kann man stillgelegte atomkraftwerke als endlager benutzen da dort eh der ganze atomkram ist?

5 Antworten

Nein. Ein Endlager soll den strahlenden Müll für geologische Zeiträume von der Biosphäre abschließen. Das ist in einem alten AKW keinesfalls möglich.

Es gibt allerdings auch die andere Theorie, die sagt, dass man Atommüll nicht tief vergraben soll, sondern so lagern, dass man auch wieder Zugriff darauf hat. So könnte man besser auf unvorhergesehene Änderungen reagieren. Da würde Kraftwerksgelände wieder ins Spiel kommen.

Problem ist die lange Zeit. Wer garantiert, dass in einigen Generationen noch jemand etwas weiß über das gelagerte Zeug?


Palladin007  11.04.2025, 20:16
Es gibt allerdings auch die andere Theorie, die sagt, dass man Atommüll nicht tief vergraben soll, sondern so lagern, dass man auch wieder Zugriff darauf hat

Ist - ganz rational betrachtet - vermutlich sogar klüger, solange es für die nächsten 1000e Jahre aktiv gepflegt wird, was allerdings auch dauerhaft potentiell hohe Kosten verursacht.

Bis dann...

  • Ein Krieg bricht im Land aus und jemand wirft "aus Versehen" eine Bombe drauf
  • Ein Fanatiker einbricht und sich hoch sprengt
  • Ein Idiot einbricht, um tolle Fotos zu machen (Lost Place Community)
  • Das Geld für die Wartung "gespart" wird und die radioaktiven Stoffe mit der Zeit ausgewaschen werden oder das Gebäude sogar einstürzt
  • ... bestimt noch einiges mehr

Die Erfahrung zeigt ja, dass wir Menschen leider doch so dämlich sind.

Maru1  11.04.2025, 20:33
@Palladin007

"Die Erfahrung zeigt ja, dass wir Menschen leider doch so dämlich sind."

Ja, und einige scheinen es darauf abgesehen zu haben, unbedingt Weltmeister der Dämlichkeit zu werden !

Harrass  12.04.2025, 16:47
@Palladin007

Was soll denn grossartig passieren wenn krieger oder terroristen da Bomben drauf schmeissen ?

Das sind ja keine Atombomben. Und selbst Atombomben würden dann nicht automatisch explodieren.

spelman  12.04.2025, 18:39
@Harrass

Es würde passieren, dass radioaktives Material in der Gegend verteilt wird. Das ist ziemlich ungesund und verseucht die Umgebung auf sehr lange Zeiträume.

Harrass  12.04.2025, 18:57
@spelman

Das sind Castoren. Die bekommt man nicht "mal eben" kaputt. Und selbst wenn kann man da nur stücke raussprengen. Die bei weitem nicht so gefährlich sind wie Atomkraftgegner immer behaupten

Palladin007  12.04.2025, 19:53
@Harrass

Dann hättest Du doch bestimmt nichts dagegen, wenn neben deinem Wohnort so ein Endlager aufgebaut wird, oder?

Denn genau das ist das Problem. Endlager-Standorte finden ist das Eine, aber die Politik ... das ist eine ganz andere Hausnummer, niemand will sowas in der Nachbarschaft haben.

Harrass  12.04.2025, 23:28
@Palladin007

Das Problem ist tatsächlich Politik.

Anti Atomkraft Politik genau genommen

Das war nämlich so: Die Atomkraftgegner brauchten unbedingt einen Grund gegen Atomkraft. Und haben deshalb den "ewigen" Atommüll erfunden.

Abgebrannte Brennstäbe bestehen nur zu ungefähr 3% aus Spaltproduktern und nur das ist tatsächlich Atommüll. Den Rest kann man in geeigneten Reaktoren weiter verwenden. Deshalb mussten Reaktoren, Aufbereitung und Export der Brennstäbe verboten werden. Damit man "ewigen" Atommüll hat.

Und der ist ohne Aufbereitung tatsächlich problematisch, weil man alte brennstäbe so wie sie sind eben nicht einlagern kann. Geht physikalisch nicht.

Palladin007  13.04.2025, 00:44
@Harrass
  • Uran 235 ist sehr selten und sehr begrenzt, wir haben also eher früher als später das Problem, dass uns der Brennstoff ausgeht
  • Uran 235 kommt größtenteils aus Ländern, von denen wir nicht abhängig sein wollen
  • GAU-Risiko, es ist gering, aber nicht 0 und falls es doch passiert, können weite Landstriche unbewohnbar werden
  • Extrem hohe Kosten im Bau
  • Hohe Betriebskosten
  • Dauerhafter Betrieb durch besonders ausgebildetes Personal nötig
  • Atomkraftwerke sind neben der hohen Abdeckung durch Erneuerbare Energien nicht wettbewerbsfähig (waren sie vorher auch nur durch Subventionen)
  • Extrem hoher Wasserverbrauch für die Kühlung, bei uns wird es aber konstant trockener, Frankreich musste deshalb sogar immer wieder Reaktoren abschalten
  • Extrem hoher Wasserverbrauch für die Kühlung, wenn man das aus Flüssen füttert, ist das eine starke Störung für das natürliche Leben in diesen Flüssen
  • Atomkraftwerke sind die unflexibelsten Energiequellen, es braucht also immer noch umfangreiche andere Energiequellen.
  • Der Bau von so einem Atomkraftwerk ist sehr teuer, sehr langwierig und bei unserer Erfolgsquote bei Großprojekten haben wir erst genug Atomkraftwerke, wenn die Fusionsreaktoren längst Marktreife erreicht haben ;)

Also nein, ich brauche keinen "ewigen" Atommüll, um genug Gründe gegen Atomkraftwerke zu haben, es gibt genug andere Gründe.

