Ich empfinde keine Trauer?
Ich mache mir sorgen. Vor ein paar Monaten ist unser Hund gestorben. Ich habe ihn wirklich geliebt und mochte ihn gern. Aber ich musste nicht weinen. Ich empfand auch nur wenig Trauer, obwohl ich ihn echt mochte und viel Spaß mit ihm hatte. Ich musste gerade nochmal darüber nachdenken und dann viel mir auf das das schon oft so war. Bei meinem Meerschweinchen, bei meiner Uhr Oma. Und als ich einen Korb bekommen hatte war ich auch nicht traurig. Obwohl ich dieses Mädchen echt geliebt habe. Ich habe jetzt seid ca. einem Jahr nicht mehr wirklich geweint oder Trauer empfunden. Ich mache mir Sorgen. Ich halte mich für einen sehr empathischen menschen und kann mich gut in andere hineinversetzen.
Dennoch mache ich mir Sorgen ob ich Soziopathische Züge habe.
7 Antworten
Hallo Fratzenfresse,
Danke für deine Frage. Mit dir ist nichts falsch . Auch nicht wenn du zur Zeit keine Trauer empfindest. Jeder Mensch geht mit erlebten anders um, denkt und fühlt anders. Genauso hat jeder Mensch egal ob bewusst oder unbewusst Definition, Ansichten und Bewertungen, darüber wie etwas zu funktionieren oder zu sein hat! Diese Ansichten, Bewertungen und Definitionen sind weder richtig noch falsch! Sondern es sind Dinge die wir entweder selbst entwickelt oder anderen abgekauft haben! Auch daran ist nichts falsch! Genauso ist die Sicht das Erlebnisse in schlimm oder nicht schlimm unterteilt werden eine Ansicht, wie auch die Sicht das dabei bzw. dadurch Trauer und Traurigkeit erlebt bzw. gefühlt werden muss! Wie gesagt an diesen Ansichten o. wenn etwas nicht den Ansichten entspricht ist nichts richtig oder falsch! Denn die Ansichten können durch die Entscheidung sie auf zu geben oder an den Absender zurück zu schicken, aufgegeben u. zurück geschickt werden! Du musst dabei nicht mal wissen was , an wen oder wie das geht! Die Entscheidung es tun zu wollen und dann einfach zu machen reicht!
Unterstützend kannst du dich dazu fragen :
Was ist das was ich wahrnehme?
Wem gehört das? (Wenn es deins ist in dem es sich leicht anfühlt und schwer wenn es fremd ist)
Ist es fremd braucht es durch dich nicht geändert werden! Doch du kannst es zurück senden!
Genauso kannst du dich fragen wenn es deins ist kann ich es ändern? Wenn ja bleibt es deine Wahl es zu ändern oder auch nicht!
Nochmal mit dir ist nichts falsch! Auch nicht wenn du mit dem Verstand keine Antwort auf diese Fragen findest oder die Ansicht darüber das du keine Trauer erlebst sei falsch nicht aufgeben möchtest! Du bist in Ordnung wie du bist!
Liebe Grüße
Sirka
Hey,
Ich weiß es ist jetzt schon länger als 2 jahre her, bei mir ist es aber genauso.( btw das ist keine hilfe, weil weiß selber nd weiter.) Ich empfinde gar keine trauer und kann auch nicht mitfühlen. Wenn zb. Meine bff probleme hat oder so, helf ich ihr gerne und unterstütze sie auch, denk mir aber nd ey die arme oder so. Mich interessiert es auch nd wirklich, ob ich jmd verlertze oder so. Bei mir sind viele aus der familie gestorben, auch viele haustiere, und wurde auch oft gekorbt von leuten, für die ich echt viel empfunden habe, hat mich aber nie wirklich getroffen. Das letzte mal, wo ich traurig war , war im januar, als ich mich von meinem ( damaligen) freund getrennt hab. Hab mich halt getrennt, weil ich den drang hatte, wegen irgendetwas zu trauern oder wieder trauer zu empfinden. Hab momentan schon wieder den drang, weiß aber nd was ich tun soll, um den drang auszugleichen. Kann halt sehr schwer trauer empfinden und hab schon vieles versucht. Hab bei den antworten zu der frage geschaut und keins trifft halt zu.
Kennt sich jmd aus?
Danke schonmal :)
Vielleicht leidest du und verarbeitest das ganze unterbewusst. Ich habe oft genau das gleiche Problem. Wenn die Klausur schlecht lief, streit mit freunden, stress ect. Ich merke dann z.B ,dass mein Gesundheitszustand schlechter wird, sobald ich die dinge " in mich rein fresse". Ich bekomme Bachschmerzen, Übelkeit...usw.
Du solltest dir jemanden suchen der du die Dinge anvertrauen kannst. Oft hilft das sprechen über die dinge die dir passiert sind. Es können freunde, Familie oder sogar die Telefonseelsorge sein. Wenn dir das nicht hilft und du das ändern möchtest, was man ja versteh kann, würde ich zu einer Professionellen Hilfe raten.
Nicht alle Menschen empfinden Trauer gleich. Und reagieren im gleichen Maß. Es wird sehr unterschiedlich damit umgegangen. So ist die Gefühlswelt. Ein Meer aus unterschiedlichen Wellen.
Der eine weiß das der Tot eine Erlösung war, der andere will ihn nicht wahrhaben oder akzeptieren. Überraschend kommt er immer. Die Bindung spielt auch eine Rolle.
Den einen Tag kann die Person noch witzig sein und lachen, den anderen Tag bricht sie am Grabe zusammen. Die einen interessiert das Handy mehr als die Bestattung der Mutter. Mütter springen auf den Sarg des Kindes, weil sie nicht fassen können wie ein Joint ihr Leben zerstörte.
Auf den Verlust eines Lebewesens zu reagieren ist vielfältig.
jeder trauert anders. manch einer heult tagelang rum und manch einer nicht. also: alles in ordnung!
Vielen vielen Dank. Das hat mir sehr geholfen.