Jemanden bitten seinen Sitzplatz freizugeben?
Hallo,
Ist es moralisch, ethisch, zwischenmenschlich gut, wenn man , z. B. In einem öffentlichen zug, mit seinen Freunden zusammensitzen will und darum jemanden, der schon dort sitzt fragt, ob er weggehen kann? Also ich meine jetzt nicht, wenn eine ältere person fragt, die nicht mehr so gut stehen kann; und es sind auch noch einzelne freie plätze in anderen abteilen.
Und wenn man doch fragt, auf welche art sollte man es tun?
Ich finde man kann öffentliche verkehrsmittel doch auch nutzen, um mit fremden ins gespräch zu kommen. Mit seinen freunden verbringt man doch eh genug zeit. Das würde auch von einer offenen geisteshaltung zeugen.
(In meinem Fall war es eine gruppe reisender nicht hörender Menschen; ich war zuerst etwas irritiert als der eine mir zuwinkte, mit seinem finger auf mich zeigte und dann in ein anderes abteil zeigte)
(Der nicht hörende hat es mir dann noch auf seinem handy eingetippt was er wollte.)
5 Antworten
Klar, wenn man höflich fragt und die Situation erklärt, tritt man damit keinem auf den Fuß. Allerdings darf man natürlich auch nicht beleidigt sein, wenn sich die Person nicht umsetzen möchte und muss das akzeptieren.
In dem Fall eines Gehörlosen ist die Kommunikation natürlich etwas erschwert. Auch wenn es dadurch etwas ruppig rüber gekommen sein sollte, wäre ich persönlich nicht beleidigt und würde jederzeit Platz machen. Zumal ohnehin in den Öffis eine Reihe von Plätzen für Behinderte bevorzugt zur Verfügung stehen.
*Menschen mit Behinderung
Normalerweise ist es eine Unverschämtheit, andere zu verscheuchen, weil man als Gruppe zusammenbleiben möchte, aber Gehörlosen kann man einen gewissen Bonus einräumen, denn die haben in ihrem Leben deutlich weniger Menschen, mit denen sie sich unterhalten können. Man kann aber auch als Gehörloser höflich bleiben und das Wörtchen "bitte" ausdrücken, mit einer Geste wie katholisches Beten und Kopfsenken.
Man darf das Wort "taub" noch benutzen, wenn jemand taub ist!
Der Ton macht die Musik - wobei das in diesem Fall vielleicht nicht hilfreich ist. Dann halt die Gesten.
Frag also: Würde es Ihnen etwas ausmachen ...
Man kann die deutsche Sprache auch in den Mülleimer treten und nur noch wokisch quatschen und lange, umständlich Wortungetüme aus dem Mund lassen. Wenns beim Leben hilft ...
Es geht nur um fokusverschiebung, weil die mehrheit der deutschsprecher sehen kann, ist das wort 'blind' für diese mehrheit eine möglichkeit um die andersartigkeit des nichtsehenkönnens zu beschreiben, aber für die meisten nichtsehenden ist es ja keine andersartigkeit sondern völlig normal.
Nein, das wäre in dem Fall nicht richtig.
Was soll daran "moralisch, ethisch, zwischenmenschlich" schlecht sein? Kommt halt drauf an, wie man fragt. Die Worte "räumen" oder "weggehen" sollte man tunlichst vermeiden. Man sollte es so ausdrücken, dass der Gefragte sich freut, jemandem einen Gefallen tun zu können. Sowas wie: "Verzeihung, könnten Sie uns einen Gefallen tun? Wir möchten gerne zusammensitzen. Wäre es vielleicht möglich, ihren Sitzplatz zur Verfügung zu stellen? Das würde uns sehr freuen."
In deinem geschilderten Fall müsste man mich gar nicht erst bitten, meinen Platz zur Verfügung zu stellen. Versteht sich doch von selbst.
Ich habe das schon oft gemacht, ohne gefragt zu werden.
Es könnte schlecht sein dass es zu segregation statt diffusion kommt, wenn gleichgesinnte immer nur unter sich bleiben
Taub und blind sollte man nicht sagen, weil man nichthörende und nichtshende damit ableistisch diskriminiert.