Ist der Kommunismus und das Christentum kompatibel?

Nein, weil 64%
Ja, weil 24%
Beides, weil 11%

45 Stimmen

7 Antworten

Beides, weil

Das Christentum wurde im Kommunismus (übrigens "der" Kommunismus, nicht "das"), auch in der DDR geduldet, stand zwar unter Beobachtung, wie vermutlich so ziemlich alles, aber eben um eine mögliche Gefahr von Klassenfeindschaft rechtzeitig im Keim zu ersticken.

Und ja, ich sehe beide trotzdem als kompatibel an, denn es gab ja verschiedene Glaubensrichtungen auch in der DDR, aber eben auch nicht in der Form, dass von Staatsseite diesen blind vertraut worden wäre.

Und wenn Du schon zwischen Kommunismus und sowjetischem Kommunismus unterscheidest, solltest Du schon klarstellen, was Du genau mit dieser Ansicht in Hinsicht auf Deine Frage meinst.


Minerg100  22.04.2024, 20:39

Du verwechselst hier etwas. Ja die DDR hat das Christentum geduldet, aber er spricht höchstwahrscheinlich vom Marxistischen Kommunismus, indem die Kirche als "Droge" für den einfachen Menschen gilt und somit abzuschaffen ist.

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JTKirk2000  23.04.2024, 06:17
@Minerg100

Schon allein das Wort höchstwahrscheinlich ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass ebenso wie alle anderen außer dem Fragesteller selbst dahingehend nur Vermutungen anstellen. Wenn also jemand mir vorwerfen dürfte, dass ich etwas verwechsle, dann nur ganz allein der Fragesteller und niemand sonst. Das scheinst Du zu verwechseln, da Du dem Nicknamen nach nicht der Fragesteller bist.

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Minerg100  25.04.2024, 10:39
@JTKirk2000

Er schreibt vom richtigen Kommunismus und der Marxismus ist das was am nächsten richtiger Kommunismus wäre.

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leChatNoir267  02.07.2024, 12:16
@Minerg100

Mit "Opium des Volkes" bezüglich Religion meinte Marx etwas anderes.

Zu Marx zeiten war Opium in erster Linie keine Droge, sondern ein Schmerzmittel. Er bezog sich damit auf das Grauen der Arbeiter im frühen Kapitalismus. 12 stunden tage, keine freien Tage, schwere Arbeit mit tödlichen unfällen, Kinderarbeit, prostitution, armut und krankheiten, Tod mit 30. Religion war teilweise der einzige Strohhalm an dem die Arbeiter sich festhalten und etwas Linderung der Qual finden konnten, ihre Schmerzen betäuben konnten. Die Herrschaft der Kirche ist zudem ja auch etwas anderes als Religion. Er kritisierte also Religion weniger, als das er sie eher in dieser Form als ein Symptom des Kapitalismus benannte.

Erst Lenin machte später daraus "Opium für das Volk" und änderte so die Bedeutung.

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Beides, weil

Ist kompatibel, nur funktioniert beides mit echten Menschen nicht. Kommunismus geht von totaler Gleichheit der Menschen aus, aber Menschen sind keine identischen Klone oder Roboter die alle gleichgeschaltet sind. Immer wenn jemand eine "Gemeinschaft von Gleichen" einzuführen versucht, geht das Experiment irgendwann aus wie im Buch "Farm der Tiere", wo einige Tiere dann plötzlich doch wieder "gleicher" sind als die anderen und die "Schweine" im Luxus protzen, während die "Pferde" sich zu Tode schinden lassen müssen. Lies mal das Buch wenn Du es noch nicht kennst, das ist sehr lehrreich!

Nein, weil

Kommunismus ist atheistisch und antichristlich. In der Sowjetunion wurden orthodoxe Christen millionenfach zu Tode gemartert oder erschossen. Karl Marx hielt den Konservatismus und die Weltabgewandtheit des Christentums für das größte Hinderhins überhaupt bei seinen "revolutionären" Plänen.

https://www.die-tagespost.de/politik/200-jahre-karl-marx-angriff-auf-die-religion-art-188281


Akira1428  02.08.2024, 09:19

Die Orthodoxe Kirche ist ein Sowjetkonstrukt. Scheißegal was damals passierte, die holen sich auf Stalin einen runter. Wie die Katholiken mit dem Judentum, so die Orthodoxen mit dem Konmunismus.

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leChatNoir267  02.07.2024, 12:10

Erstens setzt du Realsozialismus mit Marxismus gleich und zweitens setzt du Marxismus mit Kommunismus gleich.

Beides ist aber falsch.

Der Realsozialismus war meist nicht reiner Marxismus und Kommunismus existierte schon weit vor Marx, es gibt viele nicht-marxistische Kommunismen.

Der Kommunismus ist geradezu der Inbegriff von christlich.

Eine klassenlose, staatsapperatlose, basisdemokratische, kollektive und egalitäre Gesellschaft in der die Grundgüter Allgemeingut sind.

So definiert sich Kommunismus.

Das ist geprägt von Nächstenliebe und geradezu identisch mit der jerusalemer Urgemeinde und dem, was Jesus vorlebte.

Nur 2 Beispiele:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Religi%C3%B6ser_Sozialismus

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Christlicher_Anarchismus

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Nein, weil

Weil für das Christentum gilt.

Freundschaft mit der Welt ist Feindschaft mit Gott.

Zudem im Christentum. Christus gemäss, wird Leiterschaft nich im Herrschen über die Menschen, sondern im Vorbild sein gelebt.

Leiter die das nicht bemüht sind so zu tunvsind falsche Leiter, denen man nicht vertrauen darf.

Denn schon daran, dass sie ihre Leiterschaft nicht Christus gemäss ausführen und vorgeben richtig zu sein, ist vorgegeben, dass sie alles so verdrehen, wie sie es wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lesen, fragen, systematisch Forschen, prüfen, erleben, sehen
Beides, weil

In der Apostelgeschichte wird an zwei Stellen (Kap 2 und 4) von einer urchristlichen Gütergemeinschaft berichtet und es gab über die zwei Jahrtausende immer wieder Versuche diesem Vorbild nachzueifern.

Als die Idee des Kommunismus aufkam, gab es (vor allem in Frankreich) den Slogan "Christentum ist Kommunismus".
Als der Kommunismus politisch wurde, fingen Christen an sich abzugrenzen. Und auch bekannte Marxisten grenzten sich gegen diese Form im Urchristentum ab. Karl Kautsky nannte es "Lumpenproletariat" und zeigte die Fehler in der Urgemeinde auf und weshalb dies kein Kommunismus sein konnte. Rosa Luxemburg meinte zwar, die ersten Apostel seien "die leidenschaftlichsten Kommunisten" gewesen, dennoch nicht so allumfassend wie es der moderne Kommunismus verstünde. Sie war auch der Meinung, der heute Antikommunismus der Kirche sei gegen Jesus gerichtet.

Heute ist die Kirche in grundlegend kapitalistisches Unternehmen und hat mit dem Kommunismus überhaupt nichts mehr zu tun. Dennoch kann man das theoretische Modell dieser Weltanschauung gut finden. Wie wir ja erfahren haben, funktioniert das Modell in der Praxis nicht, es krankt am Menschen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung