Junges Pferd - Rangordnung klären
Hallo!
Ich weiß, diese Frage wurde schon gestellt, die Antworten habe ich gelesen, doch der Fall ist nicht genau wie meiner und deshalb hätte ich gerne darauf zugeschnittene Antworten. :-)
Der Fall ist folgender: Dem Besitzer meiner Reitbeteiligung gehört auch noch ein junges pferd, er ist Wallach und bald 4 Jahre alt. Er wird momentan langsam angeritten von der Pensionsstallbesitzerin. Im Umgang ist er schwierig, hält nicht still und schnappt wenn man ihn anfasst. Wenn ich in die Box will zum misten ist es immer ein ewiges hin und her, da er sobald man die Tür öffnet rausrennen will. Ich schicke ihn dann zurück, aber sobald ich mich umdrehe beißt er mir in die Schulter oder den Arm. Wenn ich rückwärts zurückgehe läuft er einfach hinterher, dann geht es wieder von vorne los. Irgendwann steht er dann frontal vor mir in der Tür, beißt oder scharrt in meine Richtung nach vorn mit den hufen.
Gestern habe ich ihn dann rausgeholt (Halfter anziehen ist auch eine Katastrophe, er schnappt dabei ständig und halt dann eisern das hslfter zwischen den Zähnen). Bin mir ihm über den Platz gegangen in leitstutenposition (vor ihm). Wenn er mich überholt hat oder nach mir geschnappt hat (was er beim führen auch ständig tut) habe ich ihn rückwärts gerichtet. Er ist dann aber auch immer weiterhin frech und schnappt dabei nach mir.
Nachdem ich das einige Zeit gemacht habe, habe ich ihn dann hingestellt und bei jeder anmache seinerseits mit lautem nein begegnet und ihm weggeschickt, bzw. Wenn er rumgetänzelt ist wieder auf seinen Platz gestellt. Als das halbwegs ging, habe ich ihn wieder in die Box gestellt und ich konnte dann auch rein zum misten. Aber wenn man ihm nicht in Auge behält beißt er eben wieder von hinten, er droht aber auch schonmal mit den Hinterbeinen.
Ich habe viele Jahre Pferdeerfahrung und auch bei der Ausbildung junger Pferde mitgeholfen, doch die waren alle stets brav und willig. So einen Fall hatte ich noch nie und weiß nicht wie ich damit umgehen soll... ich habe auch manchmal schon ein bisschen Angst bekommen in manchen Situationen mit ihm, oder War so frustriert, dass mir fast die Tränen kamen... ^^
Ich würde gerne auch bodenarbeit mit ihm machen, aber das geht schlecht wenn er mich bei jeder Gelegenheit bedroht und beißt. Ich denke nicht, dass es wirklich bösartig ist bei ihm, eher langweile, da wenig mit ihm gearbeitet wird, und mangelnde erziehung.
Ich habe ihm nach den Bissen auch schon ein paar mal eine gescheuert, doch nach meinem Eindruck wird er da eher noch aggressiver. Und richtig zuschlagen (oder wie andere mir gesagt haben die Ohren drehen Bis er den Kopf senkt) will ich ja auch nicht. Ich will ja auch nicht das er nachher angst vor Mir hat. Ich möchte, dass er versteht, dass er mir vertrauen kann und ich über ihm stehe, doch ich bin ehrlich gesagt überfordert.
Ich hoffe ihr habt ein paar Tips, oder vielleicht ist meine Vorgehensweise ja schon richtig und braucht nur noch mehr Zeit??
3 Antworten
Das ist ganz eindeutig ein Respektproblem.
Wie oft steht er denn auf der Koppel in einer Herde?
Das Beste für dieses Pferd wäre wahrscheinlich ein Offenstall, mit vielen anderen ranghohen Pferden, bei denen er als junges Pferd lernen muss, sich unterzuordnen.
Und richtig zuschlagen (oder wie andere mir gesagt haben die Ohren drehen Bis er den Kopf senkt) will ich ja auch nicht. Ich will ja auch nicht das er nachher angst vor Mir hat. Ich möchte, dass er versteht, dass er mir vertrauen kann und ich über ihm stehe, doch ich bin ehrlich gesagt überfordert.
Ich gebe dir einen Tipp: Beobachte einmal Pferde, die artgerecht in einer Herde leben. Wenn da ein rangniedrigeres Pferd frech ist und sich zum Beispiel bei der Tränke vordrängt, obwohl die Leitstute gerade trinkt, bekommt es wahrscheinlich auch schnell mal einen Tritt ab - und das nicht gerade sanft. Aber, hat das rangniedrige Pferd deshalb Angst? Nein, ganz im Gegenteil, es vertraut der Leitstute in JEDER Situation. Würde die Leitstute eine Klippe hinunterspringen, würde die ganze Herde nachspringen ...