Dem gegenüber stehen Photovoltaik und Windenergie, flexibel, extrem billig, schnell aufgebaut, einfach in der Wartung, kaum Betriebskosten, keine Betriebsstoffe nötig, kaum Giftstoffe, geringe Risiken und Schäden für die Umwelt, etc.

Man braucht Energiespeicher, aber wenn ich mir anschaue, was in den letzten paar Jahren an Fortschritt allein beim Thema Energiespeicher stattgefunden hat, habe ich da keine Sorgen.
Ach ja und sie sehen nicht schick aus ... joa ... ich hätte auch gern solche Probleme.

Abgebrannte Brennstäbe bestehen nur zu ungefähr 3% aus Spaltproduktern und nur das ist tatsächlich Atommüll. Den Rest kann man in geeigneten Reaktoren weiter verwenden.

Dazu müsste man diese 3% erst einmal heraus lösen, das ist zwar möglich, aber auch teuer und bringt weitere Risiken mit sich. Und der ganze Rest ist Uran 238, mit dem konventionelle Reaktoren nichts anfangen können.

Es gibt zwar Reaktoren wie Brutreaktoren, die mit Uran 238 arbeiten können, aber die haben weitere Nachteile:

  • Sie sind noch unausgereift und nur vereinzelt kommerziell im Einsatz
  • Der Reaktor erzeugt große Mengen vom Plutonium 239, was in Atomwaffeen eingesetzt werden kann - aber hey, so muss man es nicht lagern :)
  • Deutlich höhere Temperaturen, was andere Kühlmittel wir flüssiges Natrium oder Salzschmelzen erfordert. Und wenn das Natrium austritt, kann das bei Kontakt mit der Luft zu verheerenden Explosionen führen
  • Der Einsatz in der Kühlung von eigentlich festen Stoffen in flüssiger Form bedeutet, dass man das Kühlmittel permanent erhitzen muss, da sie sonst vollständig blockieren könnte
  • Der Reaktor wird instabil, wenn im Brennstoff bestimmte Isotope vorkommen - eben diese Isotope kommen aber in eben dem Atommüll vor, den Du im Reaktor verbrennen willst, man darf also nur sehr geringe Mengen davon einsetzen

Und dann hast Du immer noch die 3% vom ursprünglichen Atommüll + den Atommüll, der bei den Prozessen zur Aufbereitung anfällt, die darin enthaltenen Stoffe sind sehr toxisch und hoch radioaktiv, das muss irgendwo hin. Du hast die Diskussion also nicht gelöst, nur aufgeschoben.

Es gibt potentiell geeignete Standorte für so ein Endlager, aber das größte Hindernis ist, dass niemand so ein Endlager vor der Haustüre haben will. Und Du hast meine Frage auch nicht beantwortet, ob Du solche Anlagen (Lager oder Aurbereitung vom Atommüll) vor deiner Haustüre haben willst.

Harrass  13.04.2025, 10:53
@Palladin007

Eine professonelle Sammlung der Halbwahrheiten der Atomkraftgegner.

Die Stolz darauf sind, das EE die bösen AKW ersetzt hat und sich wundern (oder es genauer gesagt völlig normal finden) , das noch Kohle und Braunkohle Kraftwerke am Netz sind.

Deshalb fange ich auch direkt mit dem Kühlwasser unsinn an. Ja, es gibt in Frankreich 5 AKW (von 56), die keine Kühltürme haben. Und wenn es im Sommer zu heiss ist, dann müssen die ihre Leistung reduzieren, damit die Fische nicht gekocht werden. Daraus wird von Atomkraftgegnern gerne die riesen Welle gemacht und behauptet, das das für alle AKW geht.

Nun die offenslichtliche Antwort ist zum einen: Im Sommer ist das nicht so tragisch, weil man sich den deutschen Strommüll schenken lassen kann und dafür laufen die dann ohne Probleme im Winter, wenn die Sonne Urlaub macht.

Was die 51 AKW die einen Kühlturm haben betrifft (genau so wie auch die deutschen AKW die alle einen Kühlturm hatten), so verbrauchen die ganz genau so viel Wasser wie die Kohlekraftwerke die wir stattdessen betreiben. Aber dafür erzeugen die AKW natürlich viel weniger CO2.

Zu jedem AKW fährt einmal im Jahr ein LKW mit Brennstäben.

Zu jedem Kohlekraftwerk das wir stattdessen betreiben fährt JEDEN TAG ein kilometer langer Güterzug mit Kohle.

Harrass  13.04.2025, 10:59
@Palladin007

Hier mal die "exorbitanten" Kosten der Atomkraft, wenn das AKW bereits gebaut und in betrieb ist. Unsere deutschen AKW konnten das mit ziemlich genau den gleichen kosten, soweit ich weiss sogar noch billiger. Und die deutschen AKW waren schon gebaut, also ist der hinweis auf hohe baukosten Unsinn.

https://www.kkg.ch/api/rm/85Z55658JS5E7SB/gb-2023.pdf

Das ist natürlich inklusive Personalkosten und es ist ja nun nicht so das die Kohlekraftwerke die wir stattdessen betreiben ohne Personal auskommen.

