Islam - Sunna und unveränderbare Überlieferung?
Guten Morgen zusammen,
Da Muslime oft mit Begriffen wie „verfälschte Schrift“ um sich werfen, möchte ich eine Frage in den Raum stellen:
- Warum gibt es Hadithe, die berichten, dass Teile des Korans von Ziegen gefressen wurden – darunter angeblich auch wichtige Abschnitte, wie die Steinigungssure?
https://de.wikipedia.org/wiki/Steinigungsvers
- Warum musste ein Koran, der angeblich seit Anbeginn der Zeit existiert, während der Überlieferungszeit überhaupt „korrigiert“ werden? Mohammed empfing die Offenbarungen doch über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren, oder nicht? Wie kann ein Koran, der laut islamischer Lehre ewig existiert und unveränderlich sein soll, während seiner Offenbarung ergänzt, geändert oder sogar revidiert werden?Und wie lange existierte dieser Koran eigentlich schon vor der Überlieferung? Wenn er „ewig“ war, warum wurden dann Verse vergessen, ersetzt oder gestrichen – etwa die sogenannten „teuflischen Verse“?
„Wenn wir einen Vers austauschen durch einen anderen – und Gott weiß am besten, was er herniedersendet –, dann sagen sie: „Das erfindest Du doch nur!“ Doch die meisten von ihnen haben kein Wissen“
Sure 16:101, Übersetzung Hartmut Bobzin (2010)
„Tilgen wir (nansaḫ) einen Vers (āya) oder stellen ihn dem Vergessen anheim, so bringen wir einen besseren als ihn oder einen, der ihm gleicht. Weißt du denn nicht, dass Gott aller Dinge mächtig ist?“
– Sure 2:106, Übersetzung Hartmut Bobzin (2010)
- Vielleicht enthält der heutige Koran einfach den Rest, den die Ziegen nicht gefressen haben – die Teile, die nicht vergessen oder ersetzt wurden und die (angeblich) nicht mehr teuflischen Ursprungs waren. Das mag ja genügen, aber warum hat die Mehrheit der Muslime, die Sunniten, diesem Buch später noch so einige andere Bücher hinzugefügt? Und wohlgemerkt: Das, was hinzugefügt wurde, stammt aus Quellen, die erst Jahrhunderte nach Mohammeds Tod entstanden. Warum wurden auch andere Bücher, wie die Hadithe, Sira und Tafsire, später zu den grundlegenden Quellen der sunnitischen Auslegung hinzugefügt?
Sahih Al-Bukhari: 200 Jahre später!
"Sahih" Muslim: 220 Jahre später, überall in der Gegend herum
Seit seiner Jugend unternahm Muslim weite Reisen, unter anderem durch Irak, den Hedschas, Syrien und Ägypten, auf der Suche nach Hadithen. Dabei studierte er bei berühmten Gelehrten in Ägypten, Syrien, Arabien und im Irak, u. a. bei Ahmad ibn Hanbal, bei Harmala, einem Schüler von asch-Schafii, Yahyā ibn Ma'īn, und bei Ibn Rāhwayh. Er soll nach eigener Aussage aus dreihunderttausend Hadithen, die er selbst gesammelt hatte, die Auswahl für sein Werk getroffen haben. Wikipedia
Abu Dawud: auch ca. 220 Jahre später
He travelled widely collecting ḥadīth (traditions) from scholars in numerous locations including Iraq, Egypt, Syria, Hijaz, Tihamah, Nishapur and Merv. His focus on legal ḥadīth arose from a particular interest in fiqh (law). His collection included 4,800 ḥadīth, selected from some 500,000. Wikipedia
Zusätzlich kommt noch die Sira hinzu, die ebenfalls mehrere Jahrhunderte nach Mohammeds Tod verfasst wurde, teils im Irak, oder die Tafsire, die noch viele Jahrhunderte später entstanden sind. Mit all diesen Schriften wird dann zusammeninterpretiert, wie man was zu tun hat.
Interessanterweise wird bei „islamischen Rechtsauslegungen“ (auch hier in GF) fast immer auf nicht-koranische Zitate verwiesen. Mit dem Koran allein könnten die Sunniten nahezu nichts begründen.
Das wollte ich mal zum Thema „Mimimimi, der Bibel wurde so viel hinzugefügt im Gegensatz zum ehrwürdigen Koran, den nur die Ziegen übergelassen haben“ fragen.
Eine ernst gemeinte Frage an Muslime: Wie viele Sahih Hadithe gibt es? Wie viele Hasan Hadithe? Und wie viele Maudu-Hadithe (erfundene oder fiktive Hadithe) sind in den Sammlungen enthalten?
Ich würde behaupten, dass niemand hier wirklich beantworten kann, wie viele Hadithe es insgesamt gibt...
4 Antworten
Da Muslime oft mit Begriffen wie „verfälschte Schrift“ um sich werfen, möchte ich eine Frage in den Raum stellen:
Klopf - klopf :)
Warum gibt es Hadithe, die berichten, dass Teile des Korans von Ziegen gefressen wurden – darunter angeblich auch wichtige Abschnitte, wie die Steinigungssure?
Zunächst einmal musst du etwas lernen. Der Koran wurde nicht an einem einzigen Tag als vollständiges Buch offenbart. Vielmehr bestand er aus vielen Offenbarungen, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren hinweg empfangen wurden. Als man alle Offenbarungen zusammengetragen hatte, um sie in einem einzigen Buch, dem Koran, niederzulegen, gab es eine Offenbarung, die von einer Ziege zerstört wurde. Früher war es üblich, dass Ziegen in Häusern gehalten wurden. Heute könnte man es mit einer Katze oder einem Hund vergleichen, die manchmal Hausaufgaben oder andere Arbeiten zerstören.
