Kaum Regen . Für Mutter Natur , Ist das dauer gut?

9 Antworten

Bei uns hat es letztes Wochenende ordentlich geregnet und gestürmt (teile der Autobahn sind deswegen immer noch gesperrt, da sie Unterspült wurden).
Heute Nacht kam ordentlich etwas runter und ganz aktuell ist es herrlich frisch und es nieselt =)

Da müssen wir uns in Deutschland kaum besondere Sorgen machen. Natürlich gibt und gab es immer mal wieder längere Trockenperioden. Aber das gleicht sich auf Dauer aus, denn das regelt der natürliche Wasserkreislauf:

Bleibt es über längere Zeit wärmer als allgemein üblich, dann verdunstet mehr Wasser und führt zu mehr Wolkenbildung und darauf folgenden Niederschlag. Das lässt sich in der Natur immer wieder gut beobachten. Sehr trockene Sommer gab es beispielsweise in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts oder im Rekordhitzejahr 1983 (da war ich beim Bund und habe ihn live miterlebt. Wir haben geschwitzt wie sonstwas) .

Deutschland zählt im Übrigen zu den wasserreichsten Ländern Europas. Spanien, Portugal, Süditalien oder Griechenland stehen wesentlich häufiger vor dem Problem, mit dem Wasser sparsam umgehen zu müssen. Es wird dort auch immer u.a. mit Plakaten dazu aufgefordert, auf das Autowaschen zu verzichten. Aber die Bevölkerung in diesen Ländern hat sich an diese Temperaturen gut angepasst und verzichtet viel eher auf ein blankes Auto als wir Deutschen.

Interessanter historischer Fakt (s. Grafik unten) nebenbei , den meistens nur Geologen oder Klimatologen kennen:

Im Altertum war es wesentlich wärmer auf der Nordhalbkugel als heute, daher spricht man vom "Altertums-Optimum". Das ist in der zweiten Periode des Holozän rund 4.000 Jahre her. Man nannte diese Zeit auch die "Rinderzeit" - aus folgendem Grund: Weite Teile der heutigen Sahara waren grün, da es durch die höheren Temperaturen häufiger regnete. Dort ließen die ansässigen Nomaden ihre Rinder grasen.

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Deutscher Wetterdienst: Darstellung der Niederschlags-Anomalien:

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myotis  21.06.2023, 12:31

Schöne heile Welt der Klimawandelleugner ;o)

Die Trockensommer hatten früher Abstand von 30 oder 50 Jahren - in letzter Zeit 2-3 Jahre...

...wann warst du das letzte mal auf nem Acker, hast mit nem Bauern gesprochen, oder einem Waldbesitzer?...

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Petekramer  22.06.2023, 09:11
@myotis

Alleine in den vergangenen 4000 Jahren gab es rund 74 klimatische Schwankungen. Das ist bekannt und konnte gemessen werden. Wer "leugnet" hier also was?

Wer hingegen naiverweise glaubt, dass es in den letzten 2000 Jahren ein durchgängig-paradiesiches, gleiches Klima gab, das sich erst in den vergangenen 150 Jahren geändert hat...na ja! Der sollte sich besser mal schlau machen.

Ich lebe auf dem Land, betreue beruflich zahlreiche Landwirte und weiß daher: Bauern jammern immer - sei es zu trocken oder zu nass, grad egal. Doch lautet eine alte Bauernregel: "Was im Herbst will gut geraten - das muss im Sommer braten!" Im Sommer ist es heiß - im Winter ist es kalt - Überraschung !

Nebenbei hatten wir soeben erst den kühlsten und nassesten April / Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (s. DWD). Und im Jahr 2020/2021 einen der längsten und schneereichsten Winter.

Um es mit den recht höflichen Worten eines norwegischen Klimatologen auszudrücken: Die Computersimulationen des IPCC bilden sich in der Realität nicht ab. Wir sollten wieder dazu übergehen, die Messdaten zu sichten anstatt Computermodellierungen."

Good Luck!

