Kann ich zum Psychologen?

8 Antworten

Mach dir keine Sorgen. Niemand nimmt dir dein Kind weg, weil du dir Unterstützung holst, und niemand wird dir deswegen ein berufsverbot aussprechen. Im gegenteil- dass du diesen Schritt gehst zeigt dass du verantwortungsvoll mit dir und deinen Aufgaben umgehst. Du kannst eine Therapie machen.

Melde dihc dazu bei der 116 117 um den nächsten Verfügbaren Termin bei einer Psychologin in deiner Stadt zu finden.

Alles Gute dir.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium

die Therapie bezahlt in der Regel die Krankenkasse, wenn du zu einem zugelassenen Psychotherapeuten gehst. Du brauchst übrigens KEINE Überweisung durch einen Arzt.

Mitbekommen, dass du eine Therapie in Anspruch nimmst, tut es in der REgel nur die Krankenkasse. Aber auch nicht die Inhalte der Therapie. Die bleiben unter Verschluss. Die kriegt keiner außer dir und dem Psychotherapeuten mit. Der Psychotherapeut hat Schweigepflicht.

Es kann natürlich sein, dass der Arbeitgeber wissen will, weshalb du einmal in der Woche während der Arbeitszeit frei haben musst. Aber wenn die Therapiestunden außerhalb der Arbeitszeit liegen, bekommt er das nicht mit.

Bezüglich deines Kindes hast du nichts zu befürchten, es sei denn, du erzählst dem Psychotherapeuten Dinge, die unmittelbar das Kindeswohl betreffen. Wenn du also erzählst, dass du dir einen schönen Nebenverdienst aufbaust , indem du das Kind für Kinderporns vermietest, oder wenn du erzählst, dass du das Kind misshandeltst, dann MUSS er die SChweigepflicht brechen.

Was das Jugendamt angeht, wird aber die Tatsache, dass du eine Therapie machst, als positiv angesehen. Mach dir da also keine Gedanken.

nachtrag: Ich habe gelesen, dass du Tagesmutter bist. Du hast also keinen Vorgesetzten, der dich fragen könnte: wieso wollen Sie einmal in der Woche frei haben? Wunderbar.

Ja, du kannst zum Psychologen gehen. Das ist kein Grund dir dein Kind wegzunehmen, im Gegenteil. Wenn du dich um dich selbst kümmerst, ist das auf jeden Fall ein Vorteil auch für deinen Beruf und die Kinder.

Falls dich jemand zufällig sieht und darauf anspricht, kannst du einfach erklären, dass du als Tagesmutter eine Supervision machst. Das machen Kindergärtnerinnen ebenfalls.

Sprich mit deinem Hausarzt darüber. Wenn du psychologische Hilfe brauchst, zahlt das die Krankenkasse.


Dahika  26.05.2021, 15:01

Man muss mit dem Hausarzt darüber nicht sprechen? Wozu? Man sollte mit dem Hausarzt über die Impfungen reden, über Schnupfen und sonstige körperlichen Erkrankungen.

mjutu  26.05.2021, 15:53
@Dahika

Wenn man eine Überweisung zum Psychologen bekommt, fordert der Psychologe sowieso einen Ausschluss körperlicher Krankheiten vom Hausarzt. Eine Psychotherapie bringt nichts, wenn man z.B. wegen Schilddrüsenproblem oder verkalkten Herzkranzgefäßen Angstzustände hat. Psychische und Physische Erkrankungen können sich überdecken oder ergänzen. Der Hausarzt ist auch der richtige Ansprechpartner für Krankschreibungen. Darum sollte man mit ihm auch seine psyschichen Beschwerden zumindest ansatzweise besprechen.

Dahika  26.05.2021, 16:02
@mjutu

trotzdem braucht man keine Überweisung. DAs war mal vor 15 oder 10 Jahren noch so, als der Arzt dem Psychotherapeuten als übergeordnet betrachtet wurde. Denn der Arzt konnte theoretisch auch Nein sagen. Wie er das heute noch bei Physiotherapie oder Massageverordnungen kann.
Die Psychotherapeutenkammer hat lange darum gekämpft, dass das aufhört. Der Arzt ist dem Psychotherapeuten gleichgestellt, auf Augenhöhe. Anders als beim PHysiotherapeuten. Natürlich muss der Arzt u.U. als Konsiliararzt hinzugezogen werden, um organische Ursachen auszuschließen. Aber das hat mit der Überweisung nichts zu tun.
Von daher ist die Antwort: man braucht eine Überweisung falsch.

mjutu  26.05.2021, 16:10
@Dahika
Von daher ist die Antwort: man braucht eine Überweisung falsch.

