Heizstrahler wegen Schimmelbefall. Wer trägt Nebenkosten?

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Heizwasserbetriebene Heizleisten wären hier die beste Lösung, um die kühlen Wandstellen zur dauerhaften Feuchtevermeidung zu erwärmen.

https://www.webwiki.de/heizleisten

Grundsätzlich hat eine Raum eine Heizlast. Ob der Raum nun mit einem Heizkörper mit 1500Watt oder 3 Heizkörpern zu je 500Watt erwärmt wird, ändert theoretisch nichts an den Heizkosten.

Die "zusätzliche" Wärmeabgabe der Heizleisten entasten also den regulären Heizkörper im Betrieb, so dass hier keine zusätzlichen Heizkosten anfallen. In der Theorie.

In der Praxis hat die aufgefeuchtete Wand einen grottenschlechten Dämmwert durch das Wasser in den Kapillaren des Wandbaustoffs. Durch die Trocknung wird nach und nach das Wasser durch Luft ersetzt und der Dämmwert steigt.

Im Rahmen der Wandtrocknung würden also doch höhere Heizkosten entstehen. Geschieht die Wandtrocknung nun mit dem Betrieb der "erweiterten" Heizanlage (die Erweiterung kann auch durch Heizrohrschleifen anstelle von Heizleisten erfolgen) würde ich mich nun nicht mit dem Vermieter über die Kosten streiten wollen.

Muss elektrisch geheizt werden, sieht es anders aus.

Alles andere als die Verbesserung der Wärmeverteilung durch die Erweiterung der bestehenden Heizanlage ist immer nur die zweite Wahl.

Macht dem Vermieter mal den Vorschlag einer Wohnraumlüftung. Das ist mehr oder weniger ein Ventilator (mit Wärmerückgewinnung) der in die Aussenwand dort eingebaut wird. Das Problem sollte damit verschwunden sein. Er kostet ca. 180 € und braucht nur 3 Watt.


Onki73  31.01.2018, 09:11

Begehbarer Kleiderschrank - vermutlich ohne Heizmöglichkeit. Was willst du da mit deinen Ventilatoren die Wände durchlöchern???

Die Wand ist zu kalt. Es war doch jemand mit der Wärmebildkamera vor Ort. Die Heizanlage muss warme Oberflächen in den Wohnräumen schaffen. Hier liegt die Ursache - in dem unterkühlten Wandbereich. Hier muss dauerhaft (!) mehr Wärme hin und nicht nur eine Zeit lang mit dem Wärmestrahler.

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pharao1961  31.01.2018, 14:31
@Onki73

Was will man mit dem Wärmebild, wenn der Auftraggeber nicht der Mieter ist??? Ich konfiguriere die Wärmebildkamera so, dass du als Mieter einen Anfall kriegst!

Wie du richtig schreibst, muss da dauerhaft mehr Wärme hinein und (ey, ich staune!) nicht nur mit einem Wärmestrahler.

Ein Vermieter der sich so anstellt, glaubst du, der installiert dort noch einen Heizkörper und ein Fenster?

Wenn man alles bedenkt, ist ein Wohnraumlüfter (für den Vermieter) noch das kleinste Übel - und es könnte helfen.

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In Kleiderschränken, auch in begehbaren, die voll mit Kleidungsstücken sind, kann die Luft nicht zirkulieren. Zunächst sollten Sie alle Kleidung raus räumen und den Schimmel mit Spiritus behandeln.

Kälte allein verursacht keinen Schimmel. Dazu bedarf es immer Feuchtigkeit. Diese kann auch von Ihnen selbst stammen. Der Mensch atmet und dünstet in der Nacht nicht wenig Feuchtigkeit aus. Wird diese Feuchte nicht morgens früh mit weit geöffnetem Fenster heraustransportiert und dazu vielleicht noch kaum geheizt, so sammelt sich die Feuchte mit der Zeit an der kältesten Stelle im Raum.

Das bereitet den Weg für Schimmelbildung.

Bedenken Sie also zunächst ob Sie das Schlafzimmer ausreichend beheizt und richtig belüftet haben. Keine Kipplüftung!

Wenn die Wohnung/das Haus Mängel aufweist, muss der Vermieter den Mangel beseitigen. Er ist dafür verantwortlich, das die Mietsache mangelfrei ist. Ein Heizstrahler ist vorab keine Beseitigung. Sollte er dies als temporäre Kompensationsmaßnahme verstehen, dann ist der Betrieb Sache des Vermieters.

Zudem wurde die Wohnung vermutlich nicht mit offensichtlichem Schimmelbefall gemietet (Frage !?). Daher kann der Mieter davon ausgehen, dass mit der bestehenden Installation (und üblichen Verbrauchskosten) die Wohnung entsprechend betrieben/genutzt werden kann, insbesondere schimmelfrei.

Hat der Gutachter den Grund für die Schimmelbildung mitgeteilt? Das wäre wichtig. Am Häufigsten ist dies auf falsche Lüftung, zu geringe Heizung (Rohstoffe sind teuer) und auch Verstellen von kritischen Stellen mit Möbeln die Ursache.

Wir hatten aber auch schon den Fall, dass an der Außenfassade aus Gründen des Denkmalschutzes ein Klinkerfries bleiben musste, der dann zu einer Wärme-/Kältebrücke wurde (Dämmung war dort nicht ausreichend). Das ist dann ein klassischer Fall von Vermieterzuständigkeit.


KleinerGnom6 
Beitragsersteller
 30.01.2018, 23:12

Falsches Lüften ist es definitiv nicht...wir lüften sehr oft und die Feuchtigkeit geht dann hinten auch meist schnell runter auf 55%...aber in 2h ist sie wieder fast bei 80...es ist ein Trauerspiel. Die Vormieterin hat behauptet, nie dort geheizt zu haben und nie Probleme gehabt zu haben. Wir haben hinten noch ein Luftentfeuchter hingestellt, der bringt aber meiner Meinung nach irgendwie kaum was. Er zieht zwar was raus, aber die Feuchtigkeit entsteht wieder zu schnell.

Schimmel kam auch schon bei der Vormieterin vor. Die hat dann irgendeine Anti-Schimmelfarbe drauf getan und hatte seitdem Ruhe..(behauptet sie). Die Wäsche haben wir auch rausgestellt, weil wir dachten es läge an ihr..aber es gab keine Änderung. Leider haben wir keinen Heizraum und im Winter wird es im Flur sehr kalt, weswegen ich die Wäsche über die Wintermonate reinholen wollte.

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oklein  31.01.2018, 00:30
@KleinerGnom6
  • Falsches Lüften ist wirklich die häufigste Ursache. Ruhig mal einschlägige Anleitungen im www runterladen. Immer Fenster ganz auf und Durchzug durch die Wohnung (alle Türen offen). Fenster auf und Tür zu bringt nichts.
  • Schlafzimmer NIE unter 18°C beheizen.
  • Wäsche in der Wohnung = Todsünde, besser im Freien (eben länger) oder mit einem Trockner, wenn kein anderer Raum zur Verfügung steht.
  • Schimmelstop und Entfeuchter helfen zwar, beseitigen aber die Ursache nicht => was sagt das Gutachten?
  • Man kann auch für wenig Geld (Vermieter) eine Zwangslüftung mit Feuchtesensor in Außenwand oder Verglasung einbauen. Das kostet ein wenig Strom, bringt aber die Feuchtigkeit zuverlässig nach außen.
  • Flur (Treppenhaus ?) benötigt ebenfalls eine Mindesttemperatur. Hier sollte ein Heizkörper mit "Behördenventil" (=nicht verstellbar) eingebaut sein.
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