Junge Wohnungskatze unzufrieden - was tun?

14 Antworten

Eine zweite Katze dazuzuholen ist eine sehr gute Idee - die beste, wie ich finde. Katzen sind keine Einzelgänger (auch wenn viele das denken). Gerade ein Kätzchen in der Prägephase und gerade auch eine Wohnungskatze sollte niemals allein gehalten werden. In dem Alter eures Kätzchens ist es auch noch recht einfach, sie zu vergesellschaften. Ein paar Tage fauchen sie sich eventuell an, um zu klären, wer der "Chef" ist, das vergeht aber bald. Wir haben selbst gerade mit Erfolg zwei kleine Kater (3 und 4 Monate alt) zusammengeführt - ich kann es nur empfehlen. Ich bin prinzipiell immer für Freigang, wenn es möglich ist. Aber: wenn die Katze nicht jederzeit ein- und ausgehen kann, finde ich es nicht so ideal. Dann lieber ganz drinnen lassen - und nein, Wohnungshaltung ist keine Tierquälerei, wenn man die Wohnung katzengerecht gestaltet (diverse Klettermöglichkeiten, Verstecke, etc). Außerdem ist euer Kätzchen auf jeden Fall noch zu jung, um rauszugehen, denn bevor eine Katze nach draußen darf, sollte sie zu ihrem eigenen Besten zweimal geimpft, kastriert und gechippt und/oder tätowiert sein. Das ist ja normalerweise frühestens nach einem halben Jahr der Fall. Außerdem haben junge Kätzchen oft noch keinen so guten Orientierungssinn und verlaufen sich. Ich würde sie auch allein deshalb noch nicht rauslassen, weil mir Sorgen machen würde, dass sie von jemandem mitgenommen wird, weil sie ja sooo süß ist, oder von einem älteren Kater verprügelt. Ein Bauernhofkätzchen in der Wohnung zu halten, ist vielleicht nicht optimal, aber ich denke, in dem Alter sollte es noch kein Problem sein, ihn an die Wohnung zu gewöhnen - sofern er einen Kumpel bekommt, am besten so bald wie möglich! Ich finde es übrigens ganz toll, dass ihr euch so viele Gedanken macht - viele Leute tun das leider nicht! :)


kaiserin02  27.10.2010, 11:32

Dem stimme ich voll zu und möchte noch dazu sagen zum Thema Wohnungshaltung - Tierquälerei, unsere Katzen sind Freigänger, d. h. die könnten, aber die wollen gar nicht wirklich. Die gehen am Abend mal 1 - 2 Stunden raus und das wars. Im Sommer sind sie auch mal am Tag draußen. Aber letztendlich sind die mehr drin als draußen und das ist ihre eigene Entscheidung.

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  1. oder 3.

Sie ist schon an Auslauf und großes Territorium gewöhnt, und ihr Revier behaupten bekommt sie schon hin. "böse" sind die etablierten immer, das haben junge Katzen schon seit Jahrtausenden meistern müssen. Schwieriger kann der Weg zurück in eure Wohnung sein.

Mit 12 Wochen auf Stubenkatze zurückgewöhnen halte ich für unwahrscheinlich, und noch eine andere dazusperren wird nur noch schlimmer. Eure Katze ist schon größeres Territorium gewöhnt, darum ist sie mit dem relativ geringen Platz unzufrieden - und den dann noch mit einer anderen teilen? Das gibt nur noch mehr Probleme.

Eure Katze braucht Auslauf, bei euch oder woanders.


polarbaer64  27.10.2010, 10:35

Eine Katze kann durchaus mit Wohnungshaltung zufrieden sein, da eine Katze ein Gewohnheitstier ist. Viele Tierheime geben Katzen sowieso nur noch in Wohnungshaltung, weil schon genügend Katzen unterm Auto landen, weil unverantwortliche Menschen sie rauslassen, obwohl sie an stark befahrenen Strassen wohnen.

Und mit 12 Wochen hat eine Katze noch keinen großen Aktionsradius gehabt. Da passt die Katzenmama noch auf, und die läßt sie nicht aus den Augen. Das handelt sich vielleicht um einen Umkreis von ein paar hundert Metern rund um das Katzennest. Somit ist so ein kleines Kätzchen bestens für die Wohnungshaltung geeignet. - Anders wäre es, du würdest eine vielleicht 2jährige Katze vom Bauernhof in Wohnungshaltung übernehmen. Das wäre anfangs schwer. Aber auch das liese sich mit der Zeit machen. Das braucht natürlich mehr Geduld.

