Ist Harald Lesch ein seriöser Wissenschaftler?

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Hallo.

Ich halte Herrn Lesch für seriös, auch in Bezug auf das Thema Klimawandel und zwar aus folgenden Gründen:

Er ist selbst Astrophysiker, hat sich also im Studium viel mit Physik, Chemie und Mathematik beschäftigt und besitzt daher aus dem Grundstudium in diesen Bereichen vergleichbare Grundkenntnisse wie die Klimaforscher.

Astrophysik hat viel zu tun mit der Erforschung und dem Verhalten von verschiedenen Molekülen unter Einfluss von Strahlung und Konvektionsströmungen. Diese Teilbereiche gehören auch zu den Grundmechaniken des Klimas.

Als Naturwissenschaftler hat Herr Lesch es gelernt, wissenschaftliche Abhandlungen zu finden, zu lesen und zu verstehen, die einem Laien einfach nur unverständlich sind. Weiterhin hat er die Geduld und auch das Interesse, dieses wirklich zu tun.

Weiterhin ist er sich als Naturwissenschaftler auch über die Grenzen seiner eigenen Fähigkeiten und Erkenntnisse bewusst und befragt und zitiert bei allem, was darüber hinausgeht, diejenigen Wissenschaftskollegen, die sich mit der entsprechenden Materie besser auskennen als er.

Dazu ist er noch recht bekannt, so dass es ihm leichter fallen dürfte, andere Wissenschaftler dazu zu bringen, seine Anfragen zeitnah und umfassend zu beantworten, als wenn irgend ein Niemand wie z.B. ich bei ihnen Anfragen stellen würde.

Zuletzt habe ich ihn seit den Anfängen der Sendung Alpha Centauri als jemanden kennengelernt, dem Aufklärung, Fakten, Verständlichmachung und vor allem die Wahrheit sehr wichtig sind.

Dass Herr Lesch harte Worte zum Klimawandel wählt, liegt daran, dass das auch die Aussage und Meinung der Klimaforscher ist. Dass der Klimawandel, genau wie das gewissenlose Ignorieren der wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, schon sehr lange ein Thema ist, kann man schon daran erkennen, dass sich Herr Lesch bereits um das Jahr 2000 herum (!) in Alpha Centauri kritisch zu der Ignoranz der Regierenden hinsichtlich der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel geäußert hat.

Ehrlich gesagt, die Wissenschaft hat es jetzt seit ca. 40 Jahren mit Sachlichkeit, Fakten und einem ruhigen Erklären der Folgen unseres Verhaltens versucht. Genutzt hat das relativ wenig, insofern kann ich den mittlerweile herrschenden schärferen Ton sehr gut verstehen und nur unterstützen.

Was die meisten Kritiker anbelangt: Ich halte es für eine schlechte Idee, Personen glauben zu schenken, die sich gegen die wieder und wieder überprüften und gegengeprüften Erkenntnisse stellen, die internationale Wissenschaftsverbände seit Jahrzehnten veröffentlichen. Meist handelt es sich um Einzelpersonen, die ihre Behauptungen entweder gar nicht, mit gefälschtem oder manipuliertem Material, mit Halbwahrheiten oder Einzelstudien, die keiner Prüfung standhielten, versuchen zu begründen.

Als Laie ist es zugegebenermaßen unglaublich schwierig, seriöse von unseriösen Quellen zu trennen, insbesondere weil die unseriösen Quellen sich mittlerweile einen sehr offiziellen Anstrich gegeben haben und auch kräftig (finanzielle) Unterstützung erfahren, insbesondere von Konzernen und Industrien, die ein sehr sehr großes finanzielles Interesse daran haben, dass die Öffentlichkeit an der Realität und den vernichtenden Konsequenzen eines ungebremsten Klimawandels zweifelt.

