Kann man anhand der gesprochenen Sprache erkennen, ob jemand schlau oder dumm ist?
Habe mal gehört, dass schlaue Menschen öfter Fachwörter nutzen und nur in möglichst kurzen Sätzen antworten.
Habe genauso auch mal gehört, dass schlaue Menschen viele Selbstgespräche führen.
Ist da etwas dran, oder kann man das nicht relativieren und das alles ist nur ein Gerücht?
8 Antworten
Nein. Bildung weist zwar gerne auf Intelligenz hin, sie muss es aber nicht.
Ansonsten ist wie man sich ausdrückt vollkommen abhängig von der individuellen Person und deren Vorlieben, ggf. auch deren Stil, Umfeld, Alter etc. etc. Und natürlich auch davon wie gebildet die Person in dem Bereich ist.
Ich stimme dem nicht zu und finde das Beispiel auch nicht sonderlich gut.
Ich bringe da ganz gerne das Beispiel mit einem Typen, der als Nomade irgendwo lebt. Meinetwegen auch noch Analphabet. Nicht, weil er es nicht intellektuell lernen könnte, sondern weil man ihm das Lesen nie beigebracht hat... weil er es schlicht nicht kennt, weil er es nicht braucht usw. usw.
Der hockt meinetwegen den ganzen Tag beim Ziegenhüten.
Der kann ein Jahrhundertgenie sein... und trotzdem könnte er nicht die Bildung abrufen, mit der du Intelligenz in Zusammenhang bringen würdest... schlicht weil er sie nicht hat.
Und wenn jemand nie wirklich die Möglichkeit hat sich zu bilden... wenn er in einem Umfeld aufwächst, in dem nur verschliffen gesprochen wird, wenn er nur so selten die Möglichkeit bekommt etwas anderes zu hören und aufzunehmen, dass die Person sich einfach nicht wirklich dadurch prägen kann... dann hast du entsprechend die Person, die meinetwegen intelligent ist wie nichts Gutes, aber vollkommen verschliffen spricht.
Es gab aber auch viele gebildete Menschen, die lange Sätze benutzt hatten.
Und die Verwendung von Fremdwörtern muss schon sinnvoll wirken, nicht "aufgesetzt" und unnatürlich.
Nicht sofort. Die Wortwahl könnte darüber Auskunft geben.
Ob jemand klug ist kannst du nur dann erkennen wenn du selber klug bist.
Nein, an der Sprache und den Wortschatz kann man nur erkennen, ob der Sprecher gebildet ist oder nicht. Das hat nicht wirklich was mit Dummheit oder Schläue zu tun, wenn man mal davon absieht, das es den ein oder anderen Zeitgenossen gibt, der, obwohl er die Chance hätte, sich zum Beispiel in der Schule ein gewisses Maß an Bildung anzueignen, dumm genug ist, dies zu unterlassen und lieber rumblödelt als das Wissen, das präsentiert wird aufzunehmen, wobei Wissen und Bildung auch zwei unterschiedliche Sachen sind. Dies wird zum Beispiel von Jack London in seinem Roman 'Der Seewolf' in der Person der Kapitäns der 'Ghost', Wolf Larson, thematisiert. Dieser hat sich, da ihm der Zugang zu Bildung im Amerika des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts wegen Mittellosigkeit verwehrt blieb, sein Wissen aus einem Konversationslexikon gezogen, das er komplett gelesen und verinnerlicht hat.
Was sagst du dann zu der Antwort von @TropicalNights, er hat ein sehr gutes Beispiel genannt. Bei deinem Punkt mit Umfeld würde sich das widersprechen, das du genannt hast.