Ist Homosexualität vielleicht doch eine Dysfunktion?

19 Antworten

Erstens:

Sie wollen genauso gesellschaftlich anerkannt werden, wie Heterosexualität.
Sie wollen nicht mehr diskriminiert und gemobbt werden.
Sie möchten nicht mehr ausgegrenzt werden von irgendwelchen Gruppen.
Sie erhoffen, durch das SAGEN, das Homosexualität normal sein, eine Art Zugehörigkeit in der Gesellschaft zu leben.

Das sind einfach menschliche Bedürfnisse, die nichts mit der Sexualität zu tun haben und auch keinen Aufschluss über Funktion oder Dysfunktion geben.

Zweitens:

„Homosexualität ist genauso normal wie Heterosexualität“

Ob etwas normal ist, ist eine gesellschaftliche Frage, für die es keine Ja/Nein Antwort gibt. Die Antwort ist abhängig von der Gesellschaft.

Anders ist es mit der Frage, 'ist Homosexualität genauso natürlich wie Heterosexualität.'

Drittens:

„ Simon LeVay führte 1991 eine Studie durch, die Unterschiede in der Größe bestimmter Gehirnkerne, insbesondere INAH 3, zwischen heterosexuellen und homosexuellen Männern zeigte. INAH 3 war bei heterosexuellen Männern im Durchschnitt mehr als doppelt so groß wie bei homosexuellen Männern. Diese Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Gehirnstruktur mit der sexuellen Orientierung zusammenhängt.“

Auch das gibt ja keinen Hinweis darauf ob von Dysfunktion auszugehen ist.
Es besagt lediglich, dass Unterschiede gefunden wurden. Das die Sexualität genetisch bedingt ist, wurde auch schon in anderen Studien belegt.

Bezüglich der Studie von LeVay müsste erst noch geklärt werden, ob der Größenunterschied in INAH 3 die Homosexualität bewirkt oder ob er durch diese bewirkt wird. Also Ursache/Wirkung ist nicht klar.

Viertens:

So etwas wie Homosexualität im Tierreich gibt es nicht, es wurde noch nie in der Geschichte der Menschheit ein männliches Tier gefunden, dass sich ausschließlich nur auf andere männliche Artgenossen sexuell erregt fühlt, was wir sehen ist nur das homosexuelle Verhalten, was aber nicht wirklich gleich zu stellen ist wie die Orientierung.

Gibt es nicht und es sind keine Belege vorhanden sind unterschiedliche Sachverhalte. Man müsste um hier eine Aussage treffen zu können, ja erst mal solche Tiere finden und dann ein Leben lange beobachten. Das ist sehr schwer.

Allerdings gibt es bereist Studien über ausschließlich schwule Schafe. Von Dr. Anne Perkins und Dr. Chales Roselli. Da ich deren Arbeit Roselli, C. E., Larkin, K., Schrunk, J. M., & Stormshak, F. (2004). "Sexual partner preference, hypothalamic morphology and aromatase in rams." Physiology & Behavior, 83(2), 233-245.
nicht schriftlich habe, verweise ich mal auf eine Doku in der dieser Punkt aufgegriffen wird:

https://www.youtube.com/watch?v=qnXUb0zTNuE&t=1770s

Fünftens:

Weiß überhaupt das Tier was männlich oder weiblich ist?
Weiß überhaupt das Tier welches Geschlecht das andere Tier gerade vor sich hat?
So viele Frage und kaum eine Antwort drauf.

Wenn wir das nicht wissen, wovon ich nicht so sehr überzeugt bin, dann kann man auch nicht im Umkehrschluss davon ausgehen, dass es nicht so ist. Also dann wissen wir auch nicht, ob das Tier nicht weiß was männlich oder weiblich ist und was es vor sich hat.

Abgesehen davon, dass wir Tiere natürlich nicht fragen können gibt es allerdings sehr viele Hinweise darauf, dass Tier wissen was ein Männchen und ein Weibchen ist. Bei vielen Tieren ist das ja klar am Aussehen unterscheidbar und außerdem werden Tiere dies, noch sehr viel deutlicher als Menschen, über Pheromone wahrnehmen können.

Sechstens:

Dazu muss man auch erwähnen, dass wilde Tiere über ein Überlebensinstinkt verfügen, was wiederrum bedeutet, dass man sich fortpflanzen muss, wenn man nicht möchte, dass seine Art ausstirbt.

