Ist es schlimm wenn man alle 4-5 Jahre den Arbeitgeber bzw. die Firma wechselt?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Nein 56%
Keine Ahnung 33%
Ja 11%

14 Antworten

Keine Ahnung

In der heutigen Zeit kann es durchaus möglich sein in bspw 12 Jahren oder wie hier erwähnt alle 4-5 Jahre einen neuen AG zu haben.

Ich denke gerade zu Zeiten in denen Arbeitsverhältnisse befristet sind und unklar ist ob man eine Verlängerung bekommt/oder der Wechsel in ein Unbefristeten kann es durchaus sein

Aber auch als Leih/Zeitarbeitnehmer/innen kann man in sehr kurzer Zeit meines Wissens nach in einigen Jahren(3-5 Jahre) mehr als 3-4 AG haben.

Keine Ahnung

Das hängt sehr von der Branche ab! Als Programmierer solltest Du möglichst viel wechseln, als Buchhalter möglichst gar nicht, bei Köchen und Zimmerern gehört das wechseln quasi zum guten Ton und ist Voraussetzung für einen guten Ruf.

Das ganze ändert sich aber auch etwas (mehr oder weniger) mit dem Lebensalter, dem Dienstalter und der Berufserfahrung.

Also - welche Branche, welche Tätigkeit, welche Position?


Nichtsnutz12 
Beitragsersteller
 10.08.2021, 00:40

Wieso sollte man als Programmierer möglichst viel wechseln? Ich studiere Wirtschaftsinformatik werde voraussichtlich nächstes Jahr fertig mitm Studium…

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Hikker  10.08.2021, 00:51
@Nichtsnutz12

Ganz einfach: Was glaubst Du, warum man Dich als Informatiker einstellt? Ganz sicher nicht, weil Du ein abgeschlossenes Studium hast - das haben tausende andere auch. Abertausende!

Nein, man stellt Dich ein, weil Du als Arbeitnehmer (so ganz nebenbei) das ganze KnowHow Deiner bisherigen Arbeitgeber mitbringst. Deswegen sind Programmierer so interessant und nur deswegen. Bis zu dem Punkt natürlich, wo der Chef der Ansicht ist, er hätte genug für SEINE Firma aus Dir herausgesaugt. Das merkst Du dann aber sehr schnell und dann wird es Zeit, auch das dort erworbene Wissen dem nächsten Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen. Und so geht das weiter.

Zumindest wenn Du weiterkommen willst. Wenn Dir ein gemütlicher Job ohne Perspektiven reicht, dann geht das natürlich z.B. in der EDV des Landratsamts. Da wird nichts verlangt, Hauptsache die Kisten laufen irgendwie. Denn für Innovationen sind dort externe Dienstleister zuständig, mit Mitarbeitern, die - siehe oben ...

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grtgrt  10.08.2021, 01:43
@Nichtsnutz12

Was Hikker sagt, ist nur teilweise richtig. Von Wirtschaftsinformatikern wird nicht erwartet, dass sie lange programmieren. Informatiker arbeiten vor allem an Analysen und Konzepten (das sind Arbeiten, mit denen typische Programmierer i.A. überfordert sind).

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Hikker  10.08.2021, 02:11
@grtgrt

Ich stimme Dir zu, allerdings: Es wird erwartet, durch Analysen und Konzepte neue Wege und Methoden für das Unternehmen zu entwicklen. Und damit sind wir wieder am Anfang: Du bist DANN wertvoll für ein Unternehmen, wenn Du entsprechendes Wissen und Erfahrung aus ANDEREN Unternehmen für DIESEN Einsatzzweck mitbringst.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte das in Studium oder Lehre erworbene Wissen nicht heruntermachen! In keiner Weise! Aber in bestimmsten Branchen oder Tätigkeitsbereichen (und dazu zählt definitiv alles, was mit EDV, IT, Programmierung, Datenanalyse, etc. zu tun hat, daneben auch einige Handwerksberufe, oder der Konstruktionsbereich mit neuen Werkstoffen oder Fertigungsmethoden) ist in der Regel die EIGENE Qualifikation des Arbeitnehmers relativ uninteressant gegenüber dem Wissen, der Erfahrung, dem Knowhow, das er von AUSSERHALB mitbringt.