Diese Antwort habe ich ja auch nicht gegeben. ich schrieb: "Sprich mit dem Hausarzt darüber." Was daran falsch sein soll, erschließt sich mir nicht.

https://www.wege-zur-psychotherapie.org/wen-kann-ich-um-rat-fragen/ :

Viele Menschen gehen bei psychischen Beschwerden zunächst zu ihrem Hausarzt. Sie kennen den Hausarzt bereits länger und sind deshalb mit ihm vertraut.
Manchen Menschen fallen auch zunächst die körperlichen Symptome ihrer psychischen Krankheit auf. Sie schlafen schlecht und haben häufig Magenschmerzen oder Herzrasen. Viele seelische Krankheiten sind auch mit körperlichen Beschwerden verbunden. Der Hausarzt untersucht, ob eine organische Ursache vorliegt oder ob die Beschwerden auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen sind. [...]
Sind Ihre Leiden psychisch begründet und reichen die Gespräche mit Ihrem Hausarzt nicht aus, sollte dieser Sie in die Sprechstunde eines Psychotherapeuten überweisen. [...]
Wenn Sie aufgrund psychischer Beschwerden Rat suchen, können Sie sich an eine Reihe von Ansprechpartnern wenden. Ein erster Gesprächspartner kann Ihr Hausarzt sein. Sie können sich aber auch direkt an einen Psychotherapeuten wenden und einen Termin in dessen Sprechstunde vereinbaren. Dafür brauchen Sie keine Überweisung.

Die Frage, ob eine Überweisung obligatorisch ist, ist damit geklärt, hat aber wenig mit dem Problem der FS zu tun.

nochnefrage  29.06.2021, 04:55
@Dahika
trotzdem braucht man keine Überweisung

Hi Dahika,

ein Arzt kann eine Überweisung (heißt vermutlich anders) für die Psychotherapeutische Sprechstunde ausstellen. Und neben der Abklärung körperlicher Merkmale kann ein Gespräch mit einem Menschen, den man sympathisch findet, gut tun. Es gibt auch Ärzte, die einfach empathisch sind. Also ich denke, da sprich nichts gegen. Einige nehmen sich auch wirklich Zeit, wenn es um ernste Themen geht.

Durch eine Psychotherapie entstehen dir keine Nachteile im Bezug auf dein Kind oder deinen Beruf als Tagesmutter. In der Regel bekommt es gar niemand mit, wenn du es niemanden erzählst.

Es ist sehr wichtig, dass du gut „funktionierst“ bei beiden Aufgaben. Das kannst du nur, wenn es dir selbst auch gut geht. Wenn dich aber etwas sehr belastet ist es wichtig, dass du darüber mit einem Fachmann sprichst.

Die Kosten für eine medizinisch relevante Psychotherapie bezahlt deine gesetzliche Krankenkasse.

Krankenkasse bezahlt.

Ob andere Patienten dich kennen? Dorfdraatsch? Aber das muss dich nicht interessieren.

Psychotherapeut hat Schweigepflicht.

Ruf doch mal vorab die Nummer gegen Kummer an. Es ist ja so, dass wir beim Erzählen selbst auf die Lösung kommen.

Denn Problem und Lösung sind eins. Wer die Lösung noch nicht sieht, erkennt das Problem noch nicht.

Und: Problem erkannt, Gefahr gebannt.


sunnywobgirl  26.05.2021, 16:09

Die Nummer gegen Kummer ist super für Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre, oder für Eltern die Probleme mit dem Kind haben, aber sie kann eine Psychotherapie nicht ersetzen. Die Beratung ist auf umgrenzte Problemlagen ausgelegt, und auf einen einmaligen Kontakt. Sie ist nicht dafür ausgelegt, psychische Störungen zu beheben.

Kanimose  26.05.2021, 16:20
@sunnywobgirl

Ist logisch.

Aber? In der Frage oben steht doch das Problem gar nicht.

Die Fragestellerin wird sicher entscheiden können, was ihr hilfreich ist von den Möglichkeiten.

Ich trau ihr das zu, zu entscheiden. Ganz ehrlich. 😉😊

Kanimose  26.05.2021, 16:55
@sunnywobgirl

Prima. Ich geb immer gern verschiedene Tipps zum Aussuchen. Das hab ich 40 Jahre in Arztpraxis so getan und es war gut. Da konnte der Patient selbst auswählen.

sunnywobgirl  26.05.2021, 18:38
@Kanimose

Und ich arbeite bei der Nummer gegen Kummer und kenne meine Grenzen und weiß eben auch wie unser Angebot manchmal fehlinterpretiert wird...möglich das es in diesem fall reicht, aber man weiß ja nie was dainter steht.

Kanimose  27.05.2021, 02:19
@sunnywobgirl

Ei, dann lass es doch die Fragestellerin ausprobieren, wenn sie es möchte. Deshalb zählte ich ihr doch mehrere auf.

Sie ist doch selbst alt genug auszuwählen und ihr Bestes auszusuchen.

Oder zweifelst du da dran???

Kanimose  26.05.2021, 10:47

Bei uns gibt es auch Caritas Familienfürsorge. Gespräch und auch Selbsthilfegruppen. Dort sind viele Alleinerziehende, auch mit den Kindern. Je nach dem, was erforderlich ist, gut tut und hilft.