"Wahrlich, Wir (Allah) haben den Koran herabgesandt, und Wir werden ihn bewahren.“
Im Islam gilt eines als sicher. Alles, was geschieht, geschieht gemäß dem Willen Allahs. Sollten wir uns wirklich darüber aufregen, dass ein Hadith besagt, dass es vermutlich einen Vers gab, der das Stillen von Erwachsenen und die Steinigung von Frauen betraf?
Angenommen, dieser Vers existierte tatsächlich. Dann wollte Allah nicht, dass er für die Ewigkeit im Koran bleibt.
Angenommen, dieser Vers existierte nicht. Dann ist es nur richtig, dass er nicht im Koran aufgenommen wurde.
Heißt es im Islam nicht eindeutig, dass Allah Allwissend ist?
Und wie lange existierte dieser Koran eigentlich schon vor der Überlieferung? Wenn er „ewig“ war, warum wurden dann Verse vergessen, ersetzt oder gestrichen – etwa die sogenannten „teuflischen Verse“?
Noch einmal: Heißt es im Islam nicht eindeutig, dass Allah Allwissend ist? Allah kennt sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft. Wenn Allah die Zukunft kennt, dann war der Koran schon immer bei Ihm präsent. Und alles passiert, weil er es so wollte.
Ein Beispiel für dich: Angenommen, das Schicksal existiert. In seiner wahren Form bedeutet das doch, dass alles, was passiert, von vornherein festgelegt ist, oder? Es würde mich überraschen, wenn im Islam gesagt wird, es gäbe kein Schicksal (Allahs Wille), aber gleichzeitig behauptet wird, der Koran sei immer schon im Himmel bei Allah gewesen.
"Sahih" Muslim: 220 Jahre später, überall in der Gegend herum
Seit seiner Jugend unternahm Muslim weite Reisen, unter anderem durch Irak, den Hedschas, Syrien und Ägypten, auf der Suche nach Hadithen. Dabei studierte er bei berühmten Gelehrten in Ägypten, Syrien, Arabien und im Irak, u. a. bei Ahmad ibn Hanbal, bei Harmala, einem Schüler von asch-Schafii, Yahyā ibn Ma'īn, und bei Ibn Rāhwayh. Er soll nach eigener Aussage aus dreihunderttausend Hadithen, die er selbst gesammelt hatte, die Auswahl für sein Werk getroffen haben. Wikipedia
Abu Dawud: auch ca. 220 Jahre später
He travelled widely collecting ḥadīth (traditions) from scholars in numerous locations including Iraq, Egypt, Syria, Hijaz, Tihamah, Nishapur and Merv. His focus on legal ḥadīth arose from a particular interest in fiqh (law). His collection included 4,800 ḥadīth, selected from some 500,000. Wikipedia
Ich verstehe dein Problem nicht. Was genau kritisierst du? Dass Hadithe etwa 200 Jahre später gesammelt und auf ihre Richtigkeit überprüft wurden, ohne einen direkten Referenzpunkt oder eine Quelle, die dies bestätigt?
Ich glaube, dir ist nicht ganz klar, wie das Konzept der Hadithe funktioniert.
Irak, den Hedschas, Syrien und Ägypten
Im Irak wurde diese Information verbreitet, und ähnliche oder sogar die gleiche Information lässt sich auch in Ägypten und Syrien finden. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit der Überlieferung gestärkt. Aus diesem Grund werden Hadithe in verschiedene Grade eingeteilt, von "schwach“ bis "authentisch. Zudem konnten auch Informationen herausgefiltert werden, bei denen man sicher war, dass sie nur regionale Vorteile oder Vorteile für bestimmte Personen brachten und keinerlei Bezug zum Islam hatten.
Irgendwo hast du allerdings auch recht. Ich bin ebenfalls sehr vorsichtig bei Hadithen und lasse mich nicht sofort davon überzeugen. Hadithsammlungen kann man nicht mit dem Koran vergleichen, aber sie haben in der Islamwissenschaft geholfen, Zusammenhänge im Koran besser zu verstehen.
Zusätzlich kommt noch die Sira hinzu, die ebenfalls mehrere Jahrhunderte nach Mohammeds Tod verfasst wurde, teils im Irak, oder die Tafsire, die noch viele Jahrhunderte später entstanden sind. Mit all diesen Schriften wird dann zusammeninterpretiert, wie man was zu tun hat.
Deine Darstellung entspricht nicht ganz der Realität. Biographien des Propheten Muhammad wurden nicht erst 100 Jahre nach seinem Tod verfasst. Bereits zu Lebzeiten des Propheten wurden Erzählungen über sein Leben gesammelt. Die erste umfassende Biographie, die wir kennen, wurde von Ibn Ishaq verfasst. Er sammelte Geschichten und Berichte über das Leben des Propheten aus verschiedenen Quellen, prüfte ihre Übereinstimmung und schrieb daraufhin die erste ausführliche Biographie als Literatur, also eine systematisch verfasste, schriftliche Darstellung. Diese Arbeit ist das, was du als das erste existierende Werk bezeichnest.
Ich bin mir nicht sicher, wie vertraut du mit Literatur bist, aber ich gebe dir ein Beispiel: Die Nibelungensage, deren Erzählungen über Jahrhunderte hinweg mündlich weitergegeben wurden und erst im 13. Jahrhundert von einem Dichter im "Nibelungenlied“ schriftlich festgehalten wurden, kann damit verglichen werden. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass die literarische Biographie des Propheten Muhammad etwa 100 Jahre nach seinem Tod verfasst wurde, während die Nibelungensage erst 800 Jahre später niedergeschrieben wurde. Das bedeutet aber nicht jetzt, dass Hagen von Tronje im 13. Jahrhundert die Nibelungensage erfand. Klick?
Das wollte ich mal zum Thema „Mimimimi, der Bibel wurde so viel hinzugefügt im Gegensatz zum ehrwürdigen Koran, den nur die Ziegen übergelassen haben“ fragen
Ich verstehe, was du meinst. Wenn dir als Christ die Argumente ausgehen und du den Untergang des Christentums siehst, ziehst du dabei auch Muslime und den Islam mit runter.
Weißt du, was das bedeutet? Deine Fragen sind gut und stammen von einem Erwachsenen der sich in seiner Nachforschung befindet. Aber die Begründung hinter diesen Fragen hat einen kindlichen Hintergrund. Zudem die kleinen Denkfehler dahinter, die aber korrigiert werden können.
Eine ernst gemeinte Frage an Muslime: Wie viele Sahih Hadithe gibt es? Wie viele Hasan Hadithe? Und wie viele Maudu-Hadithe (erfundene oder fiktive Hadithe) sind in den Sammlungen enthalten?
Die Anzahl der Sahih-Hadithe variiert je nach Sammlung, mit etwa 2.600 in "Sahih al-Bukhari“ und 2.200 in "Sahih Muslim“, während Hasan-Hadithe vor allem in den "Sunan“-Sammlungen vorkommen und die Maudu-Hadithe in den großen Sammlungen wie "Sahih al-Bukhari“ und "Sahih Muslim“ nicht enthalten sind, aber in anderen späteren Sammlungen identifiziert wurden.
Beispiel: Google "sahih al bukhari how many hadith":
7563 hadith reports
Sahih Bukhari contains 7563 hadith reports, but of these some 2450 may be considered as distinct, While the others may be called their repetitions in one form or another.
Auf Deutsch für dich:
Sahih Bukhari enthält 7563 Hadith-Berichte, von denen jedoch etwa 2450 als eindeutig betrachtet werden können, während die anderen als Wiederholungen in der einen oder anderen Form angesehen werden können.
Ich würde behaupten, dass niemand hier wirklich beantworten kann, wie viele Hadithe es insgesamt gibt...
Die genaue Anzahl der Hadithe ist schwer zu bestimmen, da es verschiedene Sammlungen gibt, einige Hadithe wiederholt werden, viele Sammlungen unvollständig sind und einige Hadithe als schwach oder gefälscht gelten, weshalb keine endgültige Zahl genannt werden kann. Das ist jedoch ein Thema der Islamwissenschaft, an dem die führenden Gelehrten der Muslime kontinuierlich arbeiten.
Offenkundig müsste man dies ins Arabische übersetzen damit du es verstehst...
denn genau das war ja meine Frage. Warum muss etwas, das über einen Zeitraum von 20 Jahren übermittelt wurde, intern korrigiert werden?
In der Islamwissenschaft wird dies als eine Form der Kontextualisierung verstanden, bei der die Verse auf die spezifischen Situationen abgestimmt waren, in denen sie offenbart wurden. Dies wird als Ausdruck der pädagogischen Weisheit Gottes betrachtet, der seine Botschaft schrittweise und an die jeweiligen Bedürfnisse der Gemeinschaft angepasst vermittelte.
Im Koran wird dies auch erwähnt. Beispiel:
Sure 2 Vers 106: Wir heben keine Aya (Zeichen oder Vers) auf oder lassen sie in Vergessenheit geraten, ohne etwas Besseres oder Gleichwertiges dafür zu bringen. Weißt du denn nicht, dass Allah zu allem die Macht hat?
Sure 17 Vers 106: Und (es ist) ein Koran, den Wir geteilt haben, damit du ihn den Menschen nach und nach vorträgst, und Wir haben ihn nach und nach offenbart.
Die Kontextualisierung im Islam ist ein sehr wichtiger Fakt.
Interessant ist auch deine Antwort, war das in der Schule auch so? „Frau Lehrerin, mein Hund hat die Hausaufgaben gefressen...Wallahi
Das wollte ich mal zum Thema „Mimimimi, der Bibel wurde so viel hinzugefügt
Ok weiter :)
Damit zum Thema der „Erschaffenheit des Korans“: Bist du also der Ansicht, dass der Koran erschaffen und somit nicht ewig ist? Teilen deine sunnitischen Brüder diese Meinung? Ich dachte, die Mehrheit der Sunniten vertritt die Auffassung, der Koran sei unerschaffen und damit unveränderlich.
Das ist eine alte Debatte, die seit dem 9. Jahrhundert innerhalb der muslimischen Welt diskutiert wird. Aber wo schrieb ich, dass ich die Meinung vertete, dass der Koran erschaffen wurde? Seit wann erschafft Allah seinen Willen?
Noch einmal: Heißt es im Islam nicht eindeutig, dass Allah Allwissend ist? Allah kennt sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft. Wenn Allah die Zukunft kennt, dann war der Koran schon immer bei Ihm präsent. Und alles passiert, weil er es so wollte.
Das ist was ich schrieb.
Wenn dieser Vers tatsächlich existierte, wollte Allah ihn offenbar nicht dauerhaft im Koran belassen, obwohl er ursprünglich darin enthalten war – und ließ ihn dann durch eine Ziege verschwinden?
Verstehe. Das ergibt Sinn. Das fällt trotzdem in dem herein, was ich schrieb:
Angenommen, dieser Vers existierte tatsächlich. Dann wollte Allah nicht, dass er für die Ewigkeit im Koran bleibt.
Angenommen, dieser Vers existierte nicht. Dann ist es nur richtig, dass er nicht im Koran aufgenommen wurde.
Ist dies für einen Muslim relevant? Nein! Wenn man heute zu dem Entschluss käme, dass dieser Vers für die Vollständigkeit des Korans notwendig sei und ihn nachträglich hinzufügte, wäre das ein schwerwiegender Fehler. Denn man würde aufgrund einer bloßen Vermutung eine Art Manipulation vornehmen und damit den göttlichen Ursprung des Korans in Frage stellen.
Wäre damit widerlegt, dass der Koran erschaffen oder nicht erschaffen ist? Auch nicht. Allah steht weit über dem Koran. Für Allah ist es ein Buch, und er folgt keiner Regel. Es spielt im Islam keine Rolle, ob der Koran erschaffen oder unerschaffen war. Denn, wie bereits erklärt, hatte diese Debatte aus dem 9. Jahrhundert unter den Gelehrten keinen Einfluss auf das, worauf der Islam aufbaut, bzw keinen fundamentalen Aufbau besitzt.
Man sollte nicht etwas kritisieren, das man nicht versteht, beziehungsweise wenn einem die nötigen Informationen dazu fehlen. Darauf beziehe ich mich in Bezug auf die Grundvoraussetzungen, um Wissen aufzubauen.
Surah Al-Baqara (2:286):
"Allah verlangt von keiner Seele mehr, als sie leisten kann.“
Damit hat es sich für mich geklärt. Ziege hin, Ziege her.
Aber da Muslime an einen listigen Allah glauben, passt das wohl in ihr Weltbild.
Ist das jetzt eine Einladung, das Christentum auf GF mit Fakten in den Fragen schlechtzumachen? Sorry, aber das lehne ich ab. In einer Zeit voller Chaos ist das weniger effektiv und eher ein Weg des Satans bzw der Wut.
Ist es nicht so, dass, wenn man an Gott glaubt und zu ihm finden möchte, man Wissen aufbaut, anstatt im Müll zu wühlen, um nur das zu bestätigen, was man bereits glaubt und an dem man festhält?
Wer glaubt, dass Jesus – der übrigens nie den Juden im Neuen Testament
Komisch, dass mir meine Frau Lehrerin, die du in deinem Kommentar erwähnst, in der dritten Klasse im katholischen Unterricht etwas anderes beigebracht hat. Vielleicht war Matthäus 23:13-36 doch eine Fälschung?
Und natürlich hat Jesus dem Koran, der lange nach seiner Zeit offenbart wurde, keine Fälschung vorgeworfen. Wie hätte er das auch tun können?
Aber insgesamt verstehe ich dich. Du erwartest Respekt, den du als Christ nicht oft von Muslimen erhältst, und deshalb verhältst du dich gegenüber Allah respektlos. Im Koran steht jedoch nirgendwo, dass Muslime euch Christen keinen Respekt zollen sollen. Man sollte zwischen theologischen Auseinandersetzungen und solchen, die aus Egoismus resultieren, unterscheiden.
Viel Glück!
dass niemand hier wirklich beantworten kann, wie viele Hadithe es insgesamt gibt...
Natürlich nicht.
Wir haben ja nicht einmal ein Wissen darüber, welcher Koran der richtige ist.
Es gibt über 30 SACHLICH(!) verschiedene Korane.
Schon in der ersten Sure der Korane stimmen nur zwei (!) von 29 Worten in allen Koran-Varianten überein. In der ganzen Sure!
Und das erste Wort in Vers vier dieser Sure liegt in folgenden UNTERSCHIEDLICHEN Bedeutungen vor; Da heißt es, was Allah ist:
- مَلِكِ maliki
- مَلْكِ malki
- مِلْكِ milki
- مَلَّاكِ mallāki
- مَالِكَ mālika
- مَلِكَ malika
- مَلَكَ يَوْمَ malaka yawma
- مَالِكْ mālik
- مَلِيكِ malīki
- مَالِكِ māliki
- مَلِكُ maliku
- مَلِكِۦ malikī
- مَالِكٌ يَوْمَ mālikun yawma
- مَالِكُ māliku
- مِالِكِ mēliki
- مَلَّاكَ mallāka
- مَالِكًا يَوْمَ mālikan yawma
- مَِالِكِ mǣliki
- مَلِكًا يَوْمَ malikan yawma
- مَلِيكُ malīku
- مَالِكِۦ mālikī
Fast jedes dieser Worte bedeutet was anderes, König, Tag, eine Frau, bloß ein Herrscher, Besitzer, Engel ... Soll Allah halt ein Engel sein.
Dass diese Varianten verschiedene Worte sind, mit verschiedenen Bedeutungen, ist halt ein massiver Koranfehler.
Danke für die umfassende Antwort.
Hier ein passendes Zitat zur Thematik:
„Änderungen, Fehler, Fälschungen und Irrtümer sind zu Tausenden belegt. Nach islamischer Lehre ist jede Änderung am originalen Text eine Gotteslästerung. Nimmt man diese Aussage ernst, dann ist der heute offizielle Koran eine einzige Gotteslästerung.“ (N. G. Pressburg).
Der Koran hat aber eine Entstehungsgeschichte und viele Autoren.
Dies wird in islamischen Kreisen vehement bestritten.
Faktisch gibt es mehr als 30 Unterschiedliche Koranversionen und sie Unterscheiden sich bezüglich der Länge der Suren und der Inhaltlichen Bedeutung.
Diese Zitate verdeutlichen die Problematik:
„Als einzige Buchreligion leistet sich der Islam den Luxus, neu aufgetauchte Texte und neue Forschungsergebnisse zu ignorieren.“ (Quelle: „Good Bye Mohammed" von N. G. Pressburg).
