Ist es normal, dass Eltern ihren Kindern sagen, dass sie dort und dort anrufen sollen und das abklären sollen?
Logisch ist ja, dass man seinen Eltern helfen soll, aber wo hören da die Grenzen auf? Gerade bei ausländischen Familien fällt mir auf, dass die Eltern permanent die Kinder auffordern irgendwelche Briefe zu beantworten, bei Behörden anrufen etc.
Was bringt es ausländischen Mitbürgern, wenn sie die Sprache nicht sprechen?
Ich verstehe die Frage nicht.
8 Antworten
Da gibt es keine Grenze, solange das Kind nicht darunter leidet. Wenn die Eltern aus welchen Gründen auch immer in einem fremden Land leben müssen und aus welchen Gründen auch immer nicht selber bei den Behörden anrufen können, dann helfen selbstverständlich die Kinder den Eltern.
Was ist denn das Problem dabei, den Eltern ein bisschen behilflich zu sein? Sie haben dich seit deiner Geburt betreut und haben sich um dich gekümmert, da wäre es doch keine Straftat, mal einen Anruf zu machen oder einen Brief zu schreiben.
Bei Familien, bei denen die Eltern nicht so gut deutsch sprechen, heißt es nicht gleich, dass diese faul sind. Schonmal davon gehört, dass viele Erwachsene mehr Probleme bei Sprachen lernen haben als Kinder oder gar keine Zeit haben wegen der Arbeit etc.?
Sie bitten ihre Kinder dann den ein oder anderen Brief zu schreiben, damit es nicht falsch ist und ein Missverständnis bei der Behörde usw. entsteht. (Ich sage nicht, dass niemand faul ist, ich möchte nur klarmachen, dass es auch andere Gründe gibt.)
Außerdem sieht man bei vielen Kids viel zu wenig Verantwortung - da schadet es ja nicht, mal diese zu übernehmen. Schließlich müssen sie irgendwann alles selber machen und sind dann auf sich allein gestellt. Ein bisschen Übung schadet nie.
Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Wenn die Kinder alt genug sind, können sie sich um ihre Angelegenheiten selbst kümmen (Briefe, Behörde, Arufe)
Und es bricht den Kindern nun kein Zacken aus der Krone, wenn sie den Eltern, die der deutschen Sprache nicht so gut mächtig sind, dass es für einen Behördenanruf oder -brief reicht, helfen.
Wenn ich das Kind wäre, würde ich sagen: "Lerne endlich selber Deutsch!". Aber oft sind die Kinder ja auch noch minderjährig und würden sich das nicht trauen...
Ja, leider gehört das auch zur Realität. Und leider immer noch. Ich habe sogar schon gehört, dass die Kinder in der Schule für die Eltern dolmetschen mussten... (Als Lehrer hätte ich das nicht mitgemacht...)
Ich kann die Eltern nicht verstehen, die nicht erkennen, dass das für die Kinder vor allem eine Last ist.
ich bin ein kind das dolmetschen musste und es war nie ein problem für mich, ich helfe meinen eltern gerne da ich sie liebe, schließlich kommen sie zu einem elterngespräch nur für mich und für sie ist das auch nicht schön auf ihr kind angewiesen zu sein.
erwachsene haben es viel schwerer als kinder eine neue sprache zu lernen, zumal arbeiten sie auch meistens in vollzeit und kümmern sich dann später um die kinder
die sprache zu lernen ist eine sache, aber die sprache so zu lernen, dass man behördenbriefe schreiben kann, ist eine andere sache, die sogar deutschen schwer fallen kann.
ich möchte nur zeigen dass es nicht unbedingt was mit faulheit oder „zu viel verantwortung auf ein kind übertragen“ zu tun haben muss.
es gibt bestimmt auch solche fälle, aber so lernen die kinder und jugendlichen auch mal verantwortung zu übernehmen.
Du hast sicher in vielen Punkten recht. Die Eltern aus der sog. "Gastarbeitergeneration" hatten wohl kaum ein Verhältnis zum Sprachenlernen. Aber so etwas muss man sich vor der Auswanderung klarmachen. Wenn mir aber ein Jugendlicher mit sog. Migrationshintergrund sagt, dass seine Mutter seit 20 Jahren in Deutschland lebt und immer noch kein Deutsch kann, dann verstehe ich das nicht.
Da gibt es von mir ein klares Jein. Also dein Beispiel, nein, das finde ich nicht in Ordnung. Schließlich sollen Erwachsene sich um Erwachsenenkram kümmern und Kinder um ihre Sachen (am besten spielen). Heißt Eltern, die die Sprache nicht können, sollen sie eben lernen oder sich von anderen Erwachsenen helfen lassen.
Allerdings finde ich, wenn Kinder irgendwo anrufen sollen, damit sie lernen zu telefonieren, durchaus in Ordnung. Meine Mutter ließ mich bspw. ab 9 Jahren selbst meine Termine beim Arzt oder Friseur oder so ausmachen. Das war gut.
Ich habe meinem Vater auch oft geholfen, irgendwelche Briefe an Behörden zu schreiben. Da war er aber schon recht alt, und ich war erwachsen und hatte längst selbst Kinder. Da fand ich es auch völlig richtig, ihm zu helfen, weil er da wirklich unbeholfen war. Meine Mutter lebte nicht mehr - die hatte das immer gemacht...
Wenn es aber darum geht, das die Kinder wirklich noch Kinder sind, und die Eltern nur einfach nicht die Sprache gelernt haben, dann läuft da irgend was anderes falsch. Dann sollten die Eltern mal wirklich zu ihrer Verantwortung für sich und auch die Kinder stehen.