Wie kann ich den Tod eines Pferdes verarbeiten?

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Das braucht seine Zeit egal um welches Tier es sich handelt. Du könntest ein symbolisches Grab an einem schönen Platz aufbauen. Dann kannst du jederzeit hingehen, zum Trauen, um an die schönen Erinnerungen denken usw. Weinen gehört dazu und es ist auch ok. Die Zeit heilt alle Wunden. Ich wünsch dir viel Kraft und alles Gute für dein weiteren Lebensweg.


TorZurHoelle  01.02.2019, 22:16

Wo haben sie es denn hingetan, das tote Pferd?

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Melanie136 
Beitragsersteller
 01.02.2019, 22:22
@TorZurHoelle

Es wurde vom abdecker abgeholt, ich weiß auch nicht genau, was dann mit ihm passiert ist, aber ich hatte noch die Chance mich von ihm zu verabschieden, er lag nach für einen Tag unter einer plane auf dem Hof

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TorZurHoelle  01.02.2019, 22:23
@Melanie136

Das ist einerseits ganz schlimm, aber wenigstens konntest du dich verabschieden. Ich mag nicht drüber nachdenken. Hab meinen toten Hund in meinem Garten vergraben und es ist tröstlich zu wissen, wo er liegt.

Zünde deinem Pferd eine Kerze an, jeden Abend, vielleicht hast du ein Foto und stellst es auf? Manchmal besuchen uns auch verstorbene Tiere im Traum, achte mal drauf.

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Melanie136 
Beitragsersteller
 01.02.2019, 22:03

Danke für den Tipp, das ist eine echt schöne Idee

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Ciao :-)

Vor 3Jahren ist unser Wallach, den wir schon 5 Jahre hatten gestorben. Es war schrecklich und wir haben viel geweint. Noch heute muss ich weinen wenn ich ein Foto von ihm sehe.

Es ist zwar nicht mehr ganz so schlimm, aber eben noch nicht überstanden. Wir haben alles mögliche probiert. Im Garten ein Grab gemacht mit seinen Stallhalfter. Bücher gelesen, gebetet mit ihm gesprochen und und und. Nichts hat die Trauer leichter gemacht. Nur die Zeit heilt langsam die Wunden.

Wie du ja so schön geschrieben hast "er ist dir ans Herz gewachsen" und das dauert eben. Zeigt dass du ein sehr einfühlsamer Mensch bist. Lass dir Zeit und weine ruhig wenn dir danach ist.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Erstmal mein Beileid :( das tut richtig weh u. das eine ganze Zeit. Ich "durfte" das schon einigemale erleben, das waren aber ältere Pferde, da war es einfach soweit. Natürlich schmerzt der Verlust sehr, vor allem, wenn man lange Jahre zusammen verbracht hat. Aber so ist nun mal der Lauf der Dinge.

Das schlimmste für mich bisher war aber ein Koppelunfall mit Beinbruch bei einem meiner Nachwuchspferde, zu ihm hatte ich dazu auch eine ganz besondere Beziehung u. er war auch noch jung. Erst 7. Hab bestimmt gute 2 J. gebraucht um das zu verarbeiten u. es tut auch heute noch manchmal weh.

Die Trauer überwindet jeder anders, mir hat geholfen, es zu zulassen u. mir einfach die Zeit zu geben, die es brauchte. Ich hatte dazu wahnsinnig viel Unterstützung durch meine Familie, Freunde, Kollegen, Bekannte... außerdem hab ich trotzdem versucht, einfach so normal es geht weiter zu machen. Ich bin Pferdewirt u. hab einen eigenen Stall, dass hat einerseits geholfen, weil da eben noch andere Pferde sind, andererseits hat mich jeder Schritt da drin an ihn erinnert. Das war wohl das Schwerste anfangs.

Und obwohl ich besagtes Pferd niemals vergessen werde, hat sich auch bei mir ein neues Pferd in die Lücke gedrängt, u. geholfen das große schwarze Loch in meinen Herzen etwas kleiner zu machen.

Für meine "Regenbogenpferde" habe ich diesen Spruch: manchmal in meinen Träumen, oft in meinen Gedanken, immer in meinem Herzen!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Ich hatte noch nie ein Pferd, aber mit dem Verlust von geliebten Haustieren schon öfter zu tun gehabt. Was mir damals geholfen hat, war meine Gefühle aufzuschreiben. Ich habe auch oft die schönsten Momente aufgeschrieben, die ich mit ihnen erlebt habe. Es ist ok traurig zu sein, irgendwann muss man aber wieder nach vorne sehen. Am Anfang tat es mir immer gut mit anderen zu reden, Freunden und meiner Familie. Sich alle sorgen von der Seele zu reden kann sehr erleichternd sein. Eine Verabschiedung hilft einen Schlussstrich zu ziehen: Du kannst z.B. auf eine Wiese gehen, die schönsten Blumen pflücken (wobei ich nicht weiß, ob das jetzt im Winter auch geht, dann kannst du auch ein Blumenstrauß kaufen/zusammenstellen). Dann vielleicht etwas symbolisches, was für euch beide steht. Seit ihr vielleicht oft an einem See entlang gegangen? Dann kannst du die Blumen ins Wasser lassen und dich dabei verabschieden. Du kannst auch Freunde & Familie mitbringen und vielleicht noch etwas abschließendes sagen, wie bei einer Beerdigung. Behalte die schönen Erinnerungen für dich...

Die Trauerzeit war bei mir ganz unterschiedlich. Einmal hatte ich mich mental schon darauf einstellen können (ich hatte schon das schlimmste erwartet) und war dann still und habe mich in mich zurückgezogen und habe fast nicht geweint. Einmal bin ich auch vor Traurigkeit zu Hause geblieben, weil ich den ganzen Tag geweint hatte.

Ich wünsche dir das beste

LG


Melanie136 
Beitragsersteller
 01.02.2019, 22:11

Danke für den Ratschlag, ich war mit ihm Recht oft im Sommer schwimmen, da wäre ein schöner See

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So etwas dauert. Das ist nicht in einer Woche erledigt. Es wird jeden Tag etwas weniger, aber es dauert.