„Die Darstellungen des Propheten und sein Buch in der islamischen Tradition, besonders die der ersten 200 Jahre, gehören in die Kategorie "Märchen aus dem Morgenlande". Das wäre so, als würden wir für die Nibelungensage Wahrheitsanspruch erheben.“ (Norbert G. Pressburg)
"Die enge Beziehung des Korans zu zahlreichen Umwelttexten und noch mehr der koranische Einsatz von aus diesen Texten ersichtlichen Argumentationsstrategien führt uns vor Augen, dass der Koran – in seinem Entstehungskontext betrachtet – nur als ein Text der Spätantike gedacht werden kann." Angelika Neuwirth
Sollte nicht der ("göttliche") Koran auf Hocharabisch, der Sprache Allahs sein?!
Der Koran an sich ist schwer, bis unlesbar, vieles gibt für die LeserIn keinen Sinn. Nicht alles ist logisch im Koran. Viele Verse fallen durch Beziehungslosigkeit auf und stehen da, wo sie nicht hingehören. Es wird behauptet: "Der Koran sei unübersetzbar, er könne nur in Hocharabisch sinnvoll gelesen werden." Der Koran ist aber auch in Hocharabisch (Arabiya) nicht besser verständlich. Selbst arabisch sprechende Muttersprachler verstehen ihn nicht. Er soll an Hand der Kommentare verständlich gemacht werden. Es gibt tausende von Kommentaren u. Subkommentare (z. B. at Tabari aus dem 10. Jahrhundert). Andere Kommentatoren (tausende) kommen zu ganz anderen Lesarten des Korans. Es wimmelt im Koran nur von Fremdwörtern (nicht arabischen Wörtern). Eine Sprache fällt da besonders auf - das Syro-Aramäische-. Des Weiteren sind im Koran Wörter aus den Sprachen: Persisch, Griechisch, Hebräisch, Äthiopisch, und Mandäisch enthalten. Bekannt sind auch grammatikalische Fehler usw.. Der Koran enthält auch viele Übersetzungsfehler.
Der Quran ist nicht fehlerfrei und war ursprünglich ein Lektionar = Liturgiebuch monophysitischer syro-aramäischer Christen (Ebioniten, Jakobiten, Nestorianer...). Dies bezieht sich auf die frühen (sog. mekkanischen) Suren.
1924 gab die Al-Azhar-Universität von Kairo eine Ausgabe des Korans heraus, die mit dem „Othmanischen Koran“ identisch sein sollte. Dieser „Othmanische Koran“ ist benannt nach dem 3. Kalifen Othman (644-656), der nach der Tradition die erste gültige Koranversion zusammenstellte und alle anderen kursierenden Versionen als falsch verbrennen ließ.
Dieser „Othmanische Koran“ hat nach islamischem Dogma bereits die noch heute gültige Rechtschreibung einschließlich der Vokalzeichen und der diakritischen Interpunktierung aufgewiesen. Ein „Othmanischer Koran“, das heißt eine nachgewiesen auf Othman zurückgehende Version, ist allerdings nicht existent.
Etwa 25% des Textes des Kairiner Korans sind, wie wir jetzt schon wissen, vollkommen fehlübersetzt. (Quelle: „Good Bye Mohammed" von N. G. Pressburg)
Resümee: zu 1/4 ist gar nicht bekannt, was in dem Koran in Wirklichkeit steht!
Änderungen, Fehler, Fälschungen und Irrtümer sind zu Tausenden belegt. Nach islamischer Lehre ist jede Änderung am originalen Text eine Gotteslästerung. Nimmt man diese Aussage ernst, dann ist der heute offizielle Koran eine einzige Gotteslästerung.
Hier nur einige Übersetzungsfehler im Koran!
Die Sura 96, Vers 19 richtig übersetzt:
„Du sollst gar nicht auf ihn hören, verrichte (vielmehr) (deinen) Gottesdienst und nimm an der Abendmahlliturgie teil.“, (Quelle: „Das Goldene Zeitalter des Christentums – Die vergessene Geschichte der größten Weltreligion“ von Philip Jenkins)
Die Sura 97 lautet in Wirklichkeit wie folgt (Weihnachtsgeschichte):
1. Wir haben ihn (= den Jesusknaben) in der Nacht der Schicksalsbestimmung (=des Geburtssterns, Weihnachten) herabkommen lassen.
2. Was weißt du, was die Nacht der Schicksalsbestimmung ist?
3. Die Nacht (=die Nokturn) der Schicksalsbestimmung ist gnadenreicher als tausend Vigilien.
4. Die Engel, vom Geiste (begleitet), bringen darin mit Erlaubnis ihres Herrn allerlei Hymnen herab.
5. Friede ist sie bis zum Anbruch der Morgendämmerung. (Quelle: Syro-aramäische Lesart des Koran“ (von C. Luxenberg)
Sura 76, denn die darin vorkommenden "ewig jungen Knaben" genannt Hierodulen (persische Lustknaben), die für Gesang und andere Gunstbeweise bekannt sind, stammen aus dem persischen fairidaez (Paradies). Richtig übersetzt sind sie keine Lustknaben, sondern: "Kind der Traube" = WEIN! Sie wurden durch die Unholde aus Merw und Chorasan aus der Glaubenswelt der Zoroastrier in den Koran eingefügt.
Das traditionelle Koranarabisch hat es im 6. oder 7. Jh. N. Chr., der Zeit Muhamads und der behaupteten Herabsendung des Korans, nicht gegeben.
Gesprochen wurde im damaligen Arabien also Aramäisch und/oder der jeweilige arabische Dialekt. Geschrieben wurde durchwegs in Aramäisch. Daneben war in der Bildungsschicht Griechisch recht verbreitet.
