Immobilie / Vermögen zu Lebzeiten auf Kinder übertragen?
Wie handhabt es die Mehrheit der Leute, die eine Immobilie und / oder Vermögen besitzt. Übertragen es viele zu Lebzeiten auf das / die Kinder, um die Schenkungssteuer zu umgehen, oder behält man alles bis zum Ende, um keine böse Überraschung zu erleben? Voraussetzung für die Frage ist, dass man ein gutes Verhältnis zu seinem Nachwuchs hat.
8 Antworten
Muss man individuell entscheiden - aber gerade bei Immobilien bietet sich das insoweit an, weil man mit einem eingetragenen, aber nicht kapitalisierbaren Wohnrecht den Marktwert signifikant drücken kann.
Hier wird es keine einheitliche Mehrheit geben. Bei meinen Eltern bleiben wir unter dem Freibetrag, bei meiner kinderlosen Tante haben wir lange Überzeugungsarbeit leisten müssen, dass sie wenigstens ein notarielles Testament erstellt.
Viele meiner Generation haben vor ca. 25 Jahren ihre Elternhäuser übernommen. Als Eigentümergemeinschaft aus allen Kindern.
Wichtiger bei meinen Eltern war mir hier die Vorsorgevollmacht mit Beglaubigung. Wenn diese auch ein Pflegeheim aus der Portokasse zahlen könnten,.würde ich auch hier keinen Bedarf sehen.
Sofern ich mehrere Kinder hätte und nur eines welches tatsächlich Interesse an der Übernahme hat - würde ich dies vermutlich zu Lebzeiten regeln. Je mehr Wert das Haus und je jünger ich selbst - desto günstiger für die Steuer.
Und ein gutes Verhältnis zum Nachwuchs - ist auch immer eine Momentaufnahme. Dies kann sich ändern, muss es aber nicht.
Seid ihr noch einig oder habt ihr geerbt- der Spruch kommt nicht von ungefähr.
Zumindest rechtzeitig darüber reden auch über den Inhalt eines möglichen Testament. Und bei bestehendem Berliner Testament nochmals drüber nachdenken wie dann die Steuerlast für die Schlusserben aussieht und was dem Überlebenden evtl noch als Einkommen zur Verfügung steht um das Haus noch zu unterhalten.
Der Vater meines Cousins hat ein Appartmenthotel an einem bekannten See von seiner Mutter noch zu ihren Lebzeiten geerbt. Was hat er gemacht? Seine Mutter, die ihm das alles geschenkt hat ins Altersheim gesteckt. Sie hat angeblich geweint. Es wäre ein leichtes gewesen, sie vor Ort bleiben zu lassen und ihr eine Heimpflege zu organisieren. Der Vater ist selbst gut situiert. Für mich unverständlich, wie man seinen Eltern so etwas antun kann.
Aber Erbstreitereien nach dem Tod sind auch fürchterlich. Die haben schon viele Familien zerrüttet. Gut, wenn man es schon vorher regeln kann.
Unsere Eltern haben mir und meinen Geschwistern schon jetzt alles geschenkt (1 Wohnung und ein Häuschen) Wir würden unsere Eltern aber bestimmt nie in ein Altersheim stecken, sondern sie pflegen.
Es ist einerseits Vertrauenssache. Andererseits glaube ich auch, dass es besser ist, gewisse Dinge vertraglich festzulegen.
Auf jeden Fall finde ich es wichtig, sich Gedanken um gute Pflege zu machen. Ich finde es fürchterlich zu sehen, wie hart viele Leute ihr Leben lang gearbeitet haben und dann werden sie am Ende des Lebens in ein Pflegeheim abgeschoben. Wo es fast immer viel zu wenig Personal und persönliche Ansprache gibt. Windel wechseln, füttern, der Nächste. Aus Zeitmangel. Nicht weil die Angestellten böse sind, aber weil die Betreiber viel zu wenig Leute einstellen, wie man eigentlich für eine artgerechte Haltung benötigen würde.
Das kommt ja drauf an wieviel man an Vermögen hat. Die Freigrenzen für Kinder beim Erben sind ja in den allermeisten Fällen ausreichend. Wenn das jedoch knapp wird kann man 60tsd€ alle 10:Jahre zusätzlich verschenken. Auch kann es mal Sinn machen den Kindern über solch ein Geschenk den Hausbau durch entsprechendes Eigenkapital zu ermöglichen.
Ansonsten alles bis zum Schluss behalten. Das ist für einen selber der sicherste Weg.
Okay! Ich verschenke nichts. War früher weniger. Oder ich weiß es zumindest nicht besser. 😉
Ich kann nur jedem raten, der etwas zu vererben hat, ein Testament oder einen Erbvertrag zu machen. Gerade auch bei Patchwork-Familien ist das sehr wichtig.
Eine Beratung beim RA für Erbrecht ist da sehr gut angelegtes Geld.
An Kinder 400.000,-- alle 10 Jahre.