Hund ohne papiere kaufen was haltet ihr davon?

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Im Prinzip ist gegen den Kauf eines Hundes, der keine Abstammungspapiere hat, nichts einzuwenden, wenn man weiß, woran man erkennt, ob der Wurf gründlich geplant und die Welpen sorgfältig aufgezogen wurde(n).

Man muss sich  im Vorfeld darüber klar sein, dass man mit einem Hund ohne Papiere keine Ausstellungs -  und keine Züchterkarriere innerhalb eines Vereins anstreben kann - egal, wie schön er sich entwickelt.

Wenn man  nur einen Gefährten, ein Familienmitglied und Sportpartner haben will, muss ein Hund nicht notwendigerweise Papiere haben und wenn man auf eine bestimmte Rasse fixiert ist, sollte unbedingt die Mutter bei den Welpen zu besichtigen sein, sowie mindestens ein Foto des Rüden nebst Adresse + Tel. Nr. des Rüdenbesitzers zu erfahren sein. (Wenn beim Deckakt alles mit rechten Dingen zugegangen ist, hat der Besitzer der Hündin für den Deckakt in angemessener Weise bezahlt, entweder in Form der 1. Wahl auf den Anspruch eines Welpen oder in Form von Bargeld in Höhe des geplanten Welpenpreises und  auch dem Besitzer des Rüden sollte daran gelegen sein, dass die Welpen ordentlich und in gute Hände vermittelt werden. Im Gegenzug dazu sollte er auch bereit sein, seinen Rüden auf Wunsch zum anschauen zur Verfügung zu stellen.

Dass die Wurfstube sauber ist, die Welpen gepflegt, gut ernährt, vertrauensvoll und agil, sowie prophylaktisch mehrfach entwurmt und frei von Hautparasiten sind, versteht sich von selbst, ebenso wie auch der Züchter der Welpen bereit sein sollte,  Fragen zu beantworten, zu beraten und auch im Fall von späteren Problemen als  Ansprechpartner  zur Verfügung stehen sollte.

Impfpässe mit eingeklebtem Chip-Scancode müssen beim Abgabetermin vorliegen, denn ein Tierarzt impft & chipt  die Welpen mit Vollendung der 8. Woche, nachdem er einen allgemeinen Gesundheitscheck an jedem einzelnen Welpen vorgenommen hat und füllt an Ort und Stelle die Impfpässe aus.Bei Ausreden und Vertröstungen in dieser Hinsicht: Finger weg!

Die Welpen werden dann i.d.R. mit 12-14 Wochen vom neuen Besitzer zur Nachimpfung einem TA vorgestellt.

Niemals einen Hund kaufen, wenn die Mutterhündin (und die Welpen)  nicht im Haus des Besitzers lebt ( wegen der Sozialprägung)  und  skeptisch sein, wenn über den Vater der Welpen nicht viel erzählt wird und es nicht zumindest ein Foto von ihm gibt.

Und wenn irgend möglich, einen Wurf auswählen, der noch zu jung zum abgeben ist, so dass man gleich überprüfen kann, ob es dem Züchter willkommen ist, wenn der Interessent "seinen" Welpen einmal wöchentlich besucht. Selbst wenn man das gar nicht unbedingt vorhat, kann man an der Kooperationsbereitschaft des Züchters recht gut abschätzen, ob ihm am Werdegang seiner Welpen etwas liegt, denn für ihn ist das DIE Gelegenheit schlechthin, seinerseits die zukünftigen Besitzer des Welpen näher kennen zu lernen und wenn er darauf keinen großen Wert legt, dann kann man ahnen, wie viel ihm seine Welpen wert sind.

Mit dem unüberlegten Kauf eines Welpen ohne Papiere, womöglich noch getrieben einzig und alleine vom Mitleid mit einem vernachlässigten Tierchen,  unterstützt man garantiert unseriöse Vermehrer, zumal wenn man  ganz spontan und ohne jedwede Absicherung (Impfpass, Chipcode,  etc. ) mal eben schnell eine arme Kreatur aus miserablen Verhältnissen rettet. DAS ist der klassische Fehler, den Menschen machen, die glauben,  mit dem "Billighund" ein Schnäppchen zu machen und später gut das drei- bis zehnfache des Kaufpreises zur Genesung bzw. zur Schadensbegrenzung beim Tierarzt lassen.