Semitische Schriften bestanden nur aus Konsonanten. In der Aussprache setzte man Vokale nach Erfahrung. Aufs Deutsche übertragen, könnte man also Rst je nach Kontext lesen als Rast, Rost, Rest, Rist, Erst, Erste und was es sonst noch an Möglichkeiten gibt.
Was heißt Lbnstnlst?
Lieben ist eine Lust! Oder eher Leben ist eine Last?
Es kommt aber noch schlimmer. Das früharabische Alphabet bestand aus 15 Zeichen, von denen ihrerseits aber nur sieben Zeichen eindeutig waren. Von den übrigen Zeichen waren sechs zweideutig, ein Zeichen drei- und ein weiteres Zeichen sogar fünfdeutig. In den frühen Handschriften kann nicht unterschieden werden zwischen f und q, j und kh, s und d, r und z, s und sh, d und dah, t und z. Die Schrift bestand also nur aus Konsonanten und drei Halbvokalen.
Hier findet man auch die Lösung, warum die arabischen Koranexegeten so katastrophale Fehler machten. Sie konnten das Textmaterial, das sie bearbeiteten, nicht mehr richtig lesen. Sie verstanden die alten Sprachen und ihre Mischformen nicht mehr richtig und waren oft mit sehr schwer zu lesenden Texten konfrontiert – die sie aber allen Arabern zugänglich machen wollten.
Weil eine definierte arabische Sprache und Schrift fehlte, mussten diese erstellt werden. Dies geschah vornehmlich im 9. Jh. N. Chr., durchgeführt von einer Gruppe von Editoren, deren prominenteste Mitglied, at Tabari war. Es wird klar, dass diese Leute den Koran eigentlich interpretierten, wie es so schön heißt, sondern in Wirklichkeit übersetzten und dazu noch die Sprachregeln für die Übersetzung selber festlegten.
Neben diesen systematischen Fehlern gab es jede Menge Versions- und Kopierfehler. Das heißt, in den handschriftlichen Verbreitung tauchten verschiedene Versionen auf, und es unterliefen Schreibfehler.
Für den Stammvater Abraham gibt es keine einheitliche Schreibweise im Koran: Er firmiert 15-mal als Abraham im Koran, und 54-mal als Ibrahim. Das lässt auf eine unterschiedliche Herkunft der Texte schließen.
Ein ähnlich kurzversig-litaneihafter Hymnus wurde in Q 53:43–54 – anläßlich der ersten Erwähnung Abrahams überhaupt – aus den ṣuḥuf mūsā wa-ʾibrāhīma („aus den Blättern des Mose und Abrahams, der die Treue bewahrte) referiert. Dort fehlte jedoch die christlich inspirierte Bitte um Sündenvergebung.
Es existieren Fragmente von Koranhandschriften aus früh-islamischer Zeit (Leiden, Berlin, Paris, Sanaa) die Korrekturen aufweisen. Buchstaben und ganze Wörter wurden ausradiert, korriegiert oder neu eingesetzt.
Bei den Sanaaner Pslimpesten aus dem 8. Jh. N. Chr. Wurde festgestellt, dass es ein Bestreben gab, an einem Text so viele Korrekturen wie möglich anzubringen.
Ubaydallah, der Gouverneur Mesopotamiens hat nach eigenen Bekunden 2000 Alif („a“) in einen Korantext einkorrigiert.
Die gesamte Geschichte des Korans ist bis auf den heutigen Tag ein Streit um die richtige Lesart. Der Grund dafür ist, dass die Urtexte des Korans eben nicht in einem eindeutigen „Koranarabisch“ verfasst worden sind. Dass dies ständig und penetrant behauptet wird, macht die Sache nicht richtiger.
Eine dunkle Sure ist die Sure 108.
Für Luxenberg ist sie eine Fehllesung der aramäischen Version des Petrusbriefes (Kapitel 5, Verse 8-9) und zweifelslos vorkoranisch. Der Text „gehört zu jenem Grundstock, aus dem der Koran als christlich-liturgisches Buch ursprünglich bestand.“ Nach Luxenbergs Meinung fällt alles darunter, was man traditionell zur „ersten mekkanischen Periode“ rechnet.
108. Der Überfluss (Al-Kauthar) Offenbart vor der Hidschra. Dieses Kapitel enthält 3 Verse.
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.
1. Wahrlich, Wir haben dir Fülle des Guten gegeben;
2. So bete zu deinem Herrn und opfere.
3. Fürwahr, es ist dein Feind, der ohne Nachkommenschaft sein soll.
In vielen Fällen handelt sich um nichts weiter als die Privatmeinung von at Tabari und anderen – heute als das Wort Gottes verabsolutiert.
Die Ursprache weiter Teile des Korans ist nicht Arabisch, sondern Aramäisch. Und es wird immer deutlicher, dass der Koran christliche Wurzeln hat.
Moses wird im Koran 136-mal genannt, Maria 34-mal, Jesus 24-mal und Muhamad 4-mal.
1999 wurde bei einem Wikinger-Fund eine arabische Münze aus dem Jahr 766 entdeckt – also 130 Jahre nach „Muhamad“ geprägt – mit der Aufschrift Musa rasul Allah („Moses ist der Gesandte Gottes). Moses, Jesus und Maria (zusammen 194 Nennungen) sind im theologischen Teil des Korans in sehr großem Umfang präsent. Forscher kommen zu dem Schluss, dass im theologischen Teil des Korans sehr viel an christlichem Gedankengut steckt.
