Kabel angebrannt?

3 Antworten

Von Experte Transistor3055 bestätigt

Bei sowas schaltet man den Strom aus!

Sei froh, dass die Aktion glimpflich und stromschlagfrei ausging. Hätte viel schlimmer enden können.

Du bist mit dem Spachtel zwischen Phase und Schutzleiter geraten und hast dadurch einen Kurzschluss verursacht, weil der Spachtel aus leitendem Blech besteht.

Dabei ist ein Lichtbogen entstanden. Also ein Funken. Da entstehen hohe Temperaturen und da brennt dann auch mal bisschen was weg. Wie bei einem Schweißgerät, das vom Prinzip genauso funktioniert.

Die Reparatur wird sich darauf beschränken, dass die Steckdose erneuert (allein deshalb, weil die Schutzkontakte mit Tapetenkleister und Farbe voll sind) wird und angesengelte Adern wegen dort verringertem Querschnitt neu abisoliert werden. Dauert 5 Minuten.

Ob Wiedereinschalten und Weiterverwenden der Steckdosen (nur im ordnungsgemäß montierten und abgedeckten Zustand natürlich) bis zur Reparatur gefahrlos möglich ist, ist auf dem Foto nicht zu erkennen.

Kommt nämlich darauf an, wie stark die Adern gekerbt sind und inwieweit wirklich Schmorspuren und Ruß vorhanden sind.

Lieber auslassen und bis zur Reparatur so lassen, wie es gerade ist. Klebe trotzdem vorsorglich provisorisch eine Plastik-Brotdose über das Malleur, so dass niemand drankommen kann. Einfach mit Klebeband fixieren.

Da gibt es prinzipiell folgende Gefahren:

  • Der Querschnitt ist punktuell verringert. Fließt viel Strom drüber (weil 2kW-Heizlüfter dran), wird diese Stelle möglicherweise glühend heiß.
  • Beim Wiedereinbau brechen die Adern an dieser Stelle an oder auch ab
  • Durch weggebrannte Isolierung und Rußrückstände kann es auch ohne Last erneut zu leitenden Querverbindungen kommen, die jedoch hohen Widerstand haben können und dadurch Hitze erzeugen
  • Die Dose ist "durchgeschleift", also eine Durchgangsdose. Das heißt: Es gibt mit höchster Wahrscheinlichkeit mindestens ein weiteres Betriebsmittel (andere Steckdose, Leuchte etc.), dessen Strom über die Schadstelle fließt.
Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

jakob7362 
Beitragsersteller
 29.08.2024, 23:10

Vielen Dank für die hilfreichen Nachrichten!

Mein Glück war, dass der Griff der Spachtel aus Gummi war, und ein guter Isolierer.

Franky12345678  29.08.2024, 23:11
@jakob7362

Ja, da hast du wirklich nochmal Glück gehabt.

Falls noch andere Steckdosen derart verrotzte Schutzkontakte haben wie diese, lasse die in dem Zuge gleich mit austauschen. :-)

also alles was geschmort wurde sicher erneuern. Schalter neu. Und die Drähte etwas nachschneiden und wieder sauber anschliessen.

Du hast mit dem Spachtel die Phase schwarz und die Erde grün/gelb (=Metallklammer) verbunden. Das war ein kräftiger Kurzschluss, und die Sicherung hat den "Spuk" getrennt.

Der Kurzschluss-Funke hat natürlich Ruß (Rauch) erzeugt und somit den Bereich "verdreckt" / geschwärzt.

Mein Rat:

Lasse die Sicherung zunächst draußen und säubere den losen Ruß und Dreck mit einem harten Pinsel (oder alte Zahnbürste), denn sehr dicker Dreck oder dicker Ruß kann trotzdem einen geringen Fehlerstrom verursachen.
Achte auf die Kupfer-Leitungen diese sollten unbeschädigt sein und tief genug in die Steckstellen eingeschoben sein (vor allem die beiden schwarzen Leitungen). Sie werden eingeschoben und werden mit "Wiederhacken" gehalten.

Wenn alle 6 Leitungen fest in den Steckstellen sitzen (wenn man dran zieht, dürfen diese Leitungen nicht herausrutschen), ist das ok.

Mit den Krallen (2 Schrauben links und rechts 3 Umdrehungen lösen) die Steckdose wieder in die Dose setzen und dann die gelösten 2 Schrauben anziehen , die Steckdose darf nicht lose sein oder abstehen (wie in deinem Bild).

Wenn da keine Nässe / Feuchtigkeit dran ist (Vorsichtig! Putz ist ja nass) also trocken ist, dann kannst du die Sicherung wieder rein machen. Wenn die Sicherung drin bleibt, ist alles ok.

ABER! Trotzdem nicht mit dem Spachtel bis in die Dose "spachteln".

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung