Ist Reining (westernreitdisziplin) ungesund für die Pferde?
Also meine Stallbesitzerin sagt das Reining sicher ungesund für die Pferde ist wegen den spins. Denn sie meint das die schnellen drehungen nicht gut für die gelenke und die Sehnen sein. Ich würde gerne wissen was ihr dazu sagt und ob ihr damit Erfahrung habt.
Danke jetzt schon für Antworten :)
8 Antworten
Ja, ist nicht gut für die Gelenke. Genauso wenig wie Springen. Genauso wenig, wenn das Pferd nicht gymnastiziert wird u. nur auf der Vorhand latscht. Genauso wenig wie Boxenhaltung, in der das Pferd bedingt durch den wenigen Platz ständig Drehbewegungen machen muss. Es gibt so vieles, was im Reitsport und in der Pferdehaltung Gelenke, Sehnen, etc. strapaziert. Die Frage ist halt, in welchem Maße.
Der Onkel einer Einstellerin in meinem Stall (und nein, wir sind kein Westernstall) war Profi im Westernsport, eines seiner bekanntesten Pferde wurde heuer im Sommer eingeschläfert - ein Quarter mit 32 J. Nicht wegen irgendwelcher Themen mit den Beinen, sondern weil er seit geraumer Zeit zunehmend Lungenprobleme hatte.
Man kann doch nicht alle Westernreiter über einen Kamm scheren. Schlechtes Reiten oder das Verheizen von Pferden ist sicherlich nicht nur einer bestimmten Reitweise zuzuordnen, sondern das findest du garantiert in jeder Reitweise.
Auch Westernreiter sind in der Lage, ihre Pferde ordentlich zu gymnastizieren.
Dieses mit dem Finger auf eine Reitweise zeigen und glauben, ausschließlich die machen es schlecht, find ich eine sehr traurige Sichtweise, weil es in der Realität sicherlich anders aussieht. Mag sein, dass man seine Erfahrungen gemacht hat, aber sollte man dann nicht durchaus so viel Toleranz haben und nicht alle Reiter einer Reitweise über einen Kamm scheren. Natürlich gibt es schlechte Westernreiter, aber du wirst mir nicht weiß machen, dass es die nicht auch unter den Englischreitern gibt....
Ja, so sehe ich auch das auch. Pferde im (Profi) Springsport sind im Durchschnitt ebenfalls mit 10, 11 J. platt, 17j. Springpferde sind eher die Ausnahme...
Auch Westernreiter sind in der Lage, ihre Pferde ordentlich zu gymnastizieren.
Und ich habe oft Hackl in meinem früheren Stall zugeguckt. gut, es waren immer nur Kurse, aber ich hatte nie den Eindruck, dass er von Gymnastik irgendetwas versteht.
Es gibt sie auch im Westernbereich. Ich gebe zu, es ist nicht wirklich mein Metier aber nur weil ich mal auf Veranstaltung xy irgendwas mitbekommen habe oder mal 5 Reiter gesehen habe, die mir nicht gefallen habe, kann ich das doch nicht auf alle münzen. Im Vergleich habe ich in meiner Laufbahn wirklich mehr als genug kaputt gerittene Turnierpferde erlebt - trotzdem gibt es auch noch genug andere.
Und Hackl ist jetzt nicht wirklich das Maß aller Dinge.
Na und ? Der Hackl ist weder der einzige Westernreiter/Trainer noch der Maßstab für alle anderen Western-Trainer/Reiter. Augen auf, wem man zuschaut oder bei wem man Unterricht nimmt. Dürfte im Englisch-Lager nicht anders sein.
Nur weil ich vielleicht mal einen Englisch-Reiter Rollkur reiten sehen hab, bin ich doch auch nicht der Überzeugung, die reiten ALLE so.
Über diese Vorurteile sollten wir doch eigentlich drüber sein. Vereint uns Reiter nicht alle die Liebe zum Pferd ? Und wie dieses Pferd geritten wird, sollte uns doch egal sein, HAUPTSACHE , es wird so gemacht, dass es gut fürs Pferd ist, dass es dabei gesund bleibt und ich es richtig mache. Richtig fürs Pferd. Nicht fürs "Protokoll" einer Reitweise.
Ja ist es. Die Halbwertzeit von Westernpferde ist um einiges kürzer als die von klassischen Reitpferden.
Liegt an der mangelnden Ausbildung der Westernreiter. Gute Reitlehrer fürs klassische Reiten sind schon nicht so häufig, fürs Westernreiten noch viel seltener.