Schwierig für den Arbeitnehmer, denn er weiß eigentlich von vorne herein, daß er nicht (nur) aufgrund seiner eigenen Qualitäten eingestellt wurde, sondern daß er quasi als Vehikel mißbraucht wird. Gut für den Arbeitnehmer, weil er gerade das durchaus zu seinem Vorteil ausnutzen kann, wenn er geschickt agiert.

Die Frage ist also: Wann ist der Zeit für den Absprung?

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apachy  10.08.2021, 07:14
@grtgrt

Das stimmt zwar in der Theorie, generell ist ein Informatikstudium, unabhängig der Fachrichtung meist nicht für praktische IT-Tätigkeiten bestimmt, sondern in erster Linie für Wissenschaftliches arbeiten, anschließend ggf. für Sachen die eher Higher Level sind.

In der Praxis sieht das aber anders aus. Viele nehmen das Studium mit, weil es höhere Einstiegsgehälter gibt, oft bessere Aufstiegschancen oder je nach Arbeitgeber, vor allem beim öD und in Konzern je nach Stelle sehr stark in die Richtung gefiltert wird.

Und natürlich gibt es beim normalen Informatikstudium einfach ganz, ganz, ganz viele Leute, die mit den falschen Vorstellungen in das Studium gehen. Die denken sie lernen da Programmieren und machen das nächste Facebook auf oder werden Spieleprogrammierer, weil sie gerne zocken. Klar viele schaffen das im Anschluss nicht, die Leute die es schaffen arbeiten oft dann aber eben praktisch.

Wenn ich mal bei uns im Betrieb schaue, da hat gut die Hälfte studiert von den Entwicklern. Da hat man dann eher teilweise das umgekehrte Problem, dass einige davon dann mit der Praxis ein wenig überfordert sind. Ist natürlich auch nicht zwangsweise so.

Am Ende hat man einfach andere Grundlagen. Ich mit einer Ausbildung muss mich hier und da auf den Hintern setzen und am Wochenende mal mit Mathematikthemen auseinandersetzen, die ich nicht hatte, während ein Kollege mit Studium ggf. Codetechnisch was aufholen muss, was ich durch das mehr an praktischer Erfahrung ggf. schon mit auf dem Weg gekriegt habe.

Und je nach Firmengröße gibt es da natürlich auch gar nicht so starre Unterteilungen. In einem KMU sind die Leute häufig Mädchen für alles und übernehmen mit der Zeit immer mehr Tätigkeiten.

Sind ja weder die Leute die studieren zu blöd zum Programmieren, noch die Leute die sich für eine Ausbildung entscheiden zu blöd für Entscheidungen eine Ebene höher. Unterscheiden tut ich eben oft die paar Jahre Erfahrung der Vorbildung. Die ist im Vergleich zum Arbeitsleben aber doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, vorausgesetzt der Mitarbeiter kann sich selbstständig Fähigkeiten aneignen, was aber gerade im IT-Bereich eh elementar ist.

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grtgrt  10.08.2021, 13:27
@apachy

Wer studiert hat, wird auch in der freien Wirtschaft nur höchst selten wissenschaftlich arbeiten. Wissenschaftliche Arbeit git es fast nur an den Hochschulen (oder in den Forschungslabors wirklich sehr großer Unternemen).

Aber natürlich wird jemand, der studiert hat, die Ergebnisse der Forscher (soweit solche Ergebnisse sich schon als wertvoll erwiesen) weit besser kennen als noch vor seinem Studium.