Funfact: Es ist "geplant" das Backup irgendwann von kohle auf Gas umzustellen.

Gas hat den Vorteil, das man Gaskraftwerke recht schnell an und abschalten kann.

Hat sich allerdings noch keiner wirklich Gedanken darüner gemacht wie man die Mitarbeiter so schnell einstellen und wieder feuern kann.

Harrass  13.04.2025, 11:07
@Palladin007

Zitat: Atomkraftwerke sind neben der hohen Abdeckung durch Erneuerbare Energien nicht wettbewerbsfähig (waren sie vorher auch nur durch Subventionen)

Funfact: Die CO2 Umlage ist ja kein Selbstzweck.

Alle Theoretiker sind sich einig das die "superbilligen" EE erst wirklich billiger sein werden, wenn man CO2 teuer genug gemacht hat.

Natürlich waren AKW, die ja diese CO2 Abgabe nicht zahlen mussten, dadurch wettbewerbsfähig. Bei 3 Cent pro KWh gibt es wenig was passieren kann. und trotz der massiven Subvention und Marktverzerrung zugunsten der EE konnte man diese lästige Konkurrenz schliesslich nur dadurch loswerden, das man alles was mit Atomkraft zu tun hat rigoros verboten hat.

Harrass  13.04.2025, 11:09
@Palladin007

AKW sind im Übrigen erstaunlich flexibel und können im Bereich von 100% bis 70% fast so schnell regeln wie Gaskraftwerke. Man kann sie halt nur nicht "aus" schalten.

Aber das macht überhaupt nichts aus, denn dafür kann man ja jederzeit die WKA abschalten, denen das tatsächlich nichts ausmacht.

Harrass  13.04.2025, 11:22
@Palladin007

Brutreaktoren "sind" ausgereift, der BN-800 und seine vorgänger laufen seit jahrzehnten.

Was stimmt ist, das die Technologie anspruchsvoller und dadurch teurer ist als die "normalen" AKW. Das versucht man gerade billiger hinzubekommen.

Und natürlich darf das Atombomben Argument nicht fehlen. In der ganzen Geschichte der Atomkraft hat noch kein schneller Brüter das Material für eine Atombombe geliefert. Dafür sind die auch völlig ungeeignet, weil das waffenfähige PU239 auch das eigentliche Betriebsmittel des Reaktors ist.

Tatsächlich hat der BN-800 in der ersten Beladung werbewirksam (und in Deutschland auffällig unkommentiert) alte Atomwaffen verbraucht.

Es ist ein Mengenproblem. Natürlich "kann" man sich theoretisch aus dem BN-800 oder aus den modernen flüssigsalz Reaktoren die U233 aus Thorium brüten auch eine Atombombe abfüllen.

Aber dann geht der Ofen aus, weil man eben nicht mehr das Betriebsmaterial hat das man braucht, um weiteres Betriebsmaterial zu brüten.

Das kann man beunruhigend finden, aber es ist ein Henne-Ei Problem...

Wenn man angst hat das jemand Atomwaffenfähiges Material dadurch gewinnt, das man ihm Atomwaffenfähiges Material gibt, warum gibt man es ihm dann überhaupt ?

Harrass  13.04.2025, 11:49
@Palladin007

Natrium als Kühlmittel ist nicht nur wegen den hohen Temperaturen erforderlich (die im übrigen einen höheren Wirkungsgrad ermöglichen) sondern weil in schnellen Brütern die Neutronen nicht moderiert werden und Natrium in dieser Hinsicht keinen Einfluss auf die Neutronen Geschwindigkeit hat. Daher der Name "schnell" (hat nichts damit zu tun das man damit schneller Atombomben brüten kann, wie Atomkraftgegner immer gerne behaupten) Und die dann immer die dreckhaufen als Beispiel bringen, mit denen man "schnell" die Atombomben bauen wollte. Die aber alle mit Graphit moderiert und eben nicht "schnell" waren.

Der letzte grössere Unfall mit Natrium war im Übrigen vor 30 Jahren, scheinbar haben die Russen das im Griff. Nicht nur das, die arbeiten grade am BREST, der soll mit Blei gekühlt werden.

Die Physik erlaubt tatsächlich nur geringe Mengen der Aktiniden PU241 und aufwärts. Der BN-800 ist der einzige Reaktor der Welt, der wenigstens ein bisschen davon verbrauchen kann. Aber es sind zum Glück auch nicht die Unmengen die da anfallen, obwohl sich das mit dem derzeitigen verstärkten Einsatz von MOX Brennstäben in thermischen AKW sicherlich erhöhen wird.

Meiner Meinung nach sollte man n Zukunft verstärkt schnelle Reaktoren bauen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Oh, noch mal zur Klarstellung: Schnelle Brüter "arbeiten" nicht mit U238, sondern mit PU239. Das sie aus U238 erbrüten (wobei in dem Sinne keine Arbeit geleistet wird).

