Ist es schlimm wenn man sich abnormal verhält im Sozialen und wie wirkt das auf andere?

4 Antworten

Es ist nicht schlimm, denn schließlich ist es nicht so, als würdest du irgendetwas dafür können. Dich dafür zu kritisieren, wäre wie, wenn man einen Blinden kritisieren würde, weil er nichts sehen kann.

Darüber hinaus ist es nicht so, als würden sich neurotypische Menschen in den Augen von uns Autisten immer normal verhalten. Wir Autisten finden unser Verhalten meist ziemlich normal, auch im sozialen Kontext gesehen, bis wir realisieren, dass ein Großteil der Welt das eben nicht so sieht. Es geht in beide Richtungen. Augenkontakt z.B. ist für die meisten neurotypischen Menschen etwas komplett Normales, aber für mich und viele andere Autisten ist es etwas Unnormales. Objektiv gesehen ist nichts davon abnormal, besser oder schlechter. Hier treffen einfach nur zwei verschiedene Kommunikationstypen aufeinander.

Wobei ich nur für den Autismus und die Sozialphobie sprechen kann, da ich selber davon (")betroffen(") bin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Da Menschen Gewohnheitstiere sind, wollen sie immer ähnliche soziale Reaktionen. Wenn sie dann eine völlig andere Reaktion erhalten, sind sie oft verunsichert oder verängstigt.

Ob das schlimm ist oder nicht, hängt von der Gesamtsituation ab. Die Frage ist ja auch, ob der Andere das überhaupt so genau mitbekommt, was da bei dir im Inneren abläuft.

Möglich ist aber, dass andere sich fernhalten, irritiert reagieren oder sogar ablehnend.

Es wäre gut, wenn du mit Hlfe einer Therapie lernst wie du dich möglichst unauffällig verhalten kannst, so dass du andere nicht gleich verschreckst.

Es wirkt unterschiedlich, da nicht jeder gleich auf dasselbe reagiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

Bei mir zumindest wirkt der Autismus auf andere abstoßend, wobei andere auf mich meist auch abstoßend wirken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Diagnostizierte Autismus-Spektrum-Störung