Kind wegnehmen wegen Schulverweigerung?

20 Antworten

Wow, einige Antworten sind echt unmöglich🤦‍♀️ Ihr kennt Mutter und Sohn und deren Situation nicht, also urteilt doch auch bitte nicht über sie.

Ich lese überall nur "Schulpflicht, Schulpflicht". Für manche Kinder und Jugendliche ist ein normaler Schulbesuch eben nicht möglich und da muss man auch nicht mit seinem "Schulpflicht" kommen. Und die Rede ist eben nicht von Schülern, die einfach nur keine Lust auf Schule haben, sondern von Schülern, die nicht zur Schule gehen können, sei es nun aus körperlichen oder psychischen Gründen. Oder würdet ihr bei einem körperlich kranken Kind/Jugendlichen, dem der Schulbesuch nicht möglich ist auch mit "Schulpflicht" kommen?

Nun zur Frage: Wäre eine Online-Schule vielleicht etwas für ihn? Und hat ihr Sohn die Diagnose auch schriftlich? Wenn ja, dann informieren Sie sich doch mal über eine Online-Schule. Diese Schule ist für genau solche Schüler wie ihren Sohn gedacht. Ein Monat in so einer Schule kostet ca. 800€ (für die in Bochum, ob es noch andere Online-Schulen gibt weiß ich nicht). Doch fast immer übernimmt das Jugendamt die Kosten. Dafür muss der Schüler dauerhaft krank geschrieben sein oder ihm wurde per Gutachten bestätigt, dass er an keiner Regelschule unterrichtet werden kann.

Also am besten informieren Sie sich noch genauer über die Online-Schule, sorgen dafür, dass ihr Sohn so ein Gutachten bekommt und beantragten Sie beim Jugendamt die Übernahme der Kosten für die Online-Schule. Sollte der Antrag abgelehnt werden bleiben Sie hartnäckig und geben nicht auf. Vielleicht hilft es auch einen Anwalt einzuschalten.

Generell gibt es auch Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche mit Autismus und für ADS sicherlich auch, da können Sie sich ja mal melden. 

Oder beantrage eine Aussetzung von der Schulpflicht. Ob man nun beispielsweise ein Jahr früher oder später seinen Abschluss macht ist doch wirklich egal. An erster Stelle sollte die psychische und körperliche Gesundheit des Kindes/Jugendlichen stehen. In der Auszeit kann dem Kind/Jugendlichen dann ja geholfen werden, unter anderem mit einer Therapie und dann kann man ja immer noch überlegen wie es weiter geht.


Heyhihey123  18.06.2020, 02:42

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Nichtschülerprüfung. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es kann sein, dass diese Nichtschülerprüfung nur möglich ist, wenn man seine 10 Schuljahre bereits um hat.

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Ihr gemeinsam mit dem Jugendamt sollt das bereden, und nach die beste Möglichkeit suchen. Ihr wollen die Beste, aber sie denken vielmal so, wie ein Mensch, der nur einen Hammer als Werkzeug hat.

Liebe Verena,

es ist verständlich, dass du in deiner Not hier bei GF um Hilfe rufst, doch um ernsthaft brauchbare Tipps geben zu können, müsste der Kontext deiner Situation mit deinem Sohn und dessen Vater bekannt sein. Auch die Rolle aller wichtigen Bezugspersonen, wie Opa, Oma, Lehrer, Vater, Geschwister usw. wäre zu klären. Um an eine gute Lösung zu kommen braucht es gründliche Recherchen und ich gehe mal positiv davon aus, dass der Betreuer vom Jugendamt genügend recherchiert hat, bevor er erwägst, deinen Sohn in eine Wohngruppe zu geben.

Mich wundert, dass du keine Infos darüber schreibst, wie sich dein Sohn verhalten hat, bevor er so auffällig wurde. Auch über die Rolle des Vaters fehlen Infos.

Die Diagnose ADS und Autismusstörung erscheint mir wenig stimmig und ist wohl eher eine ziemlich hilflose Reaktion aller zuständigen Helfer, um die "heiße Kartoffel" weiterreichen zu können.

Ich meine, dein Sohn hat vor etwa 16 Monaten (April 2017) etwas sehr Schlimmes und Belastendes erlebt, das ihn in einen schock-aktiven Zustand versetzt hat. Er ist immer noch schockaktiv und das Wichtigste wäre im Moment, die Zeit noch einmal durchzugehen, um ihm bei der Auflösung des Schocks helfen zu können.

Leider sind emotionalen Folgen, die mit Traumata und Schock zusammenhängen, in der herkömmlichen Psychotherapie kaum bekannt, so dass das Verhalten deines Sohnes viel zu schnell als Verweigerung oder Renitenz gewertet wird.

Sobald der Schock mal in die Heilphase übergegangen ist, wird dein Sohn auch wieder "zahm" und die Bemühungen um Rückkehr in ein normales soziales Leben dürften wieder erfolgreich sein.

Wenn du allein gar nicht weiter kommst oder Fragen hast, kannst du mich gerne anschreiben...

Alles Gute...

Früher hätte ich genauso wie die Mehrheit hier geschrieben.

Wenn das stimmt, was die Mutter schreibt und das dürfen wir eigentlich nicht bezweifeln, dann braucht das Kind eine andere Behandlung als das stereotype,

"die Mutter muss das Kind zwingen".

Wir wissen doch alle wie es an deutschen Schulen zugehen kann (und nein, ich rede nicht von Migranten) z.B. Mobbing wenn Kinder auch nur einen Hauch von der Normalität abweichen.

Der Junge braucht fachliches Hilfe. Zwang würde alles nur noch schlimmer machen.


Seh Dich mal nach einer Einrichtung um, wo man ihn psychisch behandeln kann und er gleichzeitig Schulunterricht erhält.
Du hast ja nicht viel über Deinen Sohn erzählt. Was er sonst so macht und wie sich alles entwickelt hat
Es kann gut sein, dass er einfach keine Lust hat, zur Schule zu gehen und Dir was vormacht und Du darauf reinfällst.
Um das herauszufinden, brauchst Du Hilfe.

Was macht er den ganzen Tag, wenn er nicht zur Schule geht?

Auf alle Fälle, so darf es nicht weiter gehen, denn er wird sonst unfähig, sich selber mal ernähren zu können.

Du musst da selber konsequenter werden und wenn Du das Gefühl hast, dass das Jugendamt nicht richtig entscheidet, dann schalte einen Anwalt ein.

Alles Gute für Euch!