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Nein

Das hängt von der Branche ab. Da du in die IT willst ist ein häufiger Wechsel eher die Regel. Gerade große Gehaltssprünge sind meist nur so möglich, sofern man nicht in einen Konzern arbeitet mit innerbetrieblichen Stellenausschreibungen. Klar gibt es Ausnahmen.

Der Schnitt im IT-Bereich liegt vermutlich nochmal ein Jahr tiefer, sprich alle 3-4 Jahre rum, zumindest anfangs, wo noch größere Sprünge und neue Tätigkeiten dazu kommen können.

Irgendwo ist natürlich immer eine Gehaltsdecke, oft bleiben die Leute dann an einer Position und wechseln ggf. aufgrund der Lebensumstände eher wieder ein wenig runter, um z.B. Zeit für die Familie zu haben, nicht mehr dauernd unterwegs zu sein oder aus ähnlichen Gründen.

Gibt natürlich auch durchaus Leute, die länger in einem Betrieb sind. Gerade in KMUs ist da glaube ich ein anderes Loyalitätsgefühl. Da ist keine so starke Trennung da, da gibt es nicht zig Hierarchien. Da ist die Firma quasi die paar Leute mit denen man täglich zutun hat, nicht ein riesiges Konstrukt, wo man nur ganz unten in einer riesigen Kette ein Roboter ist, den Chef noch nie gesehen hat usw. Auch sind da Mitarbeiter meist breiter aufgestellt als Generalisten und haben auch mehr Einfluss auf Firmenentscheidungen.

Aber ja, generell rein vom Gehalt und den Chancen ist alle paar Jahre wechseln am besten. Quasi ab dem Zeitpunkt, wo du alles kannst, was im Betrieb gebraucht wird, ist für den AN der ideale Zeitpunkt zu wechseln und der AG kann sich immer wieder Leute nachholen, die er einarbeiten darf.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012
Nein
Ist es schlimm wenn man alle 4-5 Jahre den Arbeitgeber bzw. die Firma wechselt?

Branchen- und tätigkeitsabhängig.

Einem ungelernten Hilfsarbeiter, der durch die Wechsel nicht vorankommt bzw. sich beruflich verschlechtert, wird man das durchaus negativ auslegen - der hochqualifizierten Fachkraft, die sich kontinuierlich verbessert und vielfältige Erfahrungen sammeln kann, wird man es positiv anrechnen.

In einigen Branchen sind regelmäßige Wechsel des Arbeitgebers vollkommen üblich, in anderen nicht.

Quintessenz

Es kommt drauf an, was man daraus macht.

Wenn ein "klassischer" Aufstieg in der Firmenhierarchie nicht oder nur schwer möglich ist, kann ein "Aufstieg durch Wechsel" durchaus sinnvoll sein.

Mit den richtigen Voraussetzungen kann man das sogar hervorragend bei Bewerbungen verkaufen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – gepr. Personalfachkaufmann, Fach-/Betriebswirt

Nichtsnutz12 
Beitragsersteller
 10.08.2021, 10:50

Ok wie sieht’s mit meiner Branche aus (Wirtschaftsinformatik)

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sierranevada75  10.08.2021, 10:52
@Nichtsnutz12

Generell sind in der Informatik regelmäßige Wechsel üblich; inwiefern sich das lohnt, hängt auch hier von der Qualifikation und der genauen Tätigkeit ab.

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Nein
  1. Solange man jung genug ist geht das aber ab 40 kannst du das vergessen Dan will man dich eher loswerden es sei den du bist ein so hoher experte das man genau dich sucht !
  2. 2.oder 3 mal kannst du das schon bringen wen du da wo du bist nicht weiter kommen kannst oder wen du wegen der Familie weit weg umziehst!
  3. Aber bedednek wen du zb 7 jahre oder länger in eine firma bist und du zb gekündiegst wirst steht dir eine abnfindung zu!