Home Office des Arbeitskollegen funktioniert nicht - Wie soll ich vorgehen?
Hallo zusammen,
meinem Arbeitskollegen wurden zwei Tage Home Office gewährt. Ich persönlich benötige kein Home Office und arbeite im Betrieb. Nun nehme ich vermehrt wahr, dass dass das Home Office nicht verantwortungsbewusst eingesetzt wird. Viel mehr werden die zwei Tage als Brückentage eingesetzt (vor / nach Schulungen, Urlaub und Feiertagen). Die Konsequenz sind sehr lang Abwesenheiten vom Betrieb, was dem Betrieb nicht gut tut, da er im Home Office bei manchen Problemen nur eingeschränkt helfen kann. Zudem nimmt meine Arbeitsbelastung zu, da ich Ansprechpartner für alle Themen werde.
Da ich den Gang zum Vorgesetzten erstmal meiden wollte, habe ich das Gespräch mit ihm gesucht und die Situation dargelegt. Er hat Verständnis gezeigt, aber hat sich auch gleichzeitig versucht herauszureden. Außerdem meinte er, dass er sowieso das Unternehmen wechseln möchte. Da er nicht motiviert scheint, bei uns zu arbeiten wird er wahrscheinlich sein Verhalten fortsetzen.
Wie soll ich weiter vorgehen? Ich würde gerne mit dem Vorgesetzten sprechen, jedoch möchte ich nicht den Eindruck erwecken, als würde ich mit ihm konkurrieren oder ihn loswerden wollen. Klarere Vorgaben würden mir schon genügen.
6 Antworten
Verzichte auf deine Vorwürfe und deine persönliche Abneigung gegen den Kollegen und schildere stattdessen sachlich, was du wahrnimmst und was sich auch belegen lässt:
"Ich habe im letzten Monat ungefähr 30 Stunden mit Dingen verbracht, um die sich bisher Herr X gekümmert hat, die aber aus dem Homeoffice nicht zu lösen waren. In den meisten Fällen war es nicht möglich, auf einen "Anwesenheitstag" von Herrn X zu warten, so dass ich meine eigenen Tätigkeiten zurückstellen musste."
Und dann schlag Lösungen vor, die dich als Teamplayer zeigen:
"Ich helfe gerne mal aus, und übernehme bei Bedarf auch zusätzliche Aufgaben, aber wenn das ständig passiert, sollte dafür anderswo eine Entlastung stattfinden. Wir könnten uns ja vielleicht auf feste Anwesenheitszeiten von herrn X einigen, damit alle Kollegen wissen, wann er hier zur Verfügung steht und wir unsere Planung langfristig danach ausrichten können. Alternativ könnte ich (oder ein anderer) auch seine "vor-Ort"-Pflichten dauerhaft übernehmen, wenn er dafür einen Teil der "geht-auch-zuhause"-Aufgaben dieser Person bearbeitet."
Es ist sehr schwierig das anhand eines Beispiels x Stunden für Tätigkeit y festzumachen. Ehrlich gesagt, muss ich meine Aufgaben nicht zurückstellen, jedoch bedeutet jede kleine Tätigkeit, die ich übernehme eine zusätzliche Erschöpfung für mich, die ich am Ende des Arbeitstages auch merke.
Naja, generell kann ich deine Bedenken mit dem Vorgesetzten verstehen!
Sie sind auch richtig. Einen anderen in die Pfanne hauen kommt nicht gut an.
Hast du dir mal überlegt allgemein mit deinem Vorgesetzten zu reden?
Sowas wie:
In letzter Zeit nimmt mein Workload zu und ich komme nicht mehr richtig hinterher. Ob er da eine Lösung sieht. Dass du so aber nicht weiter machen kannst, da es dich sehr belastet.
So muss der Vorgesetzte dann eine Lösung finden und das Problem identifizieren. Du kannst ja sagen, dass du nicht genau weißt, woran es liegt, ob einfach mehr zu tun ist als vorher oder was auch immer. Dir kann ja egal sein, ob die Schlussfolgerung ist, dass das Homeoffice für deinen Kollegen gestrichen wird, oder ob es direkt weitere Unterstützung durch eine neue Kraft gibt.
Ich glaube das wäre meine Vorgehensweise.
Man kann das schon als Grund nennen. Nur die Schuld auf eine Person abwälzen würde ich nicht. Und wenn man das Kind beim Namen nennt, direkt offensiv ist das genau so. Da ist dann die Frage, ob man hier auch für höhere Positionen in Frage kommt?
Wenn man genau anmerken kann, warum das Pensum zunimmt, indem man sich auf das Gespräch vorbereitet, kann man durchaus reifer wirken.
Beispielsweise kann mit Fakten wie (bis vor einem Monat 100 Emails zu beantworten jetzt 250) ganz gut seinen Standpunkt klar machen und dann kann man erwähnen, dass man sich nicht sicher ist, ob der kollege insgesamt weniger macht.
Aber schwere Frage;)
Ist die Frage noch aktuell? Oder hat der besagt Kollege schon gekündigt. Ich würde eher nochmal das Gespräch mit dem Kollegen suchen und ihm klar machen, welche Belastung sein verhalten für dich ist. Also dass auch wenn er aufhört und ihm dass nicht mehr so wichtig ist, dass für dich sehr anstrengend ist, da du weiterhin eine gute Leistung abliefern willst und gleichzeitig die Überstunden und extra Arbeit deine Gesundheit belasten.
Solange der Kollege nicht zu egoistisch ist, wird er das auch verstehen. Wenn nicht, musst du ihm im Gespräch vielleicht auch deutlich machen, dass du dich sonst gezwungen siehst, mit dem Vorgesetzen ein Gespräch zu führen, was du wirklich nicht willst.
Vielleicht kannst du ihn ja dazu bewegen, dass ihr gemeinsam mit eurem Vorgesetzten darüber redet? Dann ist es auch nicht so, dass nur einer den anderen beschuldigt, sondern ihr könnt beide eure Sichtweisen darlegen. Vielleicht kann euch ja euer Vorgesetzter sogar einen Mediator organisieren, der euch bei der Kommunikation und Problemlösung unterstützt.
Wenn sich dein Kollege nicht dazu bewegen lässt, gemeinsam zum Vorgesetzten zu gehen, würde ich dann aber doch alleine hingehen. Dann hatte er schließlich seine Chance, das auf „friedliche” Weise zu klären.
Ich würde mich weniger auf das Verhalten deines Kollegens beziehen und einfach schildern wie du dich fühlst und was du wahrnimmst. Wie sich deine Rollen, Arbeit verändert hat. Wdlche Konsequenz dein Chef dann daraus zieht ist dann sein/ihre Anglegenheit :)
Das könnte zur Folge haben, dass der Vorgesetzte denkst, dass ich dem Arbeitspensum nicht hinterherkomme, so dass ich bei anderen Aufgaben oder für höhere Positionen nicht mehr berücksichtigt werde. Warum würdest du das Kind nicht direkt beim Namen nennen?