Ist es pietätlos, nach dem Tod eines Menschen auf Autopilot zu schalten und zu beginnen, Dinge zu regeln?
Vorausgesetzt, man hat Befugnis zu all dem:
.. z.B. sich um liegen gebliebene Post zu kümmern
Amtsgeschäfte zu regeln, die nicht direkt mit dem Tod in Verbindung stehen
Sich um die Weitervermittlung von Haustieren und Pflanzen zu kümmern
Angefangene Dinge zu Ende zu führen
Geliehene Dinge den Eigentümern zurück zu geben
Termine des Verstorbenen abzusagen
Oder ist es pietätlos und man sollte all dies einige Tage liegen lassen und erstmal trauern?
Es gibt Leute, bei denen automatisch im Todesfall der Kopf auf praktisches Denken umschaltet. Was ist zu regeln ausser der Beerdigung? Usw.
Wie kann man das, was der Verstorbene begonnen hat, zu Ende führen, so dass es nicht in der Schwebe bleibt, obwohl der Verstorbene durch die Verzögerung ja nicht mehr belangt werden kann?
Es gibt aber auch Menschen, denen Tätigwerden sehr missfällt und die dieses pietätlos finden, weil es nach dem Versterben nicht eile, derartige Dinge in Angriff zu nehmen. Man solle erst einmal alles unberührt lassen und ruhen lassen.
Jeder trauert anders und jeder verarbeitet anders. Was denkt Ihr über beide Seiten?
15 Antworten
ich finde jeder trauert anders.
gibt leute, die stehen ne woche unter schock und kriegen ihr eigenes leben kurzzeitig nicht mehr auf die reihe.
und es gibt leute, die trauern, indem sie alles erledigen (sich evtl damit bisschen ablenken) und schauen, dass alles passt.
ich find beide vollkommen ok. soll jeder trauern wie er es für gut findet. und ich finde da sollte man einem nicht reinquatschen..
Es ist wie ein Schock, etwas das manche Leute dann wie weg schieben und einfach sehen, wie viele Dinge erledigt werden müssen und gleich damit beginnen.
Das effektive erfassen der Tatsache und Trauern findet erst statt, wenn all die Dinge abgearbeitet sind und der Alltag wieder beginnt.
Das ist weder schlechter noch besser, sondern einfach wie jemand mit einem unerwarteten Tod eines geliebten Menschen umgeht.
Nein das ist völlig normal das man erstmal in der Art tätig wird. Sobald wieder Ruhe eingekehrt ist kommt dann die Trauer.
Die meisten schalten auf Autopilot - vor allem wenn du selbst direkt betroffen bist muss sich ja auch jemand kümmern. Du kannst das Begräbnis zb. nicht einfach um ein paar Wochen verschieben.
Diesen Menschen denen das missfällt kann man auch ruhig sagen, das jeder seine eigene Art der Trauer und Bewältigung hat und das sie sich um sich selbst kümmern sollen. Es ist ebenso pietätlos jemandem die "falsche" Art zu trauern vorzuwerfen.
ist doch egal was andere denken
warum sollte es verkehrt sein sich um Dinge zu kümmern, die erledigt werden müssen?
und nicht jeder Mensch wird nach seinem Tod vermisst und betrauert...
Ich frage mich, warum Leute sich aufregen, wenn jemand nach und nach solche Dinge zu regeln beginnt. Dann kommen Sprüche wie "Das hat ja wohl Zeit", "Die Person ist noch nicht kalt und schon wird rumgeräumt", ...
was ist trauer? jeder hat seine art zu trauern oder die situation zu bewältigen und meistens reagiert man so das man weint und nichts kann, aber es gibt dann menschen die so wie mechanisch reagieren wie du, da kommt das zusammensinken in trauer und schmerz später oder auch mal gr nicht. es gibt so viele varianten . denn jeder von uns ist ein einzelner mensch und da gibt es kein klischee zur trauer oder richtlinien. keine sorge das ist deine ureigene trauer
Das in dem Beispiel bin ich nicht, ich bin aber auch eher ein handelnder Mensch.