Der ursprüngliche Koran selber sieht sich keineswegs als eigenständige Schrift im Sinne eines heiligen Buches einer neuen Religion. Mehrere Suren machen deutlich, dass sich der Koran als Teil der Schrift verstand, aber niemals als die Schrift selber.
In Sure 75:17 heißt es: „Uns obliegt es, das Lektionar durch Exzerpte aus der Schrift zusammenzustellen und zu lehren.“
41:3 „Eine Schrift, die wir in eine arabische Lesart übertragen haben.“
5:68 fordert: „Ihr Leute der Schrift, Ihr entbehret … der Grundlage, solange ihr nicht die Thora und das Evangelium, und was von eurem…. Herrn zu Euch herabgesandt worden ist, haltet.“
Die Suren 3:4, 15:1, 9:111 und andere äußern sich in ähnlicher Weise.
Das heißt, ursprüngliches Programm des Korans war es „die Schriften“, Thora und Evangelium, zu bestätigen.
Die Sura 2 beginnt mir „Dieses ist das Buch, in dem kein Zweifel ist…“ Jedermann, der die Sure lesen kann, weiß aber, dass es präzise nicht dieses heißt, sondern jenes. Dieses bedeutet aber nun mal nicht jenes und mit jenem ist nicht etwas unmittelbar Vorliegendes gemeint. Auch das ist ein klarer Verweis auf ein anderes Buch, auch wenn es niemand der hunderttausend täglichen Rezitatoren zur Kenntnis zu nehmen beliebt.
Quran kommt vom aramäischen Qeryan, was „Lektionar“, bedeutet, also ein liturgisches Buch, das ausgewählte Texte aus der Schrift, dem Alten und dem Neuen Testament, enthält. Man darf als Ausgangsmaterial das Diatessaron annehmen, ein Liturgiebuch der syrischen Christen, in dem jedoch die vier Evangelien quasi in Kurzform zu einem zusammengezogen waren. Auch der Koran spricht des Öfteren vom „Evangelium“, obwohl es mehrere waren. Der Koran ist wie das Diatessaron ebenfalls eine Zusammenfassung. (s. Stellen im Koran wo vor dem Schicksal Lot gewarnt wird)
Die Strukturnamen des Quran sind vom Qeryan entlehnt: sura (Sure), aya (Vers). Und als kleines, aber feines Detail am Rande finden sich auch die typischen Verstrenner syrischer Liturgieschriften, ein durch 4 Punkte, gebildetes Kreuz, im Koran wieder. Man darf Quran in der Frühzeit nicht als heiliges Buch des Islams auffassen, wie wir es gewohnt sind, sondern einfach als Begriff für ein liturgisches Buch der syrisch-christlichen Araber.
Der Qeryan, das liturgische Buch, war ursprünglich ein Exzerpt des Alten und Neuen Testaments für die arabischen Christen.
Was wir in frühen Koranschriften finden, sind die Texte der arabischen Christen und ihre Theologie.
Es gab bald Hunderte konkurrierender Koranausgaben, und es gibt sie heute noch. Welche Version ist also das wirkliche Heilige Buch des Islams, dem wortgetreu zu folgen ist?
1924 gab die Al-Azhar-Universität von Kairo eine Ausgabe des Korans heraus, die mit dem „Othmanischen Koran“ identisch sein sollte. Dieser „Othmanische Koran“ ist benannt nach dem 3. Kalifen Othman (644-656), der nach der Tradition die erste gültige Koranversion zusammenstellte und alle anderen kursierenden Versionen als falsch verbrennen ließ.
Dieser „Othmanische Koran“ hat nach islamischem Dogma bereits die noch heute gültige Rechtschreibung einschließlich der Vokalzeichen und der diakritischen Interpunktierung aufgewiesen. Ein „Othmanischer Koran“, das heißt eine nachgewiesen auf Othman zurückgehende Version, ist allerdings nicht existent.
Basis war in Wirklichkeit eine nicht näher definierte Koranversion aus dem Jahr 1886.
Daraus entstand der Kairiner Koran. 1924 wurde dieser als authentisch behauptete Koran von Kairo zur einzig autorisierten Vorlage für alle weiteren Drucke des Korans der sunnitischen Muslime ernannt.
Von keinen der ersten vier Kalifen gibt es irgendwelche religionsunabhängigen Spuren.
Quellenforschung wird von islamischen Wissenschaftlern denn auch tunlichst vermieden, wenn die Gefahr einer Rücküberschreitung der Zeitlinie des ominösen „Othmanischen Korans“ droht, denn sie hat nur die Aufgabe, Dogmen zu bestätigen. Für die islamische Theologie ist der „Othmanische Koran“ ein Tabu.
Zusätzlich kommt noch die Sira hinzu,
Es geht dabei nicht um einzelne Passagen, sondern um das gesamte Konstrukt des Lebens und Wirkens des Propheten, denn die Sira, die Lebensbeschreibung des Propheten, ist nichts anderes als biografisch aneinandergereihtes Hadithmaterial. Hier zeigt sich in aller Schärfe das islamimmanente Grundproblem der Quellen: Geschichten vom Hörensagen werden als Tatsachen ausgegeben. Quellenforschung ist nicht existent.
Der Wissenschaftler möge sich melden, der in der Sira, das heißt in den Hadithen und ihren Derivaten eine „authentische und historische Quelle“ sieht.
Weil die Quellen vollkommen obskur und nicht verifizierbar sind, kann man die Hadithe getrost als eine Märchensammlung bezeichnen.
Ich würde behaupten, dass niemand hier wirklich beantworten kann, wie viele Hadithe es insgesamt gibt...
Es dürften Hundert Tausende sein.
