Müsst ihr auch alles für eure Eltern machen weil sie kein Deutsch können?

8 Antworten

So schlimm nicht aber oft irgendwas übersetzen, irgendwelche Briefe.

Anrufen wurde ich auch schon gefragt, habe es aber nie gemacht.

Ich behaupte mal um eine Sprache gut zu können reichen vielleicht 5 Jahre aus. Wer nach 27 Jahren in Deutschland keinen richrigen deutschen Satz hinbekommt, hat vielleicht kein Interesse daran die Sprache richrig zu lernen.

Also wenn meine Mutter mir Bilder von Briefen schickt mit bitte zu übersetzen mache ich das aber bei anrufen sage ich gleich nein. Oder irgendwelche Wörter fragt die sie nicht versteht, übersetzte ich. Anrufen schafft man auch mit schlechtem deutsch halbwegs, möchte das auch nicht machen.

Ach ja und ich muss übersetzen was meine Kinder sagen.

Ich bin Schweizerin und habe absolut nichts gegen Ausländer- bin sogar ausgesprochener Menschenfreund. Aber:

Ich finde es traurig für die Kinder und die Eltern. Bei uns in der KiTa kommen zum Teil 6-7 jährige Kinder an die Elternabende, um den Eltern zu übersetzen. Man merkt den Kindern an, dass sie damit überfordert sind und es für sie eine Last ist. Meiner Meinung nach wird auch den Eltern ein Stück Lebensqualität genommen, wenn sie sich nicht unterhalten können und für jeden Arztbesuch, Botengang, Telefonat etc. einen Dolmetscher brauchen. Sie machen sich dadurch auch abhängig. Zumindest die alltäglichen Grundkenntnisse, wie einen RTW oder die Polizei rufen, müssten sie m.M.n beherrschen, um die Aufenthaltsbewilligung dauerhaft zu bekommen.

Nein.

Allerdings 'muss ein Kind von mir alles, bzw. vieles für mich machen, wenn ich es besuche, weil ich die Sprache nicht kann. (kein EU-Land)

Jedenfalls unterstützt es mich beim Ausfüllen von Formularen, Buchung von Bustickets, Anmeldung bei der örtlichen Polizei und dem Rathaus, dass ich vorübergehend in seiner Wohnung wohne.

OK, ich bin dran, die Sprache zu lernen, und fähig einen Translator zu benutzen, und kann mittlerweile durchaus ohne Hilfe einkaufen und etwas Smalltalk führen. Sogar Busfahren hab ich mittlerweile auf der Reihe. (Wobei es keine ausgeschilderten Haltestellen gibt, man muss einfach fragen, wo Busse halten.

Allerdings ließ ich mir gleich am ersten Tag zeigen, wo das örtliche Krankenhaus ist, und ging dort kurz rein, um mich kundig zu machen, ob es rund um die Uhr englischsprechende Mitarbeiter gibt.

Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme, da ich gerne alleine unterwegs bin, und in meinem Alter mit allem rechnen muss.

Problem war nicht die Nummer des Notrufes.

Jedoch:

Da es dort jedoch keine erkennbaren Straßennamen und Hausnummern gibt, ließ ich mir zeigen, wie ich meinen Standort senden kann.

Und mir fürs Portemonnaie und Handy jeweils eine Notiz schreiben, wie die Kontaktdaten meines Kindes sind.

Lustig war die Nachbarin meines Kindes.

Fragte sie mich doch glatt leicht empört auf englisch, weshalb ich stundenlang alleine umherziehe, und ob mein Kind mich denn nicht begleiten wolle.

Ich beruhigte sie, und erklärte ihr, dass es mich ankekst, wenn ich ständig jemanden im Schlepptau habe.

Und dass es mir schon fast zuviel ist, dass ich mich ~stündlich beim Kind melden muss, ob es mir gut geht.

Sie meinte dann: "Ah, ok, verstehe, aber bleiben Sie bitte immer in der bewohnten Gegend "

Die Kinder sind sicher überfordert. Es soll vorkommen, dass eine Frau ihren 9jährigen Sohn mit zum Frauenarzt nimmt. Das geht natürlich nicht.

Ich bin Deutsche. Aber wären meine Eltern Ausländer, würden schon eine ganze Zeit in Deutschland leben und immer noch kein Deutsch können, ich würde sie in den Arsch treten. Und wenn das nicht hilft, dann würde ich sie mal auflaufen lassen. Was ist denn, wenn dir mal was passiert und du nicht mehr da bist (hoffen wir natürlich nicht)? Oder was ist, wenn du weiter weg ziehst? Dann müssen sie es auch alleine können. Sowas wie bei dir würde es bei mir nicht geben.


ChristinaSte  25.08.2023, 07:37

Viele von ihnen kontaktieren unter ihres gleichen und sind nur unter such schauen ihr TV und haben mit deutsch wenig Berührung. Deswegen gibt es viele die nach Jahrzehnten noch schlecht deutsch können.

Erwin71770812  04.10.2023, 18:10
@ChristinaSte

Das ist sicher richtig. Aber man hat den Leuten auch keine klare Perspektive gegeben. Deutschland, Österreich und die Schweiz gingen immer von der Idee aus, dass die "Ausländer" wieder gehen. Also haben sich auch die Einwanderer immer distanziert verhalten und die Sprache nicht gelernt. Vergleich das einmal mit den deutschen Einwanderern in den USA im 19. Jahrhundert. Da gab es die klare Ansage: Ihr werdet Amerikaner. Hier lief alles völlig anders, völlig falsch.