Dadurch hat sich ein erheblicher Teil der Westernreiter alles mehr oder weniger selber beigedengelt. Natürlich mit dem Anspruch auf Freiheit in der Reitweise.
Es werden auch oft gänzlich für diese Reitweise ungeeignete Pferde eingesetzt. So ist ein eher schlechter Reiter auf ein noch schlechteres Pferd latschend auf Achse. Gänzlich sieht es noch aus wie Westernreiten hat aber bis auf den Sattel mit dem wirklichen Westernreiten nichts mehr gemein. Das am besten noch auf einem Westfalen oder Oldenburger. Super da passt alles nicht mehr zusammen.
In der klassischen Farmarbeit werden oft einige Pferde eingesetzt, um den Pferden ausreichend Ausgleich zu bieten. Wettkampfpferde werden oft verheizt, gerade in den unteren Leistungsbereichen ist nicht unbedingt Pferdeschonung angesagt. In dem Bereich sind Amerikaner schon etwas anders, zum schlachten gehen die Pferde dann nach Mexiko oder Kanada. Natürlich nicht Artgerecht transportiert. der Cowboy hat es nicht so mit Sentimentalitäten bei dem Pferd.
Ja, Spins sind schädlich, aber nur wenn man sie nicht richtig reitet und das Pferd nicht entsprechend ausgebildet und aufgewärmt ist. Außdem gibt es bestimmte Rassen wie das American Quater Horse, welches dafür gezüchtet wurde in der Lage zu sein Spins, Sliding stops etc. zu machen. Denn wenn man da mit irgendeinem Oldenburger, Hannoveraner oder sonst was ankommt braucht man sich ja dann auch nicht wundern wenn es nicht so klappt wie man es sich vorgestellt hat.
Außerdem sollte man genauer darüber nachdenken wo Reiten im Bereich "Ungesund" anfängt und aufhört. Schließlich ist jede Art von Reiten für das Pferd schlecht wenn man es falsch macht. Sei es jetzt Springen, Dressur, Vielseitigkeit oder Freizeit. So lange man das Pferd nicht richtig ausgebildet, aufgewärmt etc. hat ist JEDE Art des reitens schädlich. Wenn man es jedoch richtig macht und dem Pferd das entsprechende Training, muskelaufbau, Aufwärmung so wie abwechselreiche Übungen bietet (sprich das man nicht durchgängig nur den Spin oder Sliding stop übt), dann sollte der Gesundheit des Pferdes nichts im Weg stehen.
Es kommt wie bei vielem anderen viel mehr auf das „Wie“ an, als auf das „was“. Der goldene Weg liegt wie so oft in der Mitte: der Hochleistungssport macht manchmal viel kaputt, weil er zu viel will; der unwissende Laie macht noch mehr kaputt durch unsachgemäßes Training.
Wer mit Bedacht, Gefühl und Verstand agiert, wird sein Pferd nicht überfordern, und dann ist es auch nicht schädlich.
Allerdings sind die Methoden, die von denen, die hier zu viel,zu schnell wollen, ziemlich derb. Da ist Rollkur noch ein Schmusekurs gegen das, was da so läuft...
Die Hallentüren vieler Westerntrainer sind viel fester verschlossen als die der engl. Trainer. (O-Ton Linda Tellington)
Bei der letzten Equitana habe ich jede Menge Westernreiter in Rollkur reiten sehen. Können sie ja auch machen, ist mir egal. Was mich nur ärgert, ist, dass das Westernreiten als so pferdefreundlich hingestellt wird. Das ist eine glatte Lüge.
Ich reite zur Zeit ein auf Reeining gezogenes Pferd. Es kam laut Besitzerin vom Anreiten bei einer Europameisterin kopfscheu zurück. Und sie läßt es nicht weiter ausbilden, weil sie wohl weiß, wie es da zu geht. Was sie erzählte, was alles gemacht wird, um sliding stops zu perfektionieren, wollt Ihr, denke ich, garnicht wissen...
Das Pferd braucht auch ohne besondere Ausbildung kein Gaspedal, und ich kann auch auf kurviger Strecke fröhlich galoppieren, weil das Pferd bei plötzlich auftauchendem Gegenverkehr sofort anhält - ich darf eben nur nicht schneller Galopp, als ich selbst die Bremsung seitzen kann, ohne vorn drüber zu schießen 😜
Und wenn ich mir vorstelle, wie man solch hochsensible Tiere wohl ,malträtiert, damit sie bei der Bremsung eine möglichst fette Schleifspur durch den Boden ziehen, wird mit ganz übel.
