Kann ich unseren Familienhund noch "normal" kriegen?
Hallo, wir haben einen Dackel 5 Jahre und ja es bricht mir das Herz ihn so zu sehen, wie er ist.
Er bekommt leider sehr wenig Beschäftigung, auch wenn ich es mir so fest vorgenommen habe, ich schaffe es nicht, mir 2x am Tag 15 Minuten Zeit für ihn zum Spielen und Tricks zu nehmen. Ich weiß nicht, ob das am Lernen liegt oder Depressionen oder Faulheit (hatet mich bitte nicht).
Meine Eltern kümmern sich leider gar nicht um ihn, meine Mutter läuft fast nie mit ihm (anders als mein Vater) und spielen tut keiner von ihnen.
Er bellt jeden an der an ihm vorbeiläuft, jeden Spaziergänger, jeden Hund, jedes Auto, er bellt, wenn wir zur Haustür rausgehen um zum spazieren zu gehen, er bellt jedesmal wenn es an der Haustür klingelt und bellt so lange ununterbrochen, bis der Besuch weg ist (Pflegedienst kommt zweimal am Tag)
Er ist so stur, dass man überhaupt keine Chance hat ihn dazu zu bringen, rechts zu laufen, wenn er links rum will.
Spaziergänge dauern manchmal für eine winzige Runde 2 Stunden, weil er einfach sich hinsetzt oder hinlegte und nicht weitergeht oder einfach die Pfoten in den Boden stemmt und einen dumm anschaut.
Manchmal beißt er an seinen Pfoten, früher bis sie bluteten, heute hört er davor auf.
Pfotenpflege kann man nicht machen, weil er alles wieder runterschleckt, Abdeckungen beißt er ab.
Ich weiß, dass er total unausgelastet ist und ich weiß, dass wir komplett versagt haben und wir absolut keine geeignete Hundefamilie sind, aber ich will mich so bemühen, ihm irgendwie ein schönes Leben zu machen, aber er versteht kein einziges Spiel, bei Suchspielen sucht er nicht sondern sitzt im Sitz vor einem und will Leckerli, bei Apportieren hat er hat 2 Minuten keine Lust mehr, bei Zerrspielen wird er aggressiv.
Tricks schnallt er nicht mehr.
Ich überlege mir ernsthaft, nichts mehr zu tun und zu akzeptieren, dass er irgendwann mal so sterben wird, wie er jetzt ist, aber ein Tier hat es nicht verdient, aufgegeben zu werden.
Hundeschule und Trainer lehnt sie ab und ich habe nicht das nötige Geld dazu.
Meine Mutter will sich im September noch einen Dackel holen..
Was soll ich tun?
Kann ich ihn noch "normal" kriegen oder wars das? Bleibt er jetzt für immer so?
Hundeschule und Trainer lehnt sie ab und ich habe nicht das nötige Geld dazu.
Damit ist meine Mutter gemeint
5 Antworten
Wie wäre es, wenn du dich vor deiner Familie für eine Woche als vollständige Aufsichtsperson für den Hund anbietest? Vielleicht z.B. in den Ferien, wenn du eine Woche Zeit hast? Das hieße, dass du Ale Spaziergänge mit ihm machst, ihn alleine Fütterst und Möglichste viel Heit mit ihm verbringst.
Wenn dir wirklich etwas daran liegt, ihn besser zu behandeln als bisher, solltest du auf jeden Fall bereit sein, ein wenig deiner Freizeit dafür zu opfern und vor Allem durchzuziehen.
Der Sinn der Aktion wäre, dass er wieder mitbekommt, dass 1. Eine Bezugsperson da ist, die sich konsequent für ihn interessiert und 2. wieder lernt, wer der Chef ist, nämlich nicht er.
