Ist Vermögen in Deutschland gerecht verteilt?

Nein ist ungerecht verteilt 64%
Ja ist gerecht verteilt 24%
sonstiges 12%

50 Stimmen

17 Antworten

Von Experte vanOoijen bestätigt
Nein ist ungerecht verteilt
Und auch der Median, der die Befragten in eine reichere und eine ärmere Hälfte einteilt, ist deutlich angestiegen. Während die Grenze zwischen Arm und Reich 2017 noch bei 70.800 Euro lag, stieg sie im Jahr 2021 auf 106.600 Euro an. Verglichen mit der ersten Umfrage im Jahr 2011 ist das ein Anstieg um mehr als 100 Prozent. Damals lag der Median bei 51.400 Euro.
Aufgrund des Unterschieds zwischen dem Durchschnitt und dem Median schließt die Bundesbank auf eine ungleiche Verteilung des Vermögens. Um zu den vermögendsten zehn Prozent der Haushalte zu gehören, ist ein Nettovermögen von mindestens 725.900 Euro nötig. Quelle
Vermögen der unteren Hälfte stagniert seit 1990

Insgesamt habe die obere Hälfte inflationsbereinigt ihr Vermögen seit 1990 verdoppelt, während es bei der unteren Hälfte stagnieren würde, schreibt das »Handelsblatt« weiter. Quelle


Interesierter  30.05.2024, 20:50

Gleich und gerecht ist nicht dasselbe.

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Nein ist ungerecht verteilt

Nicht ganz, aber mir persönlich gefällt das Verb "verteilen" nicht so richtig. Denn es ist ja auch so, dass Werte geschaffen werden müssen, man spricht auch von der Wertschöpfung. Und das fällt nicht vom Himmel, und wird dann unter allen verteilt.

Eher ist es ja so, dass auch die Wertschöpfung nicht gleich verteilt ist.
Die einen tun mehr dafür als die anderen. Womit ich nicht sagen will, dass das schon die gesamte Ungleichheit hinreichend erklären könnte.

Es gibt auch Erbschaften, und es gibt sowohl passives Kapital als auch aktives Kapital. Wer in eine Firma investiert, sichert damit auch Arbeitsplätze. Irgendein Landsitz mit einem großen Grundstück ist sicher hübsch, tut dagegen nicht viel für die Wertschöpfung.


SchakKlusoh  30.05.2024, 21:15
Wer in eine Firma investiert, sichert damit auch Arbeitsplätze

Wer Aktien kauft, investiert nicht in die Firma.

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OlliBjoern  30.05.2024, 21:16
@SchakKlusoh

Ok, das meinte ich jetzt nicht damit. Ich meinte Investitionen in die eigene Firma - also wenn sich jemand selbstständig macht.

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SchakKlusoh  30.05.2024, 21:24
@OlliBjoern

Ah so. Und was ist, wenn durch Automatisierung Arbeitsplätze vernichtet werden?

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OlliBjoern  30.05.2024, 21:34
@SchakKlusoh

Als die Kutsche abgelöst wurde, hat das sicher Arbeitsplätze gekostet, dafür sind dann andere in anderen Bereichen entstanden. Und die modernen Automationssysteme müssen auch hergestellt, vertrieben, gewartet, repariert werden.

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Ja ist gerecht verteilt

Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland mit einem Gini-Index von 31% eher bei den Ländern, in denen das Einkommen gleicher verteilt ist.

Allerdings kann man "gerecht" auch anders definieren als "möglichst gleichverteilt".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger
Nein ist ungerecht verteilt

Nein, ist es nicht. Wenn man aus einem besseren Haus kommt, kann man sich bessere Bildung leisten, man hat bereits über die Familie Verbindungen zur höhergestellten Jobwelt, wird mehr erben, usw. Die reichen Familien haben über Generationen hinweg bessere Chancen, reich zu bleiben, als arme Familien, welche diesen Aufstieg erst irgendwie schaffen müssen, ohne die Jobverbindungen, ohne die bessere Bildung.

Wenn man sich das Geld nicht über Steuern von den Reichen holt, und an Arme verteilt, werden die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer, und die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer breiter. Die USA ist da ein Extremfall. Wenn du da keine 2-3 Jobs arbeitest, hast du kein Dach über dem Kopf. Wohnen ist dort Luxus, und muss sich durch non-Stop arbeiten bis zum burnout verdient werden. Dort gibt es Menschen, die mehr Geld haben, als sie ausgeben können, während die Mittelschicht mehrere Jobs arbeiten muss, um ihr Recht auf Leben beanspruchen zu können.

Nein ist ungerecht verteilt

Das kann logischerweise auch garnicht so sein.

Schon die freie kapitalistische Marktwirtschaft ohne genug "sozial" hinzugefügt zu haben, läßt es natürlich sowieso nicht anders zu als so wie es jetzt ist.

Das ist nur eine Zustandsbeschreibung, soll erstmal keine Wertung dieser sein!

"Gerecht" ist außerdem ein zu großes Wort...und verlangt erstmal nach einer akzeptierten Definition.

Und wenn etwas per momentanen Gesetzen rechtlich ok ist, heißt Das nicht daß kein Handlungsbedarf an div. Stellschrauben bestünde...z.B. m.M.n. u.a. auch am "Erbrecht"...

Aber da gäbe/gibt es ja noch mehr...

Viel Spaß am Weiterstreiten...ich habe kein Bock auf "shitstorm" und bin jetzt raus...😉