Homosexualität?

Irene0014  23.09.2022, 23:38

Die Bibel und der Christentum?

gothblood 
Beitragsersteller
 23.09.2022, 23:41

Ich meine damit, ob die Bibel dazu was sagt.

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Konzept sexuelle Orientierung ist neu. So wie auch das Wort Homosexualität neu ist (1868).

Die Bibel kennt nur gleichgeschlechtliches Verhalten (Handeln), aber kein "sein". Und somit kennt die Bibel auch nicht homosexuelle Liebe.

Für zB die römisch-katholische Kirche ist LGBT pfui bäh: offiziell ist eine Segnung/Trauung nicht möglich. Die Haltung regionaler Gliederungen der römisch-katholischen Kirche und katholischen Laienorganisationen fällt allerdings oft anders aus.

Eine öffentliche Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren ist in allen 20 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland möglich. Und in etlichen ist auch eine Trauung möglich:

https://de.wikipedia.org/wiki/Segnung_und_Trauung_gleichgeschlechtlicher_Paare#Europa

Zum neuen Testament: es ist unklar, was Paulus mit μαλακός (malakos) und α̉ρσενοκοίτης (arsenokoitēs) gemeint haben könnte:

Paulus benutzt keine besonders gängigen Begriffe zur Umschreibung gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Eventuell war ihm das Phänomen mehr als unvertraut.

Bereits Zeitgenossen war unklar, was mit μαλακός (malakos) gemeint sein kann:

Den unsicheren Gebrauch der Vokabel führt eine Notiz bei Dionysios von Halicarnass vor Augen.
Ein gewisser Aristodemus wird als μαλακός bezeichnet und man wisse nicht, ob es sich darauf beziehe, dass er weibisch sei und sich wie eine Frau gebrauchen lasse oder aber dass er fein und milde sei (Dion. Hal. Antiquitates Romanae 7.2,4).

Mehrere Bedeutungen sind möglich:

a) μαλακός bezeichnet jemanden, der geschmeidig und gepflegt ist;
b) μαλακός ist ein moralisch fragwürdiger Weichling;
c) μαλακός ist ein mit weiblichen Attributen belegter Mann, der gegen Geschlechterkonventionen verstößt;
d) μαλακός ist ein Mann, der nicht der geforderten Pflicht nachkommt, aktiv zu sein oder nicht die gesellschaftliche Potenz hierzu besitzt und sich gebrauchen lassen muss.

Ähnliches bei α̉ρσενοκοι̃ται (arsenokoitai):

Noch weit ungewöhnlicher als μαλακός ( malakos) ist der andere Begriff, α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai), bei dem es sich vielleicht um einen von Paulus geschaffenen Neologismus handelt.
John Boswell sieht mit α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai) ursprünglich nur männliche Prostituierte gemeint, genauer: Männer, die allgemein Geschlechtsverkehr haben, nicht aber spezifische Formen gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. sei es zu einer Bedeutungsverschiebung gekommen, der Begriff wurde nun „antigay“ (Boswell, 350–353).

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/homosexualitaet-nt/ch/240f52e8b787c5f62c04539379e0d545/#h11

Zu Römer 1,27: Paulus sah gleichgeschlechtlichen Sex als Folge von Gottesleugnung:

Demnach sah Paulus homosexuelle Praktiken bei Griechen und Römern als direkte Wirkung von Gottesleugnung und Götzen- bzw. Bilderkulten. Darum erwähnte er diese Praktiken nur im beschreibenden Teil des Römerbriefs, nicht in der Paränese für seine Adressaten. Er schrieb also nicht gegen homosexuelle Christen und dachte nicht an eheähnliche homosexuelle Paarbindungen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bibeltexte_zur_Homosexualit%C3%A4t

Bei diesem Wikipedia-Link sind auch alle Bibeltexte erklärt, die mit Homosexualität zu tun haben.

Es gibt ja schon einige gute Antworten, z.B. von wilmaed.

