Hauptschulabschluss in den 80ern?
Wie vergleichbar ist ein Hauptschulabschluss, den jemand in den 80ern bekommen hat, verglichen mit einem Hauptschulabschluss von heute?
Eine Freundin meiner Mutter (Jahrgang '68) hat auch einen Hauptschulabschluss und arbeitet im Einzelhandel. Da ich die Freundin meiner Mutter natürlich auch kenne hat mich das ziemlich überrascht, denn „dumm“ ist sie nicht und auch von der Lebensweise und Ausdrucksweise her ist sie völlig normal.
Heutzutage, würde ich mal so behaupten, trifft das Klischee auf die meisten Hauptschüler zu. Meist ungebildete Sprache, kaum Perspektiven,…
Wie ist der Vergleich von früher und heute?
6 Antworten
Mein Vater ist etwas älter und hatte deswegen kein Englisch. Er hatte insb. in den letzten 20-25 Jahren seines Arbeitslebens regelm. Probleme deswegen, weil es z. B. Elektronik-Datenblätter zu den immer komplexeren Bauteilen nur auf Englisch gab.
Außerdem lernt man an der Realschule etwas mehr Mathe.
Allerdings waren viele Berufe damals eben nicht so anspruchsvoll und richtig schwache Schüler kamen in die Förderschule - während heute das Niveau in allen Schularten durch die vielen Schüler runtergezogen wurde, die nicht mal richtig Deutsch können (die hätten extra viel Deutsch-Nachhilfe bekommen müssen, bis sie an normale Schulen dürfen).
notting
Ich kenne leider nicht so viele Hauptschüler. Eine gute Freundin von mir ist schon eher ungebildet, hatte auch denk ich unerkannte Legasthenie oder so, aber sie hat nen gesunden Menschenverstand sag ich mal. (war aber Abschluss Mitte der 90er schon)
Ein anderer Bekannter, etwas älter als ich, wahrscheinlich Abschluss Anfang 90er, ist gebildeter als ich. Abitur per Fernschule nachzuholen hat er glaub ich trotzdem nicht geschafft, was wahrscheinlich aber daran liegt, dass er neben der Arbeit zu wenig Zeit hatte.
Gibt es überhaupt noch Hauptschulen? Wo ich herkommen würde das abgeschafft.
Erstmal hallo,
meine Antwort ist jetzt nicht direkt auf deine Frage bezogen, trotzdem möchte ich das gerne loswerden.
Ob es auf „die meisten“ Hauptschüler zutrifft, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht allzu viele kenne. Allerdings treffen diese Klischees nicht auf mich beziehungsweise auf jeden zu.
Ich habe „nur“ einen Hauptschulabschluss und würde mich trotzdem nicht als ungebildet bezeichnen.
Es gibt eben viele verschiedene Gründe, warum man es in der Schule nicht so weit geschafft hat.
Schule und Intelligenz gehören nicht zwangsläufig zusammen.
Zu deiner Frage:
Meine Mutter ist 1966 geboren und hat ihren Realschulabschluss also irgendwann in den 80ern gemacht.
Sie hat mir erzählt, dass damals keine Abschlussprüfungen wie heute geschrieben wurden. Man wurde also entweder versetzt oder ist eben nach dem Hauptschulabschluss abgegangen.
Daher würde ich sagen, dass ein Hauptschulabschluss damals sogar einfacher war? Oder zumindest nicht anspruchsvoller.
Es kommt einfach auf den Menschen drauf an.
Liebe Grüße
Früher hatte der Besuch einer Hauptschule auch nicht zwingend etwas mit Noten zu tun. Meine Mutter ist Jahrgang 54 und bei ihr im Dorf war es ziemlich einfach. Für das Gymnasium bräuchte man eine Aufnahmeprüfung. Außer ihr machen diese nur noch 3 andere Jungs. Für Mädchen, gerade aus Arbeiterfamilien, hat man es einfach nicht als notwendig angesehen. Neben ihr besuchten wohl noch 2 Mädchen und ein paar Jungs die Realschule. Der Großteil blieb aber einfach im Dorf auf der Volksschule. Wenn der Vater z.B. Handwerker war, dann besuchte der Sohn halt einfach die Volksschule. Meine Großeltern wurden wohl auch mehrfach gefragt, ob denn Gymnasium (meine Mutter und ihre 3 Brüder) und Realschule (ihre Schwester) wirklich notwendig seien.
Früher hatte die Hauptschule schon einen anderen Stellenwert als heute. Aber auch heutige Hauptschüler sind nicht (alle) sofort dumm. Manche machen ihr Abitur nach und letztens hab ich etwa ein Beispiel gesehen, wo jemand (in seinen 20ern) jetzt Medizin studiert, obwohl er nur einen Hauptschulabschluss hat. Ging wohl irgendwie, weil er schon Ausbildungen oder sowas in die Richtung hatte