Ich glaube Kinder sind zu stressig für das heutige Leben oder?

9 Antworten

Mal ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert.

Wir haben drei Kinder, einen 5 jährigen Sohn, eine 3 jährige Tochter und unsere Jüngste ist gerade 1 1/2 Jahre alt geworden.

Meine Frau arbeitet voll, 39 Stunden in der Woche, ich in Teilzeit 32 Stunden. Am Vormittag bis 13:30 Uhr sind die Kurzen im Kindergarten/Krippe, dann hol ich sie ab und verbring den Nachmittag mit ihnen.

Workflow schaut also so aus: Meine Frau richtet die Kids zusammen, bringt sie in den Kindergarten und fährt dann in die Arbeit. Ich fang um 06:00 Uhr an und hau dann so ab, dass ich sie gut abholen kann. Bespaße und versorge sie, bis meine Frau am späten Nachmittag heimkommt.

Allgemein zur "Kinderzeit": Es ist so fucking anstrengend :D Du bist immer gefordert, immer weint einer, streiten sich, muss gewickelt werden (nur noch die Kleine zum Glück) - oder mittlerweile aufs Klo. Du willst ja auch nicht nur daheim rumsitzen mit den Kids, also anziehen, Spielzeug mitnehmen, Essen, Trinken, Windeln, Mülltüten und dann z.B. zum Spielplatz.

Hausarbeit o.ä. kannst du in der Zwischenzeit vergessen. Das bleibt alles liegen, bis die Kinder im Bett sind. Dann Aufräumen, Waschen, Spülen, Brotzeit für den nächsten Tag herrichten und dann sich entscheiden, ob wir auch ins Bett gehen (weil tot), 30 Minuten Zweisamkeit verbringen (schön) oder tatsächlich noch Trainieren (määää :-( )

Und das sind noch die positivsten Erfahrungen: Die Nächte sind viel, viel grausamer! Kind 1 weint, Kind 2 will nicht schlafen, Kind 3 steht um 04:30 Uhr auf. JEDEN! EINZELNEN! TAG! Kind 1 hat leider ins Bett gepiselt, Kind 2 will bei dir schlafen, Kind 1 braucht was zu trinken, Kind 3 hatte einen Alptraum und muss getröstet werden, Kind 2 will doch in seinem Bett schlafen, Kind 1 ist kalt, Kind 2 will, dass du bei ihm schläfst (klar, die Kinderbetten sind nämlich genau für meine Statur ausgelegt), Kind 3 will eine Milch...

Herrlich :)

Und ganz ehrlich? Ich möchte meine Familie für nichts auf der Welt eintauschen :) Ja, es ist super anstrengend. Ja, meine/unsere Hobbys sind fast komplett zum Erliegen gekommen. Aber wenn sie dann anfangen dir ein Lied zu singen, mit ihrer kleinen Schwester zu spielen, wenn sie Lachen, wenn sie mit dir Spielen wollen, wenn sie dir im Haushalt helfen (wollen), wenn sie mit leuchtenden Augen vom Besuch bei der Feuerwehr erzählen, wenn sie in deinen Armen einschlafen, wenn sie Angst haben und sich ganz fest an dich drücken und egal wie schlimm es davor war, wenn DEINE Nähe, DEINE Anwesenheit ihnen Sicherheit gibt - es gibt glaub ich wenig Sachen, die erfüllender sind :)

Hab ich mir auch schon vorgestellt, wie es ohne Kinder wäre? Mit viel Freizeit, viel freiem Einkommen und Platz? ABER SICHER DOCH!

Möchte ich das? Ganz sicher nicht!

Wobei meine Frau und ich es auch wirklich einfach haben. Wir haben das Glück, dass wir eine sehr, sehr harmonische Ehe führen. Wir supporten uns in allen Lebenslagen gegenseitig, haben die gleichen Erziehungsvorstellungen und "werfen uns einfach die Bälle geschickt zu". UND wir haben eine Oma und einen Opa, die versuchen, uns die Kinder einmal pro Woche "abzunehmen". In der Zeit können wir a) vieles wegarbeiten, was liegen geblieben ist und b) auch mal Zeit für uns haben.

Dass Kinder das eigene Leben komplett umstellen, sollte aber klar sein und das sollte auch jeder wissen, BEVOR er Kinder in der Welt setzt.

Wir sind enthusiastische Brettspielliebhaber. Die letzte Brettspielsession ist weit über ein Jahr her.

