Ist automatisch jemand der keine Bücher liest schlecht im Fach deutsch?
6 Antworten
Nein.
Nachweislich (!) ist niemand schwach (!) In Deutsch, nur weil er nicht liest.
Dass Lesen die Kenntnis in diversen Elementarbereichen der deutschen Sprache fördern könnte (!), ist ein ganz anderes Thema.
pk, 42 Jahre lang u.a. Deutschlehrer gewesen
Nein, nicht zwangsläufig.
Aber Lesen hilft natürlich. Man prägt sich automatisch die Rechtschreibung ein und bekommt auch mit, wo Kommata gesetzt werden. Man erwirbt einen größeren Wortschatz, vor allem, wenn es darum geht, etwas präzise zu beschreiben.
Wie viele weitaus präzisere Verben kann man allein dafür benutzen, dass jemand etwas sagt oder auf etwas Gesagtes verbal reagiert: äußern, bemerken, schreien, brüllen, ankündigen, verkünden, verlauten lassen, antworten, erwidern, entgegnen, flüstern, wispern, zischeln, einwerfen, greinen, zetern, meckern, maulen, widersprechen, wiederholen etc.
Man nimmt beim Lesen auch Wörter in seinen Wortschatz auf, die man im Alltag weniger häufig benutzt, vielleicht sogar noch nie verwendet hat. Man lernt Begriffe kennen, die im modernen Deutsch vielleicht schon veraltet sind, aber in älteren Büchern häufig vorkommen.
Man kriegt automatisch mit, dass Geschirr zu Bruch, aber eine Freundschaft in die Brüche geht, dass "etwas in Anspruch nehmen" und "auf etwas Anspruch erheben" wie auch "nutzen" und "benutzen" oder "brauchen" und "gebrauchen" nicht das Gleiche bedeuten, dass man Fragen nicht fragt, sondern stellt.
Man lernt Unterschiede zwischen gehobenem Deutsch, Standard- , Umgangssprache, Slang und Vulgärsprache kennen und auch, in welchem Kontext oder welcher Umgebung was passend ist.
- Dem Physiker XYZ wurde der Nobelpreis für Physik verliehen.
- Der Physiker XYZ kriegte den Nobelpreis für Physik.
- Der Physiker XYZ erhielt den Nobelpreis für Physik.
- Der Physiker XYZ bekam den Nobelpreis für Physik.
Was passt? Was geht gar nicht?
Das kann man alles auch in Gesprächen mit einigermaßen gebildeten Menschen lernen. Auch bei einigen großen Tageszeitungen und Magazinen arbeiten Leute, die sich einer gepflegten Sprache bedienen. Das Gleiche gilt für manche TV-Sendungen. Und umgekehrt schreiben (zumindest heute) viel zu viele Leute Romane, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt wurden, und von Heftchen-Romanen kann man höchstens lernen, wie man auf keinen Fall schreiben sollte.
Je mehr Romane, Novellen etc. man aus verschiedenen Epochen und aus verschiedenen Ländern liest, umso mehr formt sich in einem auch ein Bild der Gesellschaft in der jeweiligen Zeit. Wie lebten welche Schichten der Gesellschaft? Wie waren die Moralvorstellungen? Welche Rolle spielte die Religion, der gesellschaftliche Stand, das Geschlecht und, und?
Wer als Schüler viel liest, ist m.E. ganz klar im Vorteil, denn er muss manches gar nicht mehr im Unterricht lernen - er weiß es schon, vorausgesetzt, dass er die "richtige" Literatur auswählt.
Nein,
Die deutsche Sprache lernt man nicht ausschließlich über das Lesen von Büchern.
Zudem besteht das Fach Deutsch (nach der 4. Klasse) aus weit mehr als das reine Lesen und Schreiben.
Nö. Kann man so nicht sagen. Lese nie und bin trotzdem gut. Allerdings stimmt es, dass man es leichter hat, wenn man viel liest. Allein schon wegen der Rechtschreibung^^
Nicht zwingend nein, aber Lesen kann natürlich helfen sich in Deutsch zu verbessern
Könnte ich dir paar Fragen stellen?