Das halte ich für einen starken Fehlschluss. Wir reden hier wohl in erster Linie von höher entwickelten Tieren. Es ist falsch anzunehmen, dass ein Aussterben ausschließlich durch Fortpflanzung beeinflusst werden kann, wie bei Kleinstlebewesen, bei denen es auf die Menge der Nachkommen ankommt, damit einzelne Individuen überleben. Zum Fortbestand einer Art gehören auch so Überlegungen wie Gruppenzusammenhalt und Recourcenmanagement.

Es gibt ja bereits vereinzelt Studien, die belegen, dass z.B. die Anzahl der Nachkommenschaft (auch beim Menschen) die sexuelle Orientierung beeinflusst.
Also je mehr männlicher Nachwuchs in einer Familie ist umso höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs Homosexuell ist. Wird in der oben verlinkten Doku auch behandelt.

Fazit:

Es ist also faktisch richtig zu sagen, dass wenn ein wildes Tier wirklich Homosexuelle wäre, was aber bisjetzt nie gefunden wurde, dann würde es bedeuten, dass das Tier leider eine Krankheit hat.

Das ist, wenn man obiges berücksichtigt, nicht richtig.

Das könnte man vielleicht sagen, wenn wir Fische oder Ameisen wären und eine hohe Zahl an Nachkommen dafür sorgt, dass wir trotz Fressfeinden überleben können. Dem ist aber nicht so. Unser Überleben hängt nicht nur von der Forpflanzung ab, sondern auch von unserer Umwelt und diese wirkt auf unsere Gene ein (siehe hierzu Epigenetik). Auch der Zusammenhalt in der Gruppe erhöht unsere Überlebenschancen,

Das Sexualverhalten des Menschen hat – wie das vieler Wirbeltiere – über Fortpflanzung und Genomaustausch hinaus zahlreiche Funktionen im Sozialgefüge einer Population.

Auszuge aus Wikipedia

Man kann also nicht wirklich von einer Dysfuntion, sondern eher von einer Weiterentwicklung oder eben einer Variation sprechen.

Und nur weil es eine Variation ist, kann man ja nicht von einer Dysfunktion sprechen. Wenn jemand Linkshändig ist, oder ein echter Tetrachromat, dann ist das auch eine Abweichung von der mathematischen Norm, aber es macht keine Dysfunktionalität aus.

Nur weil man die Zusammenhänge nicht kennt, kann man doch nicht direkt von einer Dysfunktion sprechen.

Und zu guter Letzt:

Was sollte auch mit der Aussage 'Homosexualität ist eine Dysfuntion' erreicht werden?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Needs one to know one

Homosexualität ist völlig normal und kommt im Tierreich oft vor. Bei einigen Arten ist sie sogar ein wichtiger Bestandteil der Arterhaltung.

Es wurde schon oft berichtet, dass homosexuelle Pinguine (die sich zu einander genau so verhalten wie heterosexuelle Artgenossen) sich um verwaiste Eier und Küken kümmern und "alleinerziehenden" Eltern bei der Betreuung der Jungen helfen.

Beim Kampfschreiter lassen sich Männchen von homosexuellen Männchen besteigen, da sie so einen Überfluss an Testosteron bekommen, welcher attraktiv auf Weibchen wirkt. Bisexuelle Männchen haben bessere Chancen sich fortzupflanzen als heterosexuelle.

Auch beim Menschen ist Homosexualität ganz normal und im Grunde nichts anderes als eine erlernte Vorliebe. Man hat herausgefunden, dass alle Menschen vom Grundaufbau und der Genetik her auf Bisexualität ausgelegt sind, also von Geburt an die Möglichkeit haben jedwede Sexualität zu entwickeln.

"Unnormal" ist diesbezüglich nur heutzutage noch so uninformiert zu sein, dass man Homosexualität für etwas abartiges oder unnormales hält.


orangade  18.06.2024, 14:00

Man spricht nicht von homosexuellen Tieren in der Wissenschaft, sondern von Tieren, die homosexuelles Verhalten zeigen. Denn man weiß ja gar nicht, ob diese Tiere sich sexuell ausschließlich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen.

Von Meerschweinchen weiß man z.B., dass bestimmte Männchen die Rolle von Weibchen einnehmen, wenn sich zu wenig Weibchen in der Gruppe befinden. Ist das nun homosexuell oder doch eher eine Notlösung?

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Andrastor  18.06.2024, 14:20
@orangade

Man beobachtet monogame Tiere wie Pinguine und stellt fest, dass sich die homosexuellen Individuen genau so verhalten wie die heterosexuellen, mit Ausnahme der Partnerwahl.

Diese Individuen paaren sich auch nie mit dem anderen Geschlecht und balzen nur um das eigene Geschlecht.

Das sind, nach allen Regeln der Wissenschaft, homosexuelle Tiere. Es gibt nichts, was da etwas anderes vermuten ließe.