Wir sind früher jede Woche ins Kino gegangen und dann zum Essen... das ist definitiv schon vor Corona gewesen.

Zum Thema Sex: Ich sags mal so: Sex ist schön, aber Weihnachten ist öfter :D

An dieser Stelle übrigens meinen tiefsten Respekt für alle Alleinerziehenden! Ich weiß nicht, wie ihr das schafft! Ihr seid Helden!!!

Aber möchte ich es anders haben? Nein! Ganz sicher nicht :-)

Ist es stressig? Ja! Ist es ZU stressig? NEIN! :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Vater dreier Kleinkinder und glücklicher Ehemann :-)

Elli113  09.01.2024, 12:54

So ein schöner Erfahrungsbericht! Kann ich mehr oder weniger so unterschreiben.

Wobei: die wirklich stressigen Situationen (zB ein Kind k*tzt nachts ins Bett, zwei Tage später haben es die anderen, nochmal zwei Tage später du, dann stapelt sich die vollgesaute Bettwäsche himalayahoch, alles ist liegen geblieben, dir gehts dreckig, die Kinder sind wieder gesund und die Kita hat nur Notbetreuung) hast du ja noch weggelassen ;-)

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Für wen ? Ansonsten - das hat mit dem "heutigem Leben" nichts zu tun sondern immer mit der eigenen Situation und Befindlichkeit.

Du kannst glauben was du möchtest.

Ich bin da aber anderer Meinung. Es ist aber generell Einstellungssache, ob man Kinder für zu stressig hält oder nicht.

Es ist anstrengend, Kinder zu haben. Keine Frage. Aber es ist auch verdammt schön.


Kiskenz  09.01.2024, 11:52

Nicht wenn die sich wie manche dieser Gen Z aufführen! Mit Betonung auf Manche!

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GeneralPatton  09.01.2024, 12:20
@Kiskenz

Wie führt sich die Generation Z auf?

Abgesehen davon: Gähn. Auf die nachfolgenden Generationen zu schimpfen ist fast so alt wie die Menschheit selbst.

Man selbst stammt immer aus der letzten vernünftigen Generation. Alle danach sind nur Weicheier, Heulsusen oder sonst was.

Ganz ehrlich: Das ist langweilig. Abgesehen davon: Wer hat denn die nachfolgende Generation so erzogen?

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Kiskenz  09.01.2024, 13:42
@GeneralPatton

Mit offenen Augen würdest du das sehen, wie die sich aufführen. Nix als schon morgens am Handy, weder Respekt noch Höflichkeit sind ihnen bekannt, bauen mit ihren E-Rollern Unfälle, rempeln andere an während sie auf ihre Handys glotzend gehen und entschuldigen sich dann nicht einmal.

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GeneralPatton  09.01.2024, 13:55
@Kiskenz

Wenn man die moderen Technik aus deinem Beitrag rausnimmt, hätte dieser so auch vor 50, 100 oder auch 1000 Jahren schon vorgetragen werden können.

Wie ich schon gesagt habe: Das klagen über nachfolgende Generationen ist auf ziemlich genau diese Art schon sehr lange bekannt. Wir hätten schon vor hunderten Jahren aufgrund schlechten Benehmens der nachfolgendene Generation aussterben müssen.

Ich laufe mit sehr offenen Augen durch die Gegend, und bin beruflich öfters an Schulen aller Art unterwegs. Es gilt wie so oft der Satz: "Wie es in den Wald reinruft, so schallt es heraus."

Und bzgl. Handy am Morgen: Erwachsene sind oftmals wesentlich schlimmer, da wesentlich weniger Selbstreflexion bzgl. des eigenen Medienkonsums vorherrscht. Das ist auch schon zur genüge untersucht worden.

Abgesehen davon: Ersetze Handy durch Bücher, dann hast du in ungefähr eine Vorstellung, wie noch bis vor 50 Jahren die Kritik an der nachfolgenden Generation aussah. Ja, Bücher bzw. das Lesen derselben galt bis vor 50 Jahren noch als Teufelszeug bzw. als schlechtes Benehmen.

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Das glaube ich nicht. Das ist Einstellungs- und Erziehungssache.

Unsinn. Kinder sind so stressig, wie Du sie erziehst.

(Ich habe mehrere Kinder.)


Stefan522  09.01.2024, 11:10

Genau das ist der Punkt.

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cs20000 
Beitragsersteller
 09.01.2024, 11:08

Aber man muss Mega viel arbeiten

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