Mit dem wohüberlegten und vorsichtigen Kauf eines Hundes ohne Papiere schädigt man aber in erster Linie die Züchter, die viel Zeit und Geld in ihre Zuchttiere gesteckt haben, um sie zur Zuchttauglichkeitsprüfung zu bringen, die oft hunderte von Kilometern zu Ausstellungen und Prüfungen fahren, ganz zu schweigen von der Fahrt zum gewünschten optimalen Deckpartner - und ich kann verstehen, dass diese (zu Recht)  sauer sind.

Aus Erfahrung jedoch : Es sind nicht alles schwarze Schafe, die ihre Welpen ohne Papiere anbieten. Allerdings muss gesagt sein, dass auch bei der allersorgfältigsten Aufzucht und bei lückenloser perfekter tierärztlicher Versorgung (incl. Deckgebühr, Vorsorgeuntersuchungen der Hündin während der Trächtigkeit, Chip und Impfung der Welpen) der finanzielle Aufwand für den einzelnen Welpen mit  250 - 300 €  schon sehr großzügig bemessen ist. Rechnet man dann noch eine kleine Aufwandsentschädigung für die erhebliche Arbeit dazu, die die Aufzucht der Welpen erfordert,  sollte der Preis für einen solchen Welpen ohne Papiere unabhängig von der Rasse  350 - 400 € nicht übersteigen.

Alles andere ist durch nichts zu rechtfertigen und in meinen Augen die pure Beutelschneiderei, auf die ich mich nicht einlassen würde.

Wenn man sich im Vorfeld über typische Rassekrankheiten gründlich informiert und  das beim Züchter anspricht, erfährt man ggf., inwieweit hier die Elterntiere mit Sorgfalt verpaart wurden.

 


maxino  19.04.2011, 12:49

Ich hätte es nicht besser schreiben können, da ich selbst drei Hund (Berner Sennen-Labrador Mix 6 J.,ein "Unfall" durch den Gartenzaun, DSH 13 J. durch Tod des Halters keine Papiere aufgefunden und Dackel- Terriere Mix 4 J. alt, auch Gartenzaununfall) aus privater Zucht  habe und auch das Glück, wegen Krankheiten noch keinen TA gebraucht zu haben, weil ich mir die Hobbizüchter genau angesehen habe und das Umfeld der Hunde. Bis jetzt nur Routieneuntersuchungen, Entwurmung und Impfungen, aber nicht mehr jährlich, da jeder Tierliebhaber schon lange darüber informiert ist, das dies nicht mehr nötig ist. Notfals Infos im Net nachlesen.

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maxino  19.04.2011, 13:03
@maxino

Muß noch nachtragen, dass ich vorher eine Westyhündin hatte, die auch nicht reinrassig war und 19 Jahre alt wurde, ohne großartige Krankheiten.

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Hallo,

immer wieder wird gewarnt, Hunde von sogenannten Hundevermehrern zu kaufen. Sieh Dir bitte mal den Link an:

http://www.grenzenlose-hundehilfe.de/nur-einmal-welpen-haben.htm

wie Du schreibst, möchtest Du einen Dobermann. Da hast Du Dich nach meinem Empfinden, für die tollste Rasse entschieden;-)) (denn ich bin bekennender Dobifan) und wenn man sich schon einen Hund anschaffen möchte und sich sehr gut über die Rasse informiert hat, dann sollte man nicht an den Anschaffungskosten sparen wollen. Das wäre der größte Fehler, denn wenn Du später mit Deinem Hund von Tierarzt zu Tierarzt rennst, hast Du unter dem Strich nichts gespart, aber Du leidest jämmerlich mit Deinem Hund.

Viel Glück


Einen Hund ohne Papiere hole ich mir nur aus dem Tierheim und sonst nirgendwo.

Du kannst davon ausgehen, dass die so billig sind, weil sie nicht geimpft, sozialisiert und zudem krank sind - da bezahlst du 300€ für den Welpen und gibst 1200€ beim Tierarzt aus - und das auch noch umsonst, da der Welpe stirbt.

Überleg es dir - für das Geld bist du beim seriösen Züchter besser dran!