Hier eine Auswahl:
https://islamaufdeutsch.de/hadithwissenschaften/533-al-kutub-as-sitta-die-sechs-hadithbuecher
LG
Jetzt verstehe ich, warum Ex-Muslime bei vielen Muslimen so unbeliebt sind – sie stellen wohl die größte Herausforderung für den Islam dar, weil sie ihn wirklich verstanden haben.
Das Beste, was dem Islam passieren kann, ist dagegen jemand, der den Koran zwar auswendig kennt, aber kein Arabisch versteht – so wie es oft in Ländern wie Pakistan der Fall ist.
Sagenhafte Antwort, sie haben sehr viel Wissen! Vielen Herzlichen Dank, ich werde es genau lesen und auch mir die Links mal genauer anschauen.
auch mir die Links mal genauer anschauen.
Du möchtest ein paar Links, gerne sende ich dir diese:
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/
https://www.youtube.com/watch?v=lYEHfA3QO6Y
https://www.youtube.com/watch?v=lYEHfA3QO6Y
https://www.youtube.com/watch?v=U41jjGJOvQE
https://www.youtube.com/watch?v=TIo4dN3s8hI
Markus Groß / Robert Martin Kerr (Hg.), Die Entstehung einer Weltreligion VI. Vom umayyadischen Christentum zum abbasidischen Islam: Studia Islamica Philologica Necnon Theologica Carolo-Henrico Ohlig Dicata (Inarah. Schriften zur frühen Islamgeschichte und zum Koran, Bd. 10). Verlag Schiler & Mücke, Berlin, 2021, 862 Seiten
Ich vermute, er wurde an politische Ziele und an die Kultur weiter angepasst. Eigentlich ist es gut, wenn eine religiöse Schrift flexibel ist.
Die Bibel hat sich (offiziell) nicht geändert. Man munkelt allerdings...
Wie bereits erwähnt, der einzige Grund, warum ich mich mit diesem für mich völlig irrelevanten Thema beschäftige, ist das Argument: "Wir haben einen unverfälschten Quran."
Schon klar, schon klar, ihr habt auch das:
The climate of Medina did not suit some people, so the Prophet ordered them to follow his shepherd, i.e. his camels, and drink their milk and urine (as a medicine). So they followed the shepherd that is the camels and drank their milk and urine till their bodies became healthy. Then they killed the shepherd and drove away the camels. When the news reached the Prophet he sent some people in their pursuit. When they were brought, he cut their hands and feet and their eyes were branded with heated pieces of iron. ("Sahih" Bukhari)
The Messenger of Allah said: `The urine of a boy is to be sprinkled with water and the urine of a girl is to be washed.` Qatadah said: That is if they are not yet eating solid food; if they are eating solid food then their urine is to be washed in both cases. ("Sahih" Musnad Ahmad) - Warum eigentlich?
Vielen Dank fürs Übersetzen ins Deutsche. Ich komme zwar in der Regel mit Englisch besser klar, aber ich schätze die nette Geste....
Siehe was ich schrieb: „Mohammed empfing die Offenbarungen doch über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren, oder nicht?“
Offenkundig müsste man dies ins Arabische übersetzen damit du es verstehst... denn genau das war ja meine Frage. Warum muss etwas, das über einen Zeitraum von 20 Jahren übermittelt wurde, intern korrigiert werden? Warum gibt es zwischen den mekkanischen und medinischen Teilen Korrekturen oder sogar gegenteilige Aussagen?
Interessant ist auch deine Antwort, war das in der Schule auch so? „Frau Lehrerin, mein Hund hat die Hausaufgaben gefressen...Wallahi“
Damit zum Thema der „Erschaffenheit des Korans“: Bist du also der Ansicht, dass der Koran erschaffen und somit nicht ewig ist? Teilen deine sunnitischen Brüder diese Meinung? Ich dachte, die Mehrheit der Sunniten vertritt die Auffassung, der Koran sei unerschaffen und damit unveränderlich.
Wenn dieser Vers tatsächlich existierte, wollte Allah ihn offenbar nicht dauerhaft im Koran belassen, obwohl er ursprünglich darin enthalten war – und ließ ihn dann durch eine Ziege verschwinden?
„Frau Lehrerin, der Hund wollte nicht, dass ich die Hausübung mache, Kismet!“
Vielleicht ist das ein Teil der Erklärung für die schwierige Lage, in der sich viele muslimisch geprägte Länder heute befinden.
Aber da Muslime an einen listigen Allah glauben, passt das wohl in ihr Weltbild.
Wer glaubt, dass Jesus – der übrigens nie den Juden im Neuen Testament oder im Koran Schriftfälschung vorwarf – nicht gekreuzigt wurde, sondern jemand anderes, der ihm ähnlich sah, der glaubt auch an die prophetische Ziege ....der den Koran terminiert. 600 Jahre später kommt Mohammed und berichtigt, ne Jungs, Jesus wurde nicht gekreuzigt. Die Gesamte geschichtsschreibung außerhalb Arabiens liegt somit falsch, Römer, Juden, Christen, Augenzeugen... Aber listiger Allah veräppelt wieder die Leute.
Nur weil eine Aussage oder Überlieferung an mehreren Orten gleichzeitig gefunden wird, macht sie das nicht automatisch wahr. Nehmen wir das Beispiel der „Mondlandungsverschwörung“: Diese Verschwörungstheorie existiert sowohl in den USA als auch in anderen Teilen der Welt wie Indien. Macht das sie wahr? Ebenso wenig ist die Existenz von Vedischen oder anderen Hindutexten in Deckungsgleichen Kopien ein Beweis für den Wahrheitgehalt.
Dreck bleibt Dreck, auch wenn er an mehreren Stellen gleichzeitig vorkommt.