Ein Pferd versteht dich nur dann, wenn du mit ihm in Pferdesprache kommunizierst und dazu gehört auch das Strafen, wenn er keinen Respekt hat. Wenn er dich Beißt ist ein lautes "Nein" keine angemessene Strafe. In so einem Extremfall kannst du ruhig schon einmal fester zuschlagen. So tust du deinem Pferd auch nicht weh.
Nur wenn du dich als Chef durchsetzt wird dir das Pferd auch vertrauen können. Noch sieht sich dein Wallach selbst als Chef und der Chef ist nach Pferdelogik auch der intelligentere, also auch der, der die Herde führt. Nur wenn dich dein Pferd ausnahmslos in jeder Situation als überlegen ansieht kann eine Pferd Mensch Beziehung einigermaßen gefahrlos funktionieren.
Auf der Sommerweide stand er mit einem Wallach in seinem Alter zusammen, ansonsten steht er täglich ca von 11 Bis 6 in einer Herde mit 10 anderen Wallachen. Ich habe aber den Eindruck, dass er sich eher etwas von den anderen entfernt hält und er ist auch einer der rangniederen. Meine rb ist der boss und mit ihm könne ich super zurecht er fackelt mir überallhin hinterher. Ganz seltsam.
Zuerst eine Frage...
wieso mistet du eine Box, wo das Pferd drin steht?
Das ist nicht nur gefährlich für dich, sondern auch für das Pferd, so eine Mistgabel hat scharfe Zinken.
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Und dann ganz ehrlich, dieses Pferd scheint vollkommen fehlerhaft gehalten zu werden, anscheinend steht es ja nur in einer Box, ohne Kontakt zu Artgenossen oder ausreichend Weidegang.
Dann arbeitet man solch ein Pferd auch nicht vom Sattel aus, sondern beginnt von der Erde aus mit ihm zu arbeiten.
Bodenarbeit Horsemanship und Longenarbeit stehen bei der Jungpferde Ausbildung vor dem Reiten an.
Wieso macht das keiner mit diesem Pferd.
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Mein Tipp für dich, distanziere dich von der Besitzerin, auch die Rb würde ich nicht mehr reiten.
An solch eine Misshandlung wie dieses Jungepferd ausgesetzt ist, würde ich mich nicht beteiligen wollen und meine Erfahrung ist leider, dass man anderer Leute´s Pferde nicht retten kann.
Deswegen ist der einzige Weg diesen Pferden zu helfen, denn sich klar und deutlich zu distanzieren.
Auch, wenn viele das als "artgerechte Haltung" bezeichnen würden, wären mir sieben Stunden Weidegang für meine Pferde zu wenig. Immerhin steht er die restlichen 17 Stunden in der Box. Das ist vergleichbar, als würde man ein Kind 2/3 des Tages in ein kleines Zimmer einsperren. Junge Pferde brauchen halt einfach Auslauf gemeinsam mit Artgenossen, das am besten 24 Stunden am Tag.
Möchtest du damit sagen, dass alle Leute die ihre Tiere in boxenhaltung mit täglichen Weidegang halten ihre pferde misshandeln?
Es ist doch Gott sei Dank schon ein Umschwung in Sicht in Deutschland, die ständer sind schon Geschichte (hoffe ich zumindest, man hört ja noch von Einzelfällen... :-( ), offenställe werden gefragter und Hit-aktivställe spriessen aus dem Boden. Aber dieser Veränderung kann nicht von einem Tag auf dem anderen stattfinden. Sollen alle solche Ställe schließen? Und wohin Fan mit den Pferden? Alle in die wenigen offenställe quetschen? Oder lieber zum schlachter?
Ich habe in meinem Leben schon viele gesehen, denen es deutlich schlechter ergangen ist. Ich denke der kleine führt ein ganz gutes Leben. Nur musste noch öfters etwas mit ihm gemacht werden. Und dem anderen Pferden in stall geht es super. Ich kann mir da keine sonstigen Misshandlungen vorstellen. Und für den Besitzer würde ich die Hand ins Feuer legen.
Ich rede nicht von allen Pferden, sondern ich rede von dem Pferd, von dem Du hier berichtest.
Dieses Pferd zeigt deutlich, dass es auf irgendeiner Art und Weise misshandelt wird.
Und mit Misshandelt meine ich all überfassend das, was man mit einem Pferd falsch machen kann, beginnend beim Umgang, über Haltung, Fütterung, fehlerhafte Ausbildung, unpassende Ausrüstung, Ausrüstung wie Hilfszügel, zu wenig Weidegang, zu wenig Kontakt zu Artgenossen.
Wenn Du dich daran beteiligen möchtest, steht dir das natürlich frei.
Aber ich stehe zu meinen Tipp und würde mich an so etwas nicht beteiligen.
Ja sicher, aber es sind nunmal nicht alle Ställe in Deutschland offenställe und auch in denen gibt es nur begrenzte einstellplätze. Ich würde ein eigenes Pferd auch in einem Hit-aktivstall einstellen, doch es die Entscheidung des besitzers und nicht meine. Und ich denke das es genug junge Pferde gibt die auch mit täglichem Weidegang normal aufgewachsen sind. Vielleicht nicht optimal aber akzeptabel.
