Jungpferd anreiten mit Dummy, Erfahrungen?

7 Antworten

Wenn ich Pferde angeritten habe, habe ich immer mit Dummy gearbeitet. Es ist eine Art Versicherung für mich, dass ich sehe wie das Pferd auf Dinge reagiert, die über ihm aufragen, bevor ich mich dann draufsetze. Meine Erfahrungen sind sehr gut. Ich hatte noch kein Pferd, dass damit panisch wurde, da vorher schon darauf hingearbeitet wurde. Im Prinzip kam der Dummy zum Einsatz, wenn ich mich auch so schon hätte draufsetzen können, war aber eben nochmal eine Sicherheitsmaßnahme. Ich halte nicht so viel von der Lehrmethode ein Pferd ängstlich mit so einem Teil im Kreis rennen zu lassen, bis es zu müde ist um sich weiter zu wehren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

im Prinzip: nein, aber...

Du kannst Dummy ja unterschiedlich definieren....

wir legen schon den Fohlen ne kleine Decke auf, wenn sie neben der Mutterstute stehen, die geputzt wird, später (mit 4-6Monaten sind sie kurzzeitig "sattelhalter", bekommen im Paddock einfach mal eine große alte Decke lose drauf, eine Tapezierfolie drum, werden also immer mal nebenbei ausgelappt und ausgeleint und kennen ab der 6. Woche Halfter-führen und ab dem 2-3. Monat gehen sie als HAndpferd mit

als Handpferd bekommen sie ab dem 2. jahr dann Sattelzeug drauf, später auch Packtaschen, Steigbügel etc

auch DAS geht ja in Richtung DUMMY - eben einfach Gewöhnung an Alltägliches. Dadurch hatten wir nie eine "Puppe" nötig, denn die Jundpferde haben mit 3 -4 Jahren schon immer mal auf dem geführten Weg von der Weide zum Abend-Paddock völlig problemlos ein Kind getragen

Wer bei mir einen Absetzer gekauft hat, konnte ihn frei groß werden lassen und hatte bei der Grundausbildung keine Probleme, weil sie ja schon alle Routinen rund um ihren Körper kannten: wenn man dann nach Jahren hört: wir konnten uns einfach so drauf setzen und mit den anderen los reiten - DANN war die Vorbereitung ok, Oder?

Jetzt hatte ich selbst das Glück, zwei ebenso groß gewordene Stuten zu bekommen - natürlich diskutieren sie manchmal noch, aber Dummies brauchen wir Reit-Rentner trotzdem nicht.... nur noch Routine!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich wüsste jetzt nicht, was das großartig bringen soll.

Dann arbeite ich lieber mit dem Pferd solange, bis es mich auch wirklich auf seinem Rücken akzeptiert. Buckelt das Pferd, war irgendwo ein Fehler - finden und beheben.

Monty Roberts benutzt ja auch schon immer einen Dummy - allerdings gefällt mir diese Arbeit nicht. Da gibt es doch deutlich angenehmere Methoden.

Wenn man mal einen Extremfall hat, macht ein Dummy evt. schonmal Sinn zum Antesten - aber selbst da würde ich mir vermutlich etwas anderes überlegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

@Little, m.E. ein Versuch, den klassischen Weg abzukürzen.

Persönlich halte ich überhaupt nichts von "toten" Dingen am rohen Pferd.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Also, mein Reitlehrer hat immer erst Strohpuppen auf das Pferd gesetzt, die mit Sand beschwert waren, das die Beine schonmal am Bauch lagen, unser Dummy hatte sogar Klamotten an, um die Pferde auf das "da sitzt jenand oben drauf" zu gewöhnen. Hat immer gut funktioniert. :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

MessagefromA  22.07.2019, 22:32

@littlemozart Erst wurde das Pferd nur an der Hand geführt, ganz vorsichtig damit es sich an 'Gewicht' und Kontakt an den Flanken gewöhnt. Dann kam erst die Longe. Die Puppe war mit Sand gefüllt an den Füßen und Steigbügel wurden, aus meiner Erinnerung heraus, nur sporadisch benutzt. Ich erinnere mich nicht mehr genau, allerdings wurden für die höheren Gangarten echte Menschen genommen. ;)

littlemozart 
Beitragsersteller
 22.07.2019, 14:47

Und ihr hattet nie Probleme falls mal ein Pferd gebockt hat das die Puppe geflogen ist? Habt ihr die Puppe nur im Schritt benutzt oder auch in höheren Gangarten? ☺️

Pferdchen1999  22.07.2019, 22:13
@littlemozart

Eine Bekannte reitet auch so ihre Pferde ein. Sie bindet die Beine der Puppe unter dem Bauch zusammen und befestigt sie zusätzlich noch am Sattel, damit sie nicht unter den Bauch rutscht.