In Summe verbrauchen sie dann allerdings bei einem Brutfaktor von 1 tatsächlich U238. Bei einer Kernladung von rund 15 Tonnen und einem Abbrand von 10% "verbraucht" ein BN-800 pro Brennstoff zyklus rund 1,5 Tonnen U238.

Und erzeugt damit Jahrelang 800MW CO2 freie Leistung.

Zum Vergleich: Der deutsche Atommüll der hier rumsteht besteht zu 93% aus U238 und könnte rein rechnerisch Deutschland komplett mit Heizung und Verkehr für ca. 350 jahre betreiben.

Na sowas, dann brauchen wir gar kein U235 mehr. Und die Schurkenstaaten machen gehen pleite.

Funfact: Der schnelle Brüter in Kalkar hätte das gekonnt. Deshalb durfte der nie ans Netz. Die SPD/Grüne Regierung hat dem einfach keine Betriebserlaubnis erteilt.

Aus 2 Gründen: Kohlekumpel arbeiten nicht in AKW und wo kommen wir denn hin, wenn jemand einfach unseren schönen Atommüll kaputt macht ?

Dann gibt es ja gar keinen Grund mehr gegen Atomkraft.

Harrass  13.04.2025, 12:16
@Palladin007

Zur Endlagerfrage: Ich lebe in einem Wohngebiet, da haben Industrie Anlagen nichts verloren.

Wenn man die alten Brennstäbe aufbereitet, dann kann man bis auf die 3% Spaltprodukte alles weiter verwenden.

Und die Spaltprodukte strahlen zwar die ersten paar Jahre wie die Hölle, sind danach aber nur noch mittelmässig radioaktiv und strahlen nach 300 Jahren noch so stark wie die hintergrundstrahlung. Sie sind dann also ganz normaler Industriemüll.

Geh mal durch eine Altstadt und sie dir an wie alt die Häuser sind.

Ich denke mal mit etwas Mühe kann man ein Endlager bauen, das 300 Jahre hält

Palladin007  13.04.2025, 13:02
@Harrass
Die Stolz darauf sind, das EE die bösen AKW ersetzt hat und sich wundern (oder es genauer gesagt völlig normal finden) , das noch Kohle und Braunkohle Kraftwerke am Netz sind.

Ich bin nicht "stolz" darauf, ich sage nur, dass EE in fast allen Punkten besser sind.
Mit Kohlekraftwerken habe ich AKWs nie verglichen, warum Du das jetzt tust, ist mir schleierhaft. (Whataboutism?)

Kohle soll abgeschafft werden und das wird auch passieren, aber ein ganzes Land umzustellen dauert eine Weile, natürlich braucht man bis dahin Ausweichmöglichkeiten. Deshalb ist Kohle natürlich nicht gut, aber solange es zeitnah durch EE ersetzt wird, bin ich damit einverstanden. Und da der Bau von AKWs so enorm lange braucht, während die eh keine Option.

Und wenn es im Sommer zu heiss ist, dann müssen die ihre Leistung reduzieren, damit die Fische nicht gekocht werden.

... und weil der Wasserstand zu niedrig ist, was dank der zunehmenden Extreme durch Klimawandel häufiger wird.

Im Sommer ist das nicht so tragisch, weil man sich den deutschen Strommüll schenken lassen kann und dafür laufen die dann ohne Probleme im Winter, wenn die Sonne Urlaub macht.

Du argumentierst also damit, dass Frankreich nicht unabhängig sein muss, weil wir Deutschen im Sommer eine stabile Versorgung haben? Das ist eine ziemlich ... naive Sicht.

Aber gut, wenn Du mit der Unterstützung durch EU-Nachbarn argumentierst, warum reden wir dann überhaupt über AKWs? Erneuerbare sind nicht nur Photovoltaik, Windkraft liefert auch im Winter Strom und andere Technologien sind in Arbeit. Und wenn es Mal eine Dunkelflaute gibt (die in der Regel kurz sind und nur sehr selten länger dauern), kann man sich den Strom von den EU-Nachbarn einkaufen, was in Summe über das Jahr gerechnet immer noch günstiger ist, als auf AKWs zu setzen.

Was die 51 AKW die einen Kühlturm haben betrifft [...], so verbrauchen die ganz genau so viel Wasser wie die Kohlekraftwerke

... und 100% mehr Wasser, als Windkraft und Photovoltaik.

Zu jedem AKW fährt einmal im Jahr ein LKW mit Brennstäben.

Zu jeder Windkraftanlage und Photovoltaikanlage fährt nie ein LKW mit Brennmaterial und es fährt auch nie ein LKW mit Abfall weg.

Hier mal die "exorbitanten" Kosten der Atomkraft, wenn das AKW bereits gebaut und in betrieb ist

Und wer zahlt den Bau bis dahin? Du?
Es geht um Zukunftsentscheidungen, da gehören auch die Kosten beim Bau mit rein.

Und auch wenn Du die Betriebskosten runter spielst, sind die Gesamtkosten immer noch sehr viel höher, als bei Wind und Solar.

Alle Theoretiker sind sich einig das die "superbilligen" EE erst wirklich billiger sein werden, wenn man CO2 teuer genug gemacht hat.

https://energy.mit.edu/wp-content/uploads/2018/09/The-Future-of-Nuclear-Energy-in-a-Carbon-Constrained-World.pdf

Hier findest Du eine Studie vom MIT bzgl. der verschiedenen Kosten (Investition und Betrieb) der verschiedenen Energiequellen (Appendix A, Tabelle A.1 bis A.8). Man sieht deutlich, wie viel teurer Atomkraftwerke gegenüber Wind und Solar sind.