Frage Dich selbst, was wahrscheinlicher ist:
- Dass tausende von wissenschaftlichen Experten mit ihren Aussagen zu ihrem eigenen Forschungsbereich recht haben aber milliardenschwere, uralte Konzerne alles daran setzen, dass nicht auf sie gehört wird, um ja nicht auf Umweltschutz oder Menschenrechte achten zu müssen? Konzerne, die weltweit agieren, sehr viel Macht haben, die Politik mit massiver Lobbyarbeit beeinflussen und die extrem gute und psychologisch versierte Öffentlichkeitsabteilungen haben, die genau wissen, wie man Menschen manipulieren kann? Konzerne, denen nichts wichtiger ist als jetzt Geld zu verdienen und deren Vorständen es egaler nicht sein könnte, wie die Erde in 100 Jahren aussieht?
- Oder dass tausende von wissenschaftlichen Experten sich alle komplett geirrt haben oder komplett von einer völlig neuen, noch im Aufbau befindlichen Ökoindustrie bestochen worden sind, weltweit, mit so viel Geld, dass diese ihre Prinzipien komplett über Bord geworfen haben? Einer Ökoindustrie, die künstlich klein gehalten und der ständig neue Steine in den Weg gelegt werden (siehe Abbau von Arbeitsstellen in der Windkraft und in den Jahren davor in der Solarbranche)? Und dass wir es uns nur einbilden, dass die Naturkatastrophen der letzten Jahre immer schlimmer und gewaltiger geworden sind? Dass Deutschland gar nicht unter einer irren Dürre gelitten hat und Nordamerika keinen unglaublich üblen Winter erlebt hat? Dass das Eis gar nicht schmilzt, Gletscher gar nicht verschwunden sind und Venedig gar nicht mit ungewöhnlichen Überflutungen zu kämpfen hat?

Ich selbst habe mich sehr viel mit den Argumenten der Klimawandelskeptiker beschäftigt (und auch mit teils schlimmem Geschwurbel seitens einiger Leugner). Ich bin selbst Wissenschaftler und glaube nicht einfach ungeprüft alles, auch wenn es von Kollegen stammt. Da bin ich gerne ein misstrauischer Arsch, der erst mal gar nichts glaubt. Dennoch ist meine eigene Ansicht zu dem Thema, nachdem ich mich einige Jahre mit Argumenten, Gegenargumenten, echten Statistiken und teils echt gut manipulierten Halbwahrheiten herumgeschlagen habe, inklusive dem Lesen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf Universitätsseiten, mittlerweile ziemlich eindeutig. Meine persönliche Erkenntnis ist es, dass wir ein Riesenproblem haben und so schnell wie möglich handeln müssen, um nicht die langfristige Zukunft unserer Zivilisation oder eventuell gar unserer Spezies selbst zu gefährden.

Viele Grüße!


Harald Lesch betrachtet jedes Thema aus einer wissenschaftlichen Perspektive.

Seine Argumente hat er sich nicht ausgedacht, sondern basieren auf Forschungen.

Also ja, er ist seriös.
Seine Lösungsvorschläge kann man natürlich hinterfragen und kritisieren, allerdings fußt er diese auf genannten Studien, und als Kritik reicht bloße Leugnung eben nicht aus.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der wissenschaftlichen Skeptiker-Community

In gewissen Punkten hat Tscheuchner schon recht. Er vertritt den Standpunkt, dass Messdaten nicht global aufgenommen wurden, um sie über die Zeit zu vergleichen. Und deshalb streitet er auch den großen Klimawandel ab. Jedoch lässt man außer acht, dass nur weil keine genauen Messdaten vorliegen, der Klimawandel nicht existiert. Man weiß sehr gut was Co2 und andere Treibhausgase zur Erderwärmung beitragen. Wenn also der Mensch immer mehr und mehr dieser Gase ausstößt, muss es zwingendermaßen wärmer werden.

Ich halte ihn authentisch was seine Anliegen bzgl. Klimaschutz anbelangt.

Was er aber traurigerweise suggeriert ist, dass die Physik und ehtische Fragestellungen ein gemeinsames Forschungsgebiet sind.

Richtig ist jedoch, die Physik kennt weder ein Moralisieren noch eine besondere Ausnahmestellung des Menschen im Weltall oder sogar der Erde. Herr Lesch ist zudem bekanntlich auch noch in der evangelischen Kirche aktiv.

Zitat: Harald Lesch: "Ich bin vom Scheitel bis zur Sohle Protestant"

Quelle: https://www.evangelisch.de/inhalte/97869/12-01-2010/harald-lesch-ich-bin-vom-scheitel-bis-zur-sohle-protestant

In Interviews sich dann noch über atheistische Kollegen auszulassen ist nicht gerade sehr glaubwürdig.

Kurzum:

Die Aussagen zur Physik sind wohl zumeist unbestritten richtig.

Seinen philosophischen Aussagen sollte man aber mit der nötigen Kritik gegenüberstehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – kompliziert

Ich finde Ihn seriös. Und er hat recht mit dem was er sagt.

Ich hab ein Video von einem Herrn Tscheuchner oder so gesehen und da meint er, das wäre alles nicht richtig was gesagt wird.

Die gibt es immer. Es wird immer welche geben die behaupten das dieser Klimawandel nicht vom Menschen gemacht ist.