Mal ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert.
Wir haben drei Kinder, einen 5 1/2 jährigen Sohn, eine fast 4 jährige Tochter und unsere Jüngste ist gerade 2 Jahre alt geworden.
Meine Frau arbeitet voll, 39 Stunden in der Woche, ich in Teilzeit 32 Stunden. Am Vormittag bis 13:30 Uhr sind die Kurzen im Kindergarten/Krippe, dann hol ich sie ab und verbring den Nachmittag mit ihnen.
Workflow schaut also so aus: Meine Frau richtet die Kids zusammen, bringt sie in den Kindergarten und fährt dann in die Arbeit. Ich fang um 06:00 Uhr an und hau dann so ab, dass ich sie gut abholen kann. Bespaße und versorge sie, bis meine Frau am späten Nachmittag heimkommt.
Allgemein zur "Kinderzeit": Es ist so fucking anstrengend :D Du bist immer gefordert, immer weint einer, streiten sich, muss gewickelt werden (nur noch die Kleine zum Glück) - oder mittlerweile aufs Klo. Du willst ja auch nicht nur daheim rumsitzen mit den Kids, also anziehen, Spielzeug mitnehmen, Essen, Trinken, Windeln, Mülltüten und dann z.B. zum Spielplatz.
Hausarbeit o.ä. kannst du in der Zwischenzeit vergessen. Das bleibt alles liegen, bis die Kinder im Bett sind. Dann Aufräumen, Waschen, Spülen, Brotzeit für den nächsten Tag herrichten und dann sich entscheiden, ob wir auch ins Bett gehen (weil tot), 30 Minuten Zweisamkeit verbringen (schön) oder tatsächlich noch Trainieren (määää :-( )
Und das sind noch die positivsten Erfahrungen: Die Nächte sind viel, viel grausamer! Kind 1 weint, Kind 2 will nicht schlafen, Kind 3 steht um 04:30 Uhr auf. JEDEN! EINZELNEN! TAG! Kind 1 hat leider ins Bett gepiselt, Kind 2 will bei dir schlafen, Kind 1 braucht was zu trinken, Kind 3 hatte einen Alptraum und muss getröstet werden, Kind 2 will doch in seinem Bett schlafen, Kind 1 ist kalt, Kind 2 will, dass du bei ihm schläfst (klar, die Kinderbetten sind nämlich genau für meine Statur ausgelegt), Kind 3 will eine Milch...
Herrlich :)
Und ganz ehrlich? Ich möchte meine Familie für nichts auf der Welt eintauschen :) Ja, es ist super anstrengend. Ja, meine/unsere Hobbys sind fast komplett zum Erliegen gekommen. Aber wenn sie dann anfangen dir ein Lied zu singen, mit ihrer kleinen Schwester zu spielen, wenn sie Lachen, wenn sie mit dir Spielen wollen, wenn sie dir im Haushalt helfen (wollen), wenn sie mit leuchtenden Augen vom Besuch bei der Feuerwehr erzählen, wenn sie in deinen Armen einschlafen, wenn sie Angst haben und sich ganz fest an dich drücken und egal wie schlimm es davor war, wenn DEINE Nähe, DEINE Anwesenheit ihnen Sicherheit gibt - es gibt glaub ich wenig Sachen, die erfüllender sind :)
Hab ich mir auch schon vorgestellt, wie es ohne Kinder wäre? Mit viel Freizeit, viel freiem Einkommen und Platz? ABER SICHER DOCH!
Möchte ich das? Ganz sicher nicht! Für mich gibt es keine schlimmere Vorstellung, als dass ich meine Kinder nicht mehr hätte :-(