Die Zahlen beziehen sich auf Frankreich, UK, China und USA.

Natürlich waren AKW, die ja diese CO2 Abgabe nicht zahlen mussten

Auch AKWs verursachen konstant CO²-Emissionen bei Uran-Abbau, -Aufbereitung und Transport, nur eben nicht bei uns im Land.

AKW sind im Übrigen erstaunlich flexibel und können im Bereich von 100% bis 70% fast so schnell regeln wie Gaskraftwerke

Und Wind und Solar kann man mit einem Knopfdruck auf 0% oder irgendwo dazwischen regeln.

Brutreaktoren "sind" ausgereift, der BN-800 und seine vorgänger laufen seit jahrzehnten.

"Läuft seit jahrzehnten" vs. "ausgereift" - großer Unterschied.

Dafür sind die auch völlig ungeeignet, weil das waffenfähige PU239 auch das eigentliche Betriebsmittel des Reaktors ist.

Es geht um die Politik dahinter, man kann nicht sinnvoll überwachen, wer Plutonium 239 erzeugt, um Atomwaffen zu bauen, wenn jeder Plutonium 239 erzeugt, um damit Strom zu erzeugen. Die Betreiber könnten stattdessen konstant kleine Mengen abzweigen und für Atomwaffen nutzen, das Kraftwerk liefert dadurch weniger Strom, aber das kann man schön rechnen, sodass niemand merkt, wenn irgendein Land an Atomwaffen arbeitet.

Die Physik erlaubt tatsächlich nur geringe Mengen der Aktiniden PU241 und aufwärts

Und dabei argumentierst Du, dass wir kein Uran 238 mehr brauchen?
Wenn aber nur geringe Mengen der Aktiniden erlaubt sind, dann muss der Atommüll entweder teuer gereinigt werden (Wie teuer soll es denn noch werden?), oder es muss Uran dazu gekauft werden. In der Realität eher Letzteres.

Meiner Meinung nach sollte man n Zukunft verstärkt schnelle Reaktoren bauen

Cool, wann haben wir dann den Strom? 2070? Und was machen wir bis dahin? Nun, da EE so günstig sind, wird bis dahin vermutlich weiter massig EE gebaut und an Speichern gearbeitet, sodass 2070 niemand mehr Kernspaltung braucht.

Der schnelle Brüter in Kalkar hätte das gekonnt. Deshalb durfte der nie ans Netz

Der kam nie ans Netz, weil niemand die Risiken tragen wollte und nach Tschernobyl restlos umgekippt ist.

Palladin007  13.04.2025, 13:03
@Harrass
Ich lebe in einem Wohngebiet, da haben Industrie Anlagen nichts verloren.

Du argumentierst also mit Endlagern von 300 Jahren, willst so ein Endlager aber nicht bei dir in der Nachbarschaft haben? Keck

Wir können uns aber nur begrenzt aussuchen, wo so ein Endlager gebaut wird, die brauchen bestimmte Bedingungen im Gestein und die sind eben so wie sie sind, ob darüber ein Wohnort liegt, interessiert das Gestein herzlich wenig.

Deutschland ist sehr dicht besiedelt, es gibt praktisch überall Wohngebiete und das Grundwasser hält sich nicht an so Grenzen wie "Hier fängt das Wohngebiet an".

Wenn man die alten Brennstäbe aufbereitet, dann kann man bis auf die 3% Spaltprodukte alles weiter verwenden.

+ die Abfallstoffe der weiteren Verwendung, auch die Brüter haben Abfallprodukte.

strahlen nach 300 Jahren noch so stark wie die hintergrundstrahlung

Und was ist mir den anderen Abfallstoffen mit einer Halbwertszeit über 30 Jahren?

Und dann ist das immer noch eine verdammt lange Zeit, für die der Müll extrem gefährlich (radioaktiv UND toxisch) ist und irgendwo gelagert werden muss. Ein einfaches Lagerhaus reicht dafür nicht aus (warum hab ich oben geschrieben), also brauchen wir wieder unterirdische Lager, wofür wieder bestimmte Begebenheiten benötigt werden, weshalb wir wieder den Standort nicht frei wählen können. Willst Du so ein Lager vor deinem Wohnort haben?

Abgesehen davon ist die Behauptung schlicht Quatsch, dass die Strahlung nach 300 Jahren so stark ist, wie die Hintergrundstrahlung, aber wenn das stimmen würde, ändert das nichts an meiner Antwort.

Harrass  13.04.2025, 13:32
@Palladin007

Sooo dicht ist Deutschland nun auch wieder nicht besiedelt.

Wir haben hier in der Gegend auch Industriegebiete, alte Zechen und Eisenhütten, da ist sowieso jede menge Mist im Boden, da kann man auch was für 300 Jahre abstellen.

Das Spaltprodukte toxisch sind ist reiner Aberglaube und Proaganda. Sie sind wenn dann radiotoxisch, bis sie abgeklingen sind.

