Unser Hund will mich alleine!

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Ganz offen gesagt liegt das Verhalten Deines Hundes daran, dass von Deiner Seite die artgerechte Erziehung und Eingliederung in die Familiengruppe fehlt! Ein Hund ist ein Tier das seiner Art gemäß in einer streng hierarchisch funktionierenden Gruppe lebt. Eine Gruppe ohne Hierarchie gibt es für keinen Hund............Fehlt diese, in Form von Erziehung und feste Eingliederung des Hundes, so beginnt dieser diese Funktion "notgedrungen" zu übernehmen. Nachdem z.B. Deine Mutter dass nicht erkennt muss der Hund das notfalls mit den Zähnen durchsetzen. Es ist also völlig falsch, wenn deine Mutter den Hund nun "unterwerfen" würde. Zuerst muss an der Hierarchie in eurer Hund - Mensch Gruppe (schreib das extra so herum) gearbeitet werden. Du solltest dazu dringend einen guten Hundetrainer wählen. http://www.animal-learn.de/ Hier findest du auf Anruf einen passenden in deiner Nähe. Für deinen Hund bedeutet das nicht Zwang, sondern Stressabbau und ein gesünderes Leben!


Der Rat von Wolpertinger ist hervorragend. Ich meine aber, aus deiner Fragestellung heraus zu lesen, dass du noch sehr jung bist und dich mit Hundeerziehung noch nie beschäftigt hast. Deshalb befürchte ich, dass du mit diesem Anweisunngen, die für einen Hundebesitzer selbstverständlich sein sollten, nicht viel anfangen kannst. Schon die Aussage "unser Hund will mich alleine" sagt genug aus. Hier geht es nicht ums wollen und mögen. Auch wenn das für Dich erst mal vermeintlich schön ist , dass Du einen so hohen Stellenwert in Leben Deines Hundes hast. Ein Hund ist kein Goldhamster. Du ziehst Dir da ein Problem heran, welches du nicht kalkulieren kannst. Wenn Du nicht umgehend etwas unternimmst, wird der Hund für deine Mutter zur Gefahr und schließlich für sich selbst auch, denn mit einem Beißer wird niemand auf Dauer zusammenleben wollen. Ihr werdet nicht mehr mit ihm fertig und er wird einer von den armen Kerlen, die im Tierheim vor sich hinvegetieren. Dabei kann er nichts dafür, er ist der Meinung, sich völlig richtig zu verhalten und ist ein treues Rudeltier seines Anführers. Du machst den Fehler und bist letztendlich dafür verantwortlich, was geschehen wird. Deine Mutter kann dieses Problem wohl schlecht bewältigen, wenn sie solche Angst hat. Angst ist bei Hunden immer ein sehr schlechter Ratgeber. Was ihr braucht, ist einen Hundetrainer, der mit euch allen genau die richtigen Verhaltensweisen trainiert. Selbst ein friedlicher Familienhund, der von den Genen her sanftmütig ist, kann durch falsche Behandlung und Erziehung zu einem großen Problem werden. Wenn Du deinen Hund liebst, unternimm was.

Hunde sind Tiere, die in strukturierten Gruppen leben. Dein Hund glaubt, sein Rudel besteht aus Dir als Chef, ihm als zweiten Chef und danach kommen alle anderen. Er glaubt, daß Ihr beide das Alpha-Paar seid. Diese Ansicht solltest Du ihm nehmen. Nicht jemand anders, sondern DU. In einem Hunde-Menschen-Rudel - nennen wir es mal so - ist immer der Hund das letzte Glied auf der untersten Rangstufe. Darunter leidet ein Hund nicht, denn er lernt, daß die anderen alles, was man zum Leben braucht, besser verstehen und können und deshalb auch die Verantwortung dafür tragen. Der Letzte (Hund) hat also nur kleine Aufgaben zu bewältigen und sonst einfach nur Spaß. Das ist etwas, das DU ihm beibringen mußt.

Ich bin kein Freund von reinen Gehorsams-Übungen und arbeite grundsätzlich nicht mit Bestrafungen, weil ein Hund das menschliche Konzept von "Strafe" nicht verstehen kann. Und wenn man keine Erfahrung mit dem Hundetraining hat und Sanktionen nicht so einsetzen kann, daß der Hund es versteht, macht man mehr falsch als richtig. Ich rate Dir deshalb, so bald wie möglich mit jemandem zu reden, der Ahnung hat und Dir zeigen kann, wie man mit einem Hund kommuniziert und ihm klar macht, was man von ihm erwartet. Das kannst Du z. B. in einer guten Hundeschule machen oder wenn Du Dich mit jemandem triffst, der auf dem Gebiet gute Kenntnisse hat. Es hängt viel davon ab, daß Du, Deine Familie und Deine Freunde richtig reagieren auf die Dinge, die der Hund tut. Das ist ein großes Stück Arbeit und man braucht gute Kenntnisse dazu. Also such Dir jemanden, der Dir dabei helfen kann, dann wird aus Euch schon noch ein gutes Team. Viel Glück, q.

