Habt Ihr Wurzeln in fremden Ländern?

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Ja, sicher. Ich habe, wie viele Menschen in meinem Alter(58) einen Migrationshintergrund. Meine Eltern stammten aus Ungarn und Kroatien, wo sie als Deutsche Einwanderer nach dem zweiten Weltkrieg vertrieben wurden, übrigens völlig zu Recht, wie ich meine. Mittlerweile sind die Wurzeln jedoch gekappt, ich habe mit meinen Verwandten in Ungarn keinerlei Kontakt mehr.

Bei mir ist es schon eine Weile her, aber die Vorfahren mütterlicherseits sind als Hugenotten aus Frankreich geflohen.

Mein Opa war Rumäne. Ich hab ihn leider nie kennengelernt. Mir wurde auch nie erzählt, was mit ihm war, bevor er nach Deutschland kam

Für mich beginnt seine Geschichte, als er als Arbeiter auf dem Bauernhof meiner Oma landete. Und ab da, begann für ihn ein wunderbares Leben.

Als ich letztens bei meiner Oma zu Besuch war, erzählte sie mir viel über die Vergangenheit. Sie besitzt sogar unseren Familienstammbaum, welcher bis ins Jahr 1840 zurückgeht.

Meine Familie (mütterlicherseits) lebte früher in einem kleinen Dorf in Tschechien, welches aber irgendwie noch zu Deutschland zählte. :D

Jedenfalls mussten sie dann während des 2. Weltkrieges fliehen. Von da an ging der Stammbaum in verschiedene Richtungen. Ein Teil wanderte nach Amerika aus. Der andere komplett nach Tschechien und "mein Teil" blieb eben in Deutschland.

Meine Ururgroßvater (glaub ich^^), war ein hohes Tier an einem Bergwerk. Ein anderes Familienmitglied war Jetpilot. Meine Familie hatte also richtig viel Geld.

Mein Ururgroßvater wurde dann vor dem Bergwerk erschossen, was mit dem Jetpilot war weiß ich nicht mehr. Jedenfalls wurde meiner Familie auf der Flucht, absolut alles was sie hatten abgenommen.

Ja. Und jetzt sitze ich hier, mit meinem normalen Gehalt :D


GroupieNo1  03.09.2019, 10:16

Ähnlich sieht es bei uns auch aus. Auch Flüchtlinge gewesen, meiner uroma würde sogar der Sohn genommen. Die Ärzte sagten bei der Geburt er wäre gestorben, sie hat ihn noch schreien gehört und auch gesehen. Meine Uroma wusste nur, dass ihr man in einem arbeitslager in Deutschland starb.

Wir waren dann in flossenbürg mit der Schule. Dort habe ich ihn auf der Liste gefunden.

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Vor einigen Jahrzehnten wanderten vorwiegend Albaner in Italien an die Westküste ein. Gerade im südlichen Teil in Apulien und auch in Kampanien sieht man den Einfluss der Osteuropäer sehr deutlich. Nicht nur haben sich die für Osteuropa typischen Merkmale im Gesicht und Haar ausgebreitet, sondern auch ganze Charakterzüge.

In meiner eigenen Familie ist das eher nicht der Fall, mich kann man ziemlich eindeutig als typische Italienerin identifizieren. Bei meinem Mann ist das anders, bei dem sieht man durchaus den ein oder anderen osteuropäischen Zug.

Charakterlich hat mich wohl eher meine Kindheit in Deutschland geprägt, wobei es eher weniger Eigenschaften sind, die ich mit der deutschen Mentalität teile.

Es wäre interessant zu wissen, wieviel tatsächlich wovon in mir steckt, aber von den zurück liegenden Generationen über die ich Bescheid weiß, sind alle Italiener.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2010 in Italien