Wenn dir das so viel kummer bereitet solltest du lieber einen Feldzug gegen die sondermülldeponien führen die tatsächlich ewig toxischen Müll verklappen, der nicht nach 300 Jahren harmlos wird.

Die 300 Jahre kommen gut hin. Das meiste ist bis dahin schon abgeklungen und auch die länger strahlenden Elemente sind dann "fertig".

Was dann noch strahlt sind die bestandteile die so unradioaktiv sind, das sie "ewig" strahlen werden und das verschwindet tatsächlich in der hintergrundstrahlung.

Harrass  13.04.2025, 14:15
@Palladin007

>Ich bin nicht "stolz" darauf, ich sage nur, dass EE in fast allen Punkten besser sind.

Mit Kohlekraftwerken habe ich AKWs nie verglichen, warum Du das jetzt tust, ist mir schleierhaft. (Whataboutism?)

Weil es immer diese Wahl war. Kohlekraftwerke oder AKW. Grüne Politik war immer Kohle statt AKW. In England wurden die letzten Kohlekraftwerke jetzt abgeschaltet. Aber da gibts auch nicht so viele verrrückte Grüne und die AKW laufen noch.

"Sollte hätte könnte". Die Kohlekraftwerke laufen noch. Ja, sogar Braunkohlekraftwerke laufen noch. Rein zufällig in genau gleicher höhe wie die 6 AKW die habeck ohne Grund, Sinn und Verstand abgeschaltet hat. Warum laufen die wohl noch ?

>und weil der Wasserstand zu niedrig ist, was dank der zunehmenden Extreme durch Klimawandel häufiger wird.

Nein, weil man völlig verschiedene Mengen braucht.

Für die Flusswasserkühlung der AKW braucht man ungefähr 40000 Liter Wasser pro sekunde. Für Kühltürme braucht man nur 400 Liter. Du wirst es so schnell nicht erleben das unsere Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, weil wir kein Flusswaser mehr haben.

>Zu jeder Windkraftanlage und Photovoltaikanlage fährt nie ein LKW mit Brennmaterial und es fährt auch nie ein LKW mit Abfall weg.

Aber es fahren LKW mit der Anlage und dem Anlagenmüll rum. Und eine Menge müll, weil es rechnerisch 1000 WKA braucht um ein AKW zu ersetzen und selbst das ist natürlich unsinn. Wenn EE ein AKW ersetzen könnte, dann wäre das längst geschehen, aber wir ersetzen sie mit kohle, denn EE werden erst einen sinnvollen und zuverlässigen Beitrag zur Stromversorgen liefern, wenn wir einen "an"schalter für Sonne und Wind erfunden haben.

>Auch AKWs verursachen konstant CO²-Emissionen bei Uran-Abbau, -Aufbereitung und Transport, nur eben nicht bei uns im Land.

Und bei weitem nicht so viel wie Kohle. Tatsächlich ist der betrieb von AKW derart CO2 frei das man schon den Bau und Abbau mit einrechnet damit man in die Nähe der CO2 Emissionen von EE kommt.Deshalb war es ja so ein Unsinn, unsere 6 AKW abzureissen.

>Und Wind und Solar kann man mit einem Knopfdruck auf 0% oder irgendwo dazwischen regeln.

Ich liebe dieses Argument. Weil es so schön beweist, das die EE Apostel sich wirklich Mühe geben mussten um die AKW schlecht zu rechnen. Man kann etwas nur gut regeln, wenn man es auschalten kann.

Regeln bedeutet sprungantwort. Man kann ein AKW regeln, wenn ich das einschalte, dann liefert das Energie und weil ich einstellen kann wie viel, ist das regelenergie.

EE Anlagen kann man zwar jederzeit ausschalten, aber wenn man die Einschaltet heisst das nicht, das man auch Energie rausbekommt.

Deshalb sage ich ja auch immer, das AKW und EE hervorragend zusammenpassen. Wenn die AKW auf 70% sind, kann man WKA ausschalten, denen macht das nichts. Und wenn die WKA nicht liefern, ja, dann fahren die AKW halt wieder auf 100%

>Es geht um die Politik dahinter, man kann nicht sinnvoll überwachen, wer Plutonium 239 erzeugt, um Atomwaffen zu bauen, wenn jeder Plutonium 239 erzeugt, um damit Strom zu erzeugen.

Wie bereits gesagt, wenn ich nicht will das jemand Atomwaffen baut, dann gebe ich ihm halt nicht das Material dazu. Und wir reden von kommerziellen Reaktoren. Die haben das Problem, das man die Brennstäbe recht lang drin lässt. So lange, das sich unverneidlich einiges an PU240 bildet und das kann man nicht nur nicht vom PU239 trennen, es führt dazu, das Kernwaffen unzuverlässig werden.

Wer Atombomben will nutzt dafür andere reaktoren.

>Die Physik erlaubt tatsächlich nur geringe Mengen der Aktiniden PU241 und aufwärts

>Und dabei argumentierst Du, dass wir kein Uran 238 mehr brauchen?

Ähm, U238 brauchen wir tatsächlich nicht. Davon haben wir genug für 350 Jahre. Was wir einmal brauchen ist genug PU239 um den Reaktor zu starten. Das kann man auch aus unseren alten brennstäben holen.

Aufbereitung ist ein unvermeidbarer Bestandteil. Sonst kann man ja die Spaltprodukte nicht sicher endlagern.