Habe meine Yorkshire auch ohne Papiere gekauft. Sie ist kerngesund und inzwischen 5Jahre alt.Ich gebe jeden Recht der Zweifel hat. Da man nie weiß ob es Inzucht ist. Einige Züchter verkaufen auch auf Wunsch ohne Papiere, dann kosten sie ca.300€ weniger. Weil keine Eintragung, abstammung usw. beim Zuchtverein erfolgt. So habe ich meinen Westi gekauft. Man muss Vertrauen haben. Wie die Umgebung aussieht, die Tiere gepflegt sind,und vor allem bereits gültige Impfausweise haben. Kleiner Tip: Die Pfoten, Nase, Augen sollten tiefschwarz sein. Verfärbung ist meist ein Anzeichen von Gen Defekten.


Kelly090909  19.04.2011, 00:21

So ein quatsch. die pikmente in der Nase bilden sich erst bis ca 1 Jahr. Also wenn ein Hund noch eine etwas rosa und noch nicht ganz schwarze nase hat ist das kein gen defekt. Die Aktion" Auf wunsch ohne Papiere" halte ich für schwachsinnig; weil; wieso sollte man sich bemühren eine Zuchtzulassung für seine Hündin zu bekommen, austellungen usw, Geld für den Deckrüden zahlen und dann einfach so auf 300€ verzichten???

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Bastian1980  19.04.2011, 01:14
@Kelly090909

Mein Dad züchtet seid 32jahren. Deswegen kann ich genau sagen wie das "auf wunsche ohne papiere" abläuft. Man muss nur die richtigen Leute kennen dann werden die Papiere, zulassungen usw.erst ausgestellt wenn der Käufer das wünscht. Und Deckrüden...man kann ja nicht immer aufpassen was die so treiben wenn sie auf nen 7200qm Grundstück umherrennen. das mit den Pigmenten kann ich nur von kleinen Hunden behaupten da mein Dad nur kleine züchtet und da sehr drauf achtet. Beim Yorkshire und Westi muss das von Geburt an sein. Bei anderen Rassen weiß ich es nicht.

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Mit dem Kauf von  papierlosen Tieren unterstützt man unseriöse Vermehrer und schadest somit auch vielen Tieren. Die Elterntiere haben die strengen Zuchtzulassungsprüfungen nicht bestanden. Für eine Zuchtzulassung braucht es  den Nachweise von gesunden Hüftgelenken. Der Hund muss  frei  sein von vererbbaren Augenkrankheiten  und er muss einen sauberen Wesenstest ablegen und weitere rassetypische Kriterien erfüllen. Eine Hündin darf von frühestens 18 Monaten bis 8 Jahre höchstens 5 Würfe haben. Tauchen Zuchtfehler bei Hündin oder Rüde auf, fallen sie aus der Zucht Die Nachkommen beeinflussen den Zuchtwert ebenso direkt.  Seriöse Züchter bilden sich weiter und leisten einen enormen Aufwand bei der Aufzucht. Wenn du die Stunden die ein Züchter  zur Aufzucht seiner Welpen aufbringt in einen Stundenlohn umrechnest, bleib kein grosser verdienst. Informiere dich doch bei den Rasse- Clubs der Hunde die dich interessieren. LG


Aysun709  11.02.2020, 08:01

Es muss nicht direkt heißen, dass die Elterntiere die Zuchtzulassung nicht bestanden haben. Das nennt man Privatleute.

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Goodnight  11.02.2020, 10:03
@Aysun709

Nein das ist nicht wahr, informiere dich über Hundezucht bevor du hier Unsinn schreibst!

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Aysun709  11.02.2020, 16:40
@Goodnight

Habe ich und auf richtigen Seiten steht, dass viele Goldis aus einer Arbeitslinie keine Papiere bekommem. Wenn die Leute dann mit denen züchten nennt man das Privatleute und nicht Vermehrer.

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Goodnight  11.02.2020, 17:21
@Aysun709

Red doch nicht so einen Unsinn! Rassereine Golden Retriever aus Arbeitslinie oder Schönheitslinie unterstehen der FCI und haben so oder so einen Stammbaum/ Ahnentafel und sind im Stammbuch eingetragen.

Ob man eine Zucht als Hobby oder Gewerbe betreibt hat gar nichts mit fehlender Zuchtzulassung zu tun.

Wer Hunde ohne FCI Zuchtzulassung vermehrt ist ein Tierquäler und somit ein skrupelloser Vermehrer, um nicht zu sagen Verbrecher.

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