Intelligenztest und IQ

6 Antworten

- Der IQ ist das Ergebnis eines IQ-Tests und nichts anderes. Was Intelligenz nun eigentlich ist, wird diskutiert, man streitet sich darüber. Die IQ-Tests sind allerdings so ausgelegt, dass man schon Rückschlüsse auf die Intelligenz ziehen könnte. Je jünger jemand ist, desto unsicherer ist das Ergebnis.

- Was mit dem Ergebnis eines solchen Tests passiert, hängt davon ab, wer es durchführt. Das Kreiswehrersatzamt machte solche Tests mit Wehrpflichtigen. Bis heute habe ich nicht erfahren, was rausgekommen ist. Über das jobcenter wurde ich zweimal getestet. Wieder erhielt ich nur Wischiwaschi-Aussagen zu den Ergebnissen. Beide Behörden werden die Tests nicht weggeschmissen haben. Wird so ein Test von einem Psychologen durchgeführt, unterliegt das Ergebnis der Schweigepflicht. Es ist sicher verwahrt.

- Der IQ und auch eine vielleicht tatsächlich vorliegende hohe Intelligenz sagt nicht darüber aus, was der einzelne daraus macht, denn das hängt von der Persönlichkeit ab. Man kann eine hohe Intelligenz z. B. dazu nutzen, ein angenehmes, stressfreies Leben zu führen. Dafür sind weder gute Noten noch eine besondere berufliche Karriere nötig. Umgekehrt kann man mit entsprechender Einstellung sehr erfolgreich in wirtschaftlicher Hinsicht sein ohne über eine besondere Intelligenz zu verfügen.   

da du bereits viele gute antworten bekommen hast, ergänze ich nur ein wenig:

- zunächst einmal muss gesagt werden, dass ein IQ von 130 in deutschland für hochbegabung spricht. im ausland ist es allerdings üblich erst ab 140 von hochbegabung zu sprechen.

- der IQ ist keine feste größe: er kann steigen, wenn die jeweilige person gefördert wird. da gibt es als beispiel z.b. rumänische waisenhaus kinder, die extremst vernachlässigt wurden. bei ihnen wurden IQs festgestellt, die an geistige zurückgebliebenheit grenzen. als diese kinder dann adoptiert wurden, stieg ihr IQ-wert sprunghaft an. genauso funktioniert es umgekehrt: wer nicht gefördert wird, verliert IQ-punkte. schulkinder büßen während der sommerferien z.b. 3-4 punkte ein ;). wenn dein freund also im kindesalter getestet wurde, so kann sich allein durch sein soziales umfeld seit dem sehr viel verändert haben, wenn es um seinen IQ geht.

- dass hochbegabte in der schule schlecht sind, ist nichts ungewöhnliches. es gibt sogar einen fachausdruck dafür: underachievement. https://de.wikipedia.org/wiki/Minderleister

Zum einen gibt es nicht zwangsläufig eine Korrelation zwischen dem IQ und schulischen Leistungen . Zum anderen könnte es auch gut sein, dass er zu dem Zeitpunkt als der Test gemacht wurde den anderen geistig etwas vorraus war ... grade wenn so ein Test in jungen Jahren durchgeführt wird, kann das auch an einer phasenweise schnelleren Entwicklung liegen .

Unt vielen Psychologen kusiert übrigens die Definition "Der IQ ist das, was ein IQ Test misst", da die Messung von so vielen Faktoren abhängt (zB Müdigkeit, Alkoholkonsum .... ja, hab ich mal so erlebt).

Ein IQ sagt aus, welches Ergebnis jemand bei einem Test erreicht hat. Mehr nicht.

Intelligenz ist kein feststehender, messbarer Begriff. Wir interpretieren nur, was intelligent ist oder nicht. Ein guter Schachspieler wird gemeinhin als intelligent angesehen, da sein Hirn in seiner Tätigkeit unheimliche Rechenleistungen absolviert.

Was hingegen macht das Hirn eines Fußballers? Das berechnet fortwährend in einem dreidimensionalen Raum 24 bewegliche Objekte, in Hochgeschwindigkeit bei oft wenig verfügbarem Sauerstoff. Man sieht Podolski nicht unbedingt als Professor an, aber was sein Hirn macht ist m.E. nicht weniger Leistung als die eines Schachgroßmeisters.

Jetzt kann jemand Schach- oder Fußballweltmeister sein, oder Professor und von mir aus hochgebildeter Rethoriker. Aber wenn er dir gegenüber steht, merkst du, irgendwie ist der doch doof. Charakterschwach, abgehoben, total daneben.

Und so ist das mit der Intelligenz. Sie ist interpretierbar und nicht auf allen Lebensfeldern gleich verteilt.


NipponGhoul 
Beitragsersteller
 08.03.2015, 10:50

Klasse Beispiel, so habe ich Fußball noch nie gesehen ^^

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FelixLingelbach  08.03.2015, 10:55

Erfolgreiche Leistungssportler sind so gut wie nie dumm. Auch Podolski hat das Fachabi, eine stolze Leistung für ein Migrantenkind, das in erster Linie Fußball gespielt hat.

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Naja, was heißt hier extrem intelligent? 130 ist ja nicht wirklich etwas außergewöhnliches. 1,6 Millionen Menschen in Deutschland haben einen solchen oder höheren IQ.

Die Ergebnisse des Tests bei einem Psychologen bleiben geheim, da ein Psychologe an die ärztliche Schweigepflicht gebunden ist. Das Ergebnis ist damit nur für dich und den Psychologen bestimmt.

Was du damit machst? Tja, in eine Bewerbung würde ich es nicht reinschreiben, da so etwas schon ziemlich überheblich rüberkommt. Man könnte es ja auch elegant lösen, in dem man angibt Mitglied bei Mensa e.V. zu sein.

Was ist IQ? IQ ist das gewählte Maß für die Intelligenz. Es handelt sich hierbei um kein absolutes Maß, sondern ist immer relativ zur jeweiligen Personengruppe zu beziehen. Außerdem wird die Verteilung des IQs nicht berechnet, sondern man nimmt eine Gauß'sche Verteilung an und passt die Werte eben dem entsprechend an.

Was ist Intelligenz? Man hat normalerweise eine ungefähre Vorstellung was Intelligenz ist, aber bei jedem Test bedarf es vorher nochmal einer genauen Definition (aber selbst diese ist noch zu ungenau). Grob gesagt: "Intelligenz ist die Fähigkeit durch Benutzen des Verstandes sinnvolle Rückschlüsse aus der Umwelt zu ziehen und somit Entscheidungen zu treffen, welche für einen von Vorteil sind."

Aus der Definition ergibt sich schon eine Erkenntnis. Was für jemanden von Vorteil ist ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, so dass jeder Mensch unterschiedliche Dinge damit anfängt.

Die reale geistige Leistungsfähigkeit, also was jemand wirklich leistet, wird dadurch auch noch durch bestimmte persönliche Attribute (Ehrgeiz...) bestimmt. Ich bevorzuge aus diesem Grund eher den Ausdruck "mental power" als "Intelligenz".