Während es physikalisch schwer ist, PU239 und PU240 hinreichend sauber zu trennen das man daraus Atombomben herstellen kann, so ist es doch recht leicht PU241 und aufwärts so weit auszusortieren, das mit dem restlichen Plutonium neue MOX Brennstäbe bauen kann.

>Nun, da EE so günstig sind, wird bis dahin vermutlich weiter massig EE gebaut und an Speichern gearbeitet, sodass 2070 niemand mehr Kernspaltung braucht.

EE ist tatsächlich günstig wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Teuer wirds, wenn das nicht so ist. Und im Winter helfen auch Speicher nicht weiter, denn egal wie gross die sind, irgendwann sind sie leer und dann ist es doch wieder Kohle und Gas.

Der BN-800 beweist das es geht und überall auf der Welt wird daran geforscht das nachzumachen. Billiger und besser. Ob das bis 2070 dauert kann bisher noch keiner sagen, der BREST wird wohl in 2 Jahren fertig, Bill gates hat angefangen seinen Reaktor zu bauen und was die Chinesen mit ihren Flüssigsalz Thorium Reaktoren erreichen bleibt abzuwarten.

Und was ist mit Tschernobyl ?

https://imgur.com/gallery/zv17qD6

Palladin007  13.04.2025, 19:04
@Harrass
Wir haben hier in der Gegend auch Industriegebiete, alte Zechen und Eisenhütten, da ist sowieso jede menge Mist im Boden, da kann man auch was für 300 Jahre abstellen

Achso, deshalb ist es plötzlich unbedenklich?
Wenn Du einen Haufen Müll hast, fällt es nicht weiter auf, einen weiteren Haufen noch viel gefährlicheren Müll drauf zu werfen?
Steile These

Und wie gesagt:
Grundwasser hält sich nicht an so Grenzen wie "Hier fängt das Wohngebiet an".

Das Spaltprodukte toxisch sind ist reiner Aberglaube und Proaganda

Cadmium, Antimon, Tellur, ...

sondermülldeponien führen die tatsächlich ewig toxischen Müll verklappen

Das ist auch ein Problem, aber Atomreaktoren werden dadurch nicht plötzlich gut.

Die 300 Jahre kommen gut hin. Das meiste ist bis dahin schon abgeklungen

Technetium-99: Halbwertszeit von 2,111(12) × 10^5 Jahren
Zirconium-93: Halbwertszeit von 1,61(5) × 10^6 Jahren

Weil es immer diese Wahl war. Kohlekraftwerke oder AKW.

Nein, war es nie. EE war immer das Ziel ist ist es auch heute noch.
Das einzige (noch) Hindernis sind Speichertechnologien und die werden immer besser.

Man kann vielleicht vorwerfen, dass sie es nicht klug angegangen sind, aber zu behaupten, Kohle wäre das Ziel, ist maximal eine unkreative Verschwörungstheorie.

Für die Flusswasserkühlung der AKW braucht man ungefähr 40000 Liter Wasser pro sekunde

Und der Kühlturm arbeitet mehr mit Verdunstung, je höher die Außentemperatur, desto schlechter die Verdunstung.

Aber es fahren LKW mit der Anlage und dem Anlagenmüll rum

... der (noch bis auf die Rotorblätter) recycled werden kann, außerdem leben die 20 Jahre und giftig ist davon nichts.

denn EE werden erst einen sinnvollen und zuverlässigen Beitrag zur Stromversorgen liefern, wenn wir einen "an"schalter für Sonne und Wind erfunden haben

... oder wenn wir Speicher aufgebaut haben. Abgesehen davon sind Dunkelflauten über's Jahr gerechnet eher selten, im Normalfall ist immer entweder Sonne oder Wind verfügbar.

Und bei weitem nicht so viel wie Kohle

Und schon wieder vergleichst Du mit Kohle. Wenn Du unbedingt mit Kohle vergleichen willst, dann mach das für dich alleine, ich vergleiche mit EE.

Deshalb sage ich ja auch immer, das AKW und EE hervorragend zusammenpassen. Wenn die AKW auf 70% sind, kann man WKA ausschalten, denen macht das nichts. Und wenn die WKA nicht liefern, ja, dann fahren die AKW halt wieder auf 100%

Nur kann man AKWs nicht einfach so hochfahren.
Es gibt den Großteil der Zeit genug Sonne und/oder Wind, um das Land zu versorgen. Natürlich nicht immer, aber Dunkelflauten sind die Ausnahme und dafür kann man Speicher nutzen. Den überschüssigen Strom speist man dann in die Speicher ein und wenn man Strom braucht, kann man aus den Speichern ins Netz einspeisen. Es gibt chemische Speicher-Konzepte, die man sogar in die Windkraftanlagen selbst integrieren könnte, oder am Meeresgrund unter den Offshore-Anlagen.
Ein AKW ist ein Grundlast-Kraftwerk, das kann man nur begrenzt regulieren, man braucht also so oder so weitere Energiequellen wie z.B. Gas-Kraftwerke oder z.B. Pumpspeicher.

Und dazu kommt noch:
Ja, mag sein, dass EE und AKWs gut zusammen funktionieren, aber AKWs haben immer noch zig Nachteile (von denen Du ca. die Hälfte ignoriert oder "umschifft" hast). Und dann gibt es noch einen entscheidenden Nachteil: Wir haben keine AKWs!

