Kann der Nasenriemen scheuern?
Hallo, ich reite schon seit längerem ohne Sperriemen.. Allerdings hab ich den Nasenriemen immer relativ fest angezogen. Dann hab ich mal ein Video gesehen in dem gesagt wurde, dass die Zahnecken in den Mäulern der Pferde die Backen aufreißen können durch den Nasenriemen. Seitdem hab ich ihn deutlich lockerer, macht ja auch mehr Sinn, dann kann mein Pferd auch richtig kauen. Neulich kam aber eine Freundin meiner Mutter und meinte ich hab den Nasenriemen viel zu locker, er könnte ja scheuert. Mein Pferd hat dort noch nie Scheuerstellen gehabt. Diese Freundin kommt auch aus dem Dressursport. Sie hat den Riemen dann "korrekt" verschnallt. Aber das war grausam wie fest sie den gezogen hat.... Ich frage mich aber nun ob der Nasenriemen wirklich scheuern kann, denn der Druck wird doch nur auf das Gebiss ausgeübt und wenn der Nasenriemen so locker verschnallt ist, dass er das Fell nicht berührt geht das doch eigentlich garnicht?!
1 Antwort
Scheuern kann sowohl festes, wo das Pferd dagegen reibt als auch lockeres, das dauernd auf der Nase rum schlackert. Es gibt eine Faustformel für die Verschnallung des Nasenriemens, die mindestens der Erstauflage der HDV12 funktioniert und einen guten Wert der Festigkeit ergibt und auch zur Schnellüberprüfung dient:
Die zwei-Finger-Regel. "Faustformel" sage ich deshalb, weil alle Menschen unterschiedliche Finger haben. Unser alter Reitlehrer sagte immer, Kinder, sowie Jugendliche und Frauen mit sehr schlanken Fingern sollen ruhig drei Finger nehmen. Der Nasenriemen muss so verschnallt werden, dass noch zwei Finger rein passen. Dabei ist nicht gemeint, dass man zwei Finger zwischen die Unterkieferäste steckt. Da gehen sie immer rein, sondern man legt die zwei Finger Zeigefinger und Mittelfinger aneinander und stellt diese hochkant auf das Nasenbein. Das muss unterhalb des Nasenriemens des Reithalfters möglich sein. Damit hat man eine korrekte Verschnallung, wo nichts scheuert und das Pferd dennoch locker in der ganzen Wirbelsäule schwingen kann und sich nicht vom Kiefergelenk her festhält. Wenn man fester schnallt, erhält man ein festes Pferd. Schnallt man lockerer, dann schnallt man besser das ganze Reithalfter aus, denn dann kann der rumwackelnde Nasenriemen tatsächlich nur mehr stören, nicht mehr wirken.
beim englischen habe ich es so gelernt, wie du es beschrieben hast. sollte ein hannoversches benutzt werden, sollte man die flache hand unter den nasenriemen schieben können, da dieser ja auf dem knorpel liegt und nicht auf dem knochen.
Das Hannoversche sollte keinesfalls auf dem Knorpel zu liegen kommen. Pferde, die eine so kurze Maulspalte haben, dass es auf dem Knorpel liegen können, sind nicht dazu geeignet, ein Hannoversches zu tragen ... entsprechend hat das seine Einsatzzeit heutzutage hinter sich, weil die Pferde viel kürzere Maulspalten haben als früher. Die Pferde, denen ein Hannoversches gut passt, sprich, auf dem Knochen liegt, gibt es heute eigentlich nicht mehr.
Die einzig korrekte Antwort, die man hierzu geben kann!