Hallo goldi96. So ein Verhalten trifft man öfters an als man denkt. In den meisten Fällen ist es nicht so markant wie bei euch. Ich würde durchaus sagen, dass dein Hund dich will, nämlich besitzen. Möglich dass es (unbewusst) auf Gegenseitigkeit beruht. Man/tier kann nur etwas verteidigen, was er besitzt! Aus der Ferne ohne eure Situation näher zu kennen, ist es sehr schwierig bis verantwortungslos euch nachhaltig und hilfreich zu beraten.

Ich empfehle dir dringendst, dich ausführlich über das soziale Hundeverhalten zu informieren. Am besten mit deiner Mutter zusammen, dann macht's mehr Spass und es geht nicht wie beim Nacherzählen was verloren usw. Ihr braucht auch nicht gleich ein Buch zu kaufen, zum nächstbesten Trainer zu rennen oder einen teuren Kurs zu besuchen. Sammelt mal im Internet verschiedene Infos. Es ist zwar einfacher, treu einer Methode zu folgen, doch (leider) gibt es keinen ultimativen Erziehungsstil.

Ich hoffe sehr, dass du einen treuen Freund und Begleiter haben möchtest und kein Automat, der unten rausspuckt was du oben eingibst. Bekanntlich gehorchen diese Automaten auch nicht immer wie gewünscht. :-) Aus diesem Grund kann ich mit den Anweisungen von Wolpertinger überhaupt nichts anfangen. Auch wenn sie sicher gut gemeint sind, ich find's schrecklich. Das klingt eher nach einer Gebrauchsanweisung für eine leblose Maschine als für eine vertrauensvolle Beziehung. Und beim Hund geht es um Beziehung, weil er kein Einzelgänger sondern ein Familientier ist, wie wir Menschen übrigens auch. :-) Ich habe meine Hunde früher auch à la Wolpertingers Empfehlung behandelt. Das ist mehr ein nebeneinander leben als gemeinsam und der Hund lernt nicht wirklich, sich auf dich zu verlassen. Seit ich einen anderen Weg eingeschlagen habe, sind meine Hunde wirklich zuverlässig und wir haben alle gemeinsam viel mehr Freude! :-) Wie der Hundehalter schlussendlich seine Erwartungen an seinem Vierbeiner umsetzt, sei es positiv oder negativ, muss jeder selber verantworten. Wir sind alle Lebewesen und machen Fehler. :-)

Den Denkanstoss zur Richtungsänderung bekam ich durch Jan Nijboer und dann gings weiter mit Martin Rütter (Der Hundeprofi), Erik Zimen, Michael W. Fox und Günther Bloch, um bloss mal die bekanntesten zu nennen. Ich finde es wichtig, dass ihr gut vorbereit seid, wenn ihr einen Hundetrainer aufsucht, damit ihr nicht leichtgläubig allem zustimmt. Der seriöse Hundefachmann/-frau wird auch eure Situation zu Hause kennen lernen wollen. Habt keine Hemmungen nachzufragen, wieso das und das so und nicht anders gemacht werden sollte. So lernt ihr eigenständig zu denken und könnt zukünftig selber eure Schwierigkeiten lösen. Ausser ihr findet einen so charmanten Trainer, der gleich bei euch einzieht und dich überall und jederzeit beratend zur Seite steht und das alles natürlich kostenlos und solange der Hund lebt. :-D

Ich hätte dir sehr gerne einen praktischen Tipp gegeben, doch es ist bestimmt seriöser und hilfreicher für euch, jemanden vor Ort zu haben. Ich wünsche euch allen viel Geduld, schnell sichtbaren Erfolg und dass ihr dabei den Humor nicht vergesst!

Ja, das kann daran liegen. Aktuell scheint der Hund Dich als Chef (da kommt ja das Futter und die Leckerlies her) zu sehen und sonst niemanden. Lasse die Mutter den Hund füttern, damit er lernt, dass er nicht der Chef Deiner Mutter ist, sondern umgekehrt.


Zorro1969  22.05.2011, 09:57

Leider nein. Der Hund ist der Chef. Er meint, sämtliche Ressourcen kontrollieren zu können. Viele Menschen "freuen" sich, wenn der Hund sie beschützt. Aber meist ist das die Vorstufe zu aggressivem Verhalten gegenüber anderen Menschen. Wenn, dann muss Goldi versuchen, den Hund zurechtzuweisen sobald er anfängt zu verteidigen. Am einfachsten lernt man das in einer (guten) Hundeschule. Halte ich in so einem Fall für angebracht.

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