Zusammengefasst auf beide Fragen eingehend:

  • Die Bibel kennt keine Homosexualität in dem für uns heute üblichen Sinn.

Streng genommen verbietet die Bibel nur homosexuelle Handlungen die auf Abhängigkeit oder Gewalt zurück zu führen sind. Davids und Jonathans Liebe wird in keinster Weise verurteilt, obwohl es durchaus deutliche Hinweise darauf gibt, dass es sich nicht um eine rein platonische Liebe zwischen den beiden handelt.

  • Das Christentum gibt es nicht. Es gibt sehr viele unterschiedliche christliche Gruppen, die teils sehr konträre Meinungen zum Thema haben.

Jeder legt sich die Texte in der Bibel so aus, dass sie auf seine Ansichten passen. So sagen die einen, Davids und Jonathans Beziehung sei rein platonisch und Aussagen wie
2Sam 1,26 Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonatan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist.
sei eine übliche Umschreibung für platonische Beziehungen

die anderen sehen darin einen deutlichen Hinweis darauf, dass es sich doch eher um eine F+ Freundschaft gehandelt hat.

Eigene Meinung
Was mich mehr zur zweiten Gruppe treibt, ist die Tatsache, wie sehr auf dem Homosexuellen-Thema herumgeritten wird, während auf der anderen Seite ganz viele biblische Verbote unter den Tisch gekehrt werden.
Zum Beispiel der Verzehr von Schweinen

3Mo 11,7 das Schwein, denn es hat wohl durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; darum soll es euch unrein sein.
oder wer hält sich daran?
3Mo 19,19 Meine Satzungen sollt ihr halten: Lass nicht zweierlei Art unter deinem Vieh sich paaren und besäe dein Feld nicht mit zweierlei Samen und lege kein Kleid an, das aus zweierlei Faden gewebt ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.

Es gibt den Ausspruch: Ein Mann soll nicht bei einem Manne liegen wie bei einem Weib. Ansonsten macht die Schrift nicht so sehr viele explizite Aussagen zu ganz bestimmten sexuellen Neigungen - a b e r auf jeden Fall ächtet und verurteilt Gott im Wort grundsätzlich jede Art von Abweichung gegenüber der von ihm gegebenen Ordnung "Mann und Frau". Wenn man wirklich die biblische Ordnung zugrunde legt, wird jede Abweichung davon unter "Unzucht", "Ehebruch", "Ausschweifung", "Begierde", "Gelüste" geordnet werden müssen.

DIE KASSELER BIBELWISSENSCHAFTLERIN ILSE MÜLLNER ZUR CAUSA WUCHERPFENNIG

"An keiner Stelle verurteilt die Bibel Homosexualität!"

AKTUALISIERT AM 16.10.2018 

Frage: Gerne werden Levitikus 18,22 und Römer 1,26-27 für eine negative Bewertung von Homosexualität herangezogen.

Müllner: Man kann diese Stellen nicht gegen Homosexualität, wie sie heute verstanden wird, heranziehen, denn es geht darin nicht um eine auf Dauer angelegte Liebesbeziehung von Menschen gleichen Geschlechts. Das muss man wissen, bevor man solche Zitate zur Argumentation heranzieht. Bei Levitikus wird abgelehnt, wenn ein Mann bei einem Mann wie bei einer Frau liegt. Damit wird Analverkehr zwischen Männern beschrieben. Doch es geht hier nicht um eine homosexuelle Beziehung. Es geht um einen Geschlechtsakt, der verurteilt wird, weil er nicht als gemeinschaftsförderlich angesehen wird. Das wird aus dem Kontext deutlich, wo unter anderem auch der Geschlechtsverkehr mit einer menstruierenden, also zu diesem Zeitpunkt nicht fruchtbaren Frau, abgelehnt wird. Aus der erzählenden Literatur wird oft auf Genesis 19 verwiesen. Hier sollen Gäste, die in die Stadt Sodom, daher der Begriff Sodomie, kommen, durch Sexualverkehr gedemütigt werden. Es geht wieder nicht um homosexuelle Beziehungen. Stattdessen sollen Männer durch eine Gruppe anderer Männer vergewaltigt werden. Es geht also um fremdenfeindliche Gewalt. Bei dieser Bibelstelle wird der Zusammenhang von Sexualität und Macht deutlich. Mit diesem Zusammenhang müssen wir uns ja gerade auch im Hinblick auf den Missbrauchsskandal auseinandersetzen.