Außerdem stand er ja bis jetzt jeden Sommer komplett auf der weide.
Aber dieses Pferd zeigt deutlich, dass es auf die ein oder andere Art misshandelt wird und daran würde ich mich nicht beteiligen.
uhhh das klingt heftig. klingt nach einem echten "problempferd"...holt am besten einen profi. oder gehb ihn in fachmnnische hände zur weiteren ausbildung. es gibt ställe und bereiter die sich extra auf solche "problemkinder" spezialisiert haben.ich würde da keinesfalls alleine dran arbeiten.einmal scheint er wirklich gefährlich zu sein zum andren hattest du ja bisher keine wirklichen erfolge zu verzeichnen.aber mal im ernst-da muss ja schon in der vergangenen jahren einiges schief gelaufen sein bei dem pferd bzw. seinem besitzer.
Oh... jetzt hast du mich kalt erwischt ^^ Wie lange er schon Wallach ist weiß ich nicht, aber als ich im Januar an den stall kam, war er auf jeden Fall schon Wallach. Müsste ich mal nachfragen
Ja du hast ja recht... ich hatte eben nur gedacht, da es ja schon etwas besser geworden ist (anfangs konnte ich ihn gar nicht aufhalftern geschweigedenn führen. Dann war er jetzt den sommer über nochmal auf der wiese und jetzt habe ich den Eindruck klappt es etwas besser), versuche ich es noch ein bisschen... vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, sonst muss ich wirklich mal mit dem Besitzer sprechen... das Problem ist, dass er noch eine ganz alte Dame hat die er durchfüttert und jetzt noch meine Reitbeteiligung wahrscheinlich nicht mehr trennbar ist wegen Hufrolle. Da muss der arme schon so viel investieren und jetzt stellt der kleine sich noch so an... der arme hat wirklich nur Pech... seufz
wie lange ist er schon wallach? ich würde die figner weg lassen. dieses pferd ist wirklich gefährlich.
Naja, aber das ist halt die Verantwortung, die man als Tierhalter halt auch hat....
Das Problem ist, dass "nichts tun" das Problem verschärfen dürfte. Für ihn als Besitzer selber und auch für das Pferd. So lange das Pferd nicht nur von ihm versorgt wird (und selbst da muss sowas nicht sein), sondern auch von anderen, muss das Pferd handelbar sein. So wie du das schilderst, lässt sich das Pferd weder ruhig misten, wenn es in der Box steht, noch einfach so aus der Box rausnehmen. Entweder passiert dann mal was (Pferd beißt in ungünstige Stelle oder tritt doch mal aus) oder Pferdi kommt an jemanden, der sich mit Gewalt (und ohne Pferdeverstand) gegen das Verhalten von Pferd zur Wehr setzt. Pferd steckt also unter Umständen Prügel ein, was möglicherweise sein jetziges Verhalten noch verschlimmert.
Zum Wohle der Personen, die sich mit ihm um das Pferd kümmern und zum Wohle des Pferdes selber, wäre es also dringend geboten, dass das Pferd in die Ausbildung durch erfahrene Hände kommt, die mit so einem Pferd wirklich umgehen können.
Ja, das denke ich auch... beim Besitzer und der Stallbesitzerin ist es aber auch nicht so schlimm wie bei mir. Wobei ich ihm nie was getan habe und meine Körpersprache ja denke ich nicht so schlecht sein kann, da ich vorher nie Probleme hatte mit allem anderen Pferden. Ok, manchmal hatte icha Angst, was ich natürlich bewusst nicht gezeigt habe, aber Pferde merken das so oder so. Die Stallbesitzerin ist mir leider keine allzu große Hilfe, da sie auch immer sehr im Stress ist und ich bezweifle, dass der Besitzer (ein ganz toller, Lieber Kerl) ihn in profihände gibt. Er selbst wird ja auch "nur" an und zu gebissen.
aber dann tut es mir leid,dann wird es ein versautes pferd mehr aufm markt und letztlich beim metzger sein. setzt euch alle zusammen. erklär ihnen alles in ruhe und das es wiirklich besser wäre ihn zu nem profi zu geben.auch wenn es kostet.aber neben den kosten und der gefahr ist so ein "problempferd" eben auch sehr zeitintensiv. und wenn sowieso alle im stress sind etc. bringt es nix.
Hä? Wie kommst du denn auf die Idee? Wie gesagt steht er 7 Stunden am Tag in der Herde auf der weide, in der box hat er auch ständig Kontakt zu den Nachbarn. Wie die Stallbesitzerin ihn ausbildet weiß ich leider nicht, weil sie das tagsüber macht wenn ich auf der Arbeit bin. Soweit ich weiß hat aber erst 1x jemand an der longe kurz draufgesessen. Und das misten ist bei den anderen Pferden in der box kein Problem, da sie sehr groß sind.