Ist der menschliche Glaube an einen Gott ein Wahn?
So, wie es ungefähr Richard Dawkins in seinem Buch mit dem Titel "Der Gotteswahn" beschrieb?
5 Antworten
Definition laut Google: Unter Wahn subsumiert man die unkorrigierbare Falschbeurteilung der Wirklichkeit, die unbeeinflussbar von persönlichen Erfahrungen auftritt und an der mit absoluter subjektiver Gewissheit festgehalten wird.
Was den Glauben an Gott betrifft, kann wohl niemand sagen, ob der Glaube an Ihn eine Falschbeurteilung der Wirklichkeit ist.
Daher denke ich, dass es auch niemandem zusteht, das als Wahn zu bezeichnen.
Das liest sich wie wenn der Papst Informationen über Sex gibt.
Ein Ungläubiger braucht sich auch nicht über Religion auslassen.
Doch, gerade wir "Ungläubigen" können das, weil wir keine rosarote Brille tragen, sondern die Religionen analysieren können, die Machtprozesse sehen, die psychischen Vorbedinungen und Folgen bei den Betroffenen und und und. Wir können halt das gesamte sehen und nicht nur das, was Gläubige halt gerne sehen wollen.
Wenn du ein psychisches Problem hast, solltest du dir auch einen neutralen Psychotherapeuten suchen und keinen, der das Problem selber hat - denn die haben den gleichen kleinen Horizont.
Religion und "suche nach Wahrheit" widerspricht sich ohnehin meistens, von daher ;-).
Nein, ganz im Gegenteil!
Der wirkliche Wahn dürfte sein, nicht an Gott zu glauben und sein Rettungsangebot abzulehnen...
Sehr interessant sind die Diskussionen von Prof. Richard Dawkins und Prof. John Lennox, in der mir die Argumentationen von Lennox glaubhafter vorkommen.
Die Argumentationen von L. erscheinen dir natürlich glaubhafter, weil sie deinem Glauben viel mehr entsprechen als die Argumentationen von D. Nur eins steht fest: Weder L. noch D. können objektiv und definitiv beweisen, dass sie alleine Recht haben. So stünde es zwischen ihnen unentschieden 1 : 1
Nein, man kann ja an Gott genauso glauben, wie man daran glaubt am nächsten Tag nach dem Schlaf wieder aufzuwachen, aber natürlich wäre es von Vorteil Gewißheit über die Exsistenz Gottes zu haben, solange man diese nicht haben kann, kann man eben nur zum Glauben tendieren, oder dagegen tendieren.
Das kann man nicht vergleichen. Ich habe gute vernünftige Gründe zu glauben, dass ich am nächsten Tag wieder aufwache. Ich weiß dass Miliarden Menschen jeden Tag aufwachen und dass ich auch bisher jeden Tag aufgewacht bin. Ich weiß grob wie mein Körper biologisch funktioniert und ich weiß dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass diese biologischen Prozess plötzlich aufhören.
Und ich weiß auch, dass ein kleines Risiko besteht, dass ich nicht mehr aufwache. Aber die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass ich aufwache. Die Gründe an mein Aufwachen zu glauben sind einfach hundertmal besser als alle Argumente für einen angeblichn Gott.
Kommt wohl auch auf das Alter an und wo man lebt. In einem Kriegsgebiet, oder einer Region mit hoher Kriminalitätsrate und vielen Morden, sinkt die Wahrscheinlichkeit drastisch.
In einem Kriegsgebiet schlafen die Leuten in der Regel auch deutlich schlechter- weil sie diese Gewissheit das sie mit höchster Wahrscheinlichkeit morgen wieder aufwachen nicht haben.
Wenn ich in einem Kriegsgebiet leben würde, dann wäre ich auch nicht so sicher, dass ich morgen wieder aufwache. Von daher steht mein Argument nach wie vor.
Ich meine es ja nicht böse. Nur der Vergleich passt eben nicht ganz. Ich weiß ja auch, dass du dir das nicht ausgedacht hast, sondern wahrscheinlich von einem Prediger gehört hast. Das ist ja ein bekanntes Argument, das man oft hört. Aber es ist einfach nicht ganz logisch.
Prediger!?
Ich brauche keine menschlichen Einflüsterer als "Zwischenhändler" zwischen Gott und Epfänger. Von den Zwischenhändlern im Einzelhandel weiß man ja auch, dass sie wie Parasiten auf dem Rücken der Erzeuger leben.
Ich hoffe du kannst dieser Metapher folgen.
Nur ist die Wahrscheinlichkeit am nächsten Tag aus dem Schlaf zu erwachen einfach deutlich deutlich deutlich höher, daher macht es deutlich mehr Sinn, als an welche der zigtausend Gottheiten auch immer zu glauben.
Gut, ein anderes Beispiel:
Glaubst du dass noch anderes ausseridisches Leben im Universum existiert, oder nur das Leben auf der Erde?
Falls ja, wieso bist du eher gewillt an weitere Bewohner des Universums zu glauben als an den Erschaffer dessen?
Ich glaube weder, noch glaube ich nicht.
Ich denke, die Wahrscheinlichkeit - und der Prof der Astrophysikvorlesung, die ich besucht habe, bestätigte dieses - dass wir alleine im ganzen Universum ist sehr gering. Es wird sehr wahrscheinlich irgendwo Leben geben.
Und: Ja, es ist auch da x^x-Mal wahrscheinlicher, dass es solches Leben gibt, als das solches Leben ein übernatürlicher Magier ist der alles kann, alles weiß und alles erschaffen hätte...
Ich kann über dessen Fähigkeiten keine Aussagen machen, doch hast du dich schon mal gefragt was vor dem Urknall war!?
Ja, aber hast du dich schon mal gefragt, woher dieser Gott kommen sollte?
Denn die Frage kann man auf "Gott" genauso münzen.
Es gibt übrigens Theorien dazu, was vor dem Urknall gewesen sein könnte.
Wie sich diese beiden Wahrscheinlichkeiten verhalten, weiß ich nicht. Jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit des Aufwachens besser überprüfbar.
Angenommen man glaubt jedoch an die These, dass das Universum schon immer exisistiert hat, würde in diesem Fall für dich die Existenz von Gott wahrscheilicher sein, oder gleichenbleibend unwahrscheinlich?
Ich persönlich glaube ja dass unser Universum aus einem Auswurf eines extrem großen Schwarzen Lochs hervorging:
"In den 70er Jahren zeigte der Physiker Stephen Hawking, dass Materie einem Schwarzen Loch doch entkommen kann. Und irgendwann, wenn der größte Teil der Masse verschwunden ist, verschwindet ein Schwarzes Loch einfach in einem hellen Auswurf von Masse und Energie."
https://www.deutschlandfunk.de/schwarze-loecher-verschwinden-100.html
Gleich unwahrscheinlich.
Aber: man muss das alles nicht glauben, man kann darüber spekulieren und sich im klaren darüber sein, dass man spekuliert.
Mir wird zunehmend bewusst, dass es umgekehrt ist. An keinen Gott zu glauben, würde bedeuten, an die Macht der Menschen zu glauben. Aber diese beuten ihre Untertanen nur aus. Wer den Regierungen glaubt, ist schon verloren, dient ihnen.
Zu der Frage ob es einen Gott gibt oder nicht dürfen sich also nur Leute äußern, die eh daran glauben? Kann man so sehen, aber eine ehrliche Suche nach der Wahrheit sieht anders aus.