Sind die ARD und ZDF noch neutral?
Sie bringen ja manchmal komige Aussagen oder Regeln
Wie meine Damen und Herren
6 Antworten
Die Frage ist leider schon falsch gestellt. Neutralität ist nicht ihre Aufgabe. Sie sollen ausgewogen berichten. D. h. es dürfen und sollen durchaus auch einseitige Meinungen vertreten werden, nur muss dann nur die Gegenposition - nicht unbedingt an gleicher Stelle - auch zu Wort kommen lassen.
Von Meinungen ist die Information zu unterscheiden. Dabei sind sie verpflichtet, unabhängig, sachlich, wahrheitsgemäß und umfassend zu berichten und dabei Objekivität und Unparteilichkeit zu wahren. s. § 26 Medienstaatsvertrag
Man könnte im Rahmen der Gleichberechtigung die Anrede" Damen und Herren" jedes zweite Mal vertauschen. Daß Männer auch mal als erstes genannt werden.
Daß die Sender politisch nicht neutral sind konnte man vor der letzten Bundestagswahl sehr deutlich sehen. Erst wurde baerbock in Himmel hoch gelobt, als dann erkennbar war daß sie keine Chance hat wurde alles getan um laschet schlecht darzustellen.
Das Fernsehen bzw. der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist schon seit jeher objektiv stark politikunterlaufen und Systemkritik wird man nicht erwarten dürfen - das heißt, wenn es sie doch mal gibt, dann wird der Moderator oder Redakteur bald geschasst. Die Kontrollgremien (Rundfunkrat der ARD und ZDF-Fernsehrat) bestehen in der Hauptsache aus Vertretern von Vorfeldorganisationen der CDU wie kath. Kirche, Landfrauen, Gemeindetag, Städtetag, Europa-Union, Vertriebenenverbänden, so was in der Art. Einen Großteil der Sitze besetzen die Ministerpräsidenten der Länder mit ihren eigens ausgewählten Leuten, die ihnen bestimmt nicht das sagen, was sie nicht hören wollen bzw. CDU-nah sind (schaut man sich die Länderregierungen an) und entsprechend auf das Programm Einfluss nehmen - die haben schon ein Interesse, CDU-nah oder zumindest CDU-freundlich zu berichten. Ich würde daher noch nicht mal sagen, dass "linksgrün" propagiert wird. Ich bin auch nicht der Meinung, dass die SPD oder die Grünen gut wegkommen - über beide gibt es aktuell auch nicht viel Positives zu berichten.
Das wissen viele nicht, es erklärt aber Teile der Programmgestaltung und politische Untertöne auch in vereinzelten Serien wie dem "Tatort" durchaus hier und da. Finde ich nicht gut!
Das Thema war jedoch schon immer bedenklich und hatte schon in den 80ern das Zeug zum ewigen Zankapfel ("Kohlfunk" war ein Schlagwort), ist aber meiner Ansicht nach mit der Kanzlerschaft Angela Merkels (Stichwort Mainstreammedien) spätestens um 2015-2018 sukzessive in die Schiene "CDU und Merkel gut, alles andere böse und schlecht" (man muss da aber zwischen den Zeilen lesen können) abgedriftet und geht in die Richtung von Adenauers Vision eines Deutschlandfernsehens, das für die Regierung sprechen sollte. Ein sehr interessantes Thema übrigens: Nachdem das Unterfangen seinerzeit vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert war, wurde daraus 1963 das ZDF - mit dem ich persönlich nicht nur bei "heute" inhaltlich besser klarkomme als mit der ARD, ihren Polittalks mit der immergleichen Gästeschar und ihrer Tagesschau, weil ich das ZDF als deutlich freier bzw. politisch neutraler einstufe denn die ARD.
Die privaten Sender sind weit weniger politikunterlaufen, zumal es dort keine solchen Kontrollgremien gibt und keinen Proporz bzw. keinen Erziehungsauftrag - man will die Leute dort unterhalten und "entertainen", nicht aber belehren und ihnen auch nicht sagen, wen sie doch bitte wählen sollen und wen nicht. Es gab hier in der Vergangenheit zwar auch Auswüchse hier und da, ich erinnere an Leo Kirch und Helmut Kohl (Kirch war bei Sat.1 beteiligt), aber direkte Einflussnahme auf das Programm von Sat.1 gab es hier meines Wissens nach nicht, das war mehr eine private Freundschaft, die zu gewissen Gefälligkeiten führte.
Mir fehlen mehr denn je Sendeformate wie "Frontal" mit Bodo H. Hauser und Ulrich Kienzle ("Noch Fragen, Kienzle? Ja, Hauser!"), denen man als Zuschauer vertrauen kann und wo auch der Laie informiert wird statt bevormundet.
Definitiv nicht
Wenn man neutral so sieht, dass jeder der dort einen Beitrag macht sagen kann was er will , dann ja.
Wir reden hier von den Beitragsmachern ! Und die sagen was Sie wollen und schneiden den Beitrag so wie Sie wollen.
jeder kann also bei der Tagesschau seine Meinung äußern? Interessant