Aber wie gesagt: man muß es ja nicht derart übtertreiben. In dem Maße, wie es die Cowboys brauchten, um ihre Arbeit tun zu können, macht es sicher auch den Pferd en Spaß. Denn ein Pferd wie dies ist überaus gelehrig und immer hochmotiviert.
Und das ist jetzt der Beweis dafür, dass die Westernreiter alles üble Gesellen sind, während bei der Dressur oder beim Springen natürlich alles korrekt zugeht ????
Ich will nicht bestreiten, dass es schwarze Schafe gibt, aber die gibts mit Sicherheit überall. Es liegt doch in MEINER Hand, bei wem ich reite. Darf ich mich halt nicht von Selbstvermarktung blenden lassen.
Und es wird mit Sicherheit nicht jedes Pferd für eine "Schleifspur" am Boden malträtiert, sondern es gibt tatsächlich welche, die machen das von ganz alleine und auch ganz ohne Hilfsmittel wie die entsprechenden Eisen.
Wirklich, dieses Hegen und Pflegen eigener Vorurteile ist wirklich ......
Man kann immer alles so verstehen, wie man es verstehen will. Mir scheint, wer hier Vorurteile pflegt, bist DU!
Den erste Satz meiner Antwort hast du offensichtlich jedenfalls geflissentlich völlig übersehen. Wenn du auf Krawall gebürstet bist, such dir bitte andere Gegner. Hätte ich generell etwas gegen Westernreiter, würd ich diese Pferd ja wohl nicht reiten. Ich wünsche dir einen beruhigten Tag noch.
Ich bin keinesfalls auf Krawall gebürstet, man muss ja nur nicht auch alles schlechte, was man mal in der Reiterei gesehen hat, auf eine Reitweise beziehen. wie gesagt, ich tue das sicherlich nicht, mir ist es nämlich ziemlich egal, wie jemand seine Reitweise nennt, solange er sein Bestes versucht, dem Pferd gerecht zu werden. Solche Schilderungen/Andeutungen von üblen Ausbildungsmethoden nähren m. E. halt immer die Vorurteile einer bestimmten Reitweise gegenüber und ich finde, darauf kann man doch eigentlich verzichten. Auch dir noch einen schönen ruhigen Tag.
nein darauf kann man aus Liebe zum Tier nicht verzichten, diese Trainings und Ausbildungsmethoden sollte viel mehr öffentlich gemacht werden. Egal um welchen Reitsport es sich handelt.
Jede "unkorrekte" Art der Reiterei ist schlecht fürs Pferd. Den Spin macht man (bzw. sollte man) ja nicht "unvorbereitet" bzw. "untrainiert" machen, sondern der sollte ja auch, wie alles, was man mit dem Pferd reitet, ordentlich geritten werden (im Sinne von das Pferd hat die entsprechenden Muskeln, kennt die entsprechenden Gewichtshilfen etc.).
Zudem ist es ja auch so, dass die "Profis" wissen, dass sie nicht ständig Spins trainieren sollen, sondern das Pferd so gymnastizieren, dass es den Spin machen kann, wenn es ihn machen muss (Turnier). Natürlich kann das vorher schon trainiert werden, aber eben nach entsprechender Vorbereitung (ordentlich warmgeritten etc.) und nicht einfach so und nicht stundenlang.
Jedes Pferd kann alt werden, wenn es ordentlich geritten wird, auch wenn es im Turniersport aktiv ist.
Freizeitpferde können gesundheitsmäßig genauso "verheizt" werden, wenn sie ihr Leben lang auf der Vorhand durch die Gegend juckeln.
Richtig reiten ist halt auch einfach schwieriger und anspruchsvoller, als einfach nur draufzusitzen und sich durchs Gelände schaukeln zu lassen. Um dieser Anstrengung zu entgehen, kann man sich gerne auch selber mit dem Argument trösten, man würde ja nur "freizeitmäßig" reiten wollen und keine Turniere....
Naja. es gibt immer mal wieder Jopi Hesters unter den Pferden. DAmals bei der WM in Aachen hatte ich mich schon gefragt, warum dort 6 bis 9 j. Reiner mitmachen, aber kein 10 j. mehr. Obwohl es durchaus 17 j. Springpferde gab. Die Antwort auf meine Frage, die ich vielen Westernreitern stellte, war schon bezeichnend. "Äh...die gehen in die Zucht." "Ach," sagte ich bewundernd. "Auch die Wallache. Toll."