Ist das Universum unendlich groß oder hört es irgendwo auf?

30 Antworten

Auf der Oberfläche der Erde kann man unendlich lang laufen - und trotzdem ist die Erdoberfläche nicht unendlich groß und es gibt auch keinen Rand, an den man irgendwann kommt.

Ähnlich mit dem Universum: Man könnte sich unendlich in den Räumen fortbewegen und würde dabei nie an einen Rand stoßen - und trotzdem ist es nicht unendlich groß.

Zwar gibt es für uns eine Grenze des Beobachtbaren, aber es lässt sich auch zeigen, dass es Bereiche des Universums gibt (oder geben kann), die für uns außerhalb der Reichweite des Beobachtbaren liegen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschluss als Diplom-Physiker

Ich habe der Antwort von 'Zalto' einen Daumen-hoch gegeben, weil seine Antwort auch die meine wäre. Ich möchte sie noch ein bisschen ausführen. Eine Raupe die nur auf einem zu einem Kreis gebogenen Draht entlangkriecht, also eindimensional handelt und denkt, wird nie zu einem Ende kommen und sagen: Der Draht ist unendlich (lang). Der Mensch, der auf einer Kugeloberfläche lebt und dort wandert, wird auch hier von einer unendlichen Fläche sprechen, solange er sich nicht an vorher Gesehenes erinnert. Verläßt er die Kugel indem er fliegen lernt, tritt er in die dritte Dimension hinein und denkt über Deine Frage nach. Wo hört das All auf, ist es unendlich groß? Fazit: Wir sind halt schlauer als die Raupe und der Urmensch, aber nicht schlau genug, um die Wahrheit zu erfahren. Dass drei Dimensionen nicht alles sind, sondern auch die Zeit zum Raum-Zeit-Kontinuum gehört, wirft neue Fragen auf.

Diese Frage beschäftigt auch gestandene (Astro-)Physiker. Ein Freund von mir, der gerade zu dem Thema promoviert, hat mir erklärt, dass man eigentlich davon ausgehen muss, dass alles begrenzt ist, weil eben vom kleinsten bis zum größten Teilchen alles eine wie auch immer geartete "Außenhülle" hat. Wie die aber beim Universum aussehen könnte und ob sie tatsächlich existiert, ist reine Theorie, weil wir (noch) nicht die Mittel haben, das zu überprüfen. Würde man dieser Theorie glauben, wäre das Universum quasi das größtmögliche "Teilchen" überhaupt und würde alles andere in sich drinnen einschließen. Ich persönlich kann mir das nicht vorstellen, weil sich mir dann die Anschlussfrage stellt: Was ist denn dann außen vom Universum? Und wie viele Universen gibt es? Und wenn es mehrere gibt, was ist dann das, worin diese sich befinden. Ich stelle mir vor, dass das Universum tatsächlich unendlich ist und sich selbst umschließt, also weder Anfang noch Ende hat, sondern ein gigantisch großer Kreislauf ist. Mit dieser Vorstellung lebe ich ganz gut. :-)


Pynero  26.06.2010, 15:32

soweit ich weiß, ist man sich sicher, dass sich das Universum immer weiter ausdehnt und irgendwann auseinanderreißen wird. Quasi ein Urknall rückwärts. Nagel mich darauf aber nicht fest :)

tomxtomx  26.06.2010, 16:38
@Pynero

Also erstmal hat das Universum im Moment einen Radius von ca 14 Milliarden Lichtjahren, zweitens hängt die "Form" des Universums von der sog. Kritischen Dichte also der Gesamtenergie im Universum ab, die sich jedoch nicht genau ermitteln lässt. Es könnte sich unendlich ausdehnen( wovon sich niemand sicher ist ...) oder auch wieder in sich zusammenziehen ( was dann Quasi ein Urknall rückwärts wäre ... also hat Pynero quasi keine Ahnung). Ich denke das Universum hat die Form eines 4-Dimensionalen Balles.

TikusMatabiru  28.06.2010, 22:20
@tomxtomx

Dies ist eine korrekte Beanstandung des Beitrages von Tomxtomx. Die Außenbereiche des Universums expandieren mit Lichtgeschwindigkeit. Aufgrund der kosmischen Entfernungen nicht messbar, sondern nur aus Effekten ableitbar welche innerhalb der Distanzen liegen für die sich gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse herleiten lassen... Aber auch hier lauern Tücken. Man hat ja Gesetzmäßigkeiten aus den Beobachtungen abgeleitet. Man hat aber dann z.B. festgestellt, daß sich Sterne innerhalb unserer eigenen Galaxie mit zu hoher Umlaufgeschwindigkeit bewegen. Ist nun die Beobachtung korrekt, und unsere Formeln müsssen dieser neuen Beobachtung angepaßt werden ? oder sind die Formeln korrekt und wir sind hier neuen Einflüssen und Faktoren auf der Spur ? Die Beobachtungen innerhalb unserer Galaxie führten zur Annahme, daß es so etwas wie schwarze Materie gibt, welche eine zusätzliche Gravimetrische Kraft auf die umlaufenden Sterne ausübt.