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orangade  18.06.2024, 14:25
@Andrastor
Man beobachtet monogame Tiere wie Pinguine und stellt fest, dass sich die homosexuellen Individuen genau so verhalten wie die heterosexuellen, mit Ausnahme der Partnerwahl.

Pinguine gegen Paarbeziehungen ein. Angenommen es gibt zu wenig Weibchen, dann ist es logisch, dass sich 2 Männchen zusammentun um nicht alleine zu bleiben (oder der Pinguinmann ist zu dumm ein Männchen von einem Weibchen zu unterscheiden, warum auch immer). Das bedeutet jedoch NICHT, dass diese beiden Pinguine schwul wären! Das ist ein Fehlschluss!

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Andrastor  18.06.2024, 14:34
@orangade

Alles klar, dann gibt es auch keine homosexuellen Menschen. Immerhin kann man ja nicht sagen, ob homosexuelle Männer diese Beziehungen nur eingehen, weil sie keine Frauen abbekommen oder sie zu dumm sind um Männer von Frauen zu unterscheiden.

Deine Pseudoargumente sind nur noch peinlich. Zum Fremdschämen.

Homosexualität bei Pinguinen hat man zum Beispiel auch in Zoos beobachtet. Dort wo man darauf achtet, dass die Geschlechter ausgeglichen sind um die Nachzucht zu erleichtern.

Obwohl es genug Auswahl gäbe und obwohl sie wissen, dass sie sich mit dem gleichen Geschlecht einlassen, tun sie das, was deinen Aussagen direkt widerspricht.

Und wie ist es mit dem Kampfschreiter mit seiner einzigartigen Sexualitäts-Synergie? Nehmen da die homosexuellen Männchen die schwere Bürde auf sich ausschließlich andere Männchen zu besteigen, um deren Erfolgschancen auf Nachwuchs zu erhöhen? Obwohl sie ausreichend Alternativen hätten?

Deine Unwissenheit zu dem Thema ist in Kombination mit deiner Unfähigkeit wissenschaftliche Fakten anzuerkennen, zum Fremdschämen.

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Was ist normal? Wenn normal ist was die meisten machen, dann ist Homosexualität nicht normal, wenn etwas unnormal ist was zu weit von der eigentlichen Normalität abweicht ist Homosexualität normal weil es viel Homosexuelle gibt im Gegensatz zu anderen von der Normalität mehr abweichende Orientierungen gibt. Mal abgesehen davon das es ganz Biologisch gesehen kein Homosexuell gibt, nur Bisexuell und das ist sicherlich keine Dysfunktion. Sonst ist zwar alles richtig was du sagst aber wo bleibt die Dysfunktion? Bisher sehe ich nichts was darauf hinweist

Nein kein Mensch der eine andere Sexualität abweichen von der Heteronormalität hat, besitzt eine Dysfunktion, das ist Schwachsinn und wurde schon im Jahre 1992 debunkt als das meiste durch die WHO im ICD zu einer Sexuellen Identität erklärt wurde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Linksalternativ, Radqueer Inklusive, Trans* und Bi-Map

ExodusPlatinum 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 23:26

Alles schön und gut aber es gibt auch andere Gesundheitsoeganizationen, die genau das Gegenteil sagen, wie die von der WHO im ICD. Z.B. schau die mal das Gesundheitsministerium von Russland an, die sagen, dass Homosexualität eine Krankheit ist. Jetzt stellt sich nur die Frage wer von den beiden recht hat und btw die Gesundheitsorganization von Japan und China sagen genau das gleiche aus wie Russland.

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Claphamroad  17.06.2024, 23:34
@ExodusPlatinum

Russland und China? Auch Meinung von Iran, Nordkorea und Afghanistan interessiert uns brennend.

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BibiBIocksberg  17.06.2024, 23:41
@ExodusPlatinum

was Schwurbler und rechte sagen intressiert die wissenschaft aber nicht, nichts aus russland oder anderen diktatorischen staaten ist wissenschaftlich,.

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peterdoof87  17.06.2024, 23:45
@BibiBIocksberg

Bibi so darfst du das nicht schreiben. Natürlich ist russland in der Wissenschaft eine führende Nation.

Aber Wissenchaftliche Erkenntnisse werden auch Mal geleugnet , wenn sie nicht passen. Und am besten geht das eben , wenn man ein diktatur ist und Entscheide rein politisch sind, selbst wenn sie jeder Wissenschaft widersprechen.

Russland kontrolliert ALLES was offentlich ist. Wer sich falsch äussert fliegt aus dem Fenster oder landet in Sibirien (siehe Ukrainekrieg).

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ExodusPlatinum 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 23:48
@BibiBIocksberg

Weißt du das oder ist es einfach nur eine dumme Pauschalisierung? Es gibt durchaus sehr intelligente Wissenschaftler in Russland und wer zur Hölle sagt nicht, dass die WHO sich von den Liberalen und linksversiffte Ideologie haben beeinfluss hatten?

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Aeroplanus  17.06.2024, 23:51
@ExodusPlatinum

Was Russland sagt. Jo. Fallen dir noch ein paar Superexperten auf dem Gebiet der Sexualität mehr ein? Komisch dass russische Machosexualforschung es weder ins Nature noch in Science noch in The Lancet schafft, was? Hab in der Prawda gelesen, dass Scholz ein außerordischer Android ist und ESC schwul macht. Dann muss es ja wohl stimmen.

Mein Tipp: mal nachlegen bei Medienkompetenz! Und Meldealarm für Nazis und Rechtsextreme einschalten. Blöd nur falls du selbst zu denen gehörst.

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Libertinaerer  18.06.2024, 04:56
@ExodusPlatinum
Alles schön und gut aber es gibt auch andere Gesundheitsoeganizationen, die genau das Gegenteil sagen, wie die von der WHO im ICD

Das ICD ist für alle ihre Mitgliedsstaaten verbindlich.

Das sind 194 Staaten - inkl. Russland, China und Japan.

Zum Vergleich: Die Vereinten Nationen haben 193 Mitglieder. ^^

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juergen63225  18.06.2024, 09:29
@ExodusPlatinum

genau: Faschistische Regime wie Russland sagen das.

Kinder für den Führer !

Ich hoffe jeder merkt welches Geistes Kind der Fragesteller ist.

Übrigens sind Islam und (katholische) Kirche auch der Meinung.

Ungläubige hat man früher auch verbrannt.

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Tannibi  18.06.2024, 13:56
@BibiBIocksberg
nichts aus russland oder anderen diktatorischen staaten ist wissenschaftlich,.

Wenn du dich mal informieren statt blöde Vorurteile nachlabern
würdest, würdest du dich wundern, was an Wissenschaft aus Russland
und China kommt.

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Ich möchte wirklich die Sache auf den Grund gehen und nicht einfach irgendwas so hinnehmen, nur weil alle es so sagen.

Geht mir grundsätzlich auch so. Im Bezug auf Sexualitäten - die niemanden potentiell schaden gleichzeitig aber auch nicht der Fortpflanzung dienen - bleibt es letztlich Interpretationssache. Es gibt Argumente für und wider. Aber es ist eigentlich egal, weil man Homos einfach glücklich leben lassen kann.

Selbige Frage fände ich im Bezug auf Pädosexualität angebrachter.


LauschixPro  13.07.2024, 11:57

Pädosexualität ist im Gegensatz zu Homosexualität eine Krankheit.
Das ist ein Großer Unterschied !

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darkarth298  13.07.2024, 12:10
@LauschixPro

Scheinbar ziemlich viel. Wertung und Umgang von Pädosexualität und Pädophilie wird immer wieder und sehr intensiv diskutiert. Öfters auch hier auf GF. Homosexualität ist hingegen etwas, was eigentlich schon in den 90igern und 00er Jahren zu Ende disktuiert war, da sie gesellschaftlich akzeptiert waren. Da versteh ich viel weniger, warum die Diskussionen wieder hochkochen.

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LauschixPro  13.07.2024, 12:15
@darkarth298

Da hast du recht. Aber in deiner Antwort hast geschrieben gleiche Frage zu pädosexualität, doch die selbe Frage wie hier würde keinen Sinn ergeben. Weil wie gesagt schon geklärt ist das Pädosexualität eine Krankheit ist.
Aber stell deine Frage doch, ich werde Antworten, finde den Umgang usw. mit Pädosexualität nämlich ebenfalls interessant.👍🏽

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darkarth298  13.07.2024, 12:32
@LauschixPro

Das war weniger im wörtlichen als im im übertragenen Sinne gemeint, in dem Sinne, dass diese ganze Pädo-Thematik gesellschaftlich heutzutage viel relevanter ist, als noch die Homo-Diskussionen. Weil es bereits seit einigen Jahrzehnten Bestrebungen gibt, Pädophilie und Pädosexualität zu relativieren und zu normalisieren. Und sie haben es mit der Sexualpädagogik in Kitas auch erschreckend weit geschafft.

Fragen dazu habe ich persönlich keine. Außer vielleicht, wie man als Elternteil so verantwortungslos sein kann, dass mitzumachen. Aber die Antwort darauf kann ich mir schon denken.

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