Du kannst die Dinger so toll finden, wie Du willst, was nicht da ist, liefert keinen Strom, fertig aus. Klar, kann man bauen, aber das dauert immer noch extrem lange und ist extrem teuer und wir brauchen jetzt eine geeignete Alternative und nicht erst in 20 (oder bei unserer Erfolgsquote 50) Jahren. Wir können also heute mit einem sehr lanwierigen Bau von fragwürdigen AKWs beginnen, die schon heute nicht wettbewerbsfähig sind, weil EE mehr Strom liefert, als AKWs herunter geregelt werden können, oder wir bauen in der selben Zeit mehr EE und investieren in Speicher- und weitere EE-Technologien, um hinterher ohne die zig Nachteile auskommen zu müssen.

Und wir reden von kommerziellen Reaktoren. Die haben das Problem, das man die Brennstäbe recht lang drin lässt. So lange, das sich unverneidlich einiges an PU240 bildet und das kann man nicht nur nicht vom PU239 trennen, es führt dazu, das Kernwaffen unzuverlässig werden.

Und was spricht dagegen, die Brennstäbe nicht lange drin zu lassen, um dann ein bisschen PU239 abzweigen zu können? Die Betreiber, die Atomwaffen haben wollen, halten sich natürlich an die Gebrauchsanweisung.

Ähm, U238 brauchen wir tatsächlich nicht

Doch, weil man die alten Brennstäbe nicht einfach so nutzen kann - wie bereits mehrfach geschrieben.

EE ist tatsächlich günstig wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Teuer wirds, wenn das nicht so ist.

... was statistisch eher die Seltenheit ist. Herbst 2024 hatten wir Pech, das stimmt, aber das ist nicht die Norm. Die Versorgungslücken, die es gibt, sind im Schnitt nur wenige Tage lang. Und Offshore-Wind ist sehr zuverlässig, allerdings sind unsere Stromtrassen dafür nicht geeignet (DE lässt ja gerne Infrastruktur vergammeln).

Harrass  14.04.2025, 23:10
@Palladin007

Ich denke du willst das absichtlich falsch verstehen.

Zu einem Endlager gehören Rampen, Indusrieanlagen und Verkehr.

Das macht man einfach nicht mitten in einem Wohngebiet, sondern in einem Industriegebiet. Grundwasserschutz ist natürlich wichtig, aber im Prinzip kann man das genau so lösen wie bei den Endlagern für hochgiftigen Chemiemüll, den du ja auch nicht im Grundwasser haben willst, der aber nicht strahlt und den du deshalb seltsamerweise für ungefährlicher hältst.

Cadmium und Antimon sind keine Spaltprodukte. Tellur ist ein Spaltprodukt, aber nicht übermässig toxisch.

Technetium hat eine hohe HW Zeit, genau wie Zirconium. Die werden "ewig" vor sich herstrahlen - und zwar so wenig, das es in der Hintergrundstrahlung untergeht.

>Und schon wieder vergleichst Du mit Kohle. Wenn Du unbedingt mit Kohle vergleichen willst, dann mach das für dich alleine, ich vergleiche mit EE.

Die EE Wende ist ja kein Selbstzweck. Verkauft wurde das als Gegenmittel gegen den Klimawandel. Jedes Kg CO2 zählt und so.

Deshalb rechne ich gegen Kohle. Denn die verursacht Klimawandel, nicht AKW.

>Nur kann man AKWs nicht einfach so hochfahren.

Doch, kann man. Man kann sie nur nicht ausschalten. Aber Kohlekraftwerke sind nicht viel besser und so lange hier noch Kohlekraftwerke in Deutschland laufen ist es eine Klimasünde, stattdessen 6 AKW ohne Grund, Sinn und Verstand rein ideologisch abzureissen.

>Und was spricht dagegen, die Brennstäbe nicht lange drin zu lassen, um dann ein bisschen PU239 abzweigen zu können?

Weil man dazu das AKW abschalten muss und das fällt sofort auf. Man kann auch nicht "mal eben" die brennstäbe öffnen und das PU239 rausholen, sondern muss den kompletten Stab zerlegen und neu bauen. Unauffällig ist anders.

Nein, alte brennstäbe kann min nicht einfach so weiter nutzen, sondern erst nach der Aufbereitung. Und das einzige was an deiner Argumentation stimmt ist das wir die modernen AKW derzeit tatsächlich nicht haben.

Wird zeit welche zu bauen.

Ein Endlager soll 1000e Jahre lang dich sein.

Überlasse das stillgelegte Atomkraftwerk ein paar Jahrzehnte sich selbst, dann hast Du dort regen Pflanzenwachstum, der Beton bröckelt, Regenwasser sickert uns Grundwasser, etc.

Die Dinger sind nicht dafür gemacht, hoch radioaktiven Atommüll für viele 1000 Jahre zu halten. So ein Endlager wird auch nicht überirdisch sein, sondern irgendwo tief in ganz bestimmten Gesteinsarten und ganz bestimmten Vorkehrungen.

Da die Lanzeitstabilität des AKW nicht die Langzeitinstabilität des zu lagernden Gutes übersteigt: Nein.

nein dafür sind sie nicht gebaut