Hat der Pflegemörder Niels Högel Chancen, jemals wieder in Freiheit zu kommen?
5 Antworten
Das wird ein Gericht entscheiden, und zwar frühestens nach 15 Jahren. Zunächst wird eine Strafvollstreckungskammer nach 13 Jahren festlegen, nach welcher Zeit überhaupt im Anschluß an die 15 Jahre über eine vorzeitige Haftentlassung geredet werden kann (Im Unterschied zu den in der Bevölkerung verankerten Memes "nach 15 Jahren raus" und "nach 25 Jahren raus" heißt "Lebenslänglich" IMMER "Solange bis ein Gericht anders entscheidet"!). Denn Bei Högel wurde eine besondere Schwere der Schuld festgestellt, was eine Mindestverbüßungszeit über die 15 Jahre hinaus nach sich zieht.
Gemäß
http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv045187.html
zitiert nach Wikipedia
Einem Verurteilten muss die grundsätzliche und gesetzlich festgeschriebene Möglichkeit eingeräumt werden, irgendwann die Freiheit wiederzuerlangen.
muß aber auch Högel grundsätzlich die Chance haben wieder in Freiheit zu kommen.
So wie man den deutschen "Rechts"staat kennt, wird er in Zukunft sogar wieder als Alten/Krankenpfleger arbeiten dürfen. Dann wird er wieder jemanden umbringen und die deutsche Justiz tut ganz überrascht (wird 100% so kommen ich gehe jede Wette ein).
Das deutsche Recht ist zwar gerne Mal leider scheinbar "täterfreundlich", aber ganz so lasch, wie Du es beschreibst, ist das gesprochene Urteil nun auch wieder nicht.
Gemäß dem Urteil darf er zum Beispiel auch nie wieder in der Kranken- und Altenpflege oder im Rettungswesen arbeiten. Zudem ist er jetzt wegen der besonderen Schwere der Schuld für mindestens(!) 15 Jahre in Haft, wäre bei der Entlassung also mindestens 58 Jahre alt.
Er selbst hat erklärt, dass im bewusst sei, daß lebenslänglich auch lebenslänglich bedeuten kann und er das Urteil akzeptiert.
Ob er in 10 Jahren immer noch so denkt oder entsprechenden Antrag auf vorzeitige Entlassung stellt und wie dann entschieden wird, kann jetzt noch niemand sagen.
vielleicht wenn mal Sterbehilfe legal wird oder er Menschen begleiten soll die sowieso nicht mehr lange zu leben haben
würd mich sehr stark wundern, wenn der nicht nach 15-20 Jahren heimginge
die Anzahl zählt bei uns nicht. bei usn werden Mehrfachtäter nach dem schwersten Delikt verurteilt, alle andren begeht er gratis, und bei Mehrfachmorden gibts auch alle weiteren nach dem ersten gratis oder fast gratis.
teilweise ist unser Strafrecht eine Verhöhnung der Opfer um nur ja dei Täter nicht zu hart anzufassen.
Da Mord immer eine lebenslange Freiheitsstrafe nach sich zieht ist die Anzahl der Morde egal. Eine höhere Strafe als lebenslange Haft ist im deutschen Recht nicht vorgesehen. Bitte lies dir meine Antwort durch, du hast offensichtlich weder Ahnung was lebenslange Freiheitsstrafe bedeutet noch was "besondere Schwere der Schuld" nach sich zieht.
Ziel des Strafrechts ist es weder "den Täter nicht zu hart anzufassen" noch "die Opfer zu verhöhnen" noch "das Rachebedürfnis der Opfer oder ihrer Hinterbliebenen zu stillen":
https://de.wikipedia.org/wiki/Strafrecht_(Deutschland)#Ziel_und_Zweck
nachdem lebenslänglich kaum je lebenslänglich bedeutet in der Praxis, würde es sehr wohl eine Rolle spielen, wenn ein Mehrfachmörder mehrfach lebenslänglich bekäme, denn dann könnte er auch erst nach mehrfach-15 Jahren vorzeitig entlassen werden.
und es ist längst keine Rache am Täter, wenn man nicht nur EINEN der Morde eines Mehrfachtäters als strafwürdig erachtet und er die weiteren praktisch "gratis" = ungestraft ermorden durfte! da verwechselst du was, denke ich. und diese Denke ist auch ein großer Fehler unsres Strafrechts.
ich finde, Mord verdient lebenslänglich - und lebenslänglich sollte heißen, dass der Täter unter keinen Umständen anders als tot das Gefängnis verlassen kann, die Strafe unbedingt erst mit dem Tod zu enden hat.
Das mag sein das du das findest. Das Bundesverfassungsgericht hat unter Berücksichtigung von Art. 1 GG anders entschieden.
damit muss ich wohl leben.
gebe aber zu bedenken, dass sich in der ganzen Rechtsgeschichte noch nie eine Bestimmung gehalten hat, die massiv dem Rechtsempfinden der Mehrheit widersprach. da ich denke, dass auch diese Bestimmung des Pseudo-lebenslänglich dem Rechtsempfinden der Mehrheit widerspricht, glaube ich nicht, dass sich das ewig halten wird.
Diese Bestimmung hält nun schon 35 Jahre lang. Ich glaube du schätzt das Rechtsempfinden der Bevölkerung falsch ein.
was sind 35 Jahre? es hat 1000 und mehr Jahre gedauert, bis das obrigkeitliche Recht der Jagd so halbwegs dem Rechtsempfinden der Leute entsprach - davor, im germanischen Recht, war Jagd Recht eines jeden, udn es gibt heute noch genug Gegenden, wo Wilderei von breiten Schichten als "nicht wirklich" unrechtmäßig betrachtet wird.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf dass in 1000 Jahren die Notwendigkeit auch für lebenslange Freiheitsstrafen nicht mehr gegeben ist. Das unterscheidet ein positives von einem negativen Menschenbild.
die Fusion von positivem und negativem Menschenbild ist ein realistisches Menschenbild. jeder hat es in der Hand, durch sein Verhalten Indizien zu liefern, welches Menschenbild das auf ihn zutreffendere ist - bei einem (Mehrfach)Mörder würd ich eher dem negativen Menschenbild folgen.
Gratis ist aber ,, relativ ''
dir ist klar das er bei einem Mord wohl kaum erwischt worden wäre , oder auch bei ,, ein paar wenigen '' ?
Gerade weil es so viele Morde gab in seiner Schicht ist er überhaupt aufgeflogen. Die alten und kranken Menschen wären nie obduziert worden, da man erstmal einen natürlichen Tod vermutet hat.
durch die hohe Anzahl an Morden sind seine Taten überhaupt aufgeflogen, also waren weitere Morde für ihn ein sehr hohes Risiko erwischt zu werden.
Warum ? Bei der Anzahl an Morden ?