Das bringt mich zum nächsten Punkt: Du musst viel konsequenter mit ihm sein. Nimm ne Leine und geh wirklich sturr und die Richtung, in die du willst. Notfalls zerrst du dabei ein wenig herum. Er darf wirklich keine Wahl haben und das Gefühl bekommen, er hätte die Macht über dich. Kundendienst Rudeltiere, d.h. Sie brauchen einen Chef. Sie haben kein Problem damit, aber es muss halt einen geben. Wenn keiner da ist, machen sie sich Selbst zum Chef. Das gilt es zu verhindern. Ebenso wie die Laufrichtung zählt das auch für das Bellen: Es mag ein wenig schlimm klingen, aber du musst ihn härter bestrafen für Dinge, die er nicht tun soll. Sonst lernt er nicht, dass sie verboten sind, fürchtet keine Konsequenzen und macht weiter.
Fazit:
- Mehr Fürsorge unter Aufopferung eigener Freizeit, mindestens bis er wieder ein freundlicher Genosse ist
- Mehr Konsequenz / Strenger mit ihm sein, klar machen, wer über wen bestimmt.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
PS:
Vom Kauf eines weitere Hundes ost unter diesem Umständen wirklich abzuraten. Informier dich mal genau über Hunde und ihre artgerechte Haltung und Fürsorge, insbesondere bei Dackeln im Internet, damit du deine Mutter mit Argumenten davon abbringen kannst.
Gerne! Ich hoffe du konntest sie lesen, obwohl ich sie nicht mehr auf Kundendienste und andere Autokorrektur-Missgeschicke überprüft habe 😂 Danke für den Stern!
Wenn deine ganze Familie engagiert wäre und sich Hilfe von einem positiv arbeitenden Hunderainer suchen würde dann hättet ihr eine Chance die Problem bei dem Hund zu lösen. Aber weil sich keiner Zeit nehmen möchte und die Hilfe eines Hundetrainers abgelehnt wird solltet ihr den Hund abgeben. Er ist noch nicht alt und hat die Chance auf ein passendes Zuhause verdient.
DEM kann ich nur zustimmen. Ich habe rund 30 Jahre als Helfer, Figurant und Ausbildungswart in Gebrauchshundevereinen und zuletzt im Pinscher- Schnauzer Club gearbeitet. Mit Dackeln habe ich keine spezielle Erfahrung, aber ich weiss, dass sie ausgesprochene Persönlichkeiten sind. Von daher meine ich, unter den gegebenen Umständen hat der Hund keine Chance.
Hast du Ideen wie ich einen Hundetrainer finanzieren könnte? Hab leider nicht so viel Geld.
Muss die ganze Familie da involviert sein oder würde es reichen wenn ich da was machen würde?
Rechtlich ist er leider das Eigentum meiner Mutter und sie hat damit die alleinige Entscheidung was mit ihm passiert und sie will auf keinen Fall dass er wegkommt
Du könntest Zeitungen verteilen, im Supermarkt an der Kasse arbeiten oder mit anderen Hunden Gassi gehen wenn du dafür Zeit hast.
Wenn du deiner Familie das erklären kannst was der Hundetrainer dir gezeigt hat und deine Familie die Tipps des Hundetrainers umsetzen möchte dann reicht es wenn eine Person zu dem Training geht.
Bitte gebt den Hund in ein gutes Zuhause, wo die Menschen Zeit für den Hund haben, Erfahrung mit Jagdhunden und willens sind, täglich ausreichend Zeit und auch Geld zu investieren. Und bitte seht unbedingt davon ab, euch ein weiteres Tier zuzulegen, egal, welcher Spezies es angehört.
Bitte gebt den Hund in ein gutes Zuhause
Da bin eig absolut dagegen nur wenn es sein muss würde ich das im Notfall auch tun aber es ist rechtlich das Eigentum meiner Mutter und ich kann nicht mitentscheiden was mit ihm passiert
Du bekommst es nicht hin, Dich ausreichend zu kümmern. Deine Eltern haben kein Interesse daran. Also ist es das beste, den Hund abzugeben. Auch wenn der Hund Deiner Mutter gehört, bist Du handlungsbefugt - Du kannst Dich ans Veterinäramt wenden.
