprechend einfühlsam zu agieren:
Du weißt, welche Fehler du zu machen geneigt bist, wenn du überfordert bist - also vermeide dies einfach auf diesem Pferd. Im Unterricht obliegt dies dem Reitlehrer, Undinen Du alleine reitest, beschränkst du dich eben auf das, was du sicher beherrschst - und sei es, dass du das Pferd nur im Schritt am hingegeben Zügel bewegst. Wenn du mehr willst, und es klappt nicht, verbeiß dich nicht, sondern lass die Zügel lang.
Zwischen „korrekt über den Rücken“ (was eine hohe Kunst ist) und „mit hochgerissenem Kopf“ liegen Welten und viele Abstufungen. Viele Pferde tragen ihre Reiter gesund durch ein langes Reitpferdeleben, ohne dass sie je „richtig über den Rucken“ geritten wurden. Wirklich schädlich für die Wirbelsäule ist es, Beizäumung zu erzwingen. Und das wirst du ja wohl nicht machen.
Ja sie können die Reiter unterschreiben. Ich würde aber ein so junges Pferd nicht überfordert, und nicht so viele Reiter mit unterschiedlichem Niveau reiten lassen. Nimm es mir nicht böse aber an deiner Stelle würde ich das Pferd gar nicht reiten, da du ihn nicht zuwachsen zu sein scheist.
Ich würde es an deiner Stelle nicht machen. Ich denke schon, dass Pferde ihre Reiter unterscheiden können, aber bei so einem jungen Pferd wird das schwierig sein.
Dann "weiß" sie zwar vielleicht, dass sie bei der Besitzerin keinen Blödsinn machen darf und ordentlich laufen soll, und bei dir, dass du das von ihr eben noch nicht so einfordern kannst. Aber was bringt dir das denn? Dann hast du ein Pferd, das mit ein bisschen Glück ganz nett unter dir läuft, vielleicht aber eben auch nicht. Die Besitzerin wird das mit Sicherheit immer wieder korrigieren müssen.
Das heißt, sie hat dann schon alle Hände voll damit zu tun, das Pferd überhaupt auf dem Niveau zu halten, auf dem es schon ist, richtig viel voran wird sie nicht kommen können. Die Ausbildung wird definitiv langsamer ablaufen.
Ich denke auch, dass du auf einem gut ausgebildeten Pferd viel mehr Spaß haben kannst, das dir direkt das "richtige" Feedback auf deine Hilfen gibt. Du scheinst ja selbst noch nicht sicher in der Hilfengebung zu sein, dann werdet ihr dauernd Kommunikationsprobleme haben und eventuell wird das Pferd sich tatsächlich auch Falsches aneignen.
Außerdem hast du schon recht, wenn du sagst, du hast Angst, dass das Pferd dann zu viel machen musst. Ich würde nur drei-, maximal viermal, wenn zumindest einmal davon nur lockeres Training ist, reiten, das wird so ja kaum zu bewerkstelligen sein, da die Besitzerin sich ja vermutlich jedes Mal am Tag nach dir draufsetzen wollen wird, um wieder zu korrigieren, und dann vielleicht nochmal, um tatsächlich Fortschritt zu machen, das ist schon zu viel. Geradeaus im Gelände braucht so ein junges Pferd auch, genauso wie Handarbeit und mal einen Tag ohne Arbeit.
Ich glaube tatsächlich, dass du in dieser Konstellation nur stören würdest und es früher oder zu später zu Unzufriedenheit führen würde.
Kannst du vielleicht einfach Pflegebeteiligung sein, weiter Unterricht nehmen, und dann in ein bis zwei Jahren vorsichtig ins Reiten einsteigen, wenn auch das Pferd dann weiter ausgebildet ist?
dem ist nur hinzuzufügen - nicht jeder reiter, der auf gutem L niveau oder auf M niveau ist, kann das pferd auch dahin ausbilden.
viele können nicht stillesitzen
die reiterliche ausbildung kleinerer ponys wäre ohne kinder, die genau das können und streng nach order reiten können, gar nicht möglich (es gibt einfach zu wenige ehemalige jockeys, die in dem bereich noch arbeiten können^^)