Frage: Es geht also eher um Macht als um gleichgeschlechtliche Liebe?

Müllner: Ja, in der Antike ist ein sexueller Akt zwischen Männern durch ein Machtverhältnis definiert. Es geht nicht um eine Partnerschaft auf Augenhöhe, sondern darum, auszusagen, wer mächtig und reich ist und wer den anderen sexuell wie einen Sklaven beherrscht. Es wird hier vom erwachsenen Mann und dem Knaben gesprochen, vom Überlegenen und dem Unterlegenen. Sexualität kann auch zur Kriegswaffe werden, auch etwas, was wir bis in die heutige Zeit hinein kennen. Gegen diese antike Praxis einer machtförmigen Sexualität zwischen Männern hat sich Paulus in seinem Brief an die Römer gewandt. Daher verurteilt er den Geschlechtsverkehr von Männern mit Männern als "gegen die Natur". Was man aus der Beschäftigung mit biblischen Texten lernen kann, ist, dass es nicht um die Beurteilung einzelner sexueller Akte geht, sondern dass Sexualität immer in Beziehung und im Kontext von Gemeinschaften gelebt wird, also soziale Funktionen hat.

https://www.katholisch.de/artikel/19245-an-keiner-stelle-verurteilt-die-bibel-homosexualitaet


guitschee  23.09.2022, 23:43

...Stimmt, weil es da den Begriff nicht gibt. Eine fantastische Ausrede... Obwohl darin steht: "Wer bei einem Manne liegt, wie bei einer Frau, der ist des Todes" - aber es steht ja nur was vom Sex drin, nicht von der Sexualität...

3
Liebello  23.09.2022, 23:43
@guitschee

lies den kompletten Text...

das bekannte Zitat muss im Kontext interpretiert werden!

1
joerosac  24.09.2022, 00:14
@Liebello

Bibel: "Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel

 Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide haben den Tod verdient; ihr Blut kommt auf sie selbst

 Männer treiben mit Männern Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.

Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben."

Sodom und Gomorra, Gibea, die Qedeschen...

Redet Euch doch nicht heraus! Steht dazu, was Euer Glaube, was Euer Gottchen befiehlt oder lasst davon ab, denn sonst .. kommt Ihr in die Hölle! 👿 👹 🥵💀 ☠️🔥🔥🔥⚡️⚡️

➔ ➜ das ewige Feuer, Feuerofen, da wird sein Heulen und Zähneklappern, mit Ketten der Finsternis zur Hölle 😱😡 🤬

"Kontext"? 😅 😂 🤣

1
Liebello  24.09.2022, 00:36
@joerosac

in der Bibel steht, dass sexuelle Gewalt zwischen Männern abzulehnen ist

von einer homosexuellen Liebesbeziehung inklusive Sex war da nicht die Rede

0
joerosac  24.09.2022, 00:47
@Liebello

In diesen Versen aus der Bibel steht nichts von Gewalt, oder? Doch, Gewalt von Gottchen!

1
Liebello  24.09.2022, 00:50
@joerosac

was?

es geht um den Kontext, in dem die viel zitierten Bibelstellen stehen

der Kontext wird von Bibelzitierenden gerne ignoriert

die Bibel lehnt zurecht sexuelle Gewalt zwischen Männern ab oder auch sexuelle Gewalt von Männern an Jungen (sexueller Missbrauch, Vergewaltigung als Bestrafung)

gegen einvernehmliche Liebesbeziehungen zwischen zwei Männern sagt die Bibel nichts

0
joerosac  24.09.2022, 00:53
@Liebello

Eben, Kontext, schau doch was dort der Kontext ist! Nichts von Gewalt, Gegenteil, Einvernehmlichkeit, gewollt! Frei! Verboten! Hölle! Tod! Strafe!

