Ist eine 4-Tage-Woche in Deutschland umsetzbar?
Der Fachkräftemangel trifft Deutschland hart. Viele Stellen bleiben unbesetzt, Betriebe bekommen keine Nachwuchskräfte mehr.
Andererseits wird viel automatisiert, Arbeitsplätze fallen weg.
Ist eine gesetzliche 4-Tage-Woche in Deutschland realistisch und umsetzbar?
59 Stimmen
22 Antworten
Ich wüsste nicht warum das in Deutschland nicht auch funktionieren sollte. In Groß Britanien hat der Versuch mit der 4-Tage-Woche recht viel positive Effekte gezeigt wie z.B. weniger Krankentage und gleiche oder sogar leicht gesteigerte Produktivität.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/vier-tage-woche-grossbritannien-101.html
Ich bin jedenfalls auf den Versuch in Deutschland nächstes Jahr gespannt.
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/vier-tage-woche-pilotprojekt-deutschland-102.html
Magst du mit mal kurz erklären, warum viele Leute auf einmal Pflegekräfte werden wollen, wenn sie weiterhin genau so viele Tage arbeiten wie alle anderen?
Nein, wieso sollte ich? Das ist nicht das was ich irgendwo behauptet hätte, daher sehe ich keinen Grund zu einer Stellungnahme.
Dann funktioniert die VTW aber auch nicht in allen Branchen.
Eine vier - Tage - Woche ist umsetzbar - hier in Deutschland allerdings weniger unabhängig davon, ob man die Arbeitszeit um 20 % reduziert oder ob man die Stunden auf vier Tage verteilt und dann 4 x 10 Stunden (bei einer 40 Std Woche) arbeitet.
Die Frage ist, was genau unter der 4-Tage Woche verstanden wird:
- Gleiche Wochenarbeitszeit, gleicher Lohn, aber halt vier statt fünf Tage
- Weniger Wochenarbeitszeit, weniger Lohn
- Weniger Wochenarbeitszeit, gleicher Lohn
Das erste Modell ist ohne größere Problem umsetzbar. In einigen Branchen sind es sowieso nur 35 Stunden Wochen, das würde dann statt 7 Std. eben 8 Std. 45 Minuten am Tag bedeuten. Die meisten die ich kenne, arbeiten sowieso jeden Tag länger, damit sie jeden oder zumindest jeden Freitag freinehmen können.
Ich hab ne 41 Stundenwoche und arbeite in normalen Wochen sowieso schon knapp 9-10 Stunden am Tag, es würde sich also nichts ändern, nur dass mir eine Stunde fehlt. Alle zwei Monate müsste ich als einen zusätzlichen Tag bringen, damit die Wochenarbeitszeit passt.
Was aber hinzukommt, es dürfte Umstellungen in den Öffnungszeiten bei Dienstleistungsunternehmen geben. Niemand will mehr Personal einstellen. Wenn man dann die täglichen Öffnungszeiten verlängert, aber einen wöchentlichen Ruhetag einführt, dürfte es die 4-Tage Woche ausgleichen.
Das zweite Modell ist eine normale Reduktion der Arbeitszeit, das geht immer. Das letzte ist eine Idee die kein Arbeitgeber mitmacht.
In Branchen, wo es genug Fachkräfte gibt, sollte das kein Problem sein.
Ich finde auch, dass eine 4-Tage-Woche grundsätzlich als Möglichkeit angeboten werden sollte; in meiner Firma gibt es die Möglichkeit, und die wird auch von einigen Leuten genutzt.
Brauchst halt nur entsprechend mehr Mitarbeiter. Klar, wir haben jetzt schon Arbeitskräftemangel. Auf der anderen Seite gibt es fast 4 Mio. erwerbsfähige Empfänger von Bürgergeld. Also reichlich Potential, nur muss die Politik Arbeit endlich einmal attraktiver und nicht arbeiten unattraktiver machen.
Und du glaubst ernsthaft die 4 Millionen haben einfach keinen richtigen Job?
Ja, so etwas nennt man Geringverdiener. Es wäre schonmal hilfreich gewesen hättest du dir nur die offiziellen Zahlen zur Arbeitslosigkeit angesehen
Ja, es gibt Aufstocker, das ist mir klar. Solche, die ihren Job anmelden und mit Bürgergeld aufstocken, das ist dann auch okay. Leider aber auch zu viele, die volles Bürgergeld beziehen und dieses Einkommen dann mit Schwarzarbeit aufstocken.Die Fahnder vom Zoll haben alle Hände voll zu tun und da es viel zu wenige davon gibt, erwischen sie nur einen Bruchteil der Betrüger.
Magst du mit mal kurz erklären, warum viele Leute auf einmal Pflegekräfte werden wollen, wenn sie weiterhin genau so viele Tage arbeiten wie alle anderen? Wenn das nicht der Fall ist: Wie soll eine Vier-Tage-Woche samt FKMangel in der Pflege funktiomieren?