Kann jeder ein "Asi" sein?
Unter Asis / Asozialen Menschen, stellt man sich ja meistens Menschen vor, die nichts aus ihrem Leben getan haben, auf Kosten vom Staat leben, ggf. Drogenabhängig sind und sich generell schlecht kleiden, benehmen etc.
Nun meine Frage, ist Asozial ein Lebensstil, oder können auch reiche, erfolgreiche Menschen, welche sich vernünftig kleiden und vernünftig leben, aber durch ein simples abgehobenes, respektloses und freches benehmen auffallen als "Asis / Asozial" bezeichnet werden ?
6 Antworten
Erst mal ist der Begriff ja meist falsch. Die betroffenen Menschen sind oft nicht "asozial", also lehnen die Gesellschaft ab, sondern haben psychische Probleme, die sie so werden lassen. Und diese Probleme kann wirklich jeder bekommen, was dazu führt, dass man sich immer weniger um sich kümmert, sich nicht mehr wäscht, umzieht, ggf. nicht mehr gesund isst, Menschen meidet usw. Das ist es ja oft, was man sich unter asozial vorstellt - dreckig und verlottert.
Das ist oft Folge einer Depression.
Ja, es gibt auch Menschen, die nach außen hin schick und sauber aussehen und dafür ihren Haushalt komplett verkommen lassen oder Messies sind, überall leere Packungen, Essensreste etc. stehen haben, aber nach außen noch den Schein wahren können.
Meist sind das wirklich Menschen mit Problemen, Menschen, die überfordert sind, aus der Routine gerutscht sind.
Es gab mal eine Sendung, in der solchen Menschen die Wohnung aufgeräumt wurde und sie von einem Therapeuten beraten wurden. Oft schlich sich die Unordnung schon nach wenigen Tagen zurück, weil das Grundproblem halt nicht gelöst wurde. Und ja, das dann kann jeden treffen.
Ich definiere das Wort "asozial" im Sinne von "gesellschaftsschädigend" und so kann sich objektiv auch ein reicher Mann und ein Gebildeter verhalten. Ich fand z.B. hohe Banker (kann man googeln, Deutsche Bank usw.) oft "asozial", ich erinnere nur an das Victory-Zeichen (das war ca. 2001). Ebenso diverse Promis, die Steuern hinterziehen und weinend mit Bundesverdienstkreuz am Sakko vor dem Kadi stehen ... das geht gar nicht!
Respektloses, freches und abgehobenes Benehmen, aber auch das Entsorgen von Müll etwa auf offener Straße oder schlechtes Verhalten im Verkehr sind durchaus "asozial" und das hat nichts damit zu tun, dass jemand "sozial schwach" wäre. Ich habe da schon einiges mitgemacht & vor allem Kreise, die von "sozialen" Werten predigen oder von "sozial-caritativen" Werten oder irgendwo im Raum der kath. Kirche aufzufinden sind, haben oft den meisten Dreck am Stecken und sind dabei meist total scheinheilig ... man lernt deren wahres Gesicht kennen, sobald man näehre Berührungspunkte hat. Diese Woche wurde mir das erst wieder bei so einem Fuzzi bestätigt, der einen Hilfsverein für Afrika hat und eigentlich nur total pressegeil und selbstherrlich ist - dem geht es nicht um die Buschmänner und Kinder, sondern um sich selbst und sein "Image".
Ebenso kann ein sehr einfacher, eventuell primitiver Mensch sehr angenehm und integer sein mit hohen sozialen und ethischen Prinzipien - kenne ich alles und ich habe als Ehrenamtler viel mit geistig Behinderten oder psychisch Kranken zu tun gehabt. Die waren oft um einiges sozialer als die seriösen gutsituierten Arbeiter, die sich als "seriös" bezeichnen bzw. mit dem Satz "aber mir sind eine anständige Familie, net" über sich selbst reden... nun denn :-/
"Asozial" verbinde ich, wie viele andere Menschen, auch mit Verhalten, Benehmen (Rücksichtslosigkeit), aber auch Aussehen und Ungepflegtsein.
Auch ein Typ mit dickem Mercedes und Goldklunker und Villa kan asozial sein. (ungebildet, kriminell, rücksichtslos ....)
Asoziales Benehmen kann jeder an den Tag legen, ob arm oder reich. Man könnte das mit mangelndem Anstand gleichsetzen.
Was Landläufig als Asozial bezeichnet wird trifft eher auf den Geldadel zu. Obdachlose haben vielfach mehr Anstand und Vernunft.