Warum leugnest Du?🐓🐓🐓

1
Liebello  24.09.2022, 00:58
@joerosac

Ja, in der Antike ist ein sexueller Akt zwischen Männern durch ein Machtverhältnis definiert. Es geht nicht um eine Partnerschaft auf Augenhöhe, sondern darum, auszusagen, wer mächtig und reich ist und wer den anderen sexuell wie einen Sklaven beherrscht.

Kontext!

0
joerosac  24.09.2022, 10:36
@Liebello

Damit erklärst Du lediglich Deinen Standpunkt, daß nämlich früher alles falsch war, was die Religiösen verstanden haben, nur Ihr heutigen seid die einzig Wahren! Ihr versteht es am besten! Ausrede! Mehr nicht. Ablenkung, Täuschung, wie immer.

Kontext? Ja, lächerlich, das ist der Kontext dazu. Eure Schrift wagt Ihr nicht zu kritisieren, lieber lasst Ihr Euch alle möglichen Erklärungen und Auslegungen einfallen, Feiglinge seid Ihr! Was früher gegolten hat, das gilt heute nicht mehr, auf auf, lassen wir uns etwas Neues einfallen! Zum Wohle unserer Kassen. Lächerlich, und nicht mehr. Du hast Angst vor der Hölle! Und hättest gerne, daß sich auch andere davor fürchten. Auch das kannst Du nicht zugeben, schaust selbst vor Dir weg! Kontext?

1
Liebello  24.09.2022, 12:22
@joerosac

nein, ich erkläre damit den Standpunkt der BIBELWISSENSCHAFTLERIN Ilse Müllner zum Thema Zeitpunkt, in dem die Bibel entstand und in welchem Kontext sie interpretiert werden muss

0
joerosac  24.09.2022, 12:40
@Liebello

Dummschwätzerei, Ausreden, dem Zeitgeist folgen, Schäfchenfang, mehr ist das nicht! Der Vatikan ist schließlich auch gegen ihre Lehre! Immer wieder wird zurechtgerückt, was sowieso schon zusammengelogen ist! Ihr werdet an der Nase herumgeführt und merkt es nicht! Im Gegenteil, Ihr macht auch noch dabei mit! Noch in jüngerer Zeit hat man diese Leute gefoltert und erschlagen, heute heiraten sie sogar kirchlich! Vielleicht wird bald auch die Hölle aus diesem Drecksschinken gestrichen, die Zeit wäre heute reif genug dafür. Dann streicht Jesus, und dann auch Gott! Dann wäre endlich Ruhe. Reicht auch jetzt. Tue, was Du für richtig hältst, ich mache hier jedenfalls Schluss. Ca. 42.000 christliche Glaubensrichtungen gibt es, jeder weiß etwas anderes, und alle wissen es besser, ok. Ihr werdet immer etwas finden, was ihr zu erklären, zu verbessern, zum Zurechtrücken habt, passend machen oder leugnet, "Wir waren das nicht!", nein, Ihr habt doch noch nie etwas Böses getan, das waren schon immer nur die anderen.🤮

1
StephanObert  23.09.2022, 23:41

Gott is da easy und lässt einen in das Loch eintauchen, auf das man Lust hat

2

Homosexualität hat nichts mit dem Christentum zu tun, da diese völlig normal ist. Es kommt nicht auf das Geschlecht an, sondern auf die Liebe. Leider sehen das heutzutage viele Christen noch anders, aus religiösen Fanatismus oder eventuell durch erzkonservative Erziehung. Sehr viele katholische Priester geben homosexuellen Paaren den kirchlichen Segen, wenn diese das möchten. Zumindest ein ganz kleiner Fortschritt. Nebenbei bemerkt, Normalität kann man nicht therapieren.https://www.bundesgesundheitsministerium.de/konversionstherapienverbot.html