Jährling kaufen?

7 Antworten

Der Jährling gehört für die nächsten 2 Jahre auf eine Aufzuchtkoppel. Und was du dann zurückbekommst, steht in den Sternen. Niemand weiß, ob das tatsächlich ein gutes Reit - geschweige denn Springpferd für dich wird. Aus dem Traum vom eigenen Pferd ist bei manchem schon ein Albtraum geworden; ganz besonders bei solchen „Verliebt- Käufen“.
Entweder man hängt sich tatsächlich mit dem ganzen Herzen dran (dann wird die Zeit auf der Aufzuchtkoppel ganz schön lang..), und es ist einem völlig egal, ob man nachher mit dem Tier etwas sinnvolles anfangen kann, oder man kauft sich ein Pferd, das man zu genüge probereiten kann. Wenn man ein junges kauft, muß man damit rechnen, dass es nachher überhaupt nicht den Erwartungen entspricht, so dass man sich dann entscheiden muß, sich entweder von dem Tier oder von seinen Plänen zu verabschieden. Ich schätze mal, das willst du beides nicht wirklich.


Hallolelele 
Beitragsersteller
 04.08.2021, 03:03

Ja wobei das jetzt auch nicht das Problem wäre. Selbst wenn die Pläne dann nicht so klappen wie erhofft. Ist es so. Würde er trotzdem bei mir stehen bleiben auch unreitbar.

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Da ich gerne Springen möchte jedoch nicht mehr als 5.000€ für ein Jungpferd ausgeben möchte. 

Ein gutes Jungpferd mit entsprechend Veranlagung kostet gerne mehr. Ist das so zu verstehen, dass das grundsätzlich dein Limit ist?

Ein Jährling ist eine nette Sache, gehört aber tatsächlich erstmal in eine Aufzuchtherde. Wichtig ist hier ein gutes Konzept, ausreichend Platz zum Spielen, Rangeln, Toben, aber auch zum Ausruhen und Schlafen. Optimal sind verschiedene Untergründe, auf altersgerechte Fütterung achten, gerne auch ein paar 2 o. 3j. in der Herde dabei. Davon hängt maßgeblich ab, was für ein Pferd du hinterher bekommst.

Klar gibt es auch immer wieder Leute, die halten das nicht für notwendig, stellen ihren Youngster einfach iwo mit rein, fangen viel zu früh an, das Pferdekind mit allem möglichen zu "bespaßen" - unnötig, sogar kontraproduktiv, wenn es zuviel ist. Wie mit Menschen - die einen lassen ihre Kinder halt einfach Kind sein, andere schicken sie frühestmöglich zum Chinesisch, Englisch, Klavier, Geige, Reiten, Tennis, Yoga, Turnen.... Muss jeder selber wissen. Auch das "Argument" Bindung ist keines. Wird dein Pferd von dir regelmäßig betreut u. versorgt, wirst du seine Bezugsperson, egal ob es 1 oder 10J. alt ist.

Wenn du also das Geld in die Hand nehmen kannst u. willst, einem Pferdekind ein artgerechtes Aufwachsen u. dann eine fachlich versierte Ausbildung angedeihen zu lassen, dich die Macken u. Spacken von so manchem Youngster nicht aus der Fassung bringen, du dir des Risikos bewusst bist, dass auch bei bester Aufzucht u. besten Papieren nie sicher ist, dass aus deinem Jährling auch tatsächlich das Pferd wird, dass du dir vorstellst, dann ja. Kann das klappen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Hallolelele 
Beitragsersteller
 04.08.2021, 12:57

Ne Grundsätzlich ist es nicht mein Limit aber das ist ein Limit was ich mir gesetzt habe. Das mit der Aufzuchtherde hatte ich auch oben geschrieben :) Da wir selber am Stall züchten (also der Besitzer vom Hof nicht ich 😂) ist das ganz praktisch.. haben eine 2Jährige Stute noch einen Jährling und dieses Jahr kam noch ein Fohlen :) Danke für deine Ausführliche Antwort :)

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ich meine, dass du mindestens 15.000 weitere euro für aufzucht und beginn der ausbildung ausgeben wirst.

warum solltest du also katze im sack kaufen - und auf den papieren reitet man bekanntlich auch nicht.

die chance, dass er als hengst das vierte lebensjahr nicht erreicht, liegen bei etwa 15%, die wahrscheinlichkeit, dass er nicht hält, was er vespricht, liegen bei weiteren 50%.

meine idee wäre, dies fohlen nicht zu kaufen, 3 jahre lang weiterzusparen, so dass du im endeffekt um die 20.ooo euro für ein sechsjähriges pferd mit vorbildung ein paar starts in dressur- oder springpferde-eignungsprüfungen hast.

