Intuition vs. Vernunft?

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Ich glaube, dass man eher auf sein Bauchgefühl hören sollte. Was hilft ein gutes Einkommen, wenn einem die Arbeit überhaupt nicht gefällt? Da hat man dann ja doch kein schönes Leben.

Ich war schon als Kind von der Musik fasziniert und habe gern Klavier gespielt. Als 12jähriger wusste ich dann, dass ich Musiker werden möchte. Der Traumberuf war der Konzertpianist. Dafür reichten allerdings meine Fähigkeiten nicht. Deshalb bin ich dann Klavierlehrer geworden. Und heute - mit 65 Jahren kurz vor der Pensionierung - finde ich, dass es genau der richtige Beruf für mich war. Ich habe es gern gemacht und war auch erfolgreich. Und ab und zu habe ich in kleinem Rahmen ja doch ein Konzert gespielt. Reich bin ich nicht geworden, aber das war ja auch nicht nötig.

Ich persönlich würde eher nach meinen Neigungen und Fähigkeiten gehen. Zumindest habe ich das so gemacht und es nie bereut. Ich wollte immer schon mit Kindern arbeiten und habe das auch bis zur Rente getan. Das war jetzt keine existienziell bedeutsame Entscheidung, da eine Anstellung in einer evangelischen Kita, wie es bei mir der Fall war, sehr viel Sicherheit bietet.

Um einiges schwieriger wäre es, wenn man die Wahl zwischen einem künstlerischen oder wirtschaftlich-technischen Beruf hätte. In diesem Fall muss man sich selbst etwas kennen und Fragen wie die, ob man das Durchhaltevermögen hätte, in einem Beruf zu arbeiten, in dem es keine oder weit weniger finanzielle Sicherheit als in anderen Berufen gibt.

Man muss wissen, was man sich selbst zutrauen oder -muten kann. Grundsätzlich würde ich sagen, man sollte sich den Beruf aussuchen, der einem Freude macht und einem selbst am besten entspricht. Schließlich hat man viele Jahre damit zu verbringen und es wäre schade, wenn man irgendwann feststellen müsste, dass man sich ein anderes Leben gewünscht hätte.