Kader Springreiten?
Hallo liebe Community,
meine Eltern ( und ich selbstverständlich) überlegen im Moment ein Nachwuchspferd für mich zu kaufen.
Zur Zeit haben wir einen 7 Jährigen Wallach im Blick, der grade ca L Niveau mit Luft nach oben läuft.
Ich selber bin im Moment auf A Niveau (Dressur und Springen) und jetzt 14 Jahre alt.
Jetzt zu meinen Fragen:
- Ist es mit entsprechender Förderung möglich nächstes Jahr die nötigen M Platzierungen für den Juniorenkader 2024 zu haben? - Ob es dann klappt, anderes Thema, aber rein theoretisch:)
- Ist es überhaupt erstrebenswert im Kader zu reiten? Oder ist es nur unnötig mit Stress und Druck verbunden? - Es gibt, Sponsoren, Training, Lehrgänge, Seminare etc, aber eigentlich gibt es so etwas auch ohne den Leistungsdruck.
Ich weiß das es viele Individuelle Faktoren gibt, dennoch würde mich mal eure Meinung zu dem Thema interessieren:)
Mit Freundlichen Grüßen:)
PS: Ra 5 und Pferdeführerschein Umgang mache ich in den Herbstferien Ra 4 in den Winterferien, falls es Realistisch ist dann das Ra 3 in den Osterferien und irgendwann im Herbst Ra 2.( passt auch mit den 3 Monaten;)
Etwaige Erfolge werden natürlich auch eingerechnet, da ist das Ra 2 (Turniersaison vorher) dann nicht mehr nötig.
4 Antworten
Um ins Kader zu kommen, bräuchtest Du mindestens noch ein sehr gut ausgebildetes und hochplatziertes Pferd. Es ist illusorisch ins Kader kommen zu wollen, hat man nur ein Pferd zur Verfügung.
Und Du bist fürs Kader auch schon recht spät dran mit 14. Die Kaderreiter reiten sehr oft schon in deutlich jüngeren Jahren erstaunliche Erfolge zusammen.
Und um innerhalb eines Jahres mit einem neuen Pferd so erfolgreich zu sein, dass man derartige viele Schleifen sammelt, da müssen Deine Eltern aber ihr Portemonnaie schon ganz schön weit aufmachen, um den entsprechenden Kracher kaufen zu können. Da braucht es einen hochdekorierten Professor, der allein schon Schleifen sammeln würde, wenn er nur von einer Unterhose über den Parcours geritten werden würde. Und so ein Pferd kostet 6-stellig....... und das natürlich 2 mal.
In jedem Fall muss dennoch kräftig und tief in die Tasche gegriffen werden und das eben nicht nur für ein Pferd. Und wenn dann noch der entsprechende Unterricht bei den richtigen Trainern dazu kommt, wird pro Unterrichtseinheit auch gerne mal 50-80€ und mehr gefordert - pro Pferd. Plus die ganzen Extra-Trainingseinheiten, die die Kaderleute absolvieren und für die sie jedes mal quer durchs Land mit allen Pferden gurken.
Viele Pferdemädchen glauben tatsächlich, dass im Kader zu sein bedeutet, ein schickes Abzeichen am Jackett zu haben und wichtig wichtig zu sein. Den hohen Kostenaufwand dahinter kennt ja kaum einer.
Es gibt Gründe warum, kaum Externe in den Kadern sind. Es fehlt an Geld und Möglichkeiten, wer aus einer renommierten Reiterfamilie stammt hat es einfach, einfacher.
Kennt aber auch die Reiterei aus einer gänzlich anderen Sichtweise, dort ist das Pferd ein hochgeschätztes Werkzeug was man peinlichst pflegt, jedoch man immer das beste Werkzeug für die jeweilige Aufgabe einsetzt.
Damit kommen die klassischen externen Reiter oft nicht so klar.
Ich musste vor ein paar Tagen einer jungen Dame ihre zur Verfügungsgestellten Pferde abnehmen auf Anweisung des Eigentümers, wenn man mit 17 lieber mit Freunden Party macht statt nüchtern und Ausgeschlafen morgens um 7 Uhr zum Training zu erscheinen. Wird sie wohl auch nicht wiederbekommen, den laut Eigentümer soll ich sie zum 11Umstallen und zum Verkauf anbieten, sollten sie die Preise einbringen die er sich vorstellt gehen die weg, wenn nicht sollen wir geeignete Nachwuchsreiter suchen. Ausdrücklich dürfen wir die Dame nicht mehr zu den Pferden lassen und auch nicht die Pferde anbieten.
Zu 1. Unwahrscheinlich
Zu 2 Unwahrscheinlich (Die meisten Kids reiten in Deinem alter schon solide M** und sind auf dem übertritt zum S Niveau) In den Kader kommen immer nur die jeweils besten. Nicht jeder der der nötigen Erfolge hat kommt in den Kader.
Wenn man Erfolg haben möchte ist der Kader immer wichtig. Er ebnet einige Wege erheblich.
Ohne Leistungsdruck wird man im Pferdesport nicht alt, den er ist überall zugegen. Gute Trainer, brauchen den Erfolg sonst sind es keine gute Trainer mehr, gute Züchter brauchen den Erfolg, sonst sind sie es nicht mehr.
Ungewöhnlich das Jungreiter mit so jungen Pferden arbeiten, gerade in den unteren Niveaustufen nutzt man gern, die älteren Hasen so 12 Jahre aufwärts, das diese einfach eine sichere Bank liefern.
Ebenso kann sich der Juniorreiter auf seine Entwicklung konzentrieren und muss sich nicht noch mit den Jungpferdgehabe beschäftigen. So bleibt mehr Fokus auf dem Reiter.
Das ist schon die falsche Herangehensweise. Man reitet einfach, möglichst mehrere Pferde unter guten Bedingungen, entwickelt sich weiter, kennt die richtigen .Leute, und wenn es sich dann anbietet, zieht man es in Erwägung, sich im Kader aufnehmen zu lassen.
Ein Pferd zu kaufen mit dem Vorhaben, sich dort hin zu reiten, wird nicht funktionieren.
Zu zweitens kann ich nichts sagen, aber zu erstens: nein.
Du bist jetzt auf A Niveau und dein Pferd hat keine Erfahrung mit M.
Wenn du Ende 2023 dein erstes M gehst und das vielleicht sogar mit Platzierung, wäre das Super. Wenn du das schaffst, kann es mit den Erfolgen dann in 2024 was werden
Na ja bis sie locker solide L geht, reichen so gute 60 000 aus für beide Pferde und gute 20 000 Euro je Jahr für Einstellen, Ausbildung und Turniererfahrung.
Im Übergang zu M werden die Pferde solide und Gut ab ca. 75 000 Euro beide zu haben sein, jedoch auch schnell mal eben über 100 000 Euro. Nur wird sie nicht mehr mit 20 000 Euro je Jahr hinkommen. Wenn sie wirklich Leistungsreiten betreiben will.
Sie wird wohl eher auf 3 besser sogar 5 Pferde zurückgreifen müssen.