Es verbessert, je nach Level des Aktiven und der Trainingsschwerpunkte, zumindest deutlich die Ausgangschancen, - macht aber natürlich nicht "unbesiegbar" - .
Was auf der so genannten "Straße" wesentlich wichtiger ist als ausgefeilte Kampftechniken:
Mit großem Abstand deine Aufmerksamkeit: Viele Gefahren sind bereits im Vorfeld ausgeräumt, wenn man seiner Umgebung mehr Aufmerksamkeit schenkt.
Was das heißt: In erste Linie mal das gedankenversunkene Smartphone-Döppeln unterwegs zu unterlassen und hingegen aufmerksam seine nähere Umgebung im Blick zu behalten. Viele Gefahrenmomente wären auf diese Weise bereits im Vorfeld entkräftet und vermieden, wenn die vielen Handy-Junkies nicht dauer-abgelenkt wären. Und es ist kein Zeichen von Feigheit, die Straßenseite frühzeitig zu wechseln, wenn man von weitem schon die zwielichtigen Gestalten auf sich zukommen sieht.
Zum Zweiten: Deine Körpersprache. Straftäter mit Gewaltaffinität suchen keine Gegner, sondern leichte Opfer. Ein offenkundig gut trainierter Athlet mit geradem, klarem Blick nach vorne und einer geraden und aufrechten Körperhaltung wird wesentlich seltener Opfer von Angriffen als der geduckt schleichende Handy-Nerd mit Kopfhörern auf den Lauschern.
Zum Dritten: Deine psychische Stärke, also dein "Mindset": Ein mental starker Verteidiger benötigt mitunter nur eine kleine Dose Rotkohl in einem Einkaufsbeutel (eine fürchterliche Waffe!), um einem Angreifer den Tag zu verderben - anstelle ausgefeilter Kampftechniken.
Im Übrigen: Einer Gefahr weitsichtig aus dem Wege zu gehen, ist kein Zeichen von Schwäche oder Mutlosigkeit, sondern von Vernunft, Weitblick und einem kühlen Kopf. Denn wahr ist: Ein vermiedener Kampf ist auch immer ein gewonnener Kampf!
Zu guter Letzt: Einem Angriff mit einem Messer kann man - auch als erfahrener Kampfsportler - kaum etwas entgegensetzen. Was unter anderem auch daran liegt, dass der Angreifer nicht, wie in zahlreichen Kampfsportschulen (leider) immer noch praktiziert wird, mit einem langen Messer einen einzigen, schick choreografierten Ausfallschrift in Richtung Verteidiger macht, der dann den Angriff schulmäßig abwehren und den Angreifer sogar noch entwaffnen kann. - Forget it - funktioniert nicht! In der Realität kommt der Angreifer auf sein Opfer zu, und bevor dieses überhaupt merkt, dass er irgendeinen kleinen Gegenstand aus der Jackentasche gezogen hat, wurde der Angegriffene schon viermal in hektisch-hitzigen Bewegungen - meistens im Gedränge - getroffen.
Viel wichtiger wäre hier mal die Analyse der Vorgeschichte: Wieso bewege ich mich an Orten, an denen oftmals Gefahr vor Gewalttätern droht? (Ich bin mein ganzes Leben lang - immerhin sind das bereits 60 Jahre - noch nie mit einem Messer bedroht worden.) Hätte man die Situation durch frühzeitige Beobachtung der Umgebung nicht komplett vermeiden können? Diese Strategien bieten natürlich allesamt keinen 100prozentigen Schutz, denn den gibt es nicht, doch sind sie zumindest ein paar Gedankengänge wert.