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myotis  22.06.2023, 10:05
@Petekramer

Wenn ich jetzt rausgucke: der Mais ist grad mal kniehoch, der Boden bockeltrocken, die Kiefern und Buchen sterben...

...findest du das normal? Insbesondere in der Häufung der letzten Jahre...??

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Petekramer  22.06.2023, 11:35
@myotis

Da hilft ein Blick auf die Statistik des Deutschen Wetterdienstes in Bezug auf Niederschlags-Trends. Resultat (ich kann die Statistik des DWD hier leider nicht einfügen, mache das aber oben in den Post): Es besteht ein leichter Trend zur Niederschlagserhöhung seit dem Jahr 1860. Das ist u.a. dadurch zu erklären, dass 1850 das Ende der "kleinen Eiszeit" war - und "aus dem Tal heraus" geht jeder Weg nach oben, das gilt auch für die Temperaturen.

Daraus folgt: Höhere Temperaturen - sukzessive etwas mehr Niederschlag. Es gab in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder Ausreißer nach oben wie auch nach unten. Überdurchschnittlich viel Niederschlag gab es z.B. in den Jahren 2007, 2008, 2010 und 2017, im Verhältnis unterdurchschnittlich in den Jahren 2018, 2019 und 2020 (das sind die Jahre, die du sicherlich im Gedächtnis hast, es waren ja auch immerhin drei hintereinander). 2021 war dagegen wieder leicht über dem Schnitt. Ein Trend innerhalb der vergangenen 30 Jahre ist daraus aber faktisch nicht abzuleiten.

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myotis  22.06.2023, 13:14
@Petekramer

Es geht nicht (nur) um die Niederschlagssummen sondern um die Verteilung bzw. letztlich die Pflanzenverfügbarkeit des Wassers...

...die z. B. für heute angekündigten Unwetter sind viel Niederschlag in den Summen aber ganz wenig Wasser in den ausgetrockneten bockelharten Böden - das meiste fließt noch bevor es versickern kann oberflächlich ab, reißt Boden mit und führt zu Überschwemmungen...

Das kommt immer häufiger vor, sehe ich nicht als Verbesserung...

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Von Experte Pomophilus bestätigt

Nein natürlich nicht gut!

Schau doch raus...

Bei uns macht das Getreide Notreife - der Mais ist grad mal kniehoch...

Die Bäume/Wälder leiden - die Borkenkäfer feiern große Urständ...

Bäche fallen trocken, der Boden ist pickelhart...

Und und und...

...WENN es dann mal regnet, kann der Boden nix aufnehmen und der ganz Kladdradatsch kommt komplett den Berg runter bis in die Keller usw., reißt den Boden mit - auch bis in Keller und Tiefgaragen, Mahlzeit...

Nein, das ist ein Disaster. Wenn ich nicht ständig bewässern würde, wäre hier schon längst alles vertrocknet. Dann hätte ich die ganzen Insekten und Bodentierchen hier nicht und die Vögel auch nicht.

Seit etwa 2015 muss ich monatelang bewässern, um den Naturgarten hier am Leben zu halten. Das wird einem so richtig bewußt, wie wichtig Wasser ist!

Vor 2015 brauchte ich gar nicht zu bewässern. Das Wasser, was ich doch mal brauchte, um etwas zu begießen, fand sich in den Regentonnen an.

Dear Future Generations (Deutsche Übersetzung)

https://www.youtube.com/watch?v=uonyGMvSkxI

Langfristig gleicht sich das Wetter aus , und auch der Regen erfüllt seine Tagesmission .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Morchelmeister  21.06.2023, 06:35

Wir haben hier ein Defizit von etwa 2000 Litern. Na, dann schauen wir mal, wann die runterkommen.

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cas65  21.06.2023, 06:15

Leider falsch. Um die Niederschlagsverluste der letzten Jahre auszugleichen, müsste es mittlerweile 1,5 Jahre durchregnen. ^^ Da "gleicht sich" gar nichts mehr "aus".

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SweetKitty36849  21.06.2023, 06:08

Mein erster Gedanke war auch, dass "Stelle eine blöde Frage" Tagesmission ist, ist aber gar nicht. 😆

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