Schreib einen anonymen überzeugenden Brief und werfe das in Brief Kasten ein, damit die Mutter das liest.
Betreff: Ein offener Brief für das Wohlergehen unseres Hundes
Liebe Familie,
Ich wende mich heute an euch, um über ein Thema zu sprechen, das mir sehr am Herzen liegt: unser geliebter Hund. In den letzten Jahren habe ich mit Sorge beobachtet, wie sich sein Verhalten verändert hat und wie er sich zunehmend unausgeglichen und unglücklich zu fühlen scheint.
Unser Hund verdient es, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen, aber leider habe ich das Gefühl, dass wir ihm nicht die Aufmerksamkeit und Fürsorge geben, die er braucht. Ich verstehe, dass das Leben manchmal hektisch und herausfordernd sein kann, aber ich glaube fest daran, dass wir als Familie in der Lage sind, positive Veränderungen herbeizuführen.
Ich bitte euch daher, euch gemeinsam mit mir diesem Problem anzunehmen und Maßnahmen zu ergreifen, um das Wohlergehen unseres Hundes zu verbessern. Hier sind einige konkrete Vorschläge, die ich gerne mit euch diskutieren würde:
- Mehr Zeit für Spaziergänge und Aktivitäten: Unser Hund braucht regelmäßige Bewegung und mentale Stimulation. Lasst uns gemeinsam einen Zeitplan erstellen, der es uns ermöglicht, ihm täglich angemessene Zeit für Spaziergänge und Spiel zu widmen.
- Überlegung einer professionellen Unterstützung: Ich verstehe, dass finanzielle Mittel möglicherweise begrenzt sind, aber ich glaube, dass der Besuch bei einem Hundetrainer oder das Teilnehmen an einer Hundeschule unserem Hund enorm helfen könnte. Es gibt möglicherweise auch gemeinnützige Organisationen oder Tierheime, die kostengünstige oder kostenlose Trainingsmöglichkeiten anbieten.
- Kommunikation und Zusammenarbeit: Es ist wichtig, dass wir als Familie zusammenarbeiten und unsere Anstrengungen bündeln, um die Lebensqualität unseres Hundes zu verbessern. Lasst uns gemeinsam an einem Strang ziehen und uns gegenseitig unterstützen.
- Reflexion über die Anschaffung eines weiteren Hundes: Bevor wir uns entscheiden, einen weiteren Hund anzuschaffen, sollten wir sicherstellen, dass wir die Bedürfnisse unseres aktuellen Hundes vollständig erfüllen können. Ein zweiter Hund bedeutet auch zusätzliche Verantwortung und Aufwand.
Ich bitte euch inständig, meine Bedenken ernst zu nehmen und gemeinsam mit mir nach Lösungen zu suchen. Unser Hund ist ein Teil unserer Familie und verdient es, dass wir uns um ihn kümmern und sein Wohlergehen Priorität einräumen.
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und hoffe aufrichtig, dass wir gemeinsam positive Veränderungen für unser Haustier herbeiführen können.
Mit freundlichen Grüßen,
Ein besorgtes Familienmitglied
Das Beste, was du könntest, wäre, dafür zu sorgen, dass er in eine bessere Familie kommt.
Das ist ja wirklich Vernachlässigung.
Er ist rechtlich der Hund meiner Mutter, ich kann also nichts ausrichten, wo er hinkommt und wo nicht
Die wollen den doch gar nicht, verbringen keine Zeit mit ihm.
Trotzdem, es ist ja rechtlich ihr Eigentum
Sprich deine Eltern doch drauf an, das meine ich. Warum sollen die nein sagen, die wären doch froh, den los zu sein.
Nein die lieben den genauso wie ich nur verstehen nicht was sie falsch machen
Das ist keine Liebe, wenn man nicht das Beste für den Hund will.
Ihr liebt den Hund nicht. Ihr seit egoistisch. Ihr habt den Hund nur um ihn zu besitzen.
Vielen Dank, diese Antwort hat mir sehr weitergeholfen