dann hast du geld in der hinterhand, die weiteren 10.ooo auf kante und sparst dir erheblichen ärger und erhebliche sorgen.

merke

kein aufzuchtfohlen - keine sorgen und probleme und keine schlaflosen nächte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Hallolelele 
Beitragsersteller
 05.08.2021, 16:37

Ich werde euch auf dem Laufenden halten wenn ich mir für ein Pferd entschieden habe und was es für eins ist 😇

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Hallolelele 
Beitragsersteller
 05.08.2021, 16:36

Ja eine andere Userin meinte ich solle bei EBay eine Anzeige schalten :) mit meinen Vorstellungen und schauen ob sich jemand meldet. Danke euch allen trotzdem

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Ein Jährling ist eine tolle Sache, habe mir selbst einen gekauft. Die Bindung, die ihr in der frühesten Kindheit zusammen schafft, überdauert einfach alles :) Mein inzwischen über 2 Jahre alter Wallach dackelt mir selbst von der Koppel hinterher.

Ich gehöre nicht zur Fraktion, die einen Jährling bis 3 Jährig auf die Koppel stellt und bloß nicht anfassen darf. Mein Jährling hat früh gelernt, was Halfter und Strick bedeuten, wie man Hufe gibt und was für "schreckliche" Dinge uns auf kleinen Spaziergängen (ca. 10-15 Minuten) erwarten können. Fohlen ABC sitzt und von den 24h des Tages ist er mind. 23h auf der Koppel/ den Paddocks mit seiner Herde (Offenstall).

Auf Papieren jedoch kann man nicht reiten, genauso wenig wie auf Fellfarben... Ich wollte ein tolles Westernpferd, bekam jedoch ein sehr kränkliches, abgemagertes Individuum, das auf jeden Fall länger brauchen wird, als "normale" Jungpferde, ehe man es reiten kann (rein körperlich, kopftechnisch ist der Kleine sau cool).

Wenn du dir einen Jährling kaufst, sei dir bewusst, dass es viel Arbeit ist, aber andere Arbeit, als du es bisher gewöhnt bist. Der Kopf hat ein "Bananen Gehirn", die Aufmerksamkeitsspanne liegt bei ca. 10 Minuten und das Jungpferd wird so ziemlich alles falsch machen, was es in deinen Augen falsch machen kann, aber nicht aus Böswilligkeit, es muss ja erst mal alles lernen. Bis du mit dem Pferd an Springturnieren teilnehmen kannst, kann gut und gerne ein Jahrzehnt ins Land ziehen, je nachdem wie gut das Pferd sich eignet, bzw. überhaupt eignet. Nur weil die Elterntiere gerne und gut gesprungen sind, heißt es nicht automatisch, dass diese Veranlagung auch in diesem Maße (wie du es gerne hättest) an das Fohlen vererbt wurde.

Was das Thema Hengst angeht... Ich würde immer kastrieren lassen. Es ist viel weniger Stress, du kannst ihn auch in eine gemischte Herde stellen und hast bei potenziellem Stallwechsel weniger Drama.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

Das erste eigene Pferd sollte immer ab 12 Jahre und älter sein.

Man holt sich nicht so ein junges als erstes Pferd. Vor allem, wenn man noch nicht so lange reitet.

Die Vorstellung das Pferd dann selber aus zu bilden und alles ist reines Wunschdenken, dass hinterher immer böse endet.

Im Endeffekt kannst du mit den selben Kosten wie mit einem bereits ausgebildeten Pferd rechnen.
Du wirst nämlich definitiv den Sattel noch öfter ändern/ersetzen müssen als wie bei einem älterem Pferd, die Beritt ist teuer und alles weitere.

Da wirst du also deinen Kaufpreis haben und dann noch viele viele Tausende bis du ein fertiges Reitpferd da stehen hast.

Mein Rat also, wenn du unbedingt ein eigenes haben willst dann eins das über 12 Jahre alt ist und solide ausgebildet.
Da gibt es auch durchaus „günstigere“. Sind dann halt vielleicht nicht so gut ausgebildet wie andere aber wenn du sagst das du einen guten Rl/Bereiter an deiner Seite hast geht das auch.

Mit so einem jungem Pferd als erstes tust du keinem einen Gefallen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

pony  04.08.2021, 19:01
Im Endeffekt kannst du mit den selben Kosten wie mit einem bereits ausgebildeten Pferd rechnen.

eher mit weit höheren kosten.