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von Freiheit in eine Wohnung sperren ist nicht schön für sie:Die Katze zurückbringen oder Leuten geben, die einen normalen Garten haben.

Am besten noch eine Katze holen.Wenn eine Katze alleine ist ,aber rausgänger, dann ist es o.k. aber wenn es reine Wohnungskatze ist ,dann sollte man schon überlegen ob nicht noch eine neue Katze dazukommen soll.

In diesem Alter kann man sie bestimmt noch an die Wohnung gewöhnen. Temporär würde ich sie nicht rauslassen sondern nur dann, wenn sie auch täglich raus kann. Sicherlich vermisst sie nicht nur die Freiheit sondern auch ihre Geschwister. Ich hatte einmal eine "Einzelkatze". Sie war die einzige Überlebende eines Wurfs und war richtiggehend depressiv. Das ging so weit, dass sie ihren Haufen mitten ins Wohnzimmer plaziert hat, nicht oder wenig fraß und ständig quengelte, obwohl ihre Mutter noch bei ihr war. Ich habe ihr dann aus dem Tierheim eine gleichaltrige Spielgefährtin geholt und von einem Tag auf den anderen war die Katze wie verwandelt. Mein Rat ist, noch einen/eine Bruder/Schwester aus dem selben Wurf zu holen. Wenn sie einen Spielgefährten hat, wird sie die Umstellung auf die Wohnung sicher besser verkraften. Gegen Langeweile hilft das mit Sicherheit. Auch Du wirst viel mehr Freude mit zwei Katzen haben, denn nichts ist so schön, wie beiden beim Spielen zuzusehen. Da hat man jeden Tag Kino.


Tuma1  27.10.2010, 00:50

Übrigens möchte ich allen widersprechen, die sagen, man könne sie nicht mehr an die Wohnung gewöhnen. Ich habe 4 Bauernhofkatzen mit in eine (große) Wohnung nehmen müssen, als ich geschieden wurde. Alle vier Katzen waren erwachsen, die jüngste 3 und der älteste 5 Jahre. Sie haben die Umstellung gut verkraftet.

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polarbaer64  27.10.2010, 15:08
@Knuddelzombie

Super, endlich mal jemand, der weiß, wie es um Katzen steht, und der nicht nur ahnungslos emozionales Zeug an den Tag redet. Vielen Dank Tuma1 - genau so ist es nämlich!!! Viel Spaß mit deinem "Rudel" :o)...

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Baby55  27.10.2010, 18:31
@polarbaer64

DAs kann ja sein, und denke auch das die Katzen sich daran gewöhnen können. Aber unsere Katzen wollen immer raus, die kennen es garnicht den ganzen Tag drinne zu sein. Da bin ich schon etwas skeptisch! Wir haben 3 Katzen und und hatten immer schon Katzen gehabt, wenn eine Stirbt ,rückt die nächste nach. Auch reine Wohnungskatzen haben unseren Garten entdeckt und seitdem wollen sie auch raus. Also denke ich das Katzen schon gerne " raus wollen".

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Tuma1  27.10.2010, 19:30
@Baby55

Selbstverständlich möchten Katzen gerne nach draußen. Sagen wir mal so, ich würde furchtbar gerne irgendwo in den Tropen am Meer leben, fühle mich aber nicht gequält, weil ich in einer ziemlich uninteressanten deutschen Stadt lebe. Man kann nicht alles haben. Der Auslauf für Katzen ist ein Ideal und sollte natürlich gewährt werden, wenn die Bedingungen dafür da sind. Aber ich finde es immer noch besser, zwei Bauernhofkatzen ein Heim in der Wohnung zu geben, als sie dort auf dem Hof "verwildern" zu lassen. In der Realität ist der Bauernhof auch nicht das Ideal. Da wird nicht kastriert, nicht geimpft, es gibt Kämpfe und Verletzungen und die meisten solcher Katzen erreichen ihr drittes Lebensjahr nicht.

Mein jetziges Rudel kann übrigens auch wieder raus.

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