Es ist z.B früher geglaubt worden, daß sich das Universum ausdehnt, sich aber die zunehmenden Entfernungen der Sterne aus einer Eigendynamik der Galaxien nach dem Urknall ergeben haben. Heute weiß man, daß die Galaxien der Expansion direkt "nachdriften". Zerschneide ein Gummiband und mach eine Markierung irgendwo auf dem Gummiband. Nun halte das eine Ende fest als Fixpunkt und dehne das andere Ende vom Fixpunkt weg. Das sich wegdehnende Ende des Gummibandes ist die Expansionsgrenze des Universums. Aber die Markierung (Deine Galaxie) bewegt sich ebenfalls vom Fixpinkt weg verändert die Position zu dem Fixpunkt, weil es eine direkte Beziehung zwischen der Expansion des Universims (gedehntes Gummi-Ende) und der sich mit-verändernden Position der Galaxie gibt (Markierung auf dem Gummiband). Genauso dehnen sich die Entferningen in direkter Abhängigkeit der Expansion des Universums.

Diese Frage beschäftigt auch gestandene (Astro-)Physiker. Ein Freund von mir, der gerade zu dem Thema promoviert, hat mir erklärt, dass man eigentlich davon ausgehen muss, dass alles begrenzt ist, weil eben vom kleinsten bis zum größten Teilchen alles eine wie auch immer geartete "Außenhülle" hat. Wie die aber beim Universum aussehen könnte und ob sie tatsächlich existiert, ist reine Theorie, weil wir (noch) nicht die Mittel haben, das zu überprüfen. Würde man dieser Theorie glauben, wäre das Universum quasi das größtmögliche "Teilchen" überhaupt und würde alles andere in sich drinnen einschließen. Ich persönlich kann mir das nicht vorstellen, weil sich mir dann die Anschlussfrage stellt: Was ist denn dann außen vom Universum? Und wie viele Universen gibt es? Und wenn es mehrere gibt, was ist dann das, worin diese sich befinden. Ich stelle mir vor, dass das Universum tatsächlich unendlich ist und sich selbst umschließt, also weder Anfang noch Ende hat, sondern ein gigantisch großer Kreislauf ist. Mit dieser Vorstellung lebe ich ganz gut. :-)

Hallo :)

Das ist eine Frage, die man eigentlich nicht beantworten kann. Ich denke schon seit ich drei bin immer wieder drüber nach und stelle irgendwie dabei meine eigenen Therien auf. Ich bin jetzt schon so weit, dass ich meine eigene Gliederung über das Weltall ab und ziemlich von dem, was man bis jetzt glaubt, abgeweicht bin. Aber das meiste ist eh nicht bewiesen und vermutet man nur stark, deswegen denk ich mir dabei mal nichts :D

Eines der einzigen Dinge, wo ich nach wie vor auf die Sache vertraue, die bereits erforscht wurden ist: Der Urknall :D

Also glaub ich daran, dass sich das Welttall immer weiter ausbreitet, was damit bedeutet, dass ich nicht denke, dass das Weltall unendlich ist. Ehrlich, ich hab viel von der heutigen Wissenschaft mir nicht durchgelesen oder so etwas, ich fange zwar langsam damit an, aber bis jetzt hab ich mir darüber wirklich immer meinen eigenen Kopf gemacht und hab dafür lieber seit ich drei bin Sachen über andere physische Bereiche gelesen.

Ich glaube zwar, dass das Weltall nicht unendlich ist, aber ich sehe es einfach als unendlich an, weil es einfach unmöglich ist, sich so etwas großes vorzustellen, zumal es sich immer weiter ausbreitet. Also kann man es sehen, wie man es will: Für mich ist es einfach unendlich, obwohl ich denke, dass es nicht unendlich ist.

Das ist bei mir irgendwie genau das Gegenteil wie mit den Zahlen:

Die Zahlen sind wirklich unendlich, aber ich stelle sie mir endlich vor, weil die Zahlennamen schon irgendwann aufhören, dann müsste man sich  neue erfinden und da kommt man nicht weit. Also sind die für mich einfach endlich, obwohl sie unendlich sind :D

LG SaphiraNight :)