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Hallolelele 
Beitragsersteller
 04.08.2021, 03:00

Ne selbst ausbilden das will ich sicher nicht. Ich hole mir den Bereiter zu mir da er 10min von unserem Stall entfernt wohnt. Ihn möchte ich schon vom Boden aus miteinbinden. Ich möchte jedoch trotzdem auch einen Teil beitragen da ich im Endeffekt die Person bin die das Pferd reitet. Zudem möchte ich gerne ein Auge auf das haben was geschieht. Natürlich vertraue ich ihm er reitet die Pferde eines sehr bekannten Vielseitigkeitsreiter ein... Aber ich möchte nicht einfach ein Pferd dann vor die Nase gesetzt bekommen was mir persönlich dann nicht passt wie/was ausgebildet wurde. Naja und ich denke zudem 11 Jahre reiten sollten dafür wirklich ausreichen. Beziehungsweise meine mein Reitlehrer dass er mir es auf jeden Fall zutraut. Mir gehts aber auch echt darum was die Erfahrung der Leute hier ist die sich wirklich einen Jährling gekauft haben

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ChampagneLady   04.08.2021, 10:22
@Hallolelele

Ich habe mehrere Jährlinge gekauft, die ich dann auch selber ausgebildet habe. Ich weiß also wovon ich rede.

Und nein. Es bedeutet nicht direkt, dass 11 Jahre reichen. 11 Jahre sind nicht grade viel.

Aber ich möchte nicht einfach ein Pferd dann vor die Nase gesetzt bekommen was mir persönlich dann nicht passt wie/was ausgebildet wurde

Deshalb reitet man ein Pferd auch mehrfach probe. Um zu gucken ob es zu einem passt.

Ihn möchte ich schon vom Boden aus miteinbinden.

Einen Bereiter lässt man nicht vom Boden aus zu gucken. Der reitet einem das Pferd ein. Gerade dann, wenn man wie in deinem Fall da keine Erfahrung drin hat.

So wie du das vorhast, wirst du das ganze Pferd nur vermurksen.

Wie gesagt. Das erste Pferd sollte bereits solide eingeritten sein. Also ab 12 Jahren aufwärts und dann sollte man noch einen guten Rl an seiner seite haben.

Sonst wird das ganze nur böse enden und in Endeffekt ist das Pferd der Leidtragende

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Hallolelele 
Beitragsersteller
 04.08.2021, 13:08
@ChampagneLady

Also ich bin 18 Jahre jung werde dieses Jahr 19 :) habe mit 6 angefangen zu reiten und ich denke das ist schon ziemlich früh. Wie hätte ich davor richtig reiten können wenn ich ein Kleinkind war 😂 das macht eben absolut keinen Sinn zu sagen 11 Jahre sind nicht sonderlich viel. Und das mit dem Probereiten ist wohl keine sichere Sache, gibt oft Pferde die kommen an und sind ein ganz anderes Pferd. Und falls du gelesen hättest und dich damit auskennen würdest, habe ich nicht geschrieben dass er mir zuschauen soll :) sondern das er von der Arbeit vom Boden aus schon dabei sein soll !!! Du setzt dich ja nicht von heute auf morgen aufs Pferd ? Falls doch tun mir deine Pferde leid. Da gehört nämlich noch einiges an Vorarbeiten dazu. Woher willst du den jetzt von einer Fragestellung her wissen ob das Pferd vermurkst werden wird ? Hast du mich jemals reiten oder sonst was sehen ? Weißt du ob ich es in 2 Jahren dann wirklich so mache ? Manche Menschen sind halt wirklich ziemlich negativ eingestellt. Und wie oft noch ich hole mir kein Pferd was 12 Jahre aufwärts ist egal wie oft du es noch sagen wirst.

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ChampagneLady   04.08.2021, 15:21
@Hallolelele

Und deine Antwort bestärkt es wieder nur.

Du bist grade mal 18 Jahre alt und was du schreibst macht keinen Sinn. Ist ja schön und gut, dass du nicht früher anfangen konntest. Trotzdem sind 11 Jahre nicht viel.

Deshalb habe ich auch geschrieben, dass man ein Pferd mehrfach Probe reiten sollte.

Ein Bereiter soll nicht von der Arbeit vom Boden aus dabei sein.
Du kennst das Wort bereiter aber oder? Der Sinn dahinter ist, dass dieser einem das Pferd einreiten. Der kann das nämlich.
Davor hat ein bereiter auch keinen Sinn.

Es ist mir im Endeffekt ziemlich egal, was du machst.
Mir tut nur das Pferd leid, wenn es nach kurzer Zeit wieder verkauft wird nur weil du überfordert bist.

Und ich weiß wovon ich spreche. Ich habe Jahrzehnte Erfahrung, habe mehrere Pferde eingeritten und weiß ganz genau was damit verbunden ist.

Aber hier kommen wieder die Träume von Kindern raus

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