Ist Lehrer sein chillig?
Ist doch eigentlich easy. Man studiert auf Lehramt. Zum Beispiel Physik.
Dann gehst du zur Schule und präsentierst die einfachen Dinge deines Studienfachs, also Schülergerecht.
Vorbereitest die Aufgaben der Schüler.
Außerdem muss man nichts neues lernen, da man jedes Jahr die selben Stoff präsentiert. Also es ist nicht so, als würde man in der Industrie arbeiten.
Pro Woche unterrichtet man so ca 27 Stunden in der Woche + Vorbereitung und Korrektur von Klausuren kommt man so auf 40-45 Stunden.
Also ich finde, dass der Beruf überschaubar ist. Dazu verdienen Lehrer glaube ich 3100-4300€ netto. Und Pension bekommen sie am Ende auch noch.
8 Antworten
Ganz so einfach ist es leider nicht. Neben den Verpflichtungen zu Unterricht, Prüfung und Benotung wächst leider der Arbeitsaufwand zur Dokumentation, individuellen Förderung, pädagogischen Maßnahmen, Bespaßung von Eltern, regelmäßigem Überarbeiten interner Lehrpläne und Richtlinien etc..
Die 40-45 Stunden sollte man als Durchschnittswert sehen. Manchmal ist weniger los, zu Stoßzeiten kommt man aber mit einer vollen Stelle unter 50 Stunden kaum weg. Je nach Fächerwahl können diese Zahlen noch deutlich nach oben korrigiert werden, weil z.B. ein Deutschlehrer in der Oberstufe mal eben 30 Spalten pro SchülerIn Wort für Wort und Zeile für Zeile auswerten muss. Es ist auch ungewöhnlich, dass LehrerInnen gar keine Arbeit in die Ferien mitnehmen.
Trotzdem hat der Job große Vorteile: Das Geld stimmt, die Arbeit ist planbar und trotzdem abwechslungsreich und es gibt keine Krisen, die nicht auch mal ein oder zwei Werktage warten können.
Wie in jedem anderen Job muss man aber auch von der Persönlichkeit für die Arbeit geeignet sein. Wer nur für die Ferien lebt, hält den Job nicht durch.
Der Lehrerberuf wird meines Wissens häufig unterschätzt und ist keineswegs ein entspannter Job. Hinter den scheinbar kurzen Unterrichtsstunden verbergen sich umfangreiche Vorbereitungen, zeitintensive Korrekturen und anspruchsvolle pädagogische Arbeit mit heterogenen Klassen. Zwar erscheint die Bezahlung für beamtete Lehrkräfte angemessen, doch die tatsächliche Arbeitszeit übersteigt bei vielen Lehrern deutlich die oft genannten 40 Wochenstunden. Besonders in naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik fehlt es an Nachwuchs, da die Industrie in der Regel höhere Gehälter zahlt. Die vermeintliche Routine trügt, denn jeder Schultag stellt neue Anforderungen durch unterschiedliche Klassen und aktualisierte Lehrpläne. Zwar bietet der Beruf Vorteile wie Beamtenstatus und Schulferien, die aber auch zur Weiterbildung und Vorbereitung auf die neuen Klassen verwendet werden. Denn wer den Lehrerberuf nur wegen vermeintlicher Bequemlichkeit wählt, wird schnell merken, dass viel Engagement von den Pädagogen für die Lehrtätigkeit unverzichtbar ist. Hinzu kommt, dass immer weniger Lehrer verbeamtet werden, obwohl sie die gleiche Arbeitslast wie beamtete Kollegen tragen müssen.
Nein, das komplette Gegenteil von „chillig“.
Du hast einen durchdachten Lehrplan für jedes Fach und jede Klassenstufe, in der du unterrichtest, zu erstellen. Der vorgegebene Rahmenplan ist ungeeignet und muss präzisiert und didaktisch und methodisch aufbereitet werden.
Du musst nicht nur Aufgaben vorbereiten, sondern auch die Arbeiten der Schüler auswerten und nachbereiten, Du musst individuell einzelne Schüler fördern und fordern. Du musst aktuelle Probleme in der Klasse erkennen und darauf pädagogisch sinnvoll reagieren.
Die Arbeit eines Lehrers endet täglich erst, wenn er ins Bett geht bzw. fällt.
Und du musst sehr wohl in Weiterbildungen immer wieder etwas hinzulernen, dich mit Kollegen austauschen und neue Konzepte erarbeiten.
Ich glaube Lehrer sein ist die absolute Holle auf Erden
Das ist ein Beruf, den ich definitiv niemals ergriffen hätte. Und